WKN:
879526
ISIN:
Straße, Haus-Nr.:
Graf-Adolph-Straße 12,
D-40212 Düsseldorf, Deutschland
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Internet: www.newyorkbroker.de

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Herr
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HV-Bericht New York Broker Deutschland AG - Breakfast at NYBD´s - und ein Wiedersehen mit einigen guten (?) alten Bekannten....

Zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung lud die Gesellschaft ihre Aktionäre am 14. November 2002 zu einer mit 8:30 Uhr angenehm frühen Stunde in die Räumlichkeiten der Gesellschaft in der Graf-Adolf-Straße 12 in Düsseldorf ein. Der Einladung folgte ein Aktionär (mit 100 Stimmen) sowie Vertreter der Deutschen Bundesbank und des Bundesaufsichtsamtes für das Finanzwesen (BaFin). Des Weiteren war GSC Research in Person von Alexander Langhorst vertreten, um gewohnt detailliert zu berichten.



Vor Eröffnung der Versammlung wies der seit dem 15. Dezember 2001 als Vorstand tätige Werner Brech darauf hin, dass der Aufsichtsrat zu dieser Versammlung komplett nicht erscheinen könne. Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Bocker sei dienstlich verhindert, der scheidende Aufsichtsrat Herr Küster derzeit im Krankenhaus und Frau Hülsebeck hat ihr Aufsichtsratsmandat niedergelegt. Ferner informierte Herr Brech darüber, dass das bisherige Vorstandsmitglied Bergmann mit Wirkung zum 15. Januar 2002 aus dem Vorstand ausgeschieden ist.



Zum Versammlungsleiter wurde vom anwesenden Aktionär der vorgeschlagene Herr Klupsch gewählt (Anmerkung: Herr Klupsch ist bzw. war Mitarbeiter von NYBD). Vor Eintritt in die Tagesordnung führte Herr Brech aus, dass die in der Einladung zur Hauptversammlung angekündigte Meldung gemäß Paragraph 92 gegebenenfalls nicht mehr erforderlich sei, da diese bereits im Rahmen der letztjährigen Hauptversammlung am 17. September 2001 in New York unter dem Punkt "Verschiedenes" vom damaligen Vorstand Herrn Bergmann abgegeben worden sein soll. Da man dieses jedoch nicht dem Protokoll der Hauptversammlung entnehmen konnte, habe man sich dazu entschlossen, diesen Punkt sicherheitshalber noch einmal mit auf die Tagesordnung zu setzen und abzuhandeln (Anmerkung: da eine Anreise des GSC-Mitarbeiters wegen der durch die Terroranschläge bedingten Einstellung des Flugverkehrs nicht möglich war, können wir die tatsächliche Durchführung der damaligen HV nicht bestätigen).



Bezogen auf die Weiterentwicklung der Gesellschaft erklärte Herr Brech, dass er seine Aufgabe darin sehe, "zu retten was zu retten ist", und sich nicht mit Dingen in der Vergangenheit zu beschäftigen, für die er keine Verantwortung trage. Man stelle sich angesichts der erheblichen Probleme, mit denen die New York Broker Deutschland AG zu kämpfen habe, jeden Tag die Frage des Weitermachens. Angesichts der positiven Aussichten im Platzierungsgeschäft, die seitens der operativ tätigen Mitarbeiter gesehen werden, habe man sich aber zum Weitermachen entschlossen. Die aktuelle Lage der Gesellschaft werde jeden Monat sehr ausführlich mit dem Aufsichtsrat beraten und erörtert. Ferner ist nach Angabe von Herrn Brech geplant, ein zweites Vorstandsmitglied zu gewinnen, hierfür habe er einen Bankier im Auge. Die Gespräche mit dem von ihm favorisierten Herrn Amonath verliefen vielversprechend, der Eintritt könne aber wohl frühestens zum 01.01.2003 erfolgen.



Im Zusammenhang mit den zum Handel am Nasdaq OTC-BB und im deutschen Freiverkehr zugelassenen ADR’s der Gesellschaft deutete der Vorstand an, dass man überlegen werde, inwieweit dies künftig beibehalten werden soll oder ob man komplett auf Stückaktien auch im Börsenhandel umstellen wird. Diese Überlegungen sollen nach Vorstandsangabe nach Umsetzung der in der Tagesordnung zu beschließenden Kapitalmaßnahmen konkretisiert werden.



