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HV-Bericht Celesio AG (vormals GEHE AG) - Die Erfolgsgeschichte geht unter dem neuen Namen "Celesio" weiter

Die Hauptversammlung der GEHE AG über das Geschäftsjahr 2002 fand mit dem 24.4.2003 zwar früher als gewohnt, aber wie üblich in der Liederhalle in Stuttgart statt. Auf der Tagesordnung und im Zentrum des Interesses stand dabei neben der Behandlung des abgelaufenen Jahres vor allem die Umfirmierung der Gesellschaft in den neuen Namen Celesio AG.



Rund 900 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Matthias Wahler als Vertreter von GSC Research, waren erschienen, als der Aufsichtsratsvorsitzende und Vertreter des Großaktionärs Haniel, Günther Hülse, um 10 Uhr die Versammlung eröffnete. Nach den einleitenden Formalien übergab dieser das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Dr. Fritz Oesterle.


Bericht des Vorstands



Dr. Oesterle freute sich, von einem erneuten Rekordjahr für GEHE berichten zu können. Besonders zufrieden zeigte er sich, dass dies trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage und der Situation im deutschen Gesundheitswesen gelungen ist. Bei einem um 8,3 Prozent höheren Umsatz von 18,4 Mrd. EUR (Vj.: 17 Mrd. EUR) konnte das Ergebnis vor Steuern erneut überproportional um 17,6 Prozent auf 343,6 Mio. EUR gesteigert werden. Die Umsatzrendite kletterte dabei von 1,72 auf 1,87 Prozent.



Der Jahresüberschuss wird durch den Wegfall der Sondereffekte aus dem Verkauf der Jenapharm GmbH & Co. KG, der im Vorjahr zu einem außerordentlichen Ertrag von 70 Mio. EUR geführt hat, mit 239,6 Mio. EUR etwas niedriger als in 2001 ausgewiesen. Bereinigt um diese Sondereffekte bedeutet aber auch dies einen Zuwachs von 19 Prozent. Damit konnte das Ergebnis im 16. Jahr in Folge gesteigert werden, betonte der Vorstand. Die Aktionäre sollen von den guten Zahlen mit einer Dividende von 0,85 EUR profitieren, für die 30 Prozent des Nachsteuerergebnisses ausgeschüttet werden.



Das Geld wurde, wie auch in den letzten Jahren, nahezu ausschließlich mit der Arzneimitteldistribution im Großhandels- und Apothekengeschäft verdient. In beiden Geschäftsfeldern ist GEHE unangefochten die Nummer eins in Europa. Diese Position wurde auch im Berichtsjahr sicher gehalten, obwohl im Großhandel keine neuen Zukäufe getätigt wurden, wie dies in der Vergangenheit regelmäßig der Fall war. Nach Auskunft von Dr. Oesterle hat sich in 2002 kein geeigneter Kandidat gefunden. Durch den trotzdem erreichten Erfolg sieht er die grundsätzliche Attraktivität der Pharmamärkte und die richtige Aufstellung von GEHE aber erst recht bestätigt.



Die Umsätze im Großhandelsbereich sind im abgelaufenen Geschäftsjahr um 6,1 Prozent auf 15,8 Mrd. EUR gewachsen, obwohl sich das Wachstum vor allem in den großen Märkten Frankreich und Deutschland in der zweiten Jahreshälfte deutlich abgeschwächt hat. Trotzdem legte auch das Ergebnis vor Steuern kräftig um 12,6 Prozent auf 270 Mio. EUR zu, und die Umsatzrendite kletterte auf 1,71 Prozent.



Positiv entwickelte sich nach der Durststrecke der vergangenen Jahre insbesondere die österreichische Herba Chemosan, bei der das Geschäft nach anfänglichen Schwierigkeiten in den letzten Jahren nun "läuft wie geschmiert". Zum Ende des Jahres betrug der Marktanteil dort 48 Prozent. Auch die neue norwegische Gesellschaft NMD hat die Erwartungen erfüllt und trotz eines leicht rückläufigen Marktanteils von 49 Prozent positiv zum Gruppenergebnis beigetragen. Und auch im für GEHE ältesten Großhandelsmarkt Deutschland konnte nach mehreren Jahren rückläufiger Renditen die Trendwende geschafft und ein deutlich zweistelliger Ergebniszuwachs erreicht werden.



