Zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung lud die Düsseldorfer sino AG ihre Aktionäre am 16. März 2004 in das Courtyard by Marriott im Düsseldorfer Medienhafen ein. Der Aufsichtsratsvorsitzende Achim Pütz begrüßte die 14 Aktionäre sowie Alexander Langhorst von GSC Research als Vertreter der Presse.
Einleitend stellte der Versammlungsleiter fest, dass die Einladung formgerecht erfolgte und keinerlei Widersprüche hierzu zu Protokoll gegeben wurden. Nach der Erledigung der üblichen einleitenden Formalien erteilte Herr Pütz den beiden Vorständen Ingo Hillen und Matthias Hocke das Wort.
Bericht des Vorstands
Vorstandsmitglied Ingo Hillen begrüßte die Erschienenen ebenfalls sehr herzlich und verwies darauf, dass die sino AG seit nunmehr fast 6 Jahren im Markt des Online-Brokerage für Heavy Trader aktiv ist und dass sich die eingeschlagene Strategie eindrucksvoll bestätigt hat. Erfreulich ist nach Verwaltungsangabe auch das seit Gründung des Unternehmens stetig zu verzeichnende Wachstum der sino AG, welches sich auch im Berichtszeitraum fortgesetzt hat.
Die Zahl der Kundendepots hat sich im Verlauf des Geschäftsjahres 2002/2003 um rund 29 Prozent oder 45 Depots auf 246 erhöht. Laut Vorstand gehören acht der im Berichtsjahr gewonnenen Neukunden inzwischen zu den 30 aktivsten Kunden der sino AG überhaupt. Ebenfalls erfreulich und Zeichen der sehr hohen Kundentreue ist zudem, dass 25 der aktivsten Kunden des Jahres 2001 nach wie vor zu den Kunden des Unternehmens zählen.
Insgesamt hat sich die Zahl der Transaktionen um 6 Prozent auf 486.000 erhöht, während im gleichen Zeitraum die relevanten Umsätze an den Börsen um 12 Prozent zurückgegangen sind. Wesentlicher Motor dieser Entwicklung war laut Vorstand die deutliche Belebung des Handels seit den Tiefstständen der Börsen im März 2003. Dieser Trend ist bis heute ungebrochen und hat sich auch in den ersten Monaten des laufenden Wirtschaftsjahres weiter fortgesetzt.
Trotz der Belebung der Börsen in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres sind die Provisionserlöse im Vergleich zum Vorjahr um rund 7 Prozent auf 5,311 Mio. EUR zurückgegangen. Neben dem schwierigen Marktumfeld muss laut Verwaltung die im Geschäftsjahr vorgenommene Provisionssenkung zum Zwecke der Kundenbindung berücksichtigt werden. Durch ein striktes Kostenmanagement - die Verwaltungsaufwendungen inklusive Abschreibungen sind um 11 Prozent zurückgegangen - ist es gelungen, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 21,6 Prozent auf 1,188 Mio. EUR (Vj.: 977 TEUR) zu verbessern. Der Jahresüberschuss ist dabei um rund 9 Prozent von 748 TEUR auf 679 TEUR zurückgegangen.
Die Bilanzsumme belief sich laut Vorstand auf 3,84 Mio. EUR, wovon 3,01 Mio. EUR dem Eigenkapital zuzuordnen sind. Die Eigenkapitalquote beläuft sich auf nahezu 80 Prozent. Zum Tage der Hauptversammlung verfügt die sino AG über liquide Mittel in einer Größenordnung von 2,4 Mio. EUR inklusive der aufgelaufenen Provisionen für den Monat März. Nennenswerte Verbindlichkeiten bestehen laut Aussage von Herrn Hillen nicht.
Aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2002/2003 inklusive der Auflösung der anderen Gewinnrücklagen soll ein Betrag von 1,155 Mio. EUR oder 0,70 EUR je Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Zusammen mit der letztjährigen Dividendenzahlung hat die sino AG damit mehr als 2,1 Mio. EUR an ihre Aktionäre ausgeschüttet. Auch für das laufende Jahr soll den Anteilseignern eine attraktive Dividende zukommen, die jedoch durch den Wegfall der außerordentlichen Bestandteile aus dem letzten Jahresabschluss naturgemäß geringer ausfallen wird.
Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2003/2004 erwartet der Vorstand einen Gewinn vor Steuern zwischen 1,2 und 1,6 Mio. EUR und einen Jahresüberschuss im Bereich von 720 bis 960 TEUR. Der erwirtschaftete Überschuss soll weitestgehend an die Aktionäre ausgeschüttet werden, so der Vorstand weiter.
Wichtige Weichenstellungen im Berichtsjahr waren die Einführung der von der Beteiligungsgesellschaft tick IT entwickelten Software-Lösung x-trader_pro, die zu deutlich geringeren Lizenzgebühren gegenüber Dritten führt und zum anderen deutlich kundenorientierter und flexibler ist als andere am Markt verbreitete Lösungen.
