Die aus der Verschmelzung der früheren MACROPLAN AG und der Conrenta AG auf eine neue Gesellschaft hervorgegangene Venturion AG hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrem neuartigen Venturion®-System neue Maßstäbe im Bereich der Finanzdienstleistungsbranche in Bezug auf die Beratungsqualität zu setzen. Wesentliche Eckpunkte des Konzepts sind die Abschaffung der Provisionen für die Vertriebsvertreter sowie die dem Kunden garantierte Ersparnis von mindestens 250 EUR. Im Schnitt liegt das für den Kunden erzielte Einsparvolumen nach Angabe der Gesellschaft bei rund 320 Euro. Seit dem Start im Frühjahr 2002 haben sich bereits über 30.000 Kunden für die Beratung durch die Venturion AG entschieden.
Zu ihrer ersten Hauptversammlung nach der Verschmelzung der Vorgängergesellschaften im Juni diesen Jahres lud die Gesellschaft ihre Aktionäre am 6. November 2003 zu einer außerordentlichen Hauptversammlung in das Congress Centrum Hamm ein. Der Aufsichtsratsvorsitzende Berthold Schmelz begrüßte die insgesamt 6 erschienenen Teilnehmer, darunter Alexander Langhorst von GSC Research. Nach Erledigung der üblichen einleitenden Formalien sowie der Entschuldigung eines terminlich verhinderten Aufsichtsratsmitglieds erteilte der Versammlungsleiter dem Vorstandsmitglied Karsten Baschin das Wort.
Bericht des Vorstands
Herr Baschin erläuterte in seinem Vortrag kurz die wesentlichen Hintergründe für die auf der Tagesordnung stehenden Beschlusspunkte. Die außerordentliche Hauptversammlung ist die erste Hauptversammlung nach der im Sommer diesen Jahres erfolgten Verschmelzung der Vorgängergesellschaften auf die Venturion AG. Die Schaffung des neuen genehmigten Kapitals in Höhe von 4 Mio. EUR ist für eine noch im laufenden Geschäftsjahr geplante Kapitalerhöhung im Wege der Privatplatzierung vorgesehen, wobei der Start Anfang Dezember geplant ist.
Hintergrund der geplanten Kapitalmaßnahme ist das ausgesprochen dynamische Neukundengeschäft der Venturion AG, hat sich doch der Neukundenzugang gegenüber dem Vorjahr vervierfacht. Für die Zukunft rechnet die Verwaltung mit einem noch größeren Wachstum. Die aktuelle Kundenzahl, eineinhalb Jahre nach dem Start des Venturion-Konzepts, beläuft sich laut Vorstand auf 35.000.
Entscheidend für die Entwicklung des Unternehmenswachstums ist nach Aussage von Herrn Baschin die Ausstattung der Gesellschaft mit Eigenkapital und Liquidität. Aus diesem Grund ist für das Jahr 2004 das IPO der Venturion AG vorgesehen, und als vorbereitende Maßnahme hierzu dient die Schaffung des genehmigten Kapitals II im Volumen von 24 Mio. EUR. Seit einiger Zeit befindet sich die Gesellschaft in Gesprächen mit möglichen Emissionsbanken, die Auswahl der Konsortialmitglieder soll Anfang 2004 erfolgen.
Allgemeine Aussprache und Abstimmungen
Nachdem keine Wortmeldungen erfolgten, wurde die Präsenz um 10:15 Uhr mit 35.593.904 Aktien oder 63,50 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen wurden einstimmig ohne Enthaltungen von den Aktionären verabschiedet.
Im Einzelnen beschlossen wurden die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals im Volumen von 4 Mio. EUR nebst zugehöriger Satzungsänderungen (TOP 1), die Schaffung eines weiteren genehmigten Kapitals im Volumen von 24 Mio. EUR mit Ausschluss des Bezugsrechts nebst den erforderlichen Satzungsänderungen (TOP 2), die Ermächtigung zur Ausgabe von Genussrechten im Gesamtnennbetrag von bis zu 13 Mio. EUR (TOP 3) und die Ermächtigung zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und/oder Wandelgenussrechten sowie die dazu erforderliche Schaffung eines neuen bedingten Kapitals (TOP 4).
Weitere Punkte waren die Ermächtigung zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und/oder Bezugsrechten ohne Schuldverschreibungen zur Ausgabe an Mitglieder der Geschäftsführungen sowie Mitarbeiter der Gesellschaft und deren Tochtergesellschaften (TOP 5), die Ermächtigung zum Erwerb sowie der Veräußerung eigener Aktien (TOP 6) sowie die Wahl der PWC Deutsche Revision Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2003 (TOP 7).
Fazit
Das von der Venturion AG entwickelte Finanzberatungskonzept hebt sich ohne Zweifel von den übrigen im Markt verbreiteten Strategien ab, die zudem nahezu alle provisionsgetrieben erfolgen. Auf positive Resonanz stößt im Kundenkreis unweigerlich die vertraglich zugesicherte Beitragseinsparung von mindestens 250 EUR, die dem Kunden in jedem Fall von der Venturion AG garantiert wird. Ziel des Unternehmens ist es, die Kunden ganzheitlich in Finanzangelegenheiten zu beraten und diese über die beiden Schlüsselargumente der im Vergleich günstigsten Tarife sowie über die Beratungsqualität langfristig an die Venturion AG zu binden.
Ausgehend von dieser Strategie sind natürlich entsprechende Investitionen erforderlich, um den Kunden zu akquirieren und diesen zu beraten. Wie der Vorstandsvorsitzende Adolf Eggendorf am Rande der Hauptversammlung dem Autor dieses Berichts erläuterte, liegen die Investitionen je Neukunde inklusive der Aufwendungen für die Analyse und Beratung bei 450 EUR. Auf Sicht von drei Jahren liegen die Erlöse je Kunde jedoch bei über 1.000 EUR, so dass sich die anfänglichen Investitionen bei einer entsprechenden Kundenverweildauer rechnen.
Entscheidend für die Beurteilung der zukünftigen Ertragsentwicklung wird sein, wie sich die durchschnittliche Kundenverweildauer entwickelt und wie hoch die Abgangsquote ausfällt. Gesicherte Erkenntnisse liegen derzeit noch nicht vor, da die Venturion erst seit etwas über eineinhalb Jahren mit dem Konzept am Markt ist. Derzeit liegt die Abgangsquote laut Vorstand bei rund 5 Prozent. Dieser Wert wird jedoch nur zu halten sein, solange es Venturion gelingt, die eigenen Kunden von der dauerhaften Kostenführerschaft bei den vermittelten Produkten zu überzeugen und dies dem Kunden gegenüber belegen zu können.
Sofern diese Quote nicht deutlich ansteigt und wenn der Kundenbestand weiter deutlich ausgebaut werden kann, verfügt die Aktie der Venturion AG auf mittlere Sicht sicherlich über Potenzial. Nicht vergessen werden darf jedoch, dass vorher die Zuführung weiteren Eigenkapitals notwendig ist, um das stürmische Kundenwachstum und die damit notwendige Aufstockung des Personals bewältigen zu können, da die Gesellschaft aktuell noch Verluste ausweist.
Vor dem für das kommende Jahr geplanten Börsengang ist ein Handel der Venturion-Aktie über die Valora Effektenhandel AG vorgesehen. Dieser wird erfolgen, wenn nach der Bekanntmachung der Verschmelzung durch das zuständige Amtsgericht in Hamm die Aktien der Venturion AG in die Depots der Aktionäre eingebucht werden können.
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