Im Einzelhandel stieg der Umsatz mit 24,7 Prozent auf mehr als 2,5 Mrd. EUR noch stärker als im Großhandel. Nach der Übernahme von 126 neuen Apotheken betreibt GEHE Ende 2002 nun insgesamt 1.847 Apotheken in sieben europäischen Ländern. In Italien wurde die Zahl der Einrichtungen mehr als verdoppelt, und in Irland ist GEHE inzwischen der größte Anbieter. Etwas belastend wirkte im Berichtsjahr Norwegen, wo man laut Dr. Oesterle "etwas Lehrgeld" bezahlt hat. Nach der Schließung von vier nicht profitablen Standorten läuft das Geschäft seit dem vierten Quartal aber wieder rund.



Das Ergebnis vor Steuern stieg im Einzelhandel um 41,2 Prozent auf 78,5 Mio. EUR, und die Umsatzrendite erreichte mit 3,07 Prozent (Vj.: 2,71 Prozent) einen neuen Rekordwert. GEHE setzt deshalb auch weiterhin auf den Ausbau des Apothekengeschäfts, dessen Anteil am Konzernumsatz inzwischen fast 14 Prozent ausmacht. Zum Ergebnis tragen die Apotheken sogar 22,5 Prozent bei.



Zusammenfassend meinte der Vorstand, dass auch ohne eine größere Akquisition das abgelaufene Geschäftsjahr operativ das erfolgreichste Jahr für GEHE war. Die Zeit wurde deshalb genutzt, um die Eigenkapitalbasis der Gesellschaft zu verstärken. Durch eine erfolgreich durchgeführte Kapitalerhöhung konnten die Eigenmittel um 462 Mio. EUR erhöht werden, und die Eigenkapitalquote kletterte um mehr als sechs Prozentpunkte auf 29,8 Prozent. Mit dieser Kapitalausstattung sieht Dr. Oesterle die Gesellschaft nun gut gerüstet für die Zukunft. Genutzt wurde der Mittelzufluss, da keine Großakquisition durchgeführt wurde, zu einem guten Teil zur Reduzierung der Bankverbindlichkeiten, die von 1,5 Mrd. EUR auf 1,3 Mrd. EUR abnahmen.



Mit der Entwicklung des Aktienkurses zeigte sich der Vorstand nur relativ zufrieden. Immerhin hat das Papier in dem schlechten Börsenumfeld nur 15 Prozent verloren. Auch diesen Rückgang, für den er im Wesentlichen die Auswirkungen der Diskussion um die deutsche Gesundheitspolitik verantwortlich macht, sieht Dr. Oesterle aber als keineswegs gerechtfertigt an. Schließlich liegt der Umsatzanteil, den GEHE in Deutschland erwirtschaftet, bei weniger als 20 Prozent, so dass seiner Meinung nach nicht einzusehen ist, dass der deutschen Gesundheitspolitik eine solche Bedeutung für GEHE zugemessen wird. Und außerdem gibt es in allen Ländern im Gesundheitsbereich staatliche Eingriffe, und GEHE konnte trotzdem das Ergebnis Jahr für Jahr steigern.



Nichtsdestotrotz sieht Dr. Oesterle in der derzeitigen deutschen Gesundheitspolitik ein stetig wachsendes Ärgernis, in dem keinerlei Lösungsansätze für die Probleme erkennbar sind. Die tatsächlichen Auswirkungen des Beitragssicherungsgesetzes insbesondere auf die Apothekerschaft werden laut seinen Ausführungen sogar bewusst verschwiegen. So geht der jüngst beschlossene Großhandels-Zwangsabschlag wirtschaftlich überwiegend zu Lasten der Apotheken, da die erzielten Rationalisierungsvorteile vom Großhandel schon längst weitergegeben worden sind. Teilweise hat dieses Gesetz für die Apotheken nun Existenz bedrohende Ausmaße angenommen, und trotzdem wird es nicht in der Lage sein, die Finanzprobleme des Gesundheitswesens zu beseitigen.



Eine politische Veränderung könnte sich in diesem Jahr auch noch in Großbritannien anbahnen. Eine Empfehlung der dortigen Wettbewerbsbehörde sieht vor, das Apothekengeschäft auf der Insel völlig zu liberalisieren. Ob dieser Vorschlag tatsächlich komplett umgesetzt wird, steht noch nicht fest. GEHE ist aber laut Vorstand Oesterle mit strategisch günstigen Standorten nahe am "Rezeptfluss" auch darauf gut vorbereitet.



