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HV-Bericht Advanced Photonics Technologies AG (AdPhos) - Umstrukturierung des Vertriebs zeigt Wirkung

Im Münchner Forum Hotel fand am 24.7.2003 die ordentliche Hauptversammlung der Advanced Photonics Technologies AG (AdPhos) statt. Kurz nach 10 Uhr eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende und Firmengründer Dr. Kai K. O. Bär die Veranstaltung und begrüßte die anwesenden Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Dietmar Stanka von GSC Research. Die Organe der Gesellschaft waren vollzählig anwesend. Nach der Erledigung der üblichen Formalien übergab Dr. Bär das Wort an den Vorstand.


Bericht des Vorstands



Dr. Rainer Gaus erklärte zu Beginn seiner Rede, dass das Jahr 2002 bei der AdPhos verhalten gestartet ist. Die Umstrukturierung der Vertriebsorganisation hinterließ im ersten Halbjahr ihre Spuren im Auftragseingang, während sich der Auftragseingang seit dem 2. Halbjahr sehr positiv entwickelt. Insbesondere die Entwicklung im Bereich Coil Coating war erwartungsgemäß gut. Bis heute stellt dieser Bereich mit seinen interessanten Produkten hohes Zukunftspotenzial dar. Wesentlich war die AdPhos an Produktentwicklungen der Eltosch beteiligt. Die marktbedingt schlechte Entwicklung der Eltosch konnte jedoch im Laufe des Jahres 2002 nicht kompensiert werden.



Zu Beginn des Jahres startete die Eltosch relativ gut, der Rückgang im Auftragseingang der Druckmaschinenhersteller konnte von Seiten der Gesellschaft durch höherwertige Produkte sowie einen Zugewinn von Marktanteilen weitestgehend kompensiert werden. Im Laufe des Jahres entstand dann ein zunehmender Preisdruck auf die Produkte, der jedoch kurzfristig nicht vollständig durch Reduktionen in der Kostenstruktur ausgeglichen werden konnte. Ein nochmaliger drastischer Einbruch der Druckindustrie im 4. Quartal führte letztendlich zu einer deutlich negativen Unternehmensentwicklung, die sich bis ins erste Quartal 2003 hinzog.



Infolge dieser Entwicklung wurde zu Beginn des laufenden Jahres eine drastische Restrukturierung des Unternehmens vollzogen. Der erforderliche Restrukturierungsaufwand wird die Ergebnissituation noch bis zum 3. Quartal 2003 belasten. Seit dem 2. Quartal 2003 verzeichnet die Eltosch GmbH wieder ein positives EBIT.



Die Maßnahmen zur Kostenreduktion sind weitestgehend abgeschlossen. Es findet nun eine verstärkte Fokussierung auf die Kernkompetenz statt. Die durchgeführten Produktentwicklungen in der UV-Technologie mit deutlich verbesserten Leistungsmerkmalen bei gleichzeitig reduzierten Herstellkosten werden zu einer verbesserten Ertragssituation führen.



Der Auftragseingang entwickelte sich im Laufe dieses Jahres sehr positiv. Aufgrund der reduzierten Kosten, des aktuellen Auftragsbestands und der geplanten Einführung der neuen Produkte wird die Eltosch ihre führende Marktposition behalten, und sie wird in der Zukunft durch positive Unternehmensbeiträge überzeugen.



Wie Dr. Gaus weiter ausführte, wird die eingesetzte Technologie innovativ sein, und sie muss zu einer signifikanten Steigerung der Produktivität führen. Weiterhin ist es aus Konkurrenzanforderungen heraus notwendig, dass die Technologie durch Patente oder spezielles Know-how geschützt wird. Die Fokussierung muss im Bereich der thermischen Prozesstechnik liegen, wobei der Einsatz konventionelle Technologien wie z.B. Heißluft oder Induktion ersetzen kann. Die angestrebten Anwendungen müssen Duplizierungspotenziale in erheblichem Umfang bieten



