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749500
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DE0007495004
Straße, Haus-Nr.:
Südwestpark 23,
D-90449 Nürnberg, Deutschland
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+49 (0) 911 / 6898 - 499

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IR Ansprechpartner:
Herr Dr. Joachim Fleing
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HV-Bericht TA Triumph-Adler AG - Altlasten sind endlich beseitigt

Zum letzten Mal vor dem Umzug der Verwaltung zum Stammsitz nach Nürnberg und damit zurück zu den Wurzeln des Unternehmens fand die Hauptversammlung der TA Triumph-Adler AG in München im Haus der Bayerischen Wirtschaft statt. Am 15.6.2004 eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Wolfram Nolte die ordentliche Hauptversammlung pünktlich um 11 Uhr und begrüßte gut 100 Aktionäre und Gäste, unter ihnen Dietmar Stanka von GSC Research. Nach der Erledigung der üblichen Formalien erteilte der Versammlungsleiter dem Vorstand das Wort.


Bericht des Vorstands



Dr. Dietmar Scheiter stellte am Anfang seiner Ausführungen fest, dass 2003 wie auch schon 2002 von gesamtwirtschaftlichen Problemen geprägt war, die durch politische Entscheidungen verursacht, zumindest aber erheblich verstärkt wurden. So erzielte die Unternehmensgruppe Triumph-Adler im vergangenen Geschäftsjahr einen Konzernumsatz von 484 Mio. EUR und musste damit einen Umsatzrückgang von 24 Prozent hinnehmen. Dies war im Wesentlichen auf die Veräußerungen der Beteiligungen zurückzuführen, denn im Kerngeschäft Officekommunikation wurden mit 408 Mio. EUR Umsätze auf Vorjahresniveau erzielt.



Im wichtigsten Geschäftsfeld Imgaging konnten im vierten Jahr in Folge Umsatz und Ergebnis gesteigert werden. Der Marktanteil in Deutschland konnte von 9 auf 10 Prozent angehoben werden, und im Bereich der digitalen Kopiersysteme konnte der Gesamtabsatz an Geräten der eigenen Marken von 16.300 auf 21.000 Systeme gesteigert werden. Der Umsatz erhöhte sich dadurch von 304 auf 314 Mio. EUR.



Dagegen entwickelte sich das zweite Geschäftsfeld Präsentations- und Medientechnik (PMT) sehr enttäuschend. Investitionen wurden drastisch gesenkt, neue Niedrigpreisgeräte gewannen an Bedeutung, und das PMT-Management hat die sich abzeichnenden Veränderungen des Markts zu spät erkannt und somit seine Ziele deutlich verfehlt, so dass ein Umsatzrückgang um 10 auf 94 Mio. EUR zu verzeichnen war.



Wie Dr. Scheiter weiter ausfährt, war auch das EBIT mit minus 14 Mio. EUR insgesamt enttäuschend, war allerdings noch von der finalen Beendigung der TA-Beteiligungsaktivitäten beeinflusst. Allerdings ist der Konzernumbau hin zum operativen Unternehmen der Bürokommunikation mittlerweile abgeschlossen. Die Konzernverschuldung ist planmäßig unter 100 Mio. EUR gesenkt worden, und zum Ultimo 2003 betrug das Eigenkapital 54 Mio. EUR.



Ein wesentliches Ereignis des Jahres 2003 war die Begründung der strategischen Partnerschaft mit Kyocera Mita, einer hundertprozentigen Tochter der Kyocera Corporation, einem weltweit führenden Hersteller von Kopiersystemen und Laserdruckern. Die Vereinbarung sieht vor, dass TA die gesamte Produktpalette von KM unter den Marken TA Triumph-Adler und Utax in Deutschland und weiteren europäischen und afrikanischen Ländern vertreiben wird. Im Gegenzug soll TA als präferierter Partner stärkeren Einfluss auf die Produktentwicklung von KM für den europäischen Markt erhalten.



