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HV-Bericht Henkel KGaA - Henkel-Chef fordert angemessenes Angebot für die Wella-Vorzüge

Zu seiner diesjährigen Hauptversammlung lud der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel KGaA seine Aktionäre am 14. April 2003 in die Stadthalle Düsseldorf (CCD) ein. Für erhebliches Aufsehen hatte in den Wochen vor der Hauptversammlung die Bekanntgabe des Beteiligungserwerbs an der Darmstädter Wella AG im Vorfeld der sich inzwischen abzeichnenden Übernahme von Wella durch den amerikanischen Konsumgüterkonzern Procter & Gamble gesorgt.



Der Aufsichtsratsvorsitzende Albrecht Woeste begrüßte die rund 2.500 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, entschuldigte die fehlenden Aufsichtsratsmitglieder Dr. Ulrich Cartillieri sowie Prof. Heinz Riesenhuber und erteilte nach Erledigung der üblichen Formalien dem Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Ulrich Lehner das Wort.


Bericht des Vorstands



Prof. Dr. Lehner begrüßte die Erschienenen ebenfalls sehr herzlich und berichtete einleitend über die wesentlichen Aktivitäten im abgelaufenen Geschäftsjahr. Nach dem in 2001 erfolgten Verkauf der Chemiesparte Cognis wurde der Konzern im Jahr 2002 auf die drei strategischen Geschäftsfelder Wasch-/Reinigungsmittel, Kosmetik/Körperpflege sowie Klebstoffe, Dichtstoffe und Oberflächentechnik ausgerichtet. Der letztgenannte Bereich ist in die beiden Segmente Konsumenten- und Handwerkergeschäft sowie das auf die Industrie ausgerichtete Geschäft unterteilt. Von dieser Neuordnung verspricht sich der Vorstand eine verbesserte Marktbearbeitung sowie eine noch größere Kundennähe.



Alle drei Geschäftsfelder sind international aufgestellt und haben in allen Bereichen führende Positionen inne. Wesentliches Fundament des Erfolgs ist nach Einschätzung von Prof. Dr. Lehner der konsequente Qualitätskurs, der im gesamten Konzern umgesetzt wird. Um diesen Qualitätsanspruch noch bekannter zu machen, wurde im Berichtszeitraum damit begonnen, den Namen Henkel als Marke zu etablieren. Mittel- bis langfristiges Ziel ist es dabei, den Namen Henkel als Weltmarke auszubauen. Im gegenwärtigen Stadium helfen die Produktmarken, den Bekanntheitsgrad von Henkel zu steigern, was wiederum hilft, den Bekanntheitsgrad weniger bekannter Produkte durch die Marke Henkel zu verbessern.



Mit der eingeschlagenen Markenpolitik, die klar auf die hohen Qualitätsstandards ausgerichtet ist, will man sich nach Aussage des Vorstands bewusst von den immer weiter auf dem Vormarsch befindlichen No-Names und Discounter-Labels unterscheiden. Henkel setzt nach eigenen Angaben an diesem Punkt auf die Tendenz, dass die große Mehrheit der Verbraucher auch in konjunkturell schwierigen Zeiten auf erwiesene Produktqualität vertraut. Die Richtigkeit dieser Einschätzung ergibt sich nach Meinung von Prof. Dr. Lehner aus der Wahl der Produktmarken Persil und Schwarzkopf zu den "Most Trusted Brands" in über 18 europäischen Ländern.



Das konjunkturelle Umfeld hat sich im Jahr 2002 weltweit weiter eingetrübt und ist im Rückblick betrachtet schlechter verlaufen als anlässlich der letztjährigen Hauptversammlung prognostiziert. Angesichts des Verkaufs der Chemiesparte in 2001 fiel die Prognose für 2002 entsprechend zurückhaltend aus. Nicht zuletzt durch die Umsetzung des Restrukturierungsprogramms "Strong for the future", die in 2002 und 2003 zu einer nachhaltigen Kostensenkung in den Bereichen Produktion, Vertrieb und Verwaltung führen soll, konnte in 2002 ein Ergebnis auf Vorjahreshöhe ohne die Sondereinflüsse aus dem Verkauf von Cognis erwirtschaftet werden.