Die Technologie der AdPhos AG ist aus einem Spin-Off der Raumfahrtforschung entstanden. Dr. Bär, Dr. Gaus sowie weitere Mitarbeiter des Unternehmens waren vor der Gründung der AdPhos in einem großen Technologieunternehmen tätig. Die Aufgabe dort bestand darin, im Rahmen eines großen Raumfahrt-Forschungsprojekts eine Technologie zu entwickeln, die es ermöglicht, den Wiedereintritt eines Raumfahrzeugs in die Erdatmosphäre am Boden zu simulieren. Hierfür standen erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung. Im Rahmen dieses Vorhabens wurden die erforderlichen Strahlungstechniken, die erforderliche Messtechnik sowie die Verfahrenstechnik entwickelt. Welche eigentlichen Möglichkeiten sich daraus z. B. für die Trocknung von Druckfarben ergeben, war damals noch völlig unbekannt.



Heute nutzt AdPhos genau diese Eigenschaften, um das Wasser in der Druckfarbe anzuregen und gleichzeitig das Papier nicht zu erwärmen. In einer Zeichnung, die Dr. Bär präsentierte, war das gesamte Spektrum elektromagnetischer Strahlung dargestellt. Es reicht von der Alfa-Strahlung bis hin zu Radiowellen. Hiervon wird nur ein kleiner Ausschnitt genutzt, der sich oberhalb des sichtbaren Lichts, direkt angrenzend zur Infrarotstrahlung, befindet.



Erzeugt wird diese Strahlung durch Emitter, die auf eine Oberflächentemperatur oberhalb von 3.000 Kelvin gebracht werden. Die Strahlung von solchen Systemen ändert sich entsprechend dem Planck´schen Strahlungsgesetz. So nimmt die gesamte ausgesendete Strahlung mit der 4. Potenz der Temperatur zu. Zusätzlich verschiebt sich jedoch auch das Strahlungsmaximum hin zu kürzeren Wellenlängen.



In dem Arbeitsbereich oberhalb von 3.000 Kelvin hat die Strahlung die maximale Energiedichte im Wellenlängenbereich zwischen 0,8 und 1,2 Mikrometern. Gerade hier sind aber viele Kunststoffe und Papiere optisch transparent, und andere Stoffe wie Wasser absorbieren die Strahlung. Genau diese Kombination von Phänomenen erlaubt die außerordentliche Leistungsfähigkeit der NIR-Technologie.



Die AdPhos bietet heute vier prinzipiell unterschiedliche Verfahren an, die Dr. Gaus im Folgenden in ihrer Wirkungsweise näher beschrieb. Bei der UV-Technologie wird energiereiche Strahlung verwendet, die so genannte UV-Initiatoren im Lacksystem direkt aktiviert. Die aktivierten Initiatoren gehen dann eine spontane chemische Reaktion ein, die zu einer Vernetzung des Lacksystems führt. Die erzielbare Lackschicht zeichnet sich durch eine besondere Härte sowie insbesondere in Druckanwendungen durch sehr hohe Glanzgrade aus. Die Temperaturbelastung im Substrat ist im Vergleich zu Umluftsystemen deutlich reduziert.



Die NIR-Technologie wirkt ebenso wie die UV-Technik aufgrund der Kurzwelligkeit auch im gesamten Lacksystem, was in Verbindung mit der hohen Energiedichte ebenfalls zu einer spontanen Vernetzung führt. Im Gegensatz zur UV-Technologie kann bei der NIR-Technologie ein konventionelles Lacksystem eingesetzt werden. Wesentlich ist auch die Möglichkeit der Erzeugung eines Temperaturgradienten, der in vielen Anwendungen zu einer deutlichen Energieeinsparung sowie extrem kleinen Baumaßen führt.



Die IR-Technologie verwendet Strahlung, die im mittel- bis langwelligen Bereich wirkt. Die Strahlung wird an der Oberfläche aufgenommen, wobei Lackschicht und Substrat gleichermaßen erwärmt wird. Die Trocknungsprozesse sind bei diesem Verfahren deutlich langsamer im Vergleich zur NIR-Technologie. Der Einsatz liegt ebenso wie bei den Thermoluftsystemen im Wesentlichen in der Druckindustrie. Die Thermoluftsysteme verwenden heiße Luft als Trocknungsmedium, die über Düsen auf das Substrat geleitet wird.



