Bis zum Jahresende will DataDesign mit den Anwendungen für Online-Vertragsabschlüsse vier Mio. bis sechs Mio. DM, also "mindestens 20 Prozent" seines Umsatzes erzielen, erläuterte von der Locht. Für die kommenden zwei Geschäftsjahre würden sogar jährliche Steigerungsraten bis zu 400 Prozent erwartet. Im gleichen Zeitraum werde der Markt der Online-Versicherungen und -Vertragsabschlüsse den nahezu gesättigten Markt des Internet-Banking abgelöst haben, prognostiziert der Vorstand. Bei DataDesign soll 2001 das E-Contracting mit 30 Mio. DM rund 50 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen, im Jahr 2002 sogar zwei Drittel des Umsatzes.
Weil sich der Softwarehersteller "mit aller Macht" mit Transaktionslogik-Systemen am deutschen E-Contracting-Markt platzieren will, behandele das Unternehmen seine Auslandsaktivitäten, die ohnehin nur zehn Prozent zum Gesamtertrag beitrügen, vorerst nachrangig. "Derzeit sind wir zu 100 Prozent mit dem Inlandsgeschäft ausgelastet", deshalb habe der Vorstand zur Kapazitätserhöhung Akquisitionen anvisiert. Trennen wolle sich DataDesign dagegen weitgehend von den Anteilen an der Software4you-Planungssysteme GmbH. An dem Tochterunternehmen seines Vorstandsvorsitzenden ist DataDesign derzeit mit 49 Prozent beteiligt.
Der Verkauf von Anteilen der 2001 an die Börse strebenden Software4you-Planungssysteme soll bei DataDesign für einen "Liquiditätsschub" sorgen. Nach Gerüchten um die hohe "Geldverbrennungsquote" habe DataDesign auch erfolgreich daran gearbeitet, den negativen Cash-Flow-Trend umzukehren, teilte von der Locht mit. Das Personalwachstum sei begrenzt, und Bereiche wie das Fuhrparkmanagement seien outgesourct worden. Dadurch sei der Cash-Flow im zweiten Quartal auf 5,9 Mio. DM gestiegen. Ende dieses Jahres soll er bei 13,2 Mio. DM liegen.