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HV-Bericht STRATEC Biomedical Systems AG - Gewinne werden weiterhin deutlich zulegen

Am 14. Mai 2004 fand die 6. ordentliche Hauptversammlung der STRATEC Biomedical Systems AG in Pforzheim statt. Um 14 Uhr hatten sich rund 150 Aktionäre, Gäste und Pressevertreter, unter ihnen auch Thorsten Renner von GSC Research, im kleinen Saal des CongressCentrum eingefunden, um sich über den erfreulichen Geschäftsverlauf berichten zu lassen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Brückner eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der üblichen Formalien das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Herrn Leistner.


Bericht des Vorstands



Nach Aussage von Herrn Leistner steht die Hauptversammlung im Zeichen des erfolgreichsten Jahres der STRATEC seit dem Börsengang. Nach den ganzen hervorragenden Erfolgen in 2003 sollen die Aktionäre nun zusätzlich auch eine Dividende erhalten. Im vergangenen Jahr konnte die Gesellschaft die Früchte der gewaltigen Entwicklungsarbeiten der vergangenen Jahre ernten, betonte der