Der Umsatz konnte um 2,6 Prozent auf 9,656 Mrd. EUR (Vorjahr, bereinigt: 9,41 Mrd. EUR) gesteigert werden, bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Akquisitionen und Desinvestments beträgt der Umsatzzuwachs prozentual 4,5 Prozent. Das betriebliche Ergebnis konnte um 10,6 Prozent auf 666 Mio. EUR (Vj.: 602 Mio. EUR) verbessert werden, und die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) verbesserte sich im Berichtszeitraum um 3,3 Prozentpunkte auf nunmehr 15,7 Prozent. Das Ergebnis je Aktie lag mit 3,06 EUR sogar noch oberhalb des bereinigten Vorjahreswerts von 3,05 EUR.



Im Unternehmensbereich Wasch-/Reinigungsmittel kletterte der Umsatz um 1,6 Prozent auf 3,1 Mrd. EUR. Das betriebliche Ergebnis konnte dabei gegenüber dem Vorjahreswert um 10,1 Prozent auf 268 Mio. EUR zulegen und verbesserte sich nach Vorstandsangabe damit erneut überproportional zum Umsatz. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital in diesem Bereich stieg im Berichtszeitraum um 6,7 Prozentpunkte auf 31,2 Prozent und erreichte damit einen neuen Höchstwert.



Der Bereich Kosmetik/Körperpflege konnte den Umsatz um 1,5 Prozent auf 2,1 Mrd. EUR steigern. Wenngleich das Wachstum durch das verhaltene Marktumfeld in diesen Bereichen begrenzt war, konnten die Position als drittgrößter Anbieter im Kernmarkt Europa und Platz 10 weltweit weiter gefestigt werden. Das betriebliche Ergebnis verbesserte sich um 10,8 Prozent auf 184 Mio. EUR, und das ROCE erhöhte sich im Berichtszeitraum auf 21,9 Prozent (Vj.: 17,4 Prozent).



Im Unternehmensbereich Klebstoffe für Konsumenten und Handwerker konnte Henkel im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,3 Mrd. EUR erwirtschaften, was einem Zuwachs um 3,3 Prozent entspricht. Beim Ergebnis konnte eine Verbesserung um 11,5 Prozent auf 123 Mio. EUR erreicht werden, und die Rendite auf das eingesetzte Kapital lag mit 19,2 Prozent um 3,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.



Die weltweite Spitzenposition im Bereich Henkel Technologies konnte im Berichtsjahr souverän behauptet werden. Der Umsatz reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent auf 2,7 Mrd. EUR, allerdings ergibt sich nach Aussage von Prof. Dr. Lehner bei einer Bereinigung um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Abgänge im Konsolidierungskreis gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 1,6 Prozent. Mit dem deutlichen Anstieg des betrieblichen Ergebnisses im Bereich der Konstruktions- und Industrieklebstoffe sowie der Oberflächentechnik um 33,7 Prozent auf 185 Mio. EUR zeigte sich der Henkel-Chef zufrieden. Das ROCE verbesserte sich im Berichtsjahr auf 10,5 Prozent.



Mit dem Verlauf des Aktienkurses der Henkel-Aktie im Jahr 2002 war Prof. Dr. Lehner angesichts des sehr schlechten Umfelds sehr zufrieden. So gab die Vorzugsaktie von Henkel im Jahresvergleich um 4,6 Prozent nach, während der DAX im selben Zeitraum einen Rückgang um 44 Prozent verkraften musste. Positiv wirkten sich in diesem Zusammenhang sicherlich die Aufnahme der Aktie von Henkel in die MSCI-Indizes Deutschland, Europa und Welt, den Dow Jones Germany Titan 30 sowie die Zugehörigkeit zu einer Reihe weiterer wichtiger Indizes aus.