Bis zum 31. März 2004 erwartet die Verwaltung die Abwicklung von rund 330.000 Orders (Vorjahr gesamt: 486.000), die Entwicklung für das Gesamtjahr ist jedoch abhängig von der weiteren Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten. Eine Prognose fällt der Gesellschaft hier naturgemäß sehr schwer, wenngleich die meisten Analysten verhalten positiv gestimmt sind. Wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis im laufenden Jahr wird zudem die weitere Entwicklung des aktuellen Preiskampfes im Bereich der Heavy-Trader haben. In Reaktion auf die Entwicklung am Markt hat die sino AG zum 1. März 2004 die Provisionssätze um durchschnittlich 11 Prozent gesenkt, wobei die niedrigeren Erlöse durch eine Steigerung des Orderaufkommens und -volumens kompensiert werden sollen.
Im zweiten Teil des Vorstandsberichts informierte Vorstandsmitglied Matthias Hocke über die weiteren Planungen des Unternehmens. So konnte die Software x-trader_pro inzwischen erfolgreich um weitere Handelsplätze wie beispielweise die Terminbörse EUREX erweitert werden. Bis Ende April 2004 sollen weitere acht europäische Börsenplätze sowie die Märkte in Hongkong und Australien zugänglich werden.
Erhebliches Potenzial verspricht sich die Verwaltung zudem vom Einstieg in den Optionsscheinhandel. Dieser erreicht bisher nur einen Anteil am Gesamtgeschäft der sino AG von weniger als 2 Prozent und verspricht angesichts des deutlich stärkeren Anteils am Gesamtmarkt noch erhebliches Potenzial. Im Rahmen des Einstiegs in den außerbörslichen Optionsscheinhandel ist der Anschluss aller großen Häuser vorgesehen. Auf mittlere Sicht wird ein signifikanter Ergebnisbeitrag aus diesem Geschäft erwartet.
Insgesamt hat sich nach Vorstandseinschätzung die Zusammenarbeit mit der klick IT, in deren Geschäftsführung auch die beiden Vorstandsmitglieder der sino AG vertreten sind, sehr gut bewährt. So werden allein im März 2004 von den 80.000 Trades gut 40 Prozent über x-trader_pro ausgeführt, eine weitere Ausweitung dieses Anteils wird angestrebt.
Wesentliche Marketingaktivitäten im Berichtsjahr waren neben der Präsenz auf der Invest in Stuttgart die Auflegung eines Bonusprogramms für Kundenwerbung sowie die direkte Ansprache potenzieller Kunden. Nach Aussage von Herrn Hocke ist die sino AG mit diesen Aktivitäten auf sehr positive Resonanz im Markt gestoßen. Abschließend führte der Vorstand aus, dass die Spezialisierung der sino AG auf das Segment Heavy-Trader ein Garant auch für den künftigen Erfolg sein soll, wobei die Software x-trader_pro für den ausgesprochen hohen Qualitätsanspruch des Unternehmens steht.
Allgemeine Aussprache und Abstimmungen
Nachdem sich kein Redner zu Wort meldete, wurde gegen 11:20 Uhr die Präsenz mit 1.443.099 Aktien oder 87,49 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden einstimmig ohne Gegenstimmen und Enthaltungen verabschiedet. Im Einzelnen beschlossen wurden die Ausschüttung einer Dividende von 0,70 EUR je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 5) sowie die Wahl der Warth & Klein Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2003/2004 (TOP 6).
Fazit
Erneut erfreut die sino AG ihre Aktionäre mit einer Ausschüttung von 0,70 EUR je Aktie. Zusammen mit der im vergangenen Jahr gezahlten Dividende wurden bereits über 2 Mio. EUR an die Anteilseigner ausgeschüttet, und das in einem Umfeld, in dem viele andere Wettbewerber im Online-Brokerage-Markt über teilweise deutliche Verluste klagen oder sich komplett aus dem Markt verabschiedet haben. Positiv zu beurteilen ist aus Sicht der Anteilseigner sicherlich auch die Aussage des Vorstands, im laufenden Jahr eine attraktive Dividende ausschütten zu wollen.
Inwieweit die in den vergangenen Monate zu beobachtende deutliche Belebung der Handelsaktivitäten sich auf das Ergebnis im laufenden Jahr niederschlagen wird, ist sowohl abhängig von der weiteren Entwicklung der Aktienmärkte als auch vom weiteren Verlauf des Preiskampfes im Segment der Heavy-Trader. Positive Impulse sollten aus der Ausweitung der Handelsplätze im eigenen Handelssystem x-trader_pro sowie der Aufnahme des Optionsscheinhandels zu erwarten sein.
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