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HV-Bericht Mensch und Maschine Software AG - Massive Abschreibungsschritte drücken das Unternehmen in die Verlustzone

Die Mensch und Maschine AG, Wessling, ist ein führender europäischer Hersteller und Distributor von CAD-Software für Anwendungen in Maschinenbau und Architektur. Das Unternehmen wurde 1984 vom heutigen Vorstandsvorsitzenden Adi Drotleff gegründet, der nach wie vor auch die Aktienmehrheit hält. Der Börsengang fand 1997 statt. Die Mensch und Maschine AG war zunächst am Neuen Markt notiert und ist heute im Prime Standard gelistet.



Die Hauptversammlung fand am 19. Mai 2003 fernab vom hektischen Treiben der Börsen im idyllischen Wessling in der Nähe des Ammersees statt. Rund 70 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Gerhard Heinrich von GSC Research, fanden sich im örtlichen "Pfarrstadl" ein, um sich über ihr Unternehmen zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Friedrich Soldner verlas die Tagesordnung und gab die üblichen Regularien bekannt. Anschließend überließ er das Wort dem Vorstandsvorsitzenden.


Bericht des Vorstands



Adi Drotleff, der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Mensch und Maschine AG, begrüßte die anwesenden Aktionäre im "bayerischen Fünf-Seen-Land" und ließ noch einmal die Entwicklung der letzten Jahre Revue passieren. So wurde 1994 der Expansionskurs begonnen, der die Mensch und Maschine zu einem der führenden Anbieter von CAD-Lösungen in Europa gemacht hat. Mittlerweile wurde der Marktzugang in 15 europäischen Ländern erreicht, und darüber hinaus ist man auch in Japan, Singapur und den USA vertreten. So wurden dann im vergangenen Jahr neue Niederlassungen in Belgien und den Niederlanden aufgebaut. Die Position in Asien und den Vereinigten Staaten hat sich durch die Akquisition der CAM-Softwarefirma Open Mind schlagartig verbessert.



Nach Meinung von Herrn Drotleff steht dem Unternehmen ein Führungsteam mit hoher Erfahrung zur Verfügung. 5 von 6 Vorständen sind bereits seit mehr als 10 Jahren für die Mensch und Maschine tätig. Die Strukturen sind sehr dezentral aufgebaut, und die Mitarbeiter sehen sich als "Mitunternehmer". Wichtige Kennzahlen wie die Fluktuation und der Krankenstand sind daher auch auffallend niedrig. Zudem ist die Führungsriege maßgeblich am Unternehmen beteiligt. So hält von den 5,04 Millionen verfügbaren Aktien der Vorstand Werner Schwenkert 410.000 Stücke, die übrigen Vorstandsmitglieder verfügen über insgesamt 47.000 Aktien. Er selbst besitze 2,8 Millionen Anteile, und er habe noch nie eine einzige Aktie verkauft.



Wie Herr Drotleff weiter berichtete, werden 50 Prozent der Umsätze mit Programmen für die Maschinenbaubranche erzielt. Weitere 25 Prozent werden in den Bereichen Architektur- und Bausoftware erlöst, 15 Prozent mit Anwendungen für Landschaftsplanung und Geographie und 10 Prozent in der Elektrotechnikindustrie. Die Umsätze werden dabei zum größten Teil über rund 1000 Fachhändler generiert, wobei keiner einen Anteil von mehr als 3 Prozent am Gesamtaufkommen erreicht. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden befindet sich die Gesellschaft also keineswegs in einem Abhängigkeitsverhältnis zu einem der Vertriebspartner. Insgesamt nutzen rund 50.000 Endkunden die Anwendungen von Mensch und Maschine.



Durch die neuen Dienstleistungstöchter kann das Unternehmen nun ein breiteres Angebotsportfolio vorweisen und ist nicht mehr so einseitig positioniert wie früher. Dabei wächst die Bedeutung der eigenen Produkte ständig. So konnte der Anteil der selbst entwickelten Technologien am Rohertrag des Konzerns in 2002 auf 47 Prozent ausgebaut werden. Insgesamt können den Kunden heute Anwendungen in einem breiten Preis- und Leistungsspektrum angeboten werden, das von 200 bis 50.000 EUR reicht.



