Zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung lud die GSOAG CONSULTING AG ihre Aktionäre am 27. März 2003 in die Kulturhalle in Neukirchen-Vluyn ein. Der Aufsichtsratsvorsitzende Heinzwerner Feusser begrüßte die rund 50 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst für GSC Research, und erledigte die üblichen Formalien.
Vor Erteilung des Worts an die beiden Vorstandsmitglieder gab der Versammlungsleiter den Anwesenden einen kurzen Überblick über die aktuellen Entwicklungen an den Kapitalmärkten sowie die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Gesellschaft. Insgesamt sieht der Aufsichtsratschef die Gesellschaft für die Zukunft gut gerüstet, wenngleich er mit einer Erholung der Konjunktur frühestens ab dem Jahr 2004 rechnet. Nach diesen einleitenden Worten übergab Herr Feusser das Wort an die beiden Vorstandsmitglieder.
Bericht des Vorstands
Vorstandsmitglied Peter Philipps begrüßte die Erschienenen ebenfalls sehr herzlich und zeigte sich erfreut darüber, für das abgelaufene Geschäftsjahr abermals ein positives Ergebnis erwirtschaftet zu haben. Dank der konsequenten Fortführung des eingeleiteten Konsolidierungs- und Restrukturierungsprozesses wurden nach Vorstandsangabe im Berichtszeitraum abermals konsequent ertragsschwache Bereiche und Projekte eingestellt. Als Erfolg dieser Maßnahmen haben alle Gruppengesellschaften mit Ausnahme der Tochtergesellschaft in Großbritannien ein positives Ergebnis erwirtschaften können.
Nach einem guten Start in das Geschäftsjahr 2001/2002 bekam man nach den Worten von Herrn Philipps ab dem zweiten Quartal die schlechte konjunkturelle Lage zu spüren, und man hatte mit sinkenden Umsätzen und sich verschiebenden oder ganz abgesagten Projekten zu kämpfen. Der Umsatz in der GSOAG erreichte im Berichtszeitraum mit 16,4 Mio. EUR dennoch fast das Vorjahresniveau von 16,5 Mio. EUR. Die Gesamtleistung der GSOAG-Gruppe entwickelte sich konjunkturbedingt sowie durch die Veräußerung der Beteiligung an der GSOAG HUMAN RESOURCES GmbH rückläufig und lag mit einem Wert von 20,9 Mio. EUR um 9,5 Prozent unterhalb dem Vorjahreswert.
Vom Umsatz in der AG entfielen 12,8 Mio. EUR auf den Bereich der SAP-Beratung, im Bereich Systems & Services / Value Added Reseller wurden 3,6 Mio. EUR umgesetzt. Das EBIT bewegte sich mit 0,3 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahres, das Vorsteuerergebnis konnte von minus 12 TEUR auf 57 TEUR verbessert werden. Besondere Wirkung auf der Ergebnisseite entfalteten die konsequenten Bemühungen zur Kostensenkung, die unter anderem bei den Reisekosten zu Einsparungen von 25 Prozent, beim Fuhrpark von 20 Prozent und bei den Rechts- und Beratungskosten von 51 Prozent geführt haben.
Besonders erfreut zeigte sich der Vorstand über den Wegfall der Aufwendungen für Gewährleistungen als ein Zeichen der hohen Qualität der von der GSOAG angebotenen Dienstleistungen und Produkte. Trotz dieser erfreulichen Tatsache hat die Gesellschaft im Berichtsjahr erstmals eine IT-Haftpflichtversicherung für die gesamte Unternehmensgruppe abgeschlossen, um mögliche Risiken zu minimieren.
Positiv entwickelte sich nach Vorstandsangabe die seit März 2002 bestehende strategische Partnerschaft mit der RWE Systems Applications GmbH, die das Know-how beider Gesellschaften auf dem Feld der Energiebranche bündelt und in optimaler Weise auf die Anforderungen von regionalen Energieversorgern und Stadtwerken ausgerichtet ist. Auch mit dem Partner SAP werden gemeinsame Projekte im Segment der Energieversorgung durchgeführt, die sich im Schwerpunkt auf die Bereiche eCall-Center sowie Billing-Lösungen erstrecken.
Die Zusammenarbeit mit dem Partner HP Consulting GmbH konnte im Berichtszeitraum insbesondere in den Geschäftsfeldern Einführung, Erweiterung und Migration von SAP-Software intensiviert werden. GSOAG ist bundesweit der erste Premium Partner von HP Consulting. Durch die intensivierte Zusammenarbeit hat sich für die GSOAG ein großes weltweites Projekt für den BMW-Konzern eröffnet, welches mindestens bis zum März 2004 laufen wird und im Schnitt den Einsatz von 15 bis 20 Mitarbeitern erfordert.
