Die Münchener telegate AG hat den Gerichtsprozess gegen BMW um den Ausstieg aus dem Formel 1-Sponsoring in erster Instanz für sich entschieden. Die Entscheidung der Richter: telegate muss noch anteilsmäßig 2,4 Mio. DM für die ersten 1,5 Monate des laufenden Jahres zahlen, ist aber durch die wirksame Vertragskündigung zu keinen weiteren Zahlungen verpflichtet. Doch selbst diesen Schiedsspruch will das Unternehmen nicht hinnehmen und in den nächsten Wochen die Rückzahlung der 2,4 Mio. DM erreichen. telegate bewertet die Erfolgsaussichten als positiv. BMW hat erwartungsgemäß zunächst Berufung eingelegt. Eine zweite juristische Entscheidung wird in den nächsten Monaten erwartet, hieß es in einer Ad-Hoc Mitteilung vom Montag.
Hintergrund: telegate hatte mit dem Schriftzug der Internet-Tochter 11880.com das BMW-Williams-Team in der Formel 1-Saison 2000 gesponsert. Während der Saison kam das Versicherungsunternehmen Allianz hinzu und schränkte die Werbewirkung des Online-Portals der telegate AG deutlich ein. Dies und der Einstieg des Konkurrenten MCI Worldcom als Formel 1-Sponsor bei BMW-Williams war für den Auskunftsdienstleister, der auch in den USA zu den führenden Telefonauskunftsanbietern gehört, nicht akzeptabel und besiegelte den Ausstieg aus dem Rennsport. Die vertraglich fixierte Exklusivitätsvereinbarung wurde nach Ansicht von telegate damit missachtet. Der Münchener Autohersteller wollte ein so rasches Ende der Partnerschaft jedoch nicht akzeptieren und hielt an seiner Forderung fest. Trotzdem wurde das Logo 11880.com sofort vom Formel 1-Wagen entfernt.
Die Richter des Landgerichts München I haben der telegate AG recht gegeben und den Vertrag für beendet erklärt. Gegen dieses Urteil habe BMW nach Informationen der telegate AG in letzter Minute Berufung eingelegt, hieß es weiter.
Veröffentlichungsdatum:
11.06.2001
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08:37
Redakteur:
rpu