Aus dem Bilanzgewinn der Henkel KGaA in Höhe von 591 Mio. EUR (Vj.: 190 Mio. EUR) soll den Aktionären eine im Vergleich zum Vorjahr unveränderte Dividende von 1,06 EUR je Stammaktie und 1,12 EUR je Vorzugsaktie gezahlt werden, was einer gesamten Ausschüttungssumme von 156 Mio. EUR entspricht. Die verbleibenden 435 Mio. EUR sollen in die Gewinnrücklagen eingestellt werden.



Im Zusammenhang mit der Beteiligung an der Wella AG - Henkel hält nach Vorstandsangabe insgesamt 6,86 Prozent am Grundkapital (4,99 Prozent der Stammaktien und 10,38 Prozent der Vorzugsaktien) - erklärte Prof. Dr. Lehner, mit dieser Beteiligung sei man ein Investment mit vielfältigen Optionen für die Zukunft eingegangen. Durch das von Procter & Gamble angekündigte Übernahmeangebot sei jedoch eine neue Situation eingetreten. Den Eintritt in einen Bieterwettstreit um jeden Preis bezeichnete Prof. Dr. Lehner als nicht zielführend, und es sei seit jeher Politik von Henkel, bei möglichen Akquisitionen immer besonderes Augenmerk auf eine vernünftige und solide Preisermittlung zu legen.



Im Hinblick auf das angekündigte Übernahmeangebot seitens Procter & Gamble wies der Henkel-Chef darauf hin, dass der in den bisher vorliegenden Meldungen für die Vorzugsaktien gebotene Preis im Vergleich zu dem der Stämme aus Sicht von Henkel sehr niedrig ist und möglicherweise eine Anpassung nach oben erfahren wird. Eine Entscheidung über eine mögliche Annahme des Übernahmeangebots wird jedoch erst nach Vorliegen des endgültigen Angebots erfolgen.



Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand nicht mit einer Verbesserung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds und einer daraus resultierenden spürbaren Belebung der Nachfrage. Dennoch habe man sich bei Henkel für 2003 anspruchsvolle Ziele gesetzt. So erwartet der Vorstand ein bereinigtes Umsatzwachstum von rund 4 Prozent, welches hauptsächlich durch überproportionales Wachstum in den außereuropäischen Märkten erreicht werden soll.



Auf der Ergebnisseite wird sowohl beim Finanzergebnis wie auch beim Jahresüberschuss mit einem deutlichen Anstieg gegenüber 2002 gerechnet. Hauptfaktor für diesen erwarteten Anstieg sind höhere Erträge aus Beteiligungen, die im Laufe des Jahres 2003 vereinnahmt werden. Das Ergebnis je Aktie soll im Vergleich zu 2002 ebenfalls steigen und sich um rund 10 Prozent verbessern. Durch die weiterhin hohen Qualitätsstandards bei Produkten und Dienstleistungen im Henkel-Konzern sieht sich der Vorstandschef auch für die Herausforderungen eines schwierigen Marktumfelds gut gerüstet.


Allgemeine Aussprache



Als erste Rednerin meldete sich Frau Reinhild Keitel, Sprecherin der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), zu Wort und beschäftigte sich mit dem Erwerb der Beteiligung an der Darmstädter Wella AG und den sich im Rahmen der geplanten Übernahme durch Procter & Gamble ergebenden Optionen für die Henkel KGaA als Aktionärin bei Wella. Vorstandschef Lehner betonte das hohe Interesse der Henkel KGaA, die aktuell 4,99 Prozent der Stammaktien sowie 10,38 Prozent der Vorzugsaktien hält, an einer angemessenen Abfindung und einer Gleichbehandlung der beiden Aktiengattungen im Zuge des in Kürze erwarteten Übernahmeangebots.



Befragt nach den durch diese Beteiligung möglichen Optionen erklärte der Vorstandsvorsitzende, in den kommenden Wochen und Monaten werde ein sehr komplexer und schwieriger Prozess in Gang gesetzt, angesichts der noch nicht feststehenden Konditionen für die übrigen Aktionäre sei derzeit eine Aussage zum weiteren Vorgehen in diesem Punkt noch nicht möglich.



Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion bei der Wella AG erkundigte sich die SdK-Vertreterin, inwieweit Henkel als zum gegenwärtigen Zeitpunkt einziges Unternehmen, das im Deutschen Aktienindex (DAX) mit der Gattung der Vorzugsaktie vertreten ist, beabsichtigt, die beiden Aktiengattungen zusammenzulegen und die Vorzugsaktie abzuschaffen. Prof. Dr. Lehner antwortete hierzu, dass eine Abschaffung der Vorzugsaktien bei Henkel nicht geplant ist und beide Aktiengattungen auch weiterhin beibehalten werden sollen.



Bezüglich des Kosmetikgeschäfts von Henkel erkundigte sich Frau Keitel nach möglichen Verkaufsüberlegungen für diesen Bereich und nach den möglichen Auswirkungen der Übernahme von Wella durch Procter & Gamble. Bei der Kosmetiksparte im Henkel-Konzern handelt es sich nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden um ein starkes Kerngeschäftsfeld, das nicht zur Disposition steht.



Prof. Dr. Lehner zeigte sich in seinen weiteren Ausführungen zu diesem Themenkomplex überzeugt, dass dieser Bereich seine Planvorgaben beim organischen Wachstum erreichen wird und das künftige Wachstum, wie in der langfristigen Strategie formuliert, von ausgewählten Zukäufen unterstützt werden wird. Hinsichtlich des Einstiegs von Procter & Gamble bei Wella meinte Prof. Dr. Lehner, dass man der Integration von Wella in den Procter & Gamble-Konzern mit Interesse entgegensieht, im Ergebnis jedoch keine weitere Verschärfung des in einzelnen Segmenten vorhandenen direkten Wettbewerbs erwartet.



Ein weiterer Frageschwerpunkt der Redner beschäftigte sich damit, inwieweit die Veränderungen im Wettbewerbsumfeld für Henkel in der näheren Zukunft erhöhten Akquisitionsbedarf nach sich ziehen. Der Henkel-Chef wies in seiner Antwort darauf hin, dass man gegenwärtig keinen erhöhten Akquisitionsdruck verspürt. Wenngleich man den Markt auf mögliche interessante Übernahmeziele hin regelmäßig beobachte, ist nach Aussage von Prof. Dr. Lehner bei einer möglichen Akquisition der "strategische Fit" für den Erwerber der entscheidende Faktor.



Besondere Sorgfalt muss man auf die Ermittlung des strategischen Fit auf das Risikoprofil des Übernahmeziels richten sowie auf mögliche kulturelle Unterschiede, sowohl in Bezug auf die Unternehmenskultur wie auch das kulturelle Umfeld in den jeweiligen Zielmärkten. Bei Henkel soll das geplante Wachstum durch qualitative Innovationen und in Regionen erzielt werden, in denen man noch nicht vertreten ist, so der Henkel-Chef weiter.



Angesprochen auf die jüngsten Äußerungen von Rating-Agenturen zur Beurteilung von Pensionsverpflichtungen erklärte Prof. Dr. Lehner, dass man im Hause über die Möglichkeit einer Auslagerung dieser Verpflichtungen aus der Bilanz nachdenkt. Hiervon werden nach gegenwärtigem Stand der Überlegungen jedoch eher die künftig noch entstehenden Ansprüche und weniger die bereits erworbenen Ansprüche betroffen sein. Eine endgültige Entscheidung über die Strategie in diesem Punkt ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht gefallen.



Frau Jella Benner-Heinacher, Vertreterin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), befasste sich in ihren Ausführungen unter anderem mit den neuen Corporate Governance-Richtlinien und lobte die insgesamt sehr hohe und vorbildliche Transparenz bei der Henkel KGaA. Auf ihre Forderung nach einer personenbezogenen Offenlegung der Vorstandsbezüge erklärte der Vorstandschef, dass diese "Sollte-Anregung" des Kodex nicht zur Anwendung gelangen soll.



