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HV-Bericht Softship AG - Umsatz- und Gewinnsteigerung mit GESSIT und AIRPAS erwartet

Am 21.6.2004 fand in Hamburg die 3. ordentliche Hauptversammlung der Softship AG nach dem Gang an die Börse statt. Dazu hatten sich um 14 Uhr etwa 50 Aktionäre und Aktionärsvertreter sowie Gäste im Hotel Steigenberger zusammen gefunden. Unter ihnen befand sich auch Dr. Andreas Meyer-Suter von GSC Research. Der Vorstand war vertreten durch die Herren Heiko Nocke (Finanzen), Herbert Frick (Vertrieb), Detlef Müller (Produktion Client/Server) und Thomas Wolff (Produktion eSeries/Großkunden).



Kurz nach 14 Uhr eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Brenken die Hauptversammlung. Er begrüßte alle Anwesenden recht herzlich und dankte für das rege Interesse am Unternehmen. Dann stellte er fest, dass der Vorstand wie auch der Aufsichtsrat vollzählig erschienen sind. Die Einladung zur Hauptversammlung sei form- und fristgerecht im elektronischen Bundesanzeiger vom 11.5.2004 veröffentlicht worden. Nach der Abhandlung der weiteren Formalitäten übergab er dann das Wort an den Vertriebsvorstand Herbert Frick.


Bericht des Vorstands



Herr Frick begrüßte seinerseits alle erschienenen Aktionäre und Aktionärsvertreter im Namen des Vorstands ganz herzlich und dankte für das der Softship AG entgegengebrachte Vertrauen. Dem Ziel, den Umsatz zu steigern und einen spürbaren Gewinn zu erzielen, konnte die Gesellschaft nachkommen. Das Konzernergebnis vor Steuern von 252 TEUR bedeutet eine Umsatzrendite von 5,7 Prozent. Wie der Vertriebsvorstand ausführte, ist das Management dennoch mit diesen Zahlen nicht ganz zufrieden. Im Laufe des Geschäftsjahres 2003 schien ein noch besseres Ergebnis durchaus erreichbar.



Die Zielsetzung der Umsatz- und Ertragsverbesserung beruht dabei auf einer Drei-Säulen-Strategie:
 - die Stabilisierung des Geschäfts im Bereich der Schifffahrt und die Steigerung der Ergebnisse gegenüber dem
   Vorjahr
 - der weitere Ausbau des Beteiligungsunternehmens GESSIT Pte Ltd. mit der Verbesserung des Ergebnisses
   nach dem Aufbau in 2002
 - der Aufbau des Beteiligungsunternehmens AIRPAS Aviation AG mit Softwarelösungen im Luftfahrtbereich, die
   Unabhängigkeit von den Schwankungen innerhalb der Schifffahrtsbranche bedeuten



Herr Frick kam dann auf die Kennzahlen im Konzern nach IAS zu sprechen. Der Umsatz belief sich in 2003 auf 4.410 (Vj.: 4.302) TEUR, und das EBIT konnte auf 245 TEUR nach minus 50 TEUR im Vorjahr gesteigert werden. Das Ergebnis nach Steuern lag bei 130 (Vj.: minus 30) TEUR. Daraus errechnet sich eine Eigenkapitalrendite von 7,6 Prozent. Die Eigenkapitalquote betrug 86,3 nach 83 Prozent im Vorjahr und das Ergebnis nach DVFA/SG pro Aktie 0,08 EUR (Vj.: minus 0,02 EUR).



Im Vergleich zur Vorbörsenzeit der Softship konnten von diesen Kennzahlen mit Ausnahme der Eigenkapitalrendite alle gegenüber den drei Vorjahren gesteigert werden. Der Umsatz stieg seit 2000 um 38 Prozent. Wie Herr Frick weiter ausführte, enthalten diese Kennzahlen auf Konzernbasis die Ergebnisse der Softship Singapore (Beteiligung der AG von 100 Prozent), Softship Belgien (Beteiligung: 100 Prozent), GESSIT Pte. Ltd. (Beteiligung 50 Prozent) und AIRPAS Aviation AG (Beteiligung 33 1/3 Prozent) entsprechend den jeweiligen Quoten.