Im weiteren Verlauf seiner Rede ging Dr. Gaus auf die Konzernstruktur ein. So besitzt die AdPhos AG vier Tochterunternehmen, die Eltosch GmbH mit Sitz in Norderstedt bei Hamburg, die AdPhos North Amerika, die AdPhos France und die AdPhos UK. Alle Tochterunternehmen gehören zu 100 Prozent zur AdPhos AG. Sehr enge vertriebstechnische Beziehungen bestehen zu ArayTech in Korea, zu MKK in Japan, zu Tacho in Hongkong sowie zu Serwik in Thailand. Eine gesellschaftsrechtliche Verbindung besteht allerdings hier nicht. Weltweit ist AdPhos noch durch weitere Unternehmen in Südamerika, Dänemark und in den Arabischen Emiraten vertreten.



Das existierende weltweite Vertriebs- und Servicenetzwerk kann für das gesamte Produktspektrum eingesetzt werden. Das vorhandene Technologie- und Markt-Know-how kann einfach transferiert werden. Der Vertriebsschwerpunkt liegt im Key Account Management. Für neue Märkte werden sukzessive auch neue Partner eingebunden. Die Aktivitäten in den USA und insbesondere in Asien werden deutlich verstärkt. Der Service spielt eine entscheidende Rolle, da bestehende Kunden die besten Kunden sind. Hier strebt AdPhos insbesondere auch eine langfristige Zusammenarbeit mit Global Playern an.



Die AdPhos AG beschränkt sich derzeit auf vier Kernbereiche. Der momentan größte Bereich ist der Bereich Druck mit den Schwerpunkten Offsetdruck und Digitaldruck. Der Bereich Stahl umfasst die Anwendungen Coil Coating und Stahlbehandlung. Im Bereich Packaging beschäftigt sich die Gesellschaft mit Blechdruck und der Beschichtungstrocknung. Der Bereich Technologie umfasst die Anwendungen PET, Tiefziehen, Powder Coating, OLED, Halbleiter und Automotive.



Der Geschäftsbereich Druck umfasst Trocknungssysteme, insbesondere für Bogenoffset-Druckmaschinen. Die eingesetzten Technologien sind hier UV-, IR- und Thermoluft-Trocknungssysteme. Hier existieren langjährige Kundenbeziehungen z.B. zu MAN Roland, KBA, Heidelberger Druckmaschinen und Ryobi. Die starke Marke ELTOSCH ist in diesem Bereich von besonderer Bedeutung.



Hier wurden neue, innovative UV-Produkte mit einer Leistungssteigerung von 15 Prozent entwickelt, die gleichzeitig auch eine Reduzierung der Herstellkosten ermöglichen. In der Entwicklungspipeline befinden sich weiterhin modulare IR-Kassetten und Neuerungen bei innen belüfteten Thermoluftdüsen sowie NIR-Anwendungen. Die Eltosch GmbH durchläuft derzeit eine umfassende Restrukturierung, bei der die Produktionsauslagerung sowie die Fixkostenreduktion im Vordergrund stehen.



Mit der NIR-Technologie von ADPHOS gelingt es, Coil Coating-Prozesse nicht nur enorm zu verkürzen, sondern auch kompakter und energiesparender zu gestalten. Das eröffnet Perspektiven in bisher nicht vorstellbaren Dimensionen, wie z.B. der energetischen Effizienz, der hohen Flexibilität - NIR trocknet nahezu alle Bandbeschichtungsmaterialien und NIR-CoilDry ist jederzeit mit vorhandenen Anlagenvarianten zu kombinieren. Dies alles ermöglicht eine kundenspezifische Technologieanpassung.