"Trotz aller struktureller Veränderungen werden die Pharmamärkte dauerhaft Wachstumsmärkte bleiben", gibt sich der Vorstand mit Blick auf die demographische Entwicklung überzeugt. Dennoch erwartet er, dass das Beitragssicherungsgesetz in 2003 Spuren beim Ergebnis hinterlassen wird. Zum Umfang wollte er keine konkreteren Angaben machen, er kündigte aber an, dass GEHE jedem staatlichen Eingriff auf die Ertragsfähigkeit des Geschäfts mit entsprechenden Maßnahmen begegnen wird. Eine Beeinträchtigung der Erfolgsgeschichte des Konzerns will er nicht hinnehmen.



Abschließend nahm Dr. Oesterle noch Stellung zu der vorgeschlagenen Namensänderung der Gesellschaft in "Celesio AG". Als Grund für diese Maßnahme führte er die häufigen Verwechslungen zwischen dem GEHE-Konzern und der GEHE Pharma Handel GmbH an, über die das deutsche Geschäft abgewickelt wird. Abgesehen davon ist der Name GEHE als reiner Großhandelsname besetzt, obwohl er zu einem guten Teil auch für das wachsende Apothekengeschäft steht. Die Holding soll deshalb mit dem neuen Namen "Celesio" besser vom operativen Geschäft abgegrenzt werden, das in Deutschland natürlich unverändert unter dem Namen GEHE fortgeführt wird.


Allgemeine Diskussion



Als erster Redner ergriff Herr Vowinckel als Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) das Wort und lobte die guten Zahlen des Berichtsjahres und vor allem den gelungenen Schuldenabbau, der in den letzten Jahren immer wieder angeregt worden war. Trotz der Ankündigung des Vorstands, gegen nachteilige Gesetze vorgehen zu wollen, sah er aber eine gewisse Bedrohung in der deutschen Gesundheitspolitik. Herr Vowinckel bat um einige Worte zu der bereits eingereichten Klage, zu der bisher nichts gesagt worden sei. Grundsätzlich zeigte er sich skeptisch, ob ein gerichtliches Vorgehen für GEHE auch Sinn macht. Möglicherweise sinnvoller wäre seiner Meinung nach eine Klage gegen das Belieferungsmonopol für die Krankenhäuser. Eine Gefahr sah der SdK-Sprecher außerdem in der starken Zunahme der preisgünstigeren Nachahmerpräparate, die zu sinkenden Margen führen dürften.



Dann interessierte Herrn Vowinckel der Preis für eine Apotheke, der dem Geschäftsbericht nicht zu entnehmen sei. Er stellte die Vermutung an, dass sich dieser aus dem Zugang an Firmenwerten von 244 Mio. EUR, geteilt durch die 126 übernommenen Apotheken, errechnen lassen könnte, und er bat um eine entsprechende Bestätigung. Zusätzlich wollte er wissen, wie GEHE im Apothekengeschäft dauerhaft weiter wachsen will, schließlich dürfte in Europa das Angebot bei der Planung von jährlich 200 neuen Apotheken bald knapp werden. In diesem Zusammenhang brachte er die USA als neuen Markt ins Gespräch. In der möglichen Liberalisierung des englischen Markts meinte der Sprecher auch eine Chance für GEHE zu erkennen. Eine Ausweitung des Geschäfts wäre dann schließlich weit einfacher möglich.



Herr Vowinckel sprach dann nochmals die Bankschulden an, die ihm mit 1,3 Mrd. EUR immer noch zu hoch erschienen. Diesbezüglich fragte er nach Plänen für eine weitere Rückführung der Verbindlichkeiten und in diesem Zusammenhang auch nach dem erwarteten Cashflow und den Investitionsplänen für das laufende Jahr. Zudem interessierte ihn, wann das Unternehmen die Rechnungslegung endlich auf IAS umstellen will. Hierdurch würde sich durch den Wegfall der Firmenwertabschreibungen die Finanzsituation schlagartig verbessern. Bezüglich der geplanten Namensänderung meinte der SdK-Sprecher lediglich, dies sei wohl "eine Frage des Geschmacks". Ihn interessierten hier insbesondere die Kosten der Umstellung.



Im Anschluss bezeichnete Herr Schad als Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) die Änderung des Namens im Hinblick auf die bisherigen Unterscheidungsprobleme als sinnvoll und nachvollziehbar. Er wies darauf hin, dass die Klage auch nicht von der AG, sondern von der GmbH eingereicht worden ist, was in der Öffentlichkeit zum Teil auch falsch aufgenommen worden sei. Den DSW-Sprecher interessierte vor allem eine Aussage zur künftig zu erwartenden Dividende, die bisher nur 30 Prozent des Ergebnisses ausmache. Mit Blick auf die höhere Eigenkapitalquote und die geringere Zinslast sah er eine Erhöhung der Ausschüttung als gerechtfertigt an.