Aus der Sicht von TA ergeben sich durch diese Kooperation im operativen Geschäft wesentliche Vorteile wie die Verbesserung der Preis- und Leistungsgestaltung, die Möglichkeit des Einstiegs in das nationale Großkundengeschäft, die Erweiterung ausländischer Distributionsrechte, Marketing- und Werbekostenunterstützung, höhere Kapazitätsauslastung im Servicebereich und Zugang zu allen KM-Produkten sowie die Sicherung der KM Printer-Technologie ECOSYS. Weiter entstehen daraus erhebliche Wachstumspotenziale.



Die vertragliche Zusammenarbeit wurde durch eine Kapitalbeteiligung seitens KM an der TA Triumph-Adler AG von 25 Prozent plus 1.000 Aktien unterlegt. So unterstreicht KM die langfristige Beteiligung, und der Chairman von KM, Koji Seki, betonte diesbezüglich, die Partnerschaft mit TA sei ein historischer Meilenstein in Europa und damit ein bedeutender Baustein der europäischen Wachstumsstrategie von Kyocera. Für TA ist KM der ideale strategische Partner, der nachhaltig eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft sichern wird.



Finanzvorstand Heiko Arnold fasste dann in seinen Ausführungen die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres zusammen. Während bei PMT ein negatives EBIT von 1,3 Mio. EUR zu verzeichnen war, erzielte das Geschäftsfeld Imaging ein positives EBIT von 17,1 Mio. EUR. So erzielte der Kernbereich mit 15,8 Mio. EUR ein um 2,8 Mio. EUR geringeres EBIT als im Vorjahr.



Das erste Quartal 2004 ist nach Aussage von Herrn Arnold fast ein Spiegelbild des Jahres 2003. Im Geschäftsfeld Imaging lag der Umsatz mit 78,2 Mio. EUR auf Vorjahresniveau, dagegen konnte das EBIT um 42,2 Prozent von 4,5 auf 6,4 Mio. EUR gesteigert werden. PMT musste wieder einen Umsatzrückgang um 17,5 Prozent auf 20,8 Mio. EUR verkraften, das EBIT betrug minus 0,4 Mio. EUR. Insgesamt erzielte TA einen Umsatz von 99 Mio. EUR, bereinigt betrachtet waren dies 4,9 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.



Die Umsatzerwartung, so der Finanzvorstand weiter, liegt für 2004 zwischen 400 und 410 Mio. EUR, das EBIT wird bei rund 12 Mio. EUR eingeschätzt. Zuversichtlich schätzte Herr Arnold die Verhandlungen mit den Banken ein. So soll eine Konzentration der Bankbeziehungen auf wenige Kernbanken erfolgen, die Umstellung der Fristigkeit von im Wesentlichen kurzfristigen Kontokorrentfinanzierungen auf eine mehrjährige Laufzeit erreicht werden und insgesamt ein deutlich vereinfachtes und effizientes Liquiditätsmanagement eingeführt werden.



Robert Feldmeier, im Vorstand zuständig für den Vertrieb, erläuterte last but not least den Markt von TA und die Möglichkeiten, um die Erträge zu steigern. Insgesamt beträgt der sogenannte Outputmarkt (Drucken, Faxen, Kopieren) in Deutschland 4,3 Mrd. EUR. Marktforscher prognostizieren ein Papierwachstum von 5 Prozent, und somit ist für TA ein Wachstumspotenzial vorhanden. TA ist viertgrößter Anbieter nach Canon, Ricoh und Konica Minolta. Die primären Ziele des Bereichs Imgaging sind die Steigerung der Eigenmarke inklusive eines Ausbaus des Portfolios und Neukundengewinnung mit T.O.M., dem neuen Konzept für mehr Effizienz im Outputbereich.


Allgemeine Diskussion



Herr Jäger von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) stellte fest, dass die Beteiligungen nun endlich verkauft sind. Allerdings haben die Verkäufe das Ergebnis 2003 noch erheblich belastet, und so wollte er wissen, ob nun alle Forderungen beglichen sind oder ob noch weitere Belastungen auf das Unternehmen zukommen können. Hierauf erläuterte Herr Arnold die diesbezügliche Situation und dass aus heutiger Sicht keine nennenswerte Belastungen mehr vorhanden sind.