Der Vertrieb der Technologien bzw. die Vertriebsunterstützung erfolgen durch das Vertriebsnetzwerk der AdPhos AG. Das Leistungsspektrum umfasst auch hier die Planung, die Installation und das Projektmanagement, die Überwachung der Fertigung und die Inbetriebnahme sowie das Qualitätsmanagement. Die Auslieferung, die Installation, die Gewährleistung sowie die Wartung werden ebenfalls in diesem Bereich durchgeführt.



Zu den Produkten in diesem Bereich zählen standardisierte NIR-Brücken, die in den verschiedensten Optionen erhältlich sind. Diese werden zur Trocknung, Vernetzung und Erwärmung von Nasslacken und Pulverlacken eingesetzt. Die Systeme können horizontal und vertikal aufgebaut sein und für lösemittelhaltige oder -freie sowie UV-Vernetzungssysteme eingesetzt werden. Die Entwicklungserfordernisse liegen hier in der Standardisierung des Produktspektrums und in der Optimierung von Einbaukits.



Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt ist die Einführung neuer Technologien wie z.B. UV und die Qualifizierung der entsprechenden Verfahren. Weitere Entwicklungen betreffen die Lacksysteme, die für den NIR-Einsatz optimiert werden müssen. Die Anwendungsfelder umfassen Weiße Ware, Wellbleche für Gebäudefassaden und Hallen, Gehäuse für Unterhaltungselektronik, Elektronikbauteile (Spulen etc.) sowie vorbeschichtete Bleche für die Kfz-Herstellung (Korrosionsschutz).Bei den Produkten in diesem Geschäftsbereich handelt es sich vorwiegend um UV-Metalldrucksysteme sowie neu entwickelte NIR-Trockner zur Vernetzung von heiß vernetzenden Druckfarben.



Für beide Systeme existiert eine strategische Kooperation mit einem großen Hersteller von Blechdruckmaschinen. Weitere Produkte sind Nahtabdichtungssysteme, Dosen-Innentrockner sowie Perforations-Abdichtungssysteme, die alle auf der NIR-Technologie basieren. Dr. Gaus sieht in diesem Bereich ein stetiges Wachstum bei UV-Systemen. Die NIR-Technologie ersetzt zunehmend konventionelle Umluftsysteme. Außerdem zeichnet sich die Möglichkeit einer sehr schnellen Marktpenetration durch eine Kooperation mit einem strategischen Partner ab.



Der Geschäftsbereich Technologie umfasst Anwendungen in den Bereichen Kunststoffindustrie (Produktion von PET-Flaschen, Tiefziehen von Folien), Automobilindustrie (Kaschierung von Innenverkleidungen, Spotrepair-Systeme), Halbleiterindustrie (OLED, Photolacktrocknung durch Substitution von Hot Plates, Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus), Pulverlackbeschichtungen auf herkömmlichen und temperatursensiblen Substraten, Klebstoffindustrie (Nahtabdichtungen, Blechverbindungen, andere automatisierte Klebeprozesse) sowie neue Anwendungen. Viele dieser Anwendungen befinden sich noch im Entwicklungsstadium und werden im Rahmen der Strategie zur Erschließung neuer Geschäftsfelder umgesetzt.



Als strategische Unternehmensziele nannte Dr. Gaus die Fokussierung auf thermische Prozesstechnologien, auf Aktivitäten in komplementären Branchen zur Vermeidung von konjunkturellen Risiken, eine weltweite Marktbearbeitung, das Setzen des Fokus auf Produkte mit deutlichen Alleinstellungsmerkmalen, eine Zusammenarbeit mit global agierenden strategischen Partnern und die Reduzierung der Abhängigkeit von wenigen Kunden.



Die AdPhos AG, so Dr. Gaus weiter, besitzt eine Vielzahl von Anwendungen mit hohem Umsatzpotenzial und hohem technologischem Schutz, die bisher nicht erschlossen sind. Die Produktentwicklung befindet sich in einem unterschiedlichen Status, manche Produkte sind vollständig entwickelt, andere befinden sich noch in einer frühen Projektphase.



