Wenige Tage nach der außerordentlichen Hauptversammlung der Securenta AG am 10. September 2002 in Göttingen (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research) wurde gemeldet, dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig das laufende Ermittlungsverfahren gegen die Göttinger Gruppe und die Securenta AG eingestellt hat. Mangels Vorliegens der Originalpressemitteilung der Staatsanwaltschaft wird an dieser Stelle die Meldung auf der Homepage der Securenta AG zu diesem Themenkomplex zitiert:
(Zitat Beginn)
24.9.2002: Staatsanwaltschaft Braunschweig stellt Ermittlungsverfahren ein - Kein "Schneeballystem"
Göttingen, 24.9.2002 - Seit heute ist es offiziell: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat das Ermittlungsverfahren gegen die Göttinger Gruppe Vermögens- und Finanzholding GmbH & Co. KGaA und die Securenta AG erwartungsgemäß eingestellt. Es besteht kein Tatverdacht wegen Kapitalanlagebetrugs oder Untreue.
"Gerade in der momentanen Situation hat die Einstellung einen ganz besonderen Stellenwert für uns", sagte Dr. Jürgen Rinnewitz, Vorstandssprecher der Securenta AG. Die Ermittlungen wurden bereits 1999 aufgenommen. Die Staatsanwälte kamen nach fast drei Jahren intensiver Prüfung zu dem Ergebnis, dass die Göttinger Gruppe kein "Schneeballsystem" betreibt. Für die Göttinger Gruppe beginnt jetzt ein neues Kapitel.
Die Einstellung des Ermittlungsverfahrens setzt einen positiven Schub bei der konsequenten Umsetzung der Neuausrichtung frei. Der Finanzdienstleister wird seine Aktivitäten im Wachstumssegment Emissions-Network-Support für Vertriebs- und Beteiligungsgesellschaften, Banken und Versicherungen unter deutlich besseren Rahmenbedingungen verstärken.
(Zitat Ende)
Am 20. Dezember 2002 lud nun die Securenta AG ihre Aktionäre zur ordentlichen Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2000 in das Hotel Freizeit Inn in Göttingen ein. Der Aufsichtsratsvorsitzende Bodo Steffen begrüßte die etwa 500 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter auch Alexander Langhorst von GSC Research, und erteilte nach Erledigung der üblichen Formalien dem Vorstandssprecher Dr. Jürgen Rinnewitz das Wort.
Bericht des Vorstands
Dr. Rinnewitz begrüßte die Erschienenen ebenfalls sehr herzlich und informierte das Auditorium einleitend über die Einstellung des Ermittlungsverfahrens seitens der Staatsanwaltschaft Braunschweig und über die Zurückweisung der Sammelklage von 49 Anlegern gegen die Securenta AG, die in dieser Angelegenheit vom Münchener Rechtsanwalt Lachmaier vertreten wurden.
Im ersten Teil seiner Ausführungen bezog sich der Vorstandschef auf die anlässlich der außerordentlichen Hauptversammlung gegebenen Zusagen. So wurde nicht nur der Termin für diese ordentliche Hauptversammlung eingehalten, sondern auch der endgültig in der testierten Bilanz ausgewiesene Verlust der Securenta AG liegt unter 100 Mio. EUR. Besonderen Raum nahm in den Ausführungen von Dr. Rinnewitz die Einstellung des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Braunschweig ein. Insbesondere betonte er mehrfach, die Staatsanwalt habe festgestellt, dass bei der Securenta und der Göttinger Gruppe kein Schneeballsystem vorliegt, dass die Anlegergelder prospektkonform investiert wurden und dass es schließlich keinerlei Anzeichen für eine mögliche Insolvenz der Securenta AG gibt.