Die Softship AG konnte nach Angaben des Vertriebschefs im Kerngeschäft Schifffahrt insgesamt 18 Lizenzverkäufe verbuchen. Hierbei wurde ein Lizenzumsatz von 1.032 TEUR erzielt (Vj.: 827 TEUR). Trotz der positiven Entwicklung wurde das Umsatzziel bei den Lizenzen verfehlt. Dies beruht nach Aussage von Herrn Frick vor allem darauf, dass Interessenten den Kauf von Produkten Ende 2003 doch noch kurzfristig verschoben haben. Insoweit hatte der Vorstand ein besseres Ergebnis erwartet. Diesbezüglich ist die Verwaltung auch unzufrieden mit den Business-Partnern, die wenig Neukunden hinzu gewonnen haben.



Im Dienstleistungsgeschäft konnte Softship mit den Bereichen Programmierung, Beratung, Wartung und Schulung eine kleine Steigerung des Umsatzes auf 3.213 (Vj.: 3.181) TEUR erreichen. Bei GESSIT verlief die Entwicklung hingegen sehr positiv. Hier konnten für die Containerschadenbearbeitung neue Kunden gewonnen werden, wobei Herr Frick insbesondere eine große Reederei in Argentinien hervorhob. Bei einem Umsatz von nur 88 TEUR wurde hier ein Gewinn vor Steuern von 49 TEUR erzielt.



Auch bei der Beteiligung an der AIRPAS, die Ende 2002 im Transportmarkt der Luftfahrt gegründet worden war, verlief die Entwicklung bereits recht erfreulich. Nach umfangreichen Auswahlverfahren hat sich Condor/Thomas Cook für den Einsatz der Streckenergebnisrechnung entschieden und mit der Erstellung des Vertragswerks begonnen. In 2003 wurde ein Umsatz von 59 TEUR erwirtschaftet bei einem ein Verlust von 45 TEUR. Allerdings wirkte sich das Projekt für Condor/Thomas Cook mit einem Erstauftragsvolumen von knapp 1,2 Mio. EUR nicht mehr aus.



Wie Vertriebsvorstand Frick mitteilte, wurde der Ausbau des Vertriebsnetzes in 2003 nicht weiter vorangetrieben, und die Anzahl der Business-Partner blieb konstant. Neben den eigenen Standorten in Hamburg, Antwerpen und Singapur ist die Softship durch Partnerunternehmen vertreten in Dänemark, den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland, Zypern, China und Australien.



Nachdem der Vorstand mit der geringen Zahl an gewonnenen Neukunden durch die Business-Partner nicht zufrieden war, wurden daraus die Konsequenzen gezogen. So wurde die Zusammenarbeit mit der Firma CatLogic einvernehmlich beendet und ein Softship Rep. Office in Rotterdam eröffnet. Daneben hat der Partner Cambridge Online in Großbritannien wegen Erfolglosigkeit "das Handtuch geworfen". In diesem schwierigen Markt ist laut Herrn Frick noch offen, wie sich der Vorstand letztendlich entscheiden wird.



Verstärkt ins Visier genommen wurde der sehr erfolgreiche und bisher nicht durch einen Business-Partner besetzte Markt in Südamerika. In Argentinien und Chile werden seit Ende letzten Jahres zwei namhafte Kunden betreut, die auch für Referenzbesuche zur Verfügung stehen. Momentan ist Softship dabei, den Auftritt in dieser Region für die Zukunft professionell zu organisieren.



Anschließend ging Herr Frick auf die Aktie der Softship ein. Nachdem der Kurs am Jahresanfang 2003 mit 1,60 EUR schon sehr unbefriedigend war, wurde im März sogar ein Kurs von knapp unter 1 EUR festgestellt. Später erfolgte zwar ein Kursanstieg, jedoch bei weiterhin geringem Handelsvolumen. Daher wurde im vierten Quartal beschlossen, die VEM Aktienbank AG, München, mit dem Designated Sponsoring für die Aktie zu beauftragen. Seitdem wird Softship laufend im XETRA gehandelt. Der Kurs hatte ein Jahreshoch bei 3,60 EUR am 18.11.2003 und notierte zum Jahresschluss bei 2,55 EUR.