Eine erfolgreiche und schnelle Umsetzung erfordert weitere Ressourcen wie Kapital, Personal, Markt-Know-how und entsprechende Vertriebskenntnis. Diese Lücke soll durch Partner geschlossen werden und durch die Kooperation mit Tochterunternehmen, an denen sich die Partner finanziell minderheitlich beteiligen. (Venture Capital, industrielle Unternehmen).



Zum Schluss seiner Ausführungen nannte Dr. Gaus die Gründe, warum man aus seiner Sicht als Investor in AdPhos investieren sollte. AdPhos besitzt innovative Technologien und betreibt eine weltweite strategische Bearbeitung unterschiedlicher Märkte. Der Fokus liegt im Bereich Technologie und Prozessentwicklung, und die führende Technologie NIR erlaubt extreme Prozessverbesserungen in der Old Economy.



Die AdPhos arbeitet nach einem innovativen Business Modell und besitzt ein weltweites Vertriebs- und Servicenetzwerk. Die ausgelagerte Produktion ermöglicht ein niedriges Fixkostenniveau. Die AdPhos besitzt ein hoch motiviertes und kompetentes Management. Der mittel- und langfristige Erfolg wird bei hohen EBIT-Margen erreicht. Als langfristiges Ziel ist ein stabiler Umsatz im Bereich von knapp unter 50 Mio. EUR bei 10 Prozent EBIT-Marge geplant.



Nun übernahm Andreas Geitner das Wort und erklärte zu Beginn seiner Rede, dass in den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2002 neben der AdPhos AG die Eltosch Torsten Schmidt GmbH einbezogen wurde. Am Bilanzstichtag 2002 hielt die AdPhos AG 100 Prozent der Anteile an der Eltosch.



Im Laufe der 2. Jahreshälfte 2002 hat die AdPhos mit der Gründung von Auslandsgesellschaften begonnen, die in den USA, in Großbritannien und in Frankreich ihren Sitz haben und dort das Auslandsgeschäft, insbesondere den Vertrieb sowie die Wartung und Inbetriebnahme von Anlagen, durchführen werden. Sie waren für das Geschäftsjahr 2002 aber noch von untergeordneter Bedeutung, so dass auf die Konsolidierung dieser Gesellschaften verzichtet werden konnte.



Die Umsatzerlöse für 2002 haben im Konzern rund 29,3 Mio. EUR betragen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies knapp eine Verdreifachung, wobei zu berücksichtigen ist, dass im Vorjahr die Konzerntochter Eltosch erst ab dem Erwerbszeitpunkt einbezogen wurde (ab 1.9.2001).



Die negative Entwicklung und die damit verbundene Verschlechterung der Ertragsaussichten für Unternehmen in der Druckindustrie haben das Unternehmen veranlasst, den Geschäfts- und Firmenwert der Eltosch auf 7 Mio. EUR abzuwerten. Davon sind mehr als 2 Mio. EUR als Sondereffekt aus diesem Grund in die Berechnung der Abschreibungen eingegangen.



Der Steueraufwand vom Einkommen und Ertrag beinhaltet eine Abwertung auf aktivierte latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 4,9 Mio. EUR. Dies verursachte nach Berücksichtigung der anderen latenten Effekte bei den Ertragssteuern noch einen tatsächlichen Steueraufwand in Höhe von rund 3,5 Mio. EUR. Tatsächlicher Steueraufwand bedeutet hier aber nicht, dass Steuern in dieser Höhe auch bezahlt werden mussten, sondern es handelt sich hier, wie auch bei den Abschreibungen, um eine nicht zahlungswirksame Aufwandsbelastung.



Eine wesentliche Position des Konzern-Anlagevermögens ist der Geschäfts- und Firmenwert aus der Konsolidierung der Eltosch und steht nach dem dargestellten Sondereffekt mit 7 Mio. EUR im Konzernabschluss 2002. Der Ausweis eines um rund 1 Mio. EUR geringeren Anlagevermögens als im Vorjahr resultiert insbesondere aus dem Abgang des Betriebsgrundstücks in Hamburg, welches im 2. Quartal 2002 veräußert werden konnte. Der Bilanzposten Sachanlagen ist deshalb etwa um 1,5 Mio. EUR niedriger als im Vorjahr und beträgt nur noch die Hälfte des damaligen Werts.