Beginn der Versammlung



Nach dem verspäteten Eintreffen des Notars stellte der gewählte Versammlungsleiter Klupsch die Präsenz um 08:56 Uhr mit 100 Stimmen fest und trat nach Erledigung der üblichen Formalien in die Tagesordnung ein. Der Vortrag des Bilanzverlustes auf neue Rechnung (TOP 2), Anzeige eines Verlustes in Höhe von mindestens der Hälfte des Grundkapitals - wie einleitend vom Vorstand bereits erläutert (TOP 3) -, sowie die Entlastung von Vorstand (TOP 4) und Aufsichtsrat (TOP 5) wurden ohne weitere Diskussion bei Zustimmung aller anwesenden Aktien verabschiedet.



Unter Tagesordnungspunkt 6 stand die Neuwahl des Aufsichtsrates auf der Tagesordnung. Die ehemaligen Aufsichtsratsmitglieder Küster und Hülsebeck stehen nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung, bei Herrn Prof. Dr. Bock wurde die Wiederwahl vorgeschlagen. Neu in den Aufsichtsrat gewählt werden sollten die Herren Andreas Arndt und Hans-Peter Doelle.



Herr Arndt war bis 1995 bei verschiedenen Kreditinstituten, darunter der Dresdner Bank AG, tätig und dabei unter anderem verantwortlich für die Revision von und in Auslandsniederlassungen, im Kreditgeschäft sowie als Filialdirektor der New Yorker Niederlassung mit entsprechendem Kontakt zu den Kammern. Seit 1995 ist er im Bereich der Unternehmensberatung tätig und daneben seit 2000 geschäftsführender Alleingesellschafter eines nach einer tiefgreifenden Sanierung neu ausgerichteten Tiefbauunternehmens, welches nunmehr positive Erträge erwirtschaftet, so Herr Klupsch weiter. Aufgrund von Problemen mit der Anreise per Flugzeug konnte Herr Arndt der Hauptversammlung nach Angabe von Herrn Brech nicht beiwohnen.



Als weiterer Kandidat wurde der einzige anwesende Aktionär, Herr Hans-Peter Doelle, vorgeschlagen. Herr Doelle ist Vorstand eines IT-Unternehmens in Düsseldorf und beschäftigt sich bereits seit seiner frühen Jugend mit den Kapitalmärkten. Ein besonderer Schwerpunkt seines Wirkens soll nach Aussage von Herr Doelle die konsequente Umsetzung eines Neuanfanges sein, da er nur darin eine Möglichkeit sehe, mittelfristig wieder Aktionäre für eine (Neu-)Anlage in Aktien der New York Broker AG gewinnen zu können. Die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder erfolgte ebenfalls mit 100 Stimmen. Zum Abschlussprüfer wurde die Rinke Treuhand GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Wuppertal (TOP 7) gewählt.



Lagebericht / Vorstandsrede



Vor der Beschlussfassung über die anstehenden Kapitalmaßnahmen gab der Vorstand einen kurzen Lagebericht zur aktuellen Situation der Gesellschaft. Aufgrund des geplanten Neuanfanges und der Tatsache, dass er nur an 15 Tagen des Berichtsjahres im Vorstand der Gesellschaft vertreten war, verzichtete er darauf, über das abgelaufene Geschäftsjahr zu berichten. Die Informationen über das Jahr 2001 können nach Vorstandsangabe dem Geschäftsbericht der Gesellschaft entnommen werden.



In seinem Lagebericht informierte Herr Brech über den Verlauf der ersten 10 Monate des laufenden Geschäftsjahres, sowie die Aussichten in den kommenden Monaten. Mit Eintritt in den Vorstand der Gesellschaft habe er eine schwierige Situation vorgefunden, die durch das negative Kapitalmarktumfeld zusätzlich belastet wurde. Im Hinblick auf die früheren Geschäftspraktiken erklärte Herr Brech, dass diese nach seiner Auffassung zu aggressiv gewesen seien und insgesamt einem dauerhaften Erfolg des Geschäftsmodells wenig zuträglich waren. Neben einer Änderung dieser Vorgehensweisen sollen den Kunden künftig verstärkt auch risikoärmere Produkte angeboten werden.