Bei den im Geschäftsbericht angegebenen Vorstandsbezügen handelt es sich um die Gesamtbezüge inklusive aller fixen und variablen Bestandteile. Rund 16 Prozent der Gesamtbezüge entfallen auf Optionen, von den verbleibenden 84 Prozent resultieren 35 Prozent aus dem fixen Vergütungsanteil. Hinsichtlich der nicht beabsichtigten personenbezogenen Offenlegung merkte Prof. Dr. Lehner ergänzend an, man könne die im Geschäftsbericht genannte Gesamtsumme durch die Anzahl der Vorstandsmitglieder dividieren, um sich einen Eindruck von dem Vergütungsvolumen jedes einzelnen Vorstandsmitglieds machen zu können.



Befragt nach dem Vorhandensein einer so genannten "D&O"-Versicherung für die Haftung der Mitglieder der Geschäftsführung erklärte Prof. Dr. Lehner, dass eine solche Versicherung besteht und dass für die über diese Police versicherten Mitglieder des Unternehmens ein Selbstbehalt vorgesehen ist.



Einen weiteren Schwerpunkt der allgemeinen Aussprache bildete der Themenbereich des "Henkel Stock Incentive Plans" und die dort vorgeschlagenen Modifizierungen. Nach Aussage von Prof. Dr. Lehner wird durch die vorgeschlagene Verlängerung des Ausübungszeitraums die dem Plan zu Grunde liegende Performance-Abhängigkeit nicht aufgehoben, die Motivation der teilnehmenden Mitarbeiter jedoch weiter verbessert. Auf sich selbst bezogen und um möglichen Spekulationen entgegenzutreten, führte der Henkel-Chef aus, dass die auf ihn entfallenden Optionsrechte aus dem laufenden Programm zum Bezug von 2.100 Aktien zu einem Kurs von 63,18 EUR je Aktie berechtigen.



Des Weiteren erkundigte sich Frau Benner-Heinacher nach der Strategie zur Etablierung des Namens Henkel als Marke sowie den Aufwendungen für Werbung und Marketing im Konzern. Um den Namen Henkel entsprechend zu etablieren, plant die Verwaltung die Ankoppelung des Namens Henkel an die starken Einzelmarken im Konzern wie etwa Persil oder Schwarzkopf. Hierdurch verspricht man sich eine weitere und vor allem nachhaltige Steigerung des Bekanntheitsgrads des Namens und der Marke Henkel.



Infolge des weiteren Ausbaus der Marke Henkel erwartet Prof. Dr. Lehner mittel- bis langfristig einen Rückgang bei der aktuell noch großen Zahl von Einzelmarken im Konzern. Im Gesamtkonzern werden etwa 30 Prozent des Umsatzes im Bereich Werbung und Marketing sowie im Zusammenhang mit vertriebsunterstützenden Maßnahmen aufgewendet. Der Anteil der Werbeaufwendungen beträgt bei den einzelnen Marken zwischen 6 und 20 Prozent des Umsatzes.



Aktionär Steinharter erkundigte sich nach möglichen Verkaufsüberlegungen bei den Beteiligungen an Clorox sowie Ecolab. Nach Angabe der Verwaltung ist man mit der Entwicklung bei beiden Gesellschaften sehr zufrieden, lieferten diese im Berichtszeitraum doch einen Ergebnisbeitrag von 161 Mio. EUR. Verkaufsüberlegungen bestehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht.



Befragt nach den mittelfristigen Zielen beim Umsatzwachstum sowie beim Return on Capital Employed (ROCE) antwortete Prof. Dr. Lehner, dass ein jährliches Umsatzwachstum von 4 Prozent angestrebt wird. Die EBIT-Marge soll bis zum Jahr 2005 auf 10 Prozent steigen, beim ROCE werden 17 Prozent angestrebt (2002er Wert: 15,7 Prozent). Das Ergebnis je Aktie soll sich nach Angabe von Prof. Dr. Lehner jährlich um einen zweistelligen Prozentsatz verbessern.



Aktionär Pomplun zeigte sich wie seine Vorredner zufrieden mit dem erwirtschafteten Ergebnis und erkundigte sich nach dem Volumen der von den Mitarbeitern der Henkel KGaA gehaltenen Aktien. Nach den der Gesellschaft vorliegenden Informationen wurden im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungs-Programms etwa 630.000 Vorzugsaktien an die Mitarbeiter ausgegeben, was etwa einem Prozent der Vorzugsaktien entspricht.