Ebenfalls sehr zufrieden zeigte sich Dr. Rinnewitz mit einem Urteil des Landegerichts Göttingen, welches die "Klagewelle des Rechtsanwalts Lachmaier" gestoppt hat. Das Verhalten von Herrn Lachmaier und anderen charakterisierte Dr. Rinnewitz dahin gehend, dass Anlegervertreter und selbst ernannte Anlegerschützer hier ein gutes Geschäft für sich witterten und die arglosen und durch eine negativ Kampagne in der Berichterstattung verunsicherten Anleger um ihr hart erarbeitetes Geld brächten. Die vorliegende 61seitige Urteilsbegründung bestätige in allen wesentlichen Punkten die von der Gesellschaft bereits seit jeher vorgetragene Rechtsauffassung.
Insbesondere wurde seitens des Gerichts festgestellt, so führte Dr. Rinnewitz weiter aus, dass die Beteiligungsverträge nicht sittenwidrig sind, die Verkaufsprospekte okay sind und dass eine prospektkonforme Verwendung der Anlegergelder bescheinigt wird. Im Hinblick auf das aus heutiger Sicht als Fehlschlag zu bewertende Engagement beim Fussballverein Tennis Borussia Berlin habe das Gericht ebenfalls die Argumentationslinie der Securenta bestätigt, dass zum Zeitpunkt der Investitionen der später eingetretene negative Verlauf nicht absehbar gewesen ist.
Bei den auf der außerordentlichen Hauptversammlung noch nicht namentlich benannten Geschäftspartnern, die im Bereich der Emissionsdienstleistungen seitens der Securenta-Gruppe beraten werden, handelt es sich um die drei folgenden Unternehmen: die GRE Global Real Estate AG, die seit 1973 im Markt tätige Konzepta-Unternehmensgruppe mit einem bislang platzierten Volumen von über 2 Mrd. DM sowie die R + W Vermögensmanagement AG.
Die genannten Partner werden neben Beratungsleistungen auch durch den Securenta-eigenen Vertrieb FinConsult beim Vertrieb unterstützt. Konkret handelt es sich einmal um ein Biomassekraftwerk in Brandenburg mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Mio. EUR sowie um einen Freizeitpark auf Rügen mit einem Projektvolumen von circa 10 Mio. EUR.
Bezug nehmend auf die außerordentliche Hauptversammlung führte Dr. Rinnewitz aus, dass es sich bei dem neutralen Gutachter zur Überprüfung der Bewertungsansätze für die Tochtergesellschaften um die Morrison AG mit Sitz in Freiburg handelt. Das genaue Bewertungsergebnis mit detaillierten Angaben zu den Wertansätzen und den diesen zu Grunde liegenden Planungen hat Dr. Rinnewitz den Aktionären für die ordentliche Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2001 am 25. April 2003 in der Stadthalle in Göttingen zugesagt. Ebenso habe man die Zusage eingehalten, den Anlegern die Möglichkeit einer Folgebeteiligung zu offerieren. Bei dem Angebot handelt es sich um das Produkt "Flexa-Rendite-Fonds", das vier verschiedene Portfoliovarianten anbietet und aktuell ein Volumen von über 1 Mrd. EUR besitzt.
Im Geschäftsjahr 2001 und auch im laufenden Jahr konnte nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden, wie bereits angekündigt, eine deutliche Ergebnisverbesserung realisiert werden. Ausweislich der ungeprüften Zahlen für das Geschäftsjahr 2001 konnte der Verlust gegenüber dem Jahr 2000 um rund 80 Mio. DM auf 10 bis 15 Mio. DM reduziert werden. Dieser positive Trend konnte im laufenden Geschäftsjahr weiter fortgesetzt werden.
Wenngleich man von der Dividendenreife noch ein erhebliches Stück entfernt sei, wertete Dr. Rinnewitz die seit der außerordentlichen Hauptversammlung gemachten Fortschritte als deutliches Zeichen für den erfolgreichen Turnaround, der sich gegenwärtig bei der Securenta AG vollzieht. Hinsichtlich der weiteren Entwicklungen bei der Gutingia Versicherung sowie der Zucker & Co AG sollen die Aktionäre auf der Hauptversammlung im April 2003 informiert werden.
