Wie es in der ad-hoc Mitteilung vom Mittwoch weiter hieß, würden sich kohlefaserverstärkte Kunststoffe durch besonders hohe Festigkeit bei gleichzeitig minimalem Gewicht auszeichnen. Derzeit würden diese Materialien nur in kleinen Hightech-Nischen (z.B. Formel 1 Monocoque, Militärflugzeuge) eingesetzt. Der Grund hierfür seien die sehr hohen Verarbeitungskosten, da die Formgebung der heutigen Materialien von Hand erfolgen müsse.
Die Gründer von BOND-Laminates, zwei ehemalige Entwickler von DuPont de Nemours, haben nach Centrotec-Angaben eine neue Technologie entwickelt, die eine industrielle Serienfertigung der Composites ermögliche: In einem automatisierten Prozess werden Kunststoff und Fasern durch Erhitzen und Druck geschichtet. Die so entstehenden Platten werden danach durch Hochtemperatur-Formgebung in die Endkontur gebracht. Gegenüber traditionellen Verbundwerkstoffen sei der Verarbeitungsaufwand um den Faktor zehn bis zwanzig reduziert, wird betont.
In 2000 strebt BOND-Laminates einen Umsatz von 3 Mio. DM bei ausgeglichenem Ergebnis an. Die Kooperation mit Centrotec soll nun die Anwendung auch in größeren Serien vorantreiben. Entwicklungs-Projekte aus der Flugzeug-, Automobil-, Elektronik- und Mobilfunkindustrie würden bereits vorliegen.
Neben der Beteiligung will Centrotec auch ein eigenes Kompetenz-Center für die Hochtemperatur-Formgebung aufbauen. Bond soll hierbei die Materialentwicklung und Öfertigung leisten, Centrotec die kundenspezifische Entwicklung und Formgebung zum fertigen Bauteil übernehmen. Centrotec erwartet aus den leichten, hochfesten und nun sogar bezahlbaren Composites ein Wachstum ähnlich oder höher als bei den erfolgreichen Kunststoff-Abgassystemen.