Im Hinblick auf die Verhandlungen mit den Banken fragte der SdK-Sprecher nach dem Stand der Dinge, und er wollte wissen, ob ein genügend großer Spielraum bei den Darlehen zur Verfügung steht. Der Finanzvorstand verwies auf die frei verfügbare Liquidität zum Jahresende 2003 und erläuterte, dass die Verhandlungen mit den Banken positiv laufen. Die Größe des Aufsichtsrats, so der SdK-Sprecher weiter, ist der Größe des Unternehmens nicht mehr angemessen, und er wollte dazu eine Stellungnahme von Vorstand und Aufsichtsrat. Zu diesem Punkt nahm Dr. Nolte Stellung und erklärte, dass dieses Thema ein wesentlicher Diskussionspunkt ist, für den man bis Ende des Jahres einen Lösungsvorschlag gefunden haben wolle.



Bezüglich der Kooperation mit Kyocera stellte Herr Jäger die Frage, ob dieses Unternehmen plant, TA irgendwann einmal ganz zu übernehmen. Wie Dr. Scheiter in seiner Antwort darlegte, habe die Gesellschaft darüber keine Information; die Zusammenarbeit laufe jedoch gut.



Bernhard Schäfer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) betonte, die Aktie der TA habe den Anlegern nur wenig Freude bereitet. Allerdings meinte er, man sollte diese nicht aus dem Fokus verlieren, da sich das Unternehmen erkennbar erholt. Im Hinblick auf die weiteren Unternehmensstrategien fragte der DSW-Sprecher, welche Margen PMT erreichen muss und ob es eventuell eine weitere Konzentration auf Imaging geben könnte. Zunächst wird der Geschäftsbereich PMT weitergeführt, da hier qualitativ sehr hohe Ansprüche befriedigt werden können, so der Vertriebsvorstand in seiner Antwort.



Kritisch betrachtete Herr Schäfer, dass einzelne Aufsichtsratsmitglieder zusätzlich 240 TEUR an Beratungshonorar erhalten haben. Dies sei schlechte Corporate Governance, und er plädierte auf Einzelentlastung der Aufsichtsratsmitglieder. Sollte diesem Antrag nicht entsprochen werden, dann werde er mit seinen Stimmen keine Entlastung herbeiführen, und bei der Entlastung des Vorstands wollte er aufgrund der Billigung dieser Mandate mit Enthaltung stimmen. Diesbezüglich erwiderte der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Nolte, er sehe darin keinen Interessenkonflikt, da die Zusammenarbeit mit diesen Aufsichtsratsmitgliedern seit Jahren sehr wertvoll und nützlich für die Gesellschaft sei. Er gab dem Antrag auf Einzelentlastung jedoch statt.


Abstimmungen



Bei einer Präsenz von 41,8 Prozent erhielten alle Tagesordnungspunkte eine Zustimmung von über 99 Prozent. Im Einzelnen waren dies die Entlastung von Vorstands (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl der PwC Deutsche Revision AG zum Abschlussprüfer, (TOP 4), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 5), die Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals I (TOP 6), die Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals II (TOP 7) und die Aufhebung der bestehenden Ermächtigung zur Begebung von Genussrechten sowie die Schaffung einer neuen Ermächtigung zur Begebung von Teilschuldverschreibungen mit Wandel- und Optionsrechten (TOP 8).


Fazit und eigene Meinung



Die TA Triumph-Adler AG hat endlich die Altlasten beseitigt, und das Management kann sich nun voll und ganz auf das Kerngeschäft konzentrieren. Die Umsatzrückgänge und Ergebnisverluste bei PMT sind nicht nur dem Segmentmanagement anzulasten, hier hätte der Vorstand wesentlich früher reagieren müssen. So setzte sich der Verlust in diesem Geschäftsbereich auch im ersten Quartal 2004 fort.



Dagegen läuft der Outputbereich sehr gut. Trotz konjunktureller Schwierigkeiten wurden die Umsätze gehalten und das Ergebnis verbessert. Besonders interessant ist die Partnerschaft mit KM, die für die Zukunft viel Ertrag erwirtschaften und vor allem neue Kundenfelder eröffnen kann.


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Veröffentlichungsdatum: 15.06.2004 - 20:45
Redakteur: dst
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