Bekanntlich beschloss die Bank Austria-Hauptversammlung ja am 26. Mai das gesamte Partizipationskapital gegen Barabfindung einzuziehen. Die Barabfindung richtete sich nach dem durchschnittlichen Börsekurs der PS an den 20 Börsetagen davor. In ihrem Antrag spricht der IVA jetzt von einer "willkürlichen Festsetzung der Abfindung zum Nachteil der PS-Inhaber". Die Bank Austria habe durch Eigenhandel auf die Kursgestaltung der PS "einen massiven Einfluss" gehabt.
Der Preisabstand der PS zu den Stammaktien habe sich stetig erhöht, unter Berücksichtigung der Dividende 1999 habe die Differenz zum Zeitpunkt des Zwangsumtausches rund 12 Euro betragen. "Durch die Verunsicherung der Anleger und die Marktenge, die von der Antragsgegnerin beeinflusst werden konnte, ergab sich die derzeitige Situation einer zu niedrigen Bemessung der Barabfindung", heißt es im Antrag.
Die Bank Austria wehrt sich gegen die Anschuldigungen. In den 20 für die Preisfestsetzung relevanten Börsetagen habe es kaum Bewegung im Handel mit Bank Austria-PS gegeben, sagte Pressesprecher Martin Hehemann. Dieser Vorwurf sei daher "absurd". Die Bank Austria habe in dieser Zeit sogar mehr ge- als verkauft, lautete es aus der Bank Austria-Zentrale weiter.