Am 15. Juni 2004 eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Dirk Krüger kurz nach 14 Uhr die Hauptversammlung der adv.orga Beteiligungen Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 2003 im Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz. Rund 30 Aktionäre und Gäste folgten der Einladung, unter ihnen wie im Vorjahr Mario-David Balda von GSC Research. Nach der zügigen und schwungvollen Abhandlung der üblichen Formalitäten übergab der Versammlungsleiter das Wort an den Vorstand für dessen Lagebericht.
Bericht des Vorstands
Alleinvorstand Gerd A. Bühler begrüßte alte und neue Aktionäre sowie Geschäftspartner des Unternehmens und freute sich, den Aktionären höchst Erfreuliches berichten zu können. Nachdem die Tochter cash.life AG in den vergangenen Jahren den Zweitmarkt für Lebensversicherungen in Deutschland entwickelt hatte, konnte sie für 2003 erstmals ein positives Ergebnis vorweisen. Diese positive Entwicklung soll sich auch in diesem und den folgenden Geschäftsjahren weiter fortsetzen.
Somit ist jetzt auch die Zeit für eine Verbreiterung des Free Float gekommen, und die Planungen laufen hier auf Frühjahr 2005 hinaus. Um die Attraktivität der Aktie zu steigern, wird die Holdingstruktur aufgegeben, die cash.life AG auf die Muttergesellschaft adv.orga Beteiligungen Aktiengesellschaft verschmolzen und das Unternehmen in "cash.life AG" umbenannt. Die Beteiligung an der ZH Holding GmbH soll veräußert werden, so dass nach Ende der Maßnahmen nur die cash.life AG übrigbleibt. Ende 2004 wird auch der steuerliche Verlustvortrag in Höhe von 40 Mio. EUR aufgebraucht sein.
Wie Herr Bühler weiter darlegte, ergibt sich mit den bisherigen Ausschüttungen in Höhe von 7,8 Mio. EUR und der heute zu beschließenden Dividendensumme von 30 Mio. EUR für die Anleger, die bei der adv.orga Beteiligungen Aktiengesellschaft von Anfang an dabei waren, eine jährliche Dividendenrendite von durchschnittlich 40 Prozent. Die 30 Mio. EUR werden ausgeschüttet, da dies jetzt die letzte Möglichkeit ist, den Aktionären diese Dividende steuerfrei zukommen zu lassen. Zudem besteht bei der cash.life AG derzeit ohnehin kein Kapitalbedarf, so dass dieses Geld nicht im Unternehmen gebraucht wird.
Im Hinblick auf die Konzernzahlen führte CEO Bühler aus, dass der Anstieg um 16 auf 61,2 Mio. EUR beim Rohergebnis im Wesentlichen auf die cash.life AG zurückzuführen ist, wo sich die "Burn Rate" deutlich verringert hat. Der Konzern-Jahresüberschuss kletterte somit um 11,3 auf 15,5 Mio. EUR, und die Bilanzsumme überschritt mit 1,01 Mrd. EUR erstmals die Milliardengrenze. Das Eigenkapital erhöhte sich von 22,3 auf 37,6 Mio. EUR, und die verfügbare Liquidität per 31.12.2003 bezifferte Herr Bühler mit 22,8 Mio. EUR. Der ausschüttungsfähige Bilanzgewinn im Einzelabschluss der AG betrug 81 Mio. EUR.
Zum 31.12.03 hielt die adv.orga Beteiligungen Aktiengesellschaft jeweils 100 Prozent an der ZH Holding GmbH und an der cash.life AG sowie 33,52 Prozent an der PrismaLife AG. Die Beteiligung an letzterer wurde im Rahmen der Umstrukturierung im Frühjahr 2004 zu 154 CHF je Aktie veräußert. Bei einem Einstiegspreis von 110 CHF im September 2001 ergibt sich hieraus eine Rendite von 40 Prozent. Auch das Engagement beim Peri-Konzern war mit 30 Prozent Rendite p.a. sehr ertragreich, und auch hier wird die adv.orga Beteiligungen Aktiengesellschaft jetzt im Rahmen ihrer Neustrukturierung ausscheiden.
cash.life-Finanzvorstand Dr. Simon berichtete über eine starke Steigerung des Bekanntheitsgrads der cash.life AG in 2003, "Verkauf an und Servicing für Fonds" entwickelte sich zu einem bedeutenden Standbein des Unternehmens mit bedeutenden Kunden wie MPC und König & Cie. Das Ankaufsvolumen wurde im Berichtszeitraum von 130 auf 177 Mio. EUR gesteigert, der Jahresüberschuss betrug 10,9 Mio. EUR.
Die Marktposition konnte weiter gefestigt werden, wesentlicher Wettbewerb wurde nicht verzeichnet. Den Rückkaufswert der verwalteten Policen bezifferte Dr. Simon mit 525,5 Mio. EUR, die sich hälftig auf Eigen- und Fremdbestand verteilten. In 2004 betrugen die Verkäufe bis zum 1. Juni 103 Mio. EUR, darüber hinaus gibt es bereits abgeschlossene bzw. abschlussreife Verträge über 489 Mio. EUR.