Angesichts der detaillierten Erläuterungen zum Geschäftsjahr 2000 auf der außerordentlichen Hauptversammlung sollen an dieser Stelle nur noch einmal die wesentlichen Eckdaten wiedergegeben werden. Die genauen Details können dem Geschäftsbericht der Securenta AG entnommen werden, der auf der Homepage der Gesellschaft zum Download bereit gehalten wird.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich gegenüber 1999 von minus 202,9 Mio. DM auf minus 99 Mio. DM. Die Umsatzerlöse reduzierten sich von 101,7 Mio. DM auf nur noch 46,2 Mio. DM. Der Jahresfehlbetrag konnte gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum deutlich von minus 232,3 Mio. DM auf minus 99,4 Mio. DM reduziert werden. Der vorgetragene Bilanzverlust erhöhte sich inklusive des Vortrags aus dem Vorjahr auf minus 297,8 Mio. DM.
Das ausgewiesene Eigenkapital reduzierte sich infolge der anhaltenden Verlustsituation auf 86,5 Mio. DM, wobei sich die Eigenkapitalquote von 31 Prozent auf aktuell 18 Prozent verringerte. Die aktivierten Firmenwerte in der Bilanz belaufen sich ausweislich der Ausführungen des Vorstandssprechers auf 343,87 Mio. DM, und der Substanzwert der Securenta AG stellt sich auf Grundlage der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2001 auf rund 72 Mio. DM.
Allgemeine Aussprache
Als erster Redner der mehrstündigen und von Sitzungsunterbrechungen und hitzigen Diskussionen zwischen Rednern untereinander geprägten Debatte meldete sich Herr Schad als Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zu Wort und erkundigte sich nach der aktuellen Beteiligungshöhe der Göttinger Gruppe. Diese wurde von der Verwaltung auf 36,3 Prozent beziffert. Die entsprechende Meldung ist in den Gesellschaftsblättern veröffentlicht worden, angesichts der nicht bestehenden Börsennotierung finden die Vorschriften des WpHG bei der Securenta AG keine Anwendung.
Bezüglich des ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden der Securenta AG, Herrn Prof. Dr. Zacharias, der derzeit wegen Steuerhinterziehung in Haft ist, erkundigte sich Herr Schad, ob es korrekt sei, dass diesem seitens der Göttinger Gruppe eine jährliche Zahlung von 1 Mio. DM zugesichert wurde. Dieser Sachverhalt wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden Steffen, der zugleich auch Vorstand der Göttinger Gruppe Holding ist, zurückgewiesen.
Auf Nachfrage des DSW-Vertreters wurden die Vermögenswerte der Securenta AG wie folgt angegeben: auf Gebäude und Immobilien entfallen 174.591.567,52 DM, auf technische Anlagen 4.576.845,66 DM, auf Anteile an verbundenen Unternehmen 78.888.269,83 DM, auf Ausleihungen 1.858.569,77 DM, auf Forderungen 160.838,51 DM sowie 6.323.835,02 DM an liquiden Mitteln.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten belaufen sich auf rund 75 Mio. DM und beziehen sich ausschließlich auf den Fremdmittelanteil der Immobilienfinanzierung. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen belaufen sich auf rund 65 Mio. DM. Nach Abzug weiterer Positionen wie Rückstellungen usw. beläuft sich der Substanzwert der Securenta AG auf Basis der vorläufigen 2001er Zahlen nach Verwaltungsangabe auf rund 72 Mio. DM.
Die Rechts- und Beratungskosten wurden auf Nachfrage für das Geschäftsjahr 2001 auf 3,8 Mio. DM und für das Jahr 2002 auf voraussichtlich 1,217 Mio. EUR beziffert. Die Zahlungen an die Kanzlei Rinnewitz, Zacharias und Partner im Jahr 2000 wurden mit 1,779 Mio. DM angegeben. Dr. Rinnewitz führte hierzu ergänzend aus, dass die Kanzlei infolge der bekannten Ereignisse um Herrn Prof. Dr. Zacharias aufgelöst wurde.