Des Weiteren bat er um "ein paar Worte" zum Großaktionär Haniel, über den ihm kaum etwas bekannt sei. Schließlich fragte er nach der Akquisitionspolitik im laufenden Jahr und den Auswirkungen der möglichen Einführung einer Positivliste bei Medikamenten.



Danach meldete sich Herr Gaebler zu Wort, der die Ausschüttung von 0,85 EUR in Anbetracht des 100jährigen Jubiläums von GEHE als Aktiengesellschaft als "etwas knauserig" bezeichnete. Eine Erhöhung täte seiner Meinung nach sicher auch dem Kurs gut, der kaum zufrieden stellen könne. Die Namensänderung hielt Herr Gaebler für völlig unnötig, und er kündigte an, gegen diesen Vorschlag zu stimmen. Schließlich stehe der Name GEHE für eine der ältesten börsennotierten deutschen Gesellschaften, und der Wert der Marke GEHE sei sicherlich enorm. Ihn interessierten die Kosten der Namensfindung.



Auch ein anderer Kleinaktionär zeigte sich mit dem neuen Namen nicht einverstanden, wo man doch in den alten so viel investiert habe. Auch für die eingereichte Klage und die geplanten weiteren rechtlichen Schritte zeigte er kein Verständnis. Er meinte, dieses Vorgehen schade der Gesellschaft mehr als die Gesundheitspolitik an sich.


Antworten



Bezüglich der Namensänderung betonte Dr. Oesterle nochmals, dass lediglich die Holding umbenannt werden soll, dass die Marke GEHE, deren Wert enorm hoch sein dürfte, als Asset aber natürlich bestehen bleibt. Die Auswirkungen sind für den Aktionär also in erster Linie auf dem Börsenzettel zu finden. Die Kosten der Namensfindung bezifferte er mit weniger als 1 Mio. EUR, wobei die juristische Klärung der Schutzfähigkeit und die Prüfung in 86 Ländern, "ob der Name auch überall auszusprechen ist und nichts Unanständiges bedeutet", am teuersten waren. Der Nutzen sei vor allem darin zu suchen, dass man sich künftig die Verwechslungen zwischen dem Konzern und der deutschen Gesellschaft erspart. Selbst die Gesundheitsministerin habe diesbezüglich bisher anscheinend Probleme.



Die Klage gegen das Beitragssicherungsgesetz hat tatsächlich die GEHE Pharma Handel GmbH als belastetes Unternehmen eingereicht, bestätigte der Vorstand. Die Verfassungsbeschwerde ist auch noch nicht entschieden, im Gegenteil wurde die Überprüfung der Verfassungskonformität ausdrücklich zugelassen. Lediglich der Eilantrag wurde nicht angenommen. "Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen", so der Vorstand.



Die weiteren Expansionspläne betreffend wollte Finanzvorstand Stefan Meister natürlich keine allzu konkreten Angaben machen. Wenn sich eine interessante Möglichkeit auftut, werde man aber mit Sicherheit aktiv werden. Von den noch vorhandenen Bankschulden will er sich nicht vom weiteren Wachstum abhalten lassen, im Gegenteil sieht er in den Bankschulden von 1,3 Mrd. EUR im Verhältnis zum Eigenkapital von 1,6 Mrd. EUR und den soliden Zahlen kein Problem. Schließlich steigt der Cashflow nachhaltig und dürfte im laufenden Jahr 350 Mio. EUR betragen, womit die Rückzahlung der Verbindlichkeiten problemlos in recht kurzer Zeit möglich wäre. Dies soll aber nur dann tatsächlich erfolgen, wenn sich keine weiteren sinnvollen Akquisitionsmöglichkeiten mehr ergeben sollten. "Das weitere Wachstum steht aber im Vordergrund", betonte der Vorstand. Die USA sind jedoch derzeit nicht von Interesse für GEHE.



"Natürlich bietet die weitere Liberalisierung des englischen Markts auch Chancen für GEHE", so Dr. Oesterle. Wie erwähnt ist GEHE schließlich in diesem Markt gut aufgestellt. Allerdings belastet die derzeitige Unsicherheit das dortige Geschäft. Die Kaufpreise für Apotheken variieren laut Dr. Oesterle je nach der im dortigen Markt erzielbaren Marge und der Lage sehr stark. Wie er bestätigte, ist der Goodwill-Zuwachs im Wesentlichen auf die Apothekenkäufe zurückzuführen, und die Rechnung des SdK-Sprechers ist somit theoretisch korrekt.