Wie Herr Frick weiter ausführte, hat die Softship AG erstmals seit dem Börsengang im Juni 2001 eine Kapitalmaßnahme durchgeführt. So erfolgte im November 2003 eine Barkapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts um 170.000 Aktien zu einem Ausgabebetrag von 2,62 EUR. Das Aktienkapital beträgt damit nunmehr 1.877 TEUR. Mit dem Mittelzufluss von 445 TEUR wurde das Eigenkapital gestärkt und daneben eine solide Basis für weiteres Wachstum und Investitionen gelegt. Auf Bankschulden soll weitgehend verzichtet werden.



Nach Angaben des Vorstands belief sich zum Ende des Jahres 2003 der Buchwert auf 1,76 EUR pro Aktie. Der Buchwert Eigenkapital pro Aktie machte damit mehr als zwei Drittel des Kurses aus. Das DVFA/SG-Ergebnis von 8 Cent pro Aktie ergibt sich aus dem Jahresüberschuss von circa 130 TEUR dividiert durch die Anzahl der Aktien von durchschnittlich 1.723.767 Stück. Der durchschnittliche Börsenumsatz pro Tag liegt bei circa 8.300 Stück Aktien. Der kalkulatorische Börsenwert belief sich auf knapp 4,8 Mio. EUR bei einem Bestand an Barmitteln und kurzfristigen Forderungen von knapp 2,5 Mio. EUR.



In seinem Ausblick sah Herr Frick das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2004 und darüber hinaus auf dem richtigen Kurs. Im Schifffahrtsmarkt werden weitere Steigerungen erwartet, die weit über dem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum liegen. Der Vorstand sieht die Softship dort auch künftig an exponierter Stelle gut positioniert und auf dem richtigem Weg, um das Geschäft spürbar auszubauen.



Im Bereich Unternehmensbeteiligungen sei die Softship gleichfalls gut aufgestellt. So hat GESSIT eine Vielzahl von Kunden gewonnen, welche die Leistungen der Gesellschaft monatlich vergüten, dies sichert ein kontinuierliches Einkommen. Das Produkt ist technologisch aktuell und wird vom Markt gut aufgenommen. Für 2004 wird eine weitere Umsatz- und Ergebnisverbesserung erwartet. Bei AIRPAS wird sich der Umsatz bedingt durch den bestehenden hohen Auftragsbestand gegenüber 2003 vervielfachen. Das Ergebnis wird in 2004 positiv sein. Mit GESSIT und AIRPAS sichert sich die Softship neue Branchen und erhöht die bestehenden Marktanteile.



Wie der Vorstand weiter ausführte, ist es erklärtes Ziel, die Interessen der Aktionäre zu berücksichtigen. Daher soll der Wert des Unternehmens gesteigert und das Geschäftsjahr 2004 mit einem spürbaren Gewinn abgeschlossen werden. Insofern soll konkret ein Umsatz von 5 Mio. EUR erreicht und ein Ergebnis erzielt werden, das einer 10-prozentigen Umsatzrendite nahe kommt. Die Zahlen der ersten vier Monate mit einem Umsatz von gut 1,7 Mio. EUR bei einem Ergebnis von knapp 160 TEUR lassen nach Einschätzung von Herrn Frick diese Planung als hochgradig realistisch erscheinen.



Des Weiteren sollen die Kapitalmarktkommunikation weiter verbessert, die Liquidität der Aktie hoch gehalten, die Schwankungsbreite verringert und der Kurs in die Höhe getrieben werden. Zudem soll in die eigenen Produkte investiert werden, um neben dem Vorsprung beim Branchen-Know-how auch in puncto Funktionsumfang und Technologie in Zukunft "weiterhin die Nase vorn zu haben". Insofern will die Verwaltung ihrer Verantwortung gegenüber Aktionären und Mitarbeitern und allen anderen, "die irgendwie an diesem wunderbaren Unternehmen hängen", gerecht werden.