Das Konzern-Umlaufvermögen betrug zum 31.12.2002 noch rund 15 Mio. EUR. Grund für den geringeren Ausweis ist hier hauptsächlich die Abnahme der liquiden Mittel von rund 6,6 Mio. EUR auf rund 2,6 Mio. EUR. Hiermit wurde im Geschäftsjahr 2002 eine weitere Kaufpreiszahlung für die Eltosch geleistet.



Die AdPhos-Konzernbilanz weist zum 31.12.2002 noch ein Eigenkapital in Höhe von mehr als 14 Mio. EUR aus, was einer Eigenkapitalquote von 52 Prozent entspricht. Die Bankverbindlichkeiten in Höhe von 3,3 Mio. EUR zu Beginn des Geschäftsjahres 2002 betrugen am Bilanzstichtag noch 2,4 Mio. EUR und sind zwischenzeitlich aus dem Verkaufserlös des Grundstücks in Hamburg fast vollständig zurückgeführt bis auf die Inanspruchnahme eines Avalkredits für Miet- und sonstige Bankbürgschaften wie z.B. für erhaltene Anzahlungen oder Gewährleistungsverpflichtungen.



Die Kapitalflussrechnung im Konzernabschluss zeigt einen positiven Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 58 TEUR. Am Ende des Geschäftsjahres 2002 hatte der Konzern einen Finanzmittelbestand in Höhe von rund 2,6 Mio. EUR. Die 29,3 Mio. EUR an Umsatzerlösen wurden im Geschäftsjahr 2002 noch zu etwa 75 Prozent im Geschäftsbereich Druck erwirtschaftet. Dies gilt in gleicher Weise für den Materialaufwand. Der Personalaufwand ist im Verhältnis zu den Umsätzen geringer. Ursache für den relativ höheren Personalaufwand im Bereich der industriellen Aufwendungen ist die Tatsache, dass insbesondere in diesem Bereich der strategische Schwerpunkt liegt, um hier neue Produkte und Umsatzpotenziale zu generieren und die künftige Unabhängigkeit von einem einzigen Geschäftsbereich zu erreichen.



Die Gesamtleistung in der AdPhos AG konnte gegenüber dem Vorjahr um rund 2 Mio. EUR oder um mehr als 50 Prozent auf 5,6 Mio. EUR gesteigert werden. Diese Verbesserung zeigt, dass nach der Abkehr von der Lizenzstrategie der Geschäftsjahre 2000 und 2001 das Systemgeschäft erfolgreich angelaufen ist. Die Nachfrage nach der NIR-Technologie hat insbesondere im Bereich der Stahl- und Aluminiumindustrie spürbar zugenommen. Die AdPhos AG verfügt zum Bilanzstichtag 2002 über eine gesunde Bilanzstruktur mit einer Eigenkapitalquote von 72 Prozent.



Der Umsatz bzw. die Gesamtleistung waren im ersten Quartal 2003 nicht befriedigend, bedingt durch die unverändert schwache Marktlage in der Druckindustrie. Hierdurch und als Folge der erforderlichen Durchführung von Restrukturierungsmaßnahmen im Bereich der Produktion, insbesondere im Bereich der konventionellen Trocknungsanlagen, ergab sich ein negatives Betriebsergebnis. Im 2. Quartal 2003 werden jedoch voraussichtlich wieder schwarze Zahlen geschrieben oder zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht werden. Der 6-Monatsbericht des Unternehmens wird derzeit erstellt. Die Gesamtleistung liegt im 2. Quartal deutlich über der des 1. Quartals bei mehr als 8 Mio. EUR.



Das Umsatzziel von rund 36 Mio. EUR für 2003, rund 20 Prozent Umsatzsteigerung gegenüber 2000, ist vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere in der Druckindustrie sehr anspruchsvoll, aber bei einer kurzfristigen Erholung oder besseren Entwicklung in den anderen Bereichen oder den Auslandsmärkten auf oder etwa sogar über das Umsatzniveau des 2. Quartals hinaus noch in Reichweite.