Laut Herrn Drotleff ist das Jahr 2002 auch für die Mensch und Maschine AG ein schwieriges Geschäftsjahr gewesen. So nahmen die erzielten Umsätze unter dem Strich um 3 Prozent ab. Während im ersten Halbjahr hier noch ein Plus von 29 Prozent erzielt wurde, hat die Kaufzurückhaltung der Kunden in der zweiten Jahreshälfte voll durchgeschlagen. Hier musste man einen Rückgang um 26 Prozent verkraften. Schon im vierten Quartal sind aber bereits wieder gewisse Erholungstendenzen sichtbar geworden.



Die Roherträge sind nach Angaben des Vorstandschefs dagegen auch in 2002 um 18 Prozent auf 47,2 Mio. EUR angewachsen. Sogar im schwierigen 2. Halbjahr lag man damit nur knapp unter dem Niveau des Vorjahres. Zudem könne auch der Blick auf die langfristige Entwicklung die diesjährige Schwäche ein wenig relativieren, meinte Herr Drotleff. So seien seit 1997 die Umsätze um jährlich 23 Prozent, die Roherträge sogar um 25 Prozent angewachsen.



2002 sei aber auch ein Jahr entschlossener Maßnahmen zur Bilanzbereinigung gewesen. Unter dem Strich haben hier nur zwei Beteiligungen mit einer negativen Entwicklung zum Gesamtergebnis beigetragen. Die RCT hat Softwarelösungen für die Schuhherstellung angeboten. In dieser Branche ist das Ende der derzeitigen Abwärtsentwicklung allerdings nicht absehbar. Der Vorstand habe deshalb beschlossen, dieses Geschäft nicht weiterzuführen und die Tochterfirma in der Bilanz 2002 komplett abzuschreiben. Hierdurch ist eine einmalige Belastung von 5,1 Mio. EUR entstanden.



Die Medientochter Yello! hat sich nach Aussage von Herrn Drotleff ebenfalls schlecht entwickelt. Sie wird aber durch den mehrheitlichen Besitzer weitergeführt. Die Mensch und Maschine selbst hält an diesem Unternehmen 30 Prozent. 1,2 Mio. EUR oder rund 70 Prozent an Yello! wurden jetzt ebenfalls aus der Bilanz getilgt. Daneben wurde auch die Aktivierung der Entwicklungskosten aufgegeben. Diese sei zwar rechtlich unbedenklich, habe aber einen schlechten Ruf und sei "mit dem deutschen Vorsichtsprinzip nicht vereinbar". Diese Vorgehensweise hat mit einer Belastung von 4,3 Mio. EUR zu Buche geschlagen. Sämtliche Entwicklungskosten sind fortan als stille Reserven zu subsummieren.



Insgesamt haben die Sondereffekte also das Ergebnis mit 14,6 Mio. EUR belastet. Bei einem Nettoergebnis von 14,3 Mio. EUR hätte sich bereinigt also ein leichtes Plus von 0,3 Mio. EUR ergeben. Beim EBITA ist nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden ein Minus von 1,3 Mio. EUR angefallen. Dabei verursachte das Deutschlandgeschäft einen Verlust von 5,8 Mio. EUR, während der Auslandsanteil ein Plus von 4,4 Mio. EUR beigetragen hat. Der operative Cashflow lag bei 1,7 Mio. EUR gegenüber 6,2 Mio. EUR im Vorjahr.



Im Rahmen der Technologieoffensive bis Mitte 2002, bei der der Beitrag der Eigenentwicklungen deutlich gesteigert werden konnte, sind auch die Kosten angestiegen. Im zweiten Halbjahr wurden diese dann wieder etwas "heruntergedämpft". So sind laut Herrn Drotleff die Ausgaben für Forschung und Entwicklung bis zum 30.6.2002 um 95 Prozent, die Verwaltungskosten um 40 Prozent und die Aufwendungen für Vertrieb und Marketing um 47 Prozent angestiegen.



Durch Synergieeffekte vor allem im Rahmen der Zusammenlegung von EUKLID und OPEN MIND wurden im zweiten Halbjahr dann aber wieder deutliche Einsparungen erzielt. Insgesamt betragen die Aufwendungen für Vertriebsaktivitäten über 50 Prozent des gesamten Kostenblocks. Die Mensch und Maschine wird also nicht zu Unrecht weiterhin als "Vertriebsmaschine mit angeschlossener Entwicklungsabteilung" bezeichnet.