Ferner erkundigte sich Herr Schad nach den Feuerversicherungswerten der Immobilien der Securenta AG, welche vom Vorstand auf insgesamt rund 244,7 Mio. DM beziffert wurden. Die ebenfalls erfragte Leerstandsquote beläuft sich auf 17,4 Prozent. Eine genaue Aufstellung der in Gesellschaftsbesitz befindlichen Immobilien wurde verlesen; eine detaillierte Übersicht findet sich auf der Seite 58 des Geschäftsberichts, weswegen auf eine Auflistung an dieser Stelle verzichtet werden soll.
Die weitere, noch mehrere Stunden andauernde und von mehreren Sitzungspausen unterbrochene Diskussion glich in Verlauf und Inhalt weitgehend den Diskussionen auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 10. September 2002. Besonderen Raum nahm natürlich wieder der Themenkomplex der Auszahlungen an die Anleger ein. Die Ausführungen der Verwaltung hierzu haben sich seit dem letzten Zusammentreffen nicht geändert, angestrebt ist weiterhin eine tranchenweise Auszahlung, mit der nach Vorstandsangabe bereits begonnen wurde. Einen genauen Zeithorizont, bis wann die Auszahlung komplett abgewickelt sein wird, konnte oder wollte die Verwaltung nicht nennen.
Bezeichnend in diesem Zusammenhang ist sicherlich auch die Antwort auf die Frage des früheren Vertriebsvorstands bezüglich der Berechnung der Auseinandersetzungsguthaben und der Handhabung für den Fall, dass der Anleger während der Laufzeit mehr Entnahmen getätigt hat, als nach Endabrechnung möglich gewesen wäre. Nach Verwaltungsangabe hat man bislang zumeist darauf verzichtet, diese ausstehenden Beträge einzufordern. Seitens des Vorstands wurde jedoch eingeräumt, dass man diese Praxis gegebenenfalls korrigieren muss und beabsichtigt, künftig die ausstehenden Beträge nachhaltig einzufordern.
Zu sehr kontroversen Diskussionen kam es, weil die Verwaltung die Aushändigung von Unterlagen verweigerte, die zu einem Tagesordnungspunkt gehörten. Bei diesen handelt es sich um mehrere tausend Beteiligungsverträge von Anlegern an einer Gesellschaft, mit der seitens der Securenta AG ein Unternehmensvertrag abgeschlossen wurde, der von der Hauptversammlung im Rahmen der Tagesordnung genehmigt werden sollte.
Für die Verweigerung der Herausgabe wurden wettbewerbs- und Datenschutzgründe angeführt. Dr. Rinnewitz erklärte hierzu, er habe "überhaupt keine Lust dazu", diese Unterlagen der Konkurrenz auszuhändigen. Eindringliche Hinweise aus dem Aktionariat und seitens des DSW-Vertreters wurden barsch zurückgewiesen. Auch die ursprünglich vom Aufsichtsratsvorsitzenden vorgeschlagene Lösung, die Unterlagen nur auszuhändigen, wenn eine eidesstattliche Versicherung der Empfänger vorliegt, diese nicht zu anderen Zwecken zu verwenden, wurde schließlich verworfen. Gegen diese Entscheidung wurden seitens verschiedener Aktionäre Widersprüche zu Protokoll gegeben und eine mögliche Anfechtung in Aussicht gestellt.
Die weiteren, teilweise sehr emotionalen Auseinandersetzungen zwischen Aktionären und der Verwaltung sowie der Verwaltung und Aktionären gegenüber anderen, vornehmlich kritisch eingestellten Aktionäre sollen an dieser Stelle nicht detailliert wiedergegeben werden. Auch das sich durch den Ablauf der Diskussion ergebende Bild möchte der Verfasser an dieser Stelle nicht näher kommentieren. Um einen Eindruck von Stimmung und Verlauf zu bekommen, sei an dieser Stelle nochmals auf den Verlauf der außerordentlichen Hauptversammlung hingewiesen.
Abstimmungen
Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache gegen 19:30 Uhr wurde die Präsenz mit 27.937.134 Aktien oder 38,91 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Tagesordnungspunkte wurden von der Hauptversammlung im Wesentlichen mit der Stimmenmehrheit des Großaktionärs im Sinne der Verwaltung abgesegnet. Der vom DSW-Vertreter gestellte Antrag auf Sonderprüfung, über dessen Zulässigkeit noch eine mehrere Minuten andauernde Diskussion entbrannte, wurde bei 961.584 Jastimmen und 26.716.925 Neinstimmen abgelehnt.