Angesichts der Faustregel, dass der Anteil von hoch spekulativen Anlagen nur einen geringen Anteil des Portfolios eines Kunden ausmachen soll, sieht Herr Brech für konservativere Produkte erhebliches Cross-Selling-Potential im Kundenkreis der Gesellschaft. Durch den Rückzug der Banken aus weiten Teilen des Geschäftes und angesichts der Tatsache, dass vielen Vermögensverwaltern die erforderlichen Lizenzen fehlen oder deren Kostenbasis zu hoch ist, machte der Vorstand künftig einen größer werdenden Markt für New York Broker aus. Ebenso werde man prüfen, inwieweit anschlusswillige Finanzdienstleister in die Unternehmensgruppe integriert werden können.



Zum 31. Oktober 2002 habe die Gesellschaft einen Fehlbetrag von rund 643 TEUR ausgewiesen, davon entfallen 345 TEUR auf Personalaufwand und etwa 327 TEUR auf Verwaltungskosten. In beiden Bereichen habe man im Gegensatz zum Vorjahr deutliche Einsparungen realisieren können, allein die Personalkosten lagen im Vorjahresvergleichszeitraum bei rund 2,5 Mio. Euro.



Durch Verkaufserfolge bei laufenden Platzierungen konnten nach Vorstandsangabe die folgenden Erträge generiert werden: durch den Verkauf von 1.084 Aktien der scaro Beteiligungen AG sind der New York Broker Deutschland AG Erträge in Höhe von etwa 120 Euro je Aktie zugeflossen. Im Zuge der Platzierung von 175 Genussscheinen der ascaron AG sind ebenfalls Erträge im Volumen von etwa 120 Euro je platziertem Genussschein zugeflossen. In Folge der zu Beginn des Jahres durchgeführten Platzierung einer weiteren Tranche an Aktien der Online Securities Inc. konnten Erträge in Höhe von 100 TEUR erwirtschaftet werden.



Im Zuge der Restrukturierung habe man den Aufwand innerhalb der Gesellschaft soweit wie möglich reduziert. Durch die Ausgliederung der Buchhaltung können monatliche Einsparungen von 2.000 Euro realisiert werden, die Zahl der Mitarbeiter sei auf fünf Personen im Kern reduziert worden. Rund ein Drittel des Personals werde ausschließlich erfolgsorientiert vergütet, inklusive Aushilfen werden insgesamt noch 14 Mitarbeiter beschäftigt.



Herr Caspar, der im Hause für den Bereich Merchant Banking verantwortlich zeichnet, ist nach Aussage von Herrn Brech derzeit dabei, mehrere interessante Projekte voran zu bringen. Unter anderem ist die Platzierung von Aktien einer Immobilienaktiengesellschaft in Vorbereitung, die innerhalb der Kundenklientel dieser Gesellschaft erfolgen soll. Bei diesem Projekt rechnet Herr Brech mit einem Bruttoertrag in einer Größenordnung von 1,6 bis 1,7 Millionen Euro, der Nettoertrag soll bei rund 50 Prozent liegen. In einem weiteren Fall sei kurzfristig ein IPO in Vorbereitung, bei dem die New York Broker AG dem Platzierungskonsortium angehören wird. Die beschriebenen Projekte beziehen sich nach Angabe von Herrn Brech auf einen Zeithorizont von 6 Wochen bis maximal 4 Monaten.



Bezogen auf die Liquiditätssituation wies der Vorstand auf die bekanntermaßen angespannte Liquiditätslage der Gesellschaft hin. Daher sollen im Rahmen der Tagesordnung die erforderlichen Beschlüsse gefasst werden, um der Gesellschaft das dringend benötigte frische Kapital zuzuführen. Derzeit befinde er sich in aussichtsreichen Gesprächen mit zwei US-amerikanischen Investoren, die an einem Einstieg bei der Gesellschaft interessiert seien. Die Gesprächspartner in den USA wollen die Investition bei New York Broker Deutschland AG zum Einstieg in den deutschen Markt nutzen.



Gelöst werden muss nach Aussage von Herrn Brech allerdings noch die Problematik, dass diese Investoren nicht daran interessiert sind, mit den von ihnen bereitgestellten Mitteln die Altlasten der Gesellschaft zu bereinigen, sondern das Geld als „working capital" zur Verfügung stellen wollen. In den kommenden Wochen werde er in die USA reisen, um diese Fragestellungen zu erörtern. Ein Ergebnis der Gespräche könne er zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch noch nicht abschätzen.