Als Ziel nannte Herr Geitner, dass vorrangig vor der Erreichung von Umsatzzielen ein mindestens ausgeglichenes operatives Ergebnis angestrebt wird. Geplant sind hier für 2003 rund 1,5 Mio. EUR. Die liquiden Mittel im Konzern betrugen am 30.6.2003 rund 1,7 Mio. EUR. Der aktuelle Auftragsbestand für den Zeitraum beläuft sich nach dem 30.6.2003 auf rund 7 Mio. EUR, wovon etwa 70 Prozent auf den Geschäftsbereich Druck und etwa 30 Prozent auf die industriellen Anwendungen entfallen. Mit dem erzielten Umsatz im ersten Halbjahr und dem Auftragsbestand per 30.6.2003 sind damit etwa 60 Prozent des geplanten Jahresumsatzes 2003 bestätigt.



Dr. Bär teilte nach der Rede der Vorstände mit, dass Ulrich Clemm mit Beendigung der Hauptversammlung aus dem Aufsichtsrat ausscheiden wird und dass Robert Weidinger gerichtlich als Nachfolger bestimmt wurde, da keine Zeit mehr vorhanden war, Herrn Weidinger der Hauptversammlung zur Wahl vorzuschlagen.


Allgemeine Diskussion



Als erster Redner erklärte Bernhard Schäfer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zunächst, die AdPhos AG habe erfolglos agiert und finde am Kapitalmarkt kaum mehr Beachtung. Dann fragte er nach der Höhe des monatlichen Liquiditätsbedarfs. Herr Geitner betonte diesbezüglich, man werde bereits im zweiten Quartal 2003 ein positives Ergebnis erzielen und plane keine außergewöhnlichen Ausgaben. Eine genaue Zahl nannte er nicht, meinte aber, dies ergebe sich wohl aus seiner Erklärung.



Eine weitere Frage stellte Herr Schäfer mit Blick auf die Personalkosten, die um etwa 57 Prozent angestiegen sind, worauf Herr Geitner antwortete, dass dies mit der Konsolidierung der ELTOSCH zusammenhängt. Kritisch betrachtete der DSW-Sprecher auch den Kauf von ELTOSCH. In diesem Zusammenhang fragte er, ob sich dieses Investment tatsächlich gelohnt hat. Dies hat sich sehr wohl gelohnt, so Andreas Geitner in seiner Antwort. Dieser Vertriebsweg ist wichtig für die AdPhos und hat sich auch schon bewährt, auch wenn die Krise der Druckindustrie weiter anhält.



Weitere Redner äußerten ihre Sorge um die Zukunft des Unternehmens. Dies konnten die beiden Vorstände entkräften, indem beide auf ihre Rede und die Aussagen zum Geschäftsmodell hinwiesen, das auf die Zukunft gut ausgerichtet sei.


Abstimmungen



Bei einer Präsenz von etwa 62 Prozent wurden sämtliche Beschlüsse nahezu einstimmig gefasst. Im Einzelnen waren dies die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) und die Wahl der KPMG zum Abschlussprüfer (TOP 4).


Fazit und eigene Meinung



Die AdPhos AG ist weiter auf dem Weg zu einem erfolgreichen Technologieunternehmen. Nicht dass die Produkte jemals technologisch nicht "Best-of-Breed" gewesen wären, nein, auch der Stück für Stück immer bessere Vertriebserfolg kommt der Gesellschaft zugute. Die vorgestellten "alten" wie "neuen" Produkte haben größtenteils eine Alleinstellung am Markt, worauf auch in der Zukunft der Erfolg des Unternehmens basieren wird.



Auf eine Dividende wird der Aktionär noch einige Jahre warten müssen, wenn sich aber in der nächsten Zeit die Umsätze bei einer Größenordnung um die 50 Mio. EUR einpendeln, wird der Markt reagieren und den Aktienkurs wieder deutlich positiv beeinflussen.


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Veröffentlichungsdatum: 26.07.2003 - 11:11
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