Nun kam Herr Drotleff auf das erste Quartal 2003 zu sprechen, das relativ durchwachsen begonnen hat. Die Umsätze sind um weitere 32 Prozent auf 31,3 Mio. EUR eingebrochen, womit man aber zumindest nicht nennenswert unter dem Niveau des 4. Quartals 2002 lag. Die Roherträge reduzierten sich demgegenüber nur um 15 Prozent auf 11,7 Mio. EUR. Es wird weiter darauf geachtet, angemessene Renditen zu erzielen, und man versucht nicht einfach, "auf Teufel komm raus" Umsätze zu erzielen. Allerdings muss laut Herrn Drotleff auch die eigene Wettbewerbsfähigkeit erhalten werden, und deshalb werde man nicht "mit dem Rasenmäher" über die Kosten gehen. Immerhin seien aber bei den Technologietöchtern noch weitere Synergieefffekte zu erzielen.



Für das Gesamtjahr kündigte Herr Drotleff einen operativen Cashflow von 5 Mio. EUR und ein EBITA von 3 bis 4 Mio. EUR an. Auch ein Schuldenabbau von jeweils 5 Mio. EUR bei Banken und Lieferanten sollte nach seiner Einschätzung machbar sein. Sobald etwas von diesen Vorhaben nicht erreicht werden kann, werde man weiter auf die Kostenbremse treten. Von Quartal zu Quartal soll dies überprüft und, wenn nötig, sofort reagiert werden.


Allgemeine Diskussion



Als erster Redner meldete sich Willi Bender von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) zu Wort und bezeichnete die Entwicklung im Geschäftsjahr 2002 als ganz unangenehme Überraschung. 2001 habe man noch erfolgreich operiert, nun komme es zu einem Verlust in Höhe von 10 Prozent des Umsatzes. Darüber hinaus resultierten die Bewertungsverluste überwiegend aus dem ureigensten Stammgeschäft, den technologischen Tochterfirmen in Deutschland. Auch die neue Bilanzierungspraxis für die Forschungs- und Entwicklungskosten verstörte Herrn Bender, der meinte, man könne außerdem nur dann davon reden, dass hier stille Reserven gebildet werden, solange sich aus ihnen profitable Geschäfte entwickeln. Dies sei derzeit aber sehr ungewiss.



Die Abwärtsentwicklung beim Eigenkapital und beim technischen Stammgeschäft könne man, so Herr Bender, nur noch als dramatisch bezeichnen. Dies sei vor allem auf die permanente Expansion der Mensch und Maschine AG zurückzuführen. Die Vergangenheit habe aber nicht bewiesen, dass diese Strategie aufgeht. Bereits auf der letzten Hauptversammlung sei den Aktionären versprochen worden, davon Abstand zu nehmen.



Nach Meinung von Herrn Bender segelt der Vorstand "sehr hart am Wind". Er regte deshalb an, die in TOP 5 zu erteilende Genehmigung zur Schaffung eines neuen Kapitals um bis zu 2 Mio. EUR um ein Jahr zu verschieben. Man müsse sich zunächst davon überzeugen können, dass die bisherigen Mittel sinnvoll eingesetzt worden sind. Auch der derzeit extrem niedrige Börsenkurs spreche gegen eine Kapitalerhöhung.



Der Vorstandsvorsitzende Drotleff griff in seiner Antwort den Vorwurf, man segle hart am Wind, "gerne auf". Jeder Segler wisse, dass man bei Gegenwind "hart am Wind" am schnellsten vorwärtskommt. Die in der Tagesordnung vorgeschlagene Genehmigung einer Kapitalerhöhung bezeichnete Herr Drotleff als reinen Vorratsbeschluss, da aktuell keine Ausweitung des Grundkapitals vorgesehen sei. Allerdings könne dies nur von der Hauptversammlung beschlossen werden. Da man sich nur einmal im Jahr sieht, sei die Erhöhung sicherheitshalber vorgeschlagen worden. In der Vergangenheit habe man neue Aktien stets nur dazu verwandt, um andere Unternehmen ohne Liquiditätsschwund erwerben zu können.