Allgemeine Diskussion



Als erster Redner führte Dr. Rudolf Hildebrandt von der Schutzvereinigung der Kapitalanleger (SdK) aus, auf der Hauptversammlung 2003 sei keine Prognose zum Ergebnis abgegeben worden. Nun konnte ein positives Vorsteuerergebnis präsentiert werden. Die Umsatzrendite liegt bei 5,7 Prozent, und die Eigenkapitalquote konnte auf erfreuliche 86 Prozent gesteigert werden. Die Liquidität hat sich um 481 TEUR verbessert, und die Verbindlichkeiten wurden reduziert. Insofern sprach er der Verwaltung Lob und Anerkennung aus.



Konkret fragte der SdK-Sprecher dann, warum die Verwaltungskosten und sonstigen Aufwendungen im Gegensatz zu den meisten Kosten nicht gesunken, sondern sogar angestiegen sind. Zudem interessierte ihn, weshalb sich das Finanzergebnis verschlechtert hat. Dr. Hildebrandt vermisste im Geschäftsbericht eine Erklärung zum Corporate Governance-Kodex. Erfreulich fand er, dass sich der Free Float erhöht und die Investor Relations verbessert haben. Dann stellte er fest, der Aktienkurs liege aktuell bei 2,30 EUR nach 1,02 EUR im Vorjahr.



Des Weiteren erkundigte sich Herr Dr. Hildebrandt nach dem Vorliegen der Unabhängigkeitserklärung des Wirtschaftsprüfers und nach weiteren Beratermandaten. Außerdem wollte er wissen, welche Maßnahmen ergriffen werden, um das Neugeschäft im Vertrieb anzukurbeln. Außerdem interessierte ihn, welches Volumen für die nicht aktivierungsfähigen Investitionen anfällt. Schließlich fragte er nach einem konkreten Ausblick für Umsatz und Gewinn in 2004 und nach den Marktanteilen der Wettbewerber.



Nächster Redner auf dieser Hauptversammlung war Herr Dr. Springmann von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Dieser bemerkte zunächst, es bestehe "kein Raum für Euphorie", jedoch zeige man sich verhalten optimistisch. Der Umsatz sei nicht nennenswert gesteigert worden, für 2004 bedeuteten 5 Mio. EUR allerdings eine erhebliche Verbesserung.



Anschließend erkundigte sich der DSW-Sprecher nach der Höhe des Free Float nach der Kapitalerhöhung, im Geschäftsbericht stünden 40 bzw. 45 Prozent. Weiter interessierte ihn der Marktanteil von Softship im nationalen und internationalen Bereich. Mit Blick auf den Vertrieb erbat er nähere Angaben zu den potenziellen Kunden. Zudem erkundigte er sich nach den Partnern bei AIRPAS, nach einem möglichen Ausbau des Geschäfts und nach den Zusammenhängen zwischen Lizenzverkauf und Dienstleistungsgeschäft.



Als weiterer Redner ergriff dann noch Herr Markus Böker aus Hannover das Wort und fragte nach den neun bedeutenden Hafenstädten, in denen Softship nach dem letzten Bericht von GSC Research vertreten ist. Zudem interessierten ihn die Kosten für den Designated Sponsor. Dann wollte er wissen, ob die Logistik der Gesellschaft auch für Bahn und Straße in Frage kommt und wie hoch der Aufwand für die von AIRPAS besuchten Messen ist. Abschließend lobte er das Logo, den Internet-Auftritt der Gesellschaft und den dort abrufbaren letzten Bericht zur Hauptversammlung.


Antworten



Gegen 14:50 Uhr übernahm zunächst Herr Nocke die Beantwortung der Fragen. Dieser teilte mit, dass eine Unabhängigkeitserklärung des Wirtschaftsprüfers vorliegt. Im Zusammenhang mit der Erstellung des Berichts des Wirtschaftsprüfers wurden nach seinen Angaben für Berateraufträge Honorare von 1.280 EUR gezahlt.