Auf Bitte des Vorstandes führte Herr Dornseifer von der Rinke Treuhand GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aus, dass im Rahmen der Anforderungen des Kreditwesengesetzes (KWG) ein Mindestkapital von 730.000 Euro zur Verfügung stehen muss. Ohne Berücksichtigung des stillen Gesellschaftskapitals in Höhe von 880.000 Euro, dass zur Ermittlung des zuvor genannten Betrages nicht mit herangezogen werden darf, ergibt sich nach Aussage des Wirtschaftsprüfers eine Lücke in einer Größenordnung von rund 1,5 Mio. Euro bis zum 01.01.2003.



Neben den Verhandlungen mit neuen Investoren sollen der Gesellschaft nach Vorstandsangabe durch die Veräußerung von Beteiligungen sowie dem Verkauf eines nicht benötigten und im Besitz der Gesellschaft befindlichen Einfamilienhaus weitere liquide Mittel zufließen.



Im Anschluss an diese Ausführungen wurden die Tagesordnungspunkte 8 bis 13 zur Abstimmung gestellt. In Tagesordnungspunkt 8 erfolgten Satzungsänderungen, die Tagesordnungspunkte 9 und 10 befassten sich mit der Schaffung von genehmigten Kapitalia, die sowohl mit Bezugsrecht wie auch ohne Bezugsrechtsanspruch genutzt werden können. Die Tagesordnungspunkte 11 und 12 befassten sich mit weiteren Satzungsänderungen, Tagesordnungspunkt 13 mit dem Bericht des Vorstandes zu den Gründen des Bezugsrechtsausschlusses. Die unter Tagesordnungsordnungspunkt 14 ursprünglich vorgesehene Umbenennung der Gesellschaft wurde von der Versammlung einstimmig von der Tagesordnung abgesetzt.



Erwähnenswert - weil durchaus in der heutigen Zeit nicht unbedingt üblich - bleiben die von Herrn Doelle angeregten Ergänzungen der Beschlussvorlagen um die Möglichkeit der Hinterlegung von Aktien bei der Gesellschaft bis zum Tage der Hauptversammlung (Anm. des Verfassers: dies ermöglicht es auch Inhabern effektiver Stücke bei Vorlage derselben an der Einlasskontrolle die daraus resultierenden Stimmrechte auszuüben) sowie die Beibehaltung des Einzelverbriefungsanspruches der Aktionäre. Nach Erledigung der Tagesordnung und Verabschiedung der Beschlussvorlagen, die allesamt mit den anwesenden 100 Stimmen verabschiedet wurden, wurde die Hauptversammlung um 10:10 Uhr geschlossen.



Fazit



Die Ankündigungen der Verwaltung scheinen auf den ersten Blick begrüßenswert und zielen insgesamt gesehen sicherlich auch in die richtige Richtung. Der Verfasser wird es in diesem Fazit dem neuen Vorstand indes nicht gleich tun und die wenig rühmliche Geschichte der Gesellschaft vollständig ausblenden.



Um sich von den wenig seriös erscheinenden Praktiken der New York Broker Deutschland AG ein Bild machen zu können, sei an dieser Stelle an die Berichterstattung von GSC Research anlässlich der letzten Hauptversammlungstermine erinnert, wie der interessierte Leser im HV-Bericht vom Herbst 2000 nachlesen kann. Aufgrund der Ereignisse des 11. September 2001 war aufgrund des zu diesem Zeitpunkt unterbundenen Flugverkehrs eine Teilnahme an der HV im vergangenen Jahr nicht möglich. Die Beantwortung der Frage, ob diese HV tatsächlich stattgefunden hat, ist uns vor diesem Hintergrund nicht möglich.



Nun soll sich, wie auf der Versammlung zu vernehmen war, alles zum Besseren wenden. Um dies jedoch überhaupt umsetzen zu können, muss der jetzige Vorstand zuallererst einmal die fehlenden 1,5 Mio. Euro auftreiben, um nicht Gefahr zu laufen, die entsprechenden Teilbanklizenzen zu verlieren und damit auch jegliche Chance auf einen Weiterbetrieb des Geschäftes in der jetzigen Form. Der dafür verbleibende Zeitraum beträgt nach Aussage des Wirtschaftsprüfer gerade einmal noch sechs Wochen; inwieweit die Aufsichtsbehörden der Gesellschaft Aufschub gewähren wird abzuwarten bleiben, verlassen sollte man sich darauf aber wohl besser auch nicht.