Über die Frage, ob mit der Abschreibung der Entwicklungskosten stille Reserven gebildet werden, kann man nach Meinung des Vorstandsvorsitzenden stundenlang streiten. Wer bei der Rechnungslegung nach IAS aber Entwicklungskosten identifiziert hat, muss diese auch aktivieren. Sobald man diese Praxis dann anwendet, sei es schwierig, wieder herauszukommen. Immerhin sei aber hinreichend gesichert, dass die Entwicklungskosten Gewinne über die Vertriebskosten hinaus erwirtschaften können. Diese Positionen werden nicht abgeschrieben, weil sie nichts mehr wert sind, sondern weil man diesen Aktivposten als eine Art Damoklesschwert in der Bilanz gesehen hat.



Die Akquisitionen und die Investitionen in eigene Entwicklungen haben sich nach Überzeugung von Herrn Drotleff durchaus ausgezahlt. Immerhin haben sich genau diese Bereiche zu wichtigen Stützen des Geschäfts entwickelt, deren Bedeutung weiter zunimmt. Zudem seien die meisten Bilanzverluste Buchverluste, das operative Geschäft habe schließlich ein leichtes Plus verzeichnen können. Auch die Neuakquisitionen hätten bereits ein Ergebnis eingefahren. Herr Drotleff verwahrte sich gegen den Vorwurf, sein im letzten Jahr gegebenes Versprechen, die Expansionsstrategie abzubremsen, gebrochen zu haben. Bei der letzten Hauptversammlung seien die jüngsten Übernahmen bereits abgeschlossen gewesen.



Auch Dr. Jörg Pluta von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) bemängelte die Abschreibung der Entwicklungskosten. Die Bilanz und die Ergebnisse von Mensch und Maschine seien "keineswegs so schön wie der heutige Versammlungsort". Zudem habe das Unternehmen 14 Töchter und 5 Beteiligungen, was bei dieser Größe relativ viel sei. Bei zwei der Tochtergesellschaften, der besagten RCT und der Yello!, hat nach Meinung das "Führungsprinzip Eigenverantwortlichkeit" wohl nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Indessen sei die Eigenkapitalquote deutlich eingebrochen und liege auf dem niedrigsten Stand seit 1997. "Fünf Jahre lang hat das Unternehmen gearbeitet und steht am Ende mit nichts da!"



Die langfristigen Verbindlichkeiten der Mensch und Maschine AG sind um 125 Prozent angestiegen, man hat keine feste Hausbank, sondern lediglich viele kleinere Kreditlinien bei verschiedenen Banken, so Dr. Pluta weiter. Dies könne sich aber als problematisch erweisen, wenn es für das Unternehmen einmal eng werden sollte. Für bedenklich hält er es auch, dass Firmenfinanzierungen zum Teil mit dem Besitz eigener Aktien absichert sind, und er fragte sich, ob hier nach den jüngsten Kurseinbrüchen nicht Schwierigkeiten ins Haus stehen.



Außerdem wollte Dr. Pluta wissen, ob die neue "Geschäftssäule", der Vertrieb von Software des Anbieters PTC, nicht zu Konflikten mit dem Partner Autodesk führet Dieser biete ähnliche Produkte an, was zu gewissen Kannibalisierungseffekten führen könnte. Lobend stellte er dagegen heraus, dass sich der Vorstand angesichts der Geschäftssituation keine höheren Vergütungen herausgenommen hat. Hierfür gebe es in der deutschen Unternehmenslandschaft leider genug schlechte Gegenbeispiele.



Hinsichtlich der neuen Kooperation mit PTC merkte Vorstandssprecher Adi Drotleff an, dies habe in der Partnerschaft mit Autodesk tatsächlich zu einigen "emotionalen Nachteilen" geführt. Allerdings habe Autodesk immer wieder Tendenzen gezeigt, sich auf den Direktvertrieb seiner Software umzustellen. Eine Umorientierung von MuM sei deshalb nur folgerichtig gewesen. Man habe Autodesk aber relativ früh in die eigene Entscheidung eingebunden und unter dem Strich keinerlei Akkreditierung verloren.