Wie Herr Frick für den Bereich Vertrieb ausführte, hat sich Softship in Rotterdam von CatLogic getrennt. Hier erfolgt nun ein neuer Auftritt. In England ist die weitere Vertretung noch offen, zurzeit übernimmt dies die Softship selbst. Das Südamerika-Geschäft soll im Vertrieb forciert werden. Herr Nocke legte auf die Frage nach den Investitionen dar, dass die Produktpflege betrieben wird. Hier werden 180 Arbeitstage im Jahr aufgewandt, die mit 600 EUR angerechnet werden. Zu einem konkreteren Ergebnis als dem angepeilten Umsatz von 5 Mio. EUR und der angestrebten Rendite von 10 Prozent wollte sich der Finanzchef nicht äußern.



Auf die Frage nach den Marktanteilen antwortete Herr Frick, dass auf dem Markt 15.000 Schiffsmakler und Agenturen aktiv sind. Viele seien jedoch zu klein für die Installation von Software. Bei etwa 100 von diesen Unternehmen wird Software der Softship AG eingesetzt. Von den etwa 1.000 weltweit existierenden Liniendiensten verfügen etwa 10 über die Produkte von Softship. Als Wettbewerber führte er Shipnet in Norwegen, die Firma Frazer Williams in Großbritannien und ein amerikanisches Unternehmen, die Trade Ship, an.



Wie der Vertriebsvorstand erläuterte, verfügen einzelne Linien über eine In-House-Software. So habe etwa Hapag Lloyd eine eigene Abteilung mit 140 Mitarbeitern in der EDV. Zwei Drittel des Umsatzes bei Softship werden im Ausland erwirtschaftet. In Deutschland und in Belgien liegt der Marktanteil etwa bei 10 bis 20 Prozent.



Bezüglich der Aktionärsstruktur gab Herr Nocke an, dass der Vorstand über etwa 30 Prozent und die Atlanta über etwa 25 Prozent der Anteile verfügen. Der Free Float beläuft sich daher auf etwa 45 Prozent. Für die Software des Unternehmens sieht er aufgrund ihres individuellen Einsatzes gute Absatzchancen. Als Partner bei AIRPAS nannte Herr Nocke die PROLOGIS AG in Flensburg, ein Beratungsteam und die LINEAS AG für Information in Braunschweig. Hinsichtlich der Zusammenhänge gab er an, dass zunächst Lizenzerlöse anfallen. Nahezu alle Kunden haben jedoch Wartungsverträge geschlossen. Aus den Lizenzen resultieren Dienstleistungen mit entsprechenden Erlösen.



Auf die Frage nach den neun Hafenstädten, in denen die Softship vertreten ist, wies Herr Frick darauf hin, dass dies inzwischen zwölf sind. Er nannte dazu neben Hamburg und Antwerpen auch Genua, Piräus, Larnaka, Sydney, Singapur, Hongkong, Kopenhagen und Rotterdam sowie Madrid und Paris, wobei die letzteren beiden nicht gerade als unmittelbare Hafenstädte zu bezeichnen sind. Einen Einsatz der Software für Bahn oder Straße hält er für ausgeschlossen, da hier andere Bedingungen mit mehr Konkurrenz herrschen. Mit Eurokai besteht eine Geschäftsverbindung, aber nur bei dem Kunden SWAN Line in St. Petersburg, an der diese zu einem Drittel beteiligt ist.



Herr Nocke beantwortete dann die Frage nach den Kosten für den Designated Sponsor, indem er diese mit 4 TEUR pro Quartal bezifferte und als günstig bezeichnete. Bei GESSIT ist neben Softship die ICSB in Singapur beteiligt. Als größte Messen, auf denen AIRPAS vertreten ist, nannte er Vancouver, Südafrika und Frankfurt. In der Regel werden etwa 8 bis 10 TEUR für Messen aufgewandt, in Frankfurt nur 5 TEUR.