Weitere Impulse auf der Umsatzseite erwartet Vorstand Philipps aus der verstärkten Ausrichtung auf bestimmte Branchen wie die Bereiche Energie und Lebensmittel, in denen GSOAG bereits erste Erfolge bei wichtigen Referenzkunden vorweisen kann. Während sich die GSOAG Systemhaus GmbH auch künftig hauptsächlich mit der Vermarktung der Produkte MFPlus und Rmeasy beschäftigen wird und sich die Tochtergesellschaft in Großbritannien vollständig auf den Vertrieb von MFPlus-Produkten konzentriert, ist die im vergangenen Jahr gegründete GSOAG IT-Services GmbH auf den Vertrieb und die Implementierung der Software SAP Business One ausgerichtet, der neuen ERP-Software aus dem Hause SAP für kleine und mittlere Unternehmen.
Von der 51-prozentigen Beteiligung an der GSOAG HUMAN Resources GmbH hat man sich zum Bilanzstichtag getrennt, da die Entwicklung dieser Gesellschaft sowohl auf der Umsatz- wie auch der Ergebnisseite weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Der Verkauf der Unternehmensanteile erfolgte nach Vorstandsaussage an den anderen Gesellschafter der GmbH.
Im zweiten Teil des Vorstandsberichts erläuterte der Finanzvorstand Dr. Ernst Binhold die wesentlichen Eckdaten der Bilanz sowie den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbesserte Brutto-Cashflow - dieser stieg von rund 598 TEUR auf etwa 650 TEUR - wurde teilweise zur außerplanmäßigen Tilgung von mittel- und langfristigen Darlehen verwendet.
Vor diesem Hintergrund reduzierte sich der Fremdkapitalanteil in der Bilanz von 69 Prozent auf 58 Prozent, und die Eigenkapitalquote konnte sich deutlich auf nunmehr 42 Prozent verbessern. Insgesamt verringerten sich die Verbindlichkeiten hierdurch von 6 Mio. EUR auf rund 3,6 Mio. EUR, und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich um rund 1 Mio. EUR.
Mit einer Belebung der Branchenkonjunktur rechnet die Verwaltung frühestens ab dem Sommer des laufenden Jahres. Dr. Binhold zeigte sich jedoch sehr zuversichtlich, dass es der GSOAG gelingen wird, sich auch in einem insgesamt schrumpfenden Marktumfeld behaupten zu können. Erreicht werden soll dies nach seiner Darstellung durch eine verstärkte Konzentration auf Kunden aus bestimmten Schwerpunktbranchen. Erste Erfolge mit dieser Strategie habe man bereits im Bereich der Lebensmittelindustrie erzielen können. In der Sparte Stahl und Anlagenbau konnten mit einem Konzernunternehmen der ThyssenKrupp AG sowie der IWKA AG ebenfalls wichtige Weichen für die Zukunft gestellt werden.
Abstimmungen
Nachdem sich im Anschluss an die Vorträge der Vorstandsmitglieder kein Aktionär zu Wort meldete, wurde die Präsenz gegen 12:05 Uhr mit 2.485.497 Aktien oder 81,55 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt.
Die Verrechnung des Jahresüberschusses mit dem Verlustvortrag der Vorjahre (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Änderung der Satzung hinsichtlich der Bekanntmachungen der Gesellschaft (TOP 5), die Wahl des Wirtschaftsprüfers Peter Harris, Köln, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2002/2003 (TOP 6) sowie die Ermächtigung des Vorstands zur Veräußerung eigener Aktien (TOP 7) wurden von der Hauptversammlung einstimmig und ohne Gegenstimmen und Enthaltungen abgesegnet.
Bei der Abstimmung über die Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb eigener Aktien (TOP 8) waren insgesamt 983.811 Gegenstimmen zu verzeichnen, womit nicht die erforderliche Dreiviertelmehrheit erreicht wurde und dieser Tagesordnungspunkt von den Aktionären abgelehnt wurde. Der Aufsichtsratsvorsitzende zeigte sich angesichts dieser Entscheidung betroffen, führe diese doch zu einer Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten des Vorstands und damit möglicherweise zu einem Nachteil für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.
Nach Beendigung der Tagesordnung wurden die Aktionäre zum traditionellen Imbiss eingeladen.
Fazit
Die GSOAG hat sich im schwierigen Umfeld für die IT-Branche in den vergangenen 12 Monaten achtbar geschlagen und abermals ein leicht positives Ergebnis erwirtschaftet. Wenngleich Letzteres konjunkturbedingt schlechter als im Vorjahr ausgefallen ist, hat man die turbulente Vergangenheit mit der massiven Verlustsituation des Jahres 1999/2000 endgültig hinter sich gelassen und die nachhaltige Rückkehr in die Gewinnzone geschafft.
Es bleibt zu wünschen, dass sich die Konzentration auf Kernbranchen wie die Energieversorgung, die Lebensmittelindustrie sowie das Projekt für die BMW AG in der Zukunft in spürbarem Maße im Zahlenwerk der Gesellschaft niederschlägt. Mit dem in der Vergangenheit immer einmal wieder angedachten Börsengang der Gesellschaft ist im gegenwärtigen Börsenumfeld wohl eher nicht zu rechnen. Bis dahin können die Aktien bei der Valora Effektenhandel AG gehandelt werden.
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