Telekom Austria will "Volksaktie" schaff - Ausgangsposition dafür aber recht schwierig
Die Telekom Austria will bei ihrem Börsengang eine "Volksaktie" nach deutschem Vorbild schaffen, wenngleich die Ausgangsposition dafür ungleich schwieriger sei. So halten Experten die Aktionärskultur in Österreich für deutlich weniger entwickelt als in Deutschland zum Zeitpunkt der Telekom-Privatisierung 1996. Und selbst entschlossene und erfahrene Anleger könnten zögern: Die Telekom Austria habe ihre Umstrukturierung nicht abgeschlossen und muss noch Tausende Arbeitsplätze abbauen, so die Begründung.

Zudem erfolge die Erstnotierung kurz vor dem Beginn der UMTS-Mobilfunk-Auktion in Österreich, deren Ergebnis die Anleger möglicherweise abwarten wollen. Um das Interesse der Österreicher zu wecken, habe die TA rund 100 Mio. ATS in eine groß angelegte Marketing-Kampagne investiert: Seit zwei Wochen laufe eine Plakataktion, in der für das "Ticket" geworben werde. Jeder Interessent könne das Ticket kostenlos und unverbindlich bestellen und habe damit im Falle einer Überzeichnung die Garantie, Aktien zu erhalten.

Die Geschäftszahlen der TA für dieses Jahr seien aber nicht ermutigend: Heinz Sundt von der Telekom Austria erwartet einen Jahresverlust unter 5,0 Mrd. ATS nachdem die Gruppe im vergangenen Jahr noch einen Gewinn vor Steuern von 3,5 Mrd. ATS erwirtschaften konnte. Den Turnaround könnte nach Meinung vieler Experten nur ein groß angelegter Stellenabbau sowie eine Fortsetzung der Restrukturierung bewirken.



Veröffentlichungsdatum: 01.09.2000 - 09:21
Redakteur: rpu
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