In der möglichen Einführung einer Positivliste sieht Dr. Oesterle keine Gefahr für das Geschäft. Im Gegenteil dürfte sich eine solche Liste sogar positiv für GEHE auswirken, da die im Lager gehaltenen Artikel, die sich derzeit noch auf fast 100.000 belaufen, reduziert werden können. Als Großhändler sehe er eine Positivliste sehr entspannt, da hierdurch der Verbrauch schließlich nicht zurückgehe. Zur weiteren Dividendenpolitik machte der Vorstand keine näheren Angaben. Die vorgeschlagene Ausschüttung erachtet er als "vorsichtig, nicht knauserig".



Auf die jährlich wiederkehrende Frage nach der Gefahr durch DocMorris, die jetzt durch den jüngst angekündigten Markteintritt dieses Unternehmens in Deutschland noch konkreter zu werden scheint, reagierte Dr. Oesterle unverändert gelassen. Er sieht in der Legalisierung des Versandhandels unter den derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen keine Gefahr auf den Pharmagroßhandel zukommen. Dieser ist schließlich nicht direkt betroffen, da der Großhandel wohl auf absehbare Zeit nicht im Versand abgewickelt werden kann.



Die Umstellung auf IAS wird nach den Worten von Herrn Meister möglichst rasch, spätestens aber in 2005 erfolgen. Derzeit laufen die Vorbereitungen. Die neue Rechnungslegung ist für GEHE schließlich wegen der Behandlung erworbener Firmenwerte von großem Interesse, da die Abschreibung auf den Goodwill, die er als völligen Unsinn betrachtet, dann endlich wegfällt und nur noch eine jährliche Überprüfung der Angemessenheit vorgenommen werden muss.



Herr Hülse machte dann auch noch einige Angaben zum "Familienkonzern Haniel". Die Franz Haniel & Cie. GmbH wird demnach von mehr als 500 Anteilseignern gehalten, die aber dennoch alle Verwandte des Gründers sind. Die bei weitem größte Beteiligung der Gesellschaft, die grundsätzlich in die verschiedensten Sparten investiert, ist das 60-Prozent-Paket an GEHE. In 2002 hat Haniel bei einem Umsatz von mehr als 23 Mrd. EUR einen Gewinn vor Steuern von 620 Mio. EUR erzielt.


Abstimmungen



Die Präsenz gab Herr Hülse mit 66.252.143 Aktien oder 77,90 Prozent des Grundkapitals bekannt. Abgestimmt wurde über die Ausschüttung der Dividende von 0,85 EUR (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Neuwahlen zum Aufsichtsrat (TOP 5), einige Satzungsänderungen (TOP 6), die Namensänderung der Gesellschaft in "Celesio AG" (TOP 7) und die Wahl der PwC zum Abschlussprüfer (TOP 8). Alle Punkte wurden bei nur wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen im Sinne der Verwaltung angenommen, auch bei der Namensänderung ergaben sich nur 18.000 Neinstimmen.



Die Versammlung endete um 14:30 Uhr.


Fazit



Auch im wenig erfreulichen Umfeld des Jahres 2002 konnte die GEHE AG ihren Aktionären ein neues Rekordergebnis präsentieren. Die Aktionäre profitieren davon mit einer Dividende von 0,85 EUR, mit der der Bonus des Vorjahres fest in die Ausschüttung integriert wird. Im laufenden Jahr wird die Gesundheitspolitik allerdings ihre Spuren im Geschäft hinterlassen, weshalb sich der Vorstand mit einer konkreten Prognose zurückhielt.



Trotz der erwarteten Delle in 2003 bleibt die künftige Celesio AG aber ein solider Wachstumswert in einem weiter wachsenden Markt, so dass die derzeit im Zuge der Unsicherheit über die Zukunft des deutschen Gesundheitssystems etwas gedrückten Kurse der richtige Zeitpunkt zum Einstieg sein könnten. An den neuen Namen "Celesio" muss sich der Anleger zwar erst gewöhnen, diese Änderung tut der Erfolgsgeschichte aber sicherlich keinen Abbruch.


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Fax: 0711 / 5001 - 1260



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Veröffentlichungsdatum: 26.04.2003 - 13:12
Redakteur: mwa
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