In seinem Ausblick stellte Dr. Simon eine weitere Steigerung des Geschäftsvolumens und den Wiederaufbau eines Eigenbestands von 250 bis 300 Mio. EUR in Aussicht. Die Zusammenarbeit mit Initiatoren weiterer geschlossener Fonds wird gesucht, und zudem wird die Generierung einer eigenen cash.life-Fondspolice angestrebt.
Zum Ende des Lageberichts erläuterte Herr Bühler die Eigenkapitalentwicklung der adv.orga Beteiligungen Aktiengesellschaft bzw. künftigen cash.life AG. Das Grundkapital bezifferte er mit 7,8 Mio. EUR, die Rücklagen mit 780.000 EUR und den Bilanzgewinn für 2004 mit 14,582 Mio. EUR. Somit erwartet er zum 31.12.2004 ein Eigenkapital von 23,162 Mio. EUR. Mit dem Dank an alle, die in den letzten Jahren zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben, beendete Herr Bühler seine Ausführungen.
Allgemeine Diskussion
Der Aktionär Rehling erkundigte sich nach Details zum geplanten Verkauf der ZH Holding GmbH. Wie Herr Bühler in seiner Antwort darlegte, entspricht der Buchwert der ZH Holding GmbH nach der ausschüttungsbedingten Teilwertabschreibung jetzt ungefähr dem zu erzielenden Verkaufserlös. Nach dem ersten Gutachten des Wirtschaftsprüfers erwartet der Alleinvorstand nun noch ein zweites, und wenn dieses vorliegt, wird die Verwaltung mit der Käufersuche beginnen. Er bekräftigte dabei, dass der Verkauf nur zur Erhöhung des Werts der cash.life AG erfolgt.
Abstimmungen
Die Präsenz betrug 98,56 Prozent des Grundkapitals. Alle Tagesordnungspunkte wurden im Sinne der Verwaltung einstimmig beschlossen, auch Enthaltungen waren keine zu zählen.
Im Einzelnen beschlossen wurden die Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 4) und Aufsichtsrat (TOP 5), das neue genehmigte Kapital (TOP 6), die Zustimmung zum Verschmelzungsvertrag (TOP 7), die Zustimmung zum Verkauf der ZH Holding GmbH (TOP 8), Satzungsänderungen (TOP 9), die Wahl zum Aufsichtsrat (TOP 10), eine Ersatzwahl zum Aufsichtsrat (TOP 11), die Festsetzung der Aufsichtsratsvergütung (TOP 12) und die Wahl des Abschlussprüfers (TOP 13).
Die Beschlussfassung zur Neuordnung der Unternehmensgruppe unter TOP 3 wurde abgesetzt, da hierzu kein Hauptversammlungsbeschluss nötig ist.
Um 15:30 Uhr konnte der Versammlungsleiter den offiziellen Teil der diesjährigen Hauptversammlung schließen und zu einem Imbiss laden, der wie üblich zu ausführlichen Diskussionen zwischen Organen des Unternehmens und Aktionären genutzt wurde.
Fazit
Trotz der umfassenden Tagesordnung reichten auch in diesem Jahr rund 90 Minuten für die Hauptversammlung der adv.orga Beteiligungen Aktiengesellschaft. Angesichts einer Dividende von sage und schreibe 3,85 EUR je Stückstammaktie ist es nicht verwunderlich, dass den Aktionären angesichts dieser Traumrendite auf ihr Investment fast die Worte fehlten. Dies betraf aber lediglich den offiziellen Teil der wie üblich bestens organisierten Hauptversammlung, im inoffiziellen Teil wurde dann wieder lebhaft debattiert.
Wir möchten nicht vergessen, den neuen Geschäftsbericht lobend zu erwähnen, der angesichts eines minimalen Streubesitzes beachtlicherweise sämtlichen Anforderungen hinsichtlich guter Investor Relations-Politik entspricht. Da könnte sogar manches SDAX- und sogar MDAX-Unternehmen gerne nachahmend tätig werden. Die Erfolgsgeschichte der adv.orga Beteiligungen Aktiengesellschaft wird sich in diesem Jahr unserer Ansicht nach auch unter neuem Namen unvermindert fortsetzen, ein Jahresüberschuss im Bereich von 14 Mio. EUR kann dabei anvisiert werden.
Kontaktdaten
adv.orga Beteiligungen Aktiengesellschaft
Landsberger Straße 68
80339 München
Tel.: 089 / 286751 - 0
Fax: 089 / 286751 - 19
Email: [email protected]
Internet: www.advorga.de
Ansprechpartner Investor Relations und Assistentin des Vorstands
Stefanie Kendl
Email: [email protected]