Insgesamt weisen die Produkte von Autodesk und PTC nach Einschätzung von Herrn Drotleff wohl nur eine Schnittmenge von 10 Prozent auf. Darüber hinaus hält er eine Kannibalisierung für sehr unwahrscheinlich. Schließlich würde sich etwa ein treuer Kunde von Autodesk einen beträchtlichen technischen Aufwand einhandeln, wenn er plötzlich sein ganzes System auf Konkurrenzprodukte umstellen wollte. PTC sei im oberen und mittleren Preissegment aktiv, Autodesk versorge den mittleren und unteren Preisbereich. PTC sei aktiv auf die MuM AG zugekommen und biete höhere Vertriebsmargen.



Was die umfangreiche Zahl an Tochterfirmen und Beteiligungen betrifft, so erinnerte Herr Drotleff daran, dass in der Zeit unmittelbar nach dem Börsengang vielfach bemängelt worden ist, das Unternehmen gehe viel zu konservativ vor. Bei den meisten übernommenen Firmen sehe man heute trotz mancher Probleme einen positiven Gewinnbeitrag. Nur RCT und Yello! hätten sich schlecht entwickelt, aber hier sei man hinterher immer schlauer.



Im Hinblick auf die Finanzierungsstruktur merkte Herr Drotleff an, dass die Entschuldung auch in der vorliegenden Bilanz einen Schwerpunkt darstellt. Die Fähigkeit des Unternehmens, Finanzierungslinien zu erlangen, habe stetig zugenommen. Die zahlreichen Finanzierungspositionen würden außerdem immerhin darauf hinweisen, dass man die gewünschten Kredite auch erhalten hat. Kurzfristig profitiere man außerdem von der Tendenz fallender Zinsen. Mit eigenen Aktien sind nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden nur die relativ kleinen Erwerbungen in Schweden und Großbritannien abgesichert. Dabei seien rund die Hälfte der Verbindlichkeiten bereits abgetragen worden.



Im Zusammenhang mit den Gehältern von Vorstand und Aufsichtsrat fügte Herr Drotleff hinzu, bereits in diesem Jahr seien die variablen Vergütungen gesunken. Im laufenden Geschäftsjahr werde man auch das Festgehalt noch ein wenig nach unten schrauben, man habe schließlich auch bei den Mitarbeiterkosten Einsparungen erzielen müssen. Generell lasse sich für die Softwarebranche sagen, dass die Zeit der astronomisch hohen Gehälter vorbei ist.


Abstimmungen



Die Präsenz wurde mit 58,03 Prozent des Grundkapitals von 5,041 Millionen Aktien festgestellt. Abgestimmt wurde nach dem Subtraktionsverfahren, wobei Gegenstimmen und Enthaltungen mündlich zugerufen wurden.



Allen Tagesordnungspunkten wurde mit großer Mehrheit zugestimmt. Der Vorstand wurde bei 160, der Aufsichtsrat bei 260 Gegenstimmen entlastet. Bei der Schaffung eines neuen genehmigten Grundkapitals von bis zu 2 Mio. EUR (TOP 5) waren 9.830 Gegenstimmen zu verzeichnen, bei der Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von Bezugsrechten (TOP 6) 6.940 Gegenstimmen und 3.420 Enthaltungen.


Fazit



Massive Abschreibungsschritte haben die Mensch und Maschine AG im abgelaufenen Jahr in die Verlustzone gedrückt. Auch im operativen Geschäft hinterließ die schwache Investitionsnachfrage vor allem im Inland deutliche Spuren. Zwar liegen die meisten Geschäftsbereiche noch leicht im Plus, doch eine nachhaltige Erholung dürfte angesichts der Branchensituation noch auf sich warten lassen.



Immerhin wurde die Bilanz im vergangenen Jahr beherzt bereinigt. Verschiedene tatsächliche oder vermeintliche Risiken erscheinen damit fürs Erste ausgemerzt. Angesichts des aktuellen Konsolidierungskurses dürfte sich auch die Gewinnsituation zumindest stabilisieren. Perspektiven bieten möglicherweise auch die neuen Software-Eigenentwicklungen, deren Beitrag erst in den kommenden Monaten wirksam werden dürfte. In seinem Ausblick für 2004 stellt Vorstandschef Drotleff ein Nettoergebnis von 1 EUR pro Aktie in Aussicht. Sollte sich dies verwirklichen lassen, stellt der aktuelle Kurs von 3,90 EUR für den spekulativen Anleger unter Umständen eine gute Einstiegsmöglichkeit dar.


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Veröffentlichungsdatum: 20.05.2003 - 21:57
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