Durch die Verschmelzung von SAT.1 und der ProSieben-Gruppe auf die ProSiebenSat.1 Media AG habe sich Geschäftsgrundlage für die geplante Beteiligung der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH (F.A.Z.) an dem Nachrichtensender N24 in Höhe von 25,1 Prozent nachhaltig verändert. Nach eingehenden Gesprächen seien die F.A.Z.-Gruppe und die ProSiebenSat.1 Media AG heute überein gekommen, von einer Beteiligung, einer publizistischen Zusammenarbeit und gemeinsamen Vermarktungsmöglichkeiten Abstand zu nehmen. Damit setze die ProSiebenSat.1 Media AG bei ihrer Senderfamilie auf klare Gesellschafterverhältnisse. Von den Synergien im Nachrichtenbereich würden ausschließlich die Aktionäre der ProSiebenSat.1 Media AG profitieren, hieß es in der ad-hoc Mitteilung vom Freitag.
Die ProSiebenSat.1 Media AG plant, den SAT.1-Nachrichtenbereich in die N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH zu integrieren. Die N24 GmbH werde damit zum zentralen Informationsdienstleister aller Sender der ProSiebenSat.1 Media AG mit eigenen Nachrichtenredaktionen für SAT.1, ProSieben und Kabel 1 ausgebaut. Dadurch erschließe die ProSiebenSat.1 Media AG eigenen Angaben zufolge mittelfristig ein Synergiepotenzial in hoher zweistelliger Millionenhöhe (DM) pro Jahr.
Die frühere ProSieben-Gruppe und die F.A.Z. hatten im Dezember 1999 einen Letter of Intent über die Veräußerung von 25,1 Prozent der N24-Gesellschaftsanteile unterzeichnet. Die Verhandlungen seien auf Grund der anstehenden Verschmelzung von ProSieben und SAT.1 bisher nicht abgeschlossen worden. Der vereinbarte Kaufpreis in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe (DM) sei in den ersten beiden Quartalsabschlüssen 2000 zeitanteilig in das Konzernergebnis der ProSieben-Gruppe eingeflossen, hieß es.
Durch den Wegfall der F.A.Z.-Beteiligung verringere sich das Vorsteuer-Ergebnis der ProSieben-Gruppe im ersten Halbjahr 2000 von 110,6 Mio. Euro auf 97,9 Mio. Euro. Dies entspreche trotz der erheblichen Investitionen in den Aufbau des Nachrichtensenders N24 und den nachhaltigen Ausbau des Geschäftsfelds Multimedia einem Zuwachs von zwei Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten 1999. Im Geschäftsfeld Fernsehen soll das operative Ergebnis mit 113,9 Mio. Euro und einem Wachstum von elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum unverändert bleiben.
Für das Gesamtjahr 2000 geht die ProSiebenSat.1 Media AG nach Bereinigung um die Verschmelzungskosten von einem knapp zweistelligen Wachstum des Vorsteuer-Ergebnisses im Vergleich zum Pro-forma-Abschluss des Geschäftsjahres 1999 aus.
Veröffentlichungsdatum:
13.10.2000
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20:57
Redakteur:
rpu