Des Weiteren erfolgten die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) sowie die Zustimmung zu Teilgewinnabführungsverträgen mit verschiedenen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften (TOP 4 bis 6). Die näheren Einzelheiten dieser Verträge können der 93seitigen Tagesordnung entnommen werden, die bei der Gesellschaft angefordert werden kann. Im Zusammenhang mit der Vorstandsentlastung kündigte Dr. Rinnewitz an, bei der Entlastung für das Geschäftsjahr 2005 (sic!) den freien Aktionären die Möglichkeit einer Vertrauensabstimmung zu geben und auf die Ausübung der Stimmrechte des Großaktionärs verzichten zu wollen.
Fazit
Grundsätzlich ist zu konstatieren, dass zwar immerhin eine ganze Reihe der auf der außerordentlichen Hauptversammlung abgegebenen Zusagen und Prognosen eingehalten und umgesetzt werden konnten. Wenig zuversichtlich stimmt jedoch weiterhin die Art und Weise des Umgangs mit kritischen Rednern und Aktionären auf der Hauptversammlung, die durch Unterstellungen seitens des Vorstands und anderer Aktionäre, sie wollten sich lediglich an Klagen und klagenden Mandanten bereichern, pauschal verunglimpft und durch lautstarke Zwischenrufe aus dem Auditorium ständig unterbrochen oder gar an der Rede gehindert wurden.
Dem Verfasser stellt sich angesichts dieser wiederholten Vorkommnisse unweigerlich die Frage, wieso eine Gesellschaft und ihre Organe ein derartiges Vorgehen nötig hat, bei der nach eigener Aussage alles vollkommen rechtens abgelaufen ist und bei der die Schuld für wirtschaftliche Misserfolge und Fehlinvestitionen in dreistelliger Millionenhöhe zuallererst bei anderen, nicht zuletzt der staatlichen Bankenaufsicht gesucht wird.
Vor diesem Hintergrund ergibt sich weiterhin ein sehr trübes Bild hinsichtlich der zukünftigen Aussichten der Securenta AG und ihrer künftigen Entwicklung. Es bleibt abzuwarten, ob der vom Vorstand angekündigte Turnaround und die ambitionierten Planzahlen in der Zukunft tatsächlich erreicht werden können. Die benannten Partner, welche man bei der Platzierung zu unterstützen beabsichtigt, gehören nach Einschätzung des Verfassers, wohlwollend formuliert, nicht gerade zu den Top-Shots auf dem deutschen Finanzmarkt.
Nicht unerwähnt bleiben sollte an dieser Stelle, ohne diese Aussage jetzt in positiver oder negativer Weise auf die Securenta AG zu beziehen, die in der deutschen Rechnungslegung nicht eindeutig geregelte Bilanzierung der typischen und atypisch stillen Beteiligungen an einer AG sowie die auf diese entfallenden Gewinne und Verluste. Somit ist es kaum möglich, zu einer verlässlichen Aussage über die tatsächliche wirtschaftliche Situation einer derartig strukturierten Gesellschaft zu kommen.
In diesem Punkt ist sicherlich auch von der legislativen Seite Handlungsbedarf gegeben, um eine einheitliche und klare Regelung zu schaffen. Ebenso sind aber auch die betroffenen Unternehmen, soweit diese denn Wert auf einen möglichst hohen Publizitätsgrad legen, aufgerufen, selbst zu einer klareren Aufgliederung in ihrem eigenen Zahlenwerk beizutragen. Solange Hauptversammlungen wie die vorliegende für das Jahr 2000 auch künftig gesetzwidrig erst fast zwei Jahre nach Geschäftsjahresende und wenige Tage vor Weihnachten abgehalten werden, kann kaum von einer aktuellen und transparenten Berichterstattung gesprochen werden.
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