Abstimmungen



Kurz nach 15 Uhr stellte Herr Brenken die Präsenz fest. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 1.877.000 EUR waren 1.139.072 EUR entsprechend einer Präsenz von nur 60,69 (Vj.: 90,32) Prozent vertreten. Der Aufsichtsratsvorsitzende erläuterte noch kurz die vier Tagesordnungspunkte, bevor zur Abstimmung geschritten wurde. Sämtliche Beschlüsse wurden dann ohne Gegenstimmen und Enthaltungen angenommen. Bei TOP 2 waren wegen der abzuziehenden Stimmen des Vorstands nur 569.972 EUR stimmberechtigt. Im Einzelnen beschlossen wurden die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl der Johannsen, Basedow und Partner zum Abschlussprüfer (TOP 4).



Gegen 15:20 Uhr war die Hauptversammlung beendet. Herr Brenken dankte allen Aktionären für ihr Erscheinen und lud anschließend alle zu einem kleinen Büfett im Vorraum des Tagungsraums ein.


Fazit und eigene Meinung



Wie bereits im Vorjahr kann der Verfasser auch in diesem Jahr über eine harmonisch verlaufene Hauptversammlung der Softship AG und ein positives Stimmungsbild bei der Gesellschaft berichten. Umsatz und Ertrag konnten erneut gesteigert werden. Auch wenn der Vorstand sich mit dem Erreichten nicht ganz zufrieden zeigte, bestätigt sich die insgesamt positive Entwicklung. Für 2004 werden ein Umsatz von 5 Mio. EUR und ein EBIT in Höhe von 500 TEUR angestrebt. Dies bedeutet eine Umsatzsteigerung um 15 Prozent und eine Verdoppelung beim Ergebnis. Die Zahlen für die ersten vier Monate belegen diese als konservativ einzuschätzende Prognose.



Neben der Software für die Schifffahrt scheint die Gesellschaft mit dem Beteiligungsunternehmen GESSIT und der AIRPAS in der Vermarktung von Softwarelösungen für die Luftfahrt mit insgesamt drei Standbeinen gut aufgestellt. Dabei fungiert AIRPAS derzeit offenbar als Wachstumsmotor. Hierdurch ist die Softship vom eher unsicheren Schifffahrtsmarkt und den dort nicht so erfolgreichen Business-Partnern im Vertrieb unabhängig. Auch bei GESSIT dürfte es nach der Gewinnung neuer Kunden aufwärts gehen. In den drei Bereichen sollte der mit vier Personen besetzte Vorstand hinreichend Anstrengungen unternehmen können, um neue Kunden und Marktanteile hinzuzugewinnen.



Erfreulich ist aus der Sicht des Verfassers, einen Satz aus der in gedruckter Form für alle Aktionäre auf der Hauptversammlung ausgelegten Rede des Vorstands zu lesen und dann auch zu hören wie folgenden: "Ein wichtiges Ziel auch für 2004 ist es, die Interessen unserer Aktionäre zu berücksichtigen". Insofern konnte sich der Aktienkurs seit der letzten Hauptversammlung bereits um rund 100 Prozent steigern. Der Free Float wurde erhöht, und ein Designated Sponsor sorgt für ein ausreichendes Handelsvolumen. Nun bleibt abzuwarten, wann eine Dividende gezahlt werden wird. Bei einem Buchwert von 1,76 EUR und einem zu erwartenden Gewinn pro Aktie von etwa 0,15 EUR für 2004 dürfte der Kurs von rund 2,30 EUR noch Potenzial nach oben haben.



Insgesamt gesehen muss für potenzielle Anleger gesagt werden, dass es sich bei der Softship - zumindest derzeit noch - mit einem Umsatz von 4,4 Mio. EUR nicht um ein Small Cap, sondern eher um ein "Mini Cap" handelt. Dies bedeutet einerseits große, wenngleich überschaubare Chancen für ein Wachstum. Andererseits bestehen aber auch Risiken etwa im Falle von Fehlinvestitionen oder Forderungsausfällen. Der vierköpfige Vorstand erscheint jedoch kompetent und wirkt vertrauenswürdig, um etwaige Probleme meistern zu können. Gefallen haben auch die Transparenz auf der Hauptversammlung, die Darstellung im Geschäftsbericht und die ruhige, offene und sachliche Art des Vorstands.


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Veröffentlichungsdatum: 22.06.2004 - 14:35
Redakteur: ame
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