Unabhängig vom Ausgang der Verhandlungen wird Parsytec im 2. Quartal eine umfassende Abschreibung aller direkten und indirekten Umsatz- und Kostenwirkungen vornehmen. Zusammen mit verzögerten Aufträgen infolge von M&A-Prozessen in der Stahlindustrie führt dies für Q2 zu einer Umsatzerwartung von 4,8 Mio. Euro mit einem Bruttoertrag von minus 0,9 Mio. Euro. Parsytec betrachtet die Sidmar-Stornierung als Einzelfall, wie weit fortgeschrittene Arbeiten im bisher größten Blockauftrag bei POSCO zeigen.
Das zutagegetretene Risiko extensiver kundenspezifischer Anpassungen unterstreiche die intensiven Produktstandardisierungen, die mit dem Übergang zu HTS4 begonnen wurden. Plangemäß hat Galmed für die erste HTS4-Auslieferung am 21. Juni den Factory Acceptance Test erteilt. Hauptziel mit HTS4 sei die Reduktion aller kundenspezifischen Projektphasen und die maximale Standardisierung der vertraglichen Auslieferungen, um Produkte und interne Prozesse auf eine in 2 bis 3 Jahren erwartete Marktwachstumsphase vorzubereiten.
Die Erwartung für 2001 werde nachhaltig von den Abschreibungen im Sidmar-Fall beeinflußt: Die Gesellschaft erwartet jetzt einen Umsatzbereich zwischen 35 und 40 Mio. Euro. Nach den Abschreibungen in Q2 erwartet die Gesellschaft ein ausgeglichenes Nettoergebnis für Q3 und Q4, so dass Parsytec in 2001 ihre Profitabilitäts-Historie temporär unterbricht. Nach den konzentrierten Investments in 2001 sieht die Gesellschaft den Ausblick für 2002 aber weiterhin deutlich positiv.
Mit derzeit über 250 Vertriebsprojekten in der Stahlmarkt-Pipeline, verteilt über alle Vertriebsphasen, plant die Gesellschaft einen Umsatzbereich von etwa 65 bis 75 Mio. Euro einschließlich Papier. Als Umsatzrendite basierend auf dem Nettogewinn strebt die Gesellschaft für das volle Jahr 2002 etwa 10 Prozent an.