Nicht ganz erschließt sich dem Betrachter, wo in den kommenden Wochen tatsächlich die Nachfrage von Kundenseite her kommen soll, um die avisierten Projekte platzieren zu können. Der angekündigte direkte Börsengang einer Gesellschaft steht solange, bis er denn wirklich vollzogen ist, immer unter dem Damoklesschwert der Kapitalmarktentwicklung und kann auch noch in allerletzter Sekunde platzen; Beispiele selbst von renommierteren Häusern als der NYBD unterstützer und dennoch in letzter Minute wieder abgeblasener IPO´s liefert die jüngere Vergangenheit zuhauf.



Ähnlich ungewiss dürften auch die Aussichten bei der geplanten Platzierung der Immobilen AG aussehen. Selbst wenn hier eine Zielgruppe vom Emittenten direkt mitgeliefert wird, bleibt abzuwarten, wie die Resonanz ausfällt. Die vielen unseriösen Angebote bei außerbörslichen Immobilienaktien in den vergangenen drei Jahren wirken sich sicherlich ebenso wie der nicht wirklich glänzende Track Record von NYBD in der Vergangenheit nicht gerade verkaufsfördernd aus. An diesem Punkt wollen wir die qualitative Beurteilung der von New York Broker beabsichtigten Platzierung einmal außen vor lassen.



Last but not least muss sich der Anleger auch die Frage stellen, was er davon halten soll, wenn ein Vorstand mit der Zielsetzung antritt, zu retten was zu retten ist und die Gesellschaft in eine bessere Zukunft zu führen, dieser allerdings zugleich in der Vergangenheit bei einer ähnlich umstrittenen Gesellschaft, nämlich der BAV Börsenmakler & Beteiligungs AG (siehe HV-Bericht BAV) bereits als Vorstand verantwortlich zeichnete. Das Ende der Geschichte der BAV ist leider hinlänglich bekannt - das Unternehmen ist zwischenzeitlich insolvent.



Beschäftigt sich man etwas näher mit der BAV und ihren Tochtergesellschaften, so trifft man auch auf den Namen des potentiellen zweiten Vorstandes der New York Broker Deutschland AG, war Herr Amonath doch zeitweise Geschäftsführer der 100prozentigen Tochtergesellschaft BAV Börsenmakler GmbH in Frankfurt und folgte auf dieser Position dem ausweislich der Ausführungen auf der Hauptversammlung der BAV Börsenmakler & Beteiligungs AG all seinen Ämtern bei der BAV enthobenen Werner Brech nach.



Besonders befremdlich wird es jedoch, wenn man die Aussage nimmt, dass er traurig über die geringe Resonanz der Aktionäre sei, wo er doch erst vor einigen Wochen in privater (?) Funktion bei einer anderen Gesellschaft - zugegebenermaßen kritische - Aktionäre handgreiflich an der Ausübung der ihnen zustehenden Aktionärsrechte hinderte, sich beispielsweise Notizen hinsichtlich der Präsenzliste zu machen (siehe aktueller HV-Bericht TC Unterhaltungselektronik AG).



Aufmerksamen Beobachtern des Kapitalmarkts ist auch der Name Andreas Arndt erst kürzlich begegnet: zusammen mit Herrn Brech war bzw. ist über die "Magus Verwaltungsgesellschaft mbH" angeblich eine Übernahme und Wiederbelebung der insolventen Gontard & Metallbank AG geplant (siehe www.magus-gmbh.de). Ein offizielles Übernahmeangebot lag und liegt dem Insolvenzverwalter jedoch offensichtlich nicht vor; einige Beobachter vermuten daher gezielt gestreute Gerüchte zur Beeinflussung des Kurses der im niedrigen Pennystock-Bereich notierenden Gonzard-Aktie.



Interessanterweise betreibt Magus eine Bürogemeinschaft mit einer gewissen Makro GmbH, als deren Geschäftsführer der einschlägig ebenfalls bekannte Rüdiger Beuttenmüller fungiert, dessen (ebenfalls insolvente) Beuttenmüller AG - aus dieser hatte er privat rund eine Million Mark ohne Genehmigung "entnommen" - wiederum zeitweise von Andreas Arndt geführt wurde.



Ob diese Hintergründe den handelnden Personen die notwendigen Voraussetzungen liefern, um eine Abkehr von der negativen Vergangenheit der Gesellschaft glaubhaft vermitteln und auch tatsächlich umzusetzen, muss zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehr in Frage gestellt werden. Vor Engagements in Aktien oder ADR´s der NYBD bzw. von ihr angebotene Emissionen oder andere Produkte raten wir daher weiterhin dringend ab.





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Veröffentlichungsdatum: 15.11.2002 - 20:23
Redakteur: ala
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