Besorgt über die möglichen Auswirkungen des Irak-Konflikts auf den Geschäftsverlauf bei Henkel zeigte sich Herr Fiebich. Nach Aussage von Prof. Dr. Lehner haben weniger als 40 Prozent aller bezogenen Rohstoffe mit Rohöl zu tun. Spürbarer als Schwankungen beim Ölpreis wirken sich hingegen Wechselkursschwankungen zwischen EUR und US-Dollar aus. Bei einer Abschwächung des US-Dollar gegenüber dem EUR um 1 Cent führt dies im Gesamtkonzern zu einem Umsatzrückgang von 15 bis 20 Mio. EUR, zu einer Verminderung des Jahresüberschusses um 1,5 Mio. EUR sowie zu einer Reduzierung des EBIT um rund 1 Mio. EUR.


Abstimmungen



Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache gegen 12:30 Uhr wurde die Präsenz mit 69.255.575 Stammaktien oder 79,97 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Zusammen mit den 12.729.526 Vorzugsaktien (22,37 Prozent) ergibt sich eine Gesamtpräsenz von 56,79 Prozent. Die Hauptversammlung hat sämtliche Beschlussvorlagen mit sehr großen Mehrheiten bei zumeist nur wenigen hundert Gegenstimmen und Enthaltungen abgesegnet.



Im Einzelnen waren dies die Ausschüttung einer Dividende von 1,06 EUR je Stammaktie und 1,12 EUR je Vorzugsaktie (TOP 2), die Entlastung der persönlich haftenden Gesellschafter (TOP 3), die Entlastung des Aufsichtsrats (TOP 4), die Entlastung des Gesellschafterausschusses (TOP 5) und die Wahl der KPMG zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr (TOP 6).



Im Zuge der anstehenden Neuwahlen des Aufsichtsrats wurden folgende Personen von den Aktionären in das Kontrollgremium gewählt: Dr. Simone Bagel-Trah, Benedikt-Joachim Freiherr von Herman, Prof. Dr. Dr. Heribert Meffert, Prof. Dr. Dr. Heinz Riesenhuber, Heinrich Thorbecke, Bernhard Walter, Werner Wenning sowie Albrecht Woeste (TOP 7). Weitere Beschlüsse waren die Wahl von Konstantin von Unger in den Gesellschafterausschuss (TOP 8), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 9), die Änderung des "Stock-Incentive Plans der Henkel-Gruppe" (TOP 10) sowie verschiedene Satzungsänderungen, die sich aus der Neuregelung des Aktiengesetzes ergeben (TOP 11).


Fazit



Trotz des schlechten konjunkturellen Umfelds konnte die Henkel KGaA auch im vergangenen Geschäftsjahr wiederum ein sehr ansehnliches Ergebnis erwirtschaften und zahlt den Aktionären eine unveränderte Dividende von 1,06 EUR je Stamm- und 1,12 EUR je Vorzugsaktie. Die geschäftliche Entwicklung im laufenden Jahr wird abhängig vom gesamtwirtschaftlichen Umfeld auf den Hauptmärkten des Unternehmens sein. In seiner Prognose zeigte sich der Vorstand jedoch vorsichtig optimistisch, auch für 2003 ein Ergebnis zu erwirtschaften, das die Ausschüttung einer angemessenen Dividende ermöglicht.



Das Ergebnis positiv beeinflussen würde zudem auch die mögliche Verwertung der Beteiligung an der Wella AG, ein angemessenes Übernahmeangebot für die Wella-Stämme und vor allem auch für die Vorzugsaktien vorausgesetzt. Eine Schätzung über das näherungsweise Volumen ist angesichts der noch nicht vorliegenden Angebotsunterlagen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich, es dürfte sich jedoch deutlich im oberen zweistelligen Millionenbereich bewegen. Unter mittel- bis langfristigen Anlagegesichtspunkten stellt die Henkel-Aktie weiterhin ein solides Investment dar.


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Veröffentlichungsdatum: 16.04.2003 - 21:37
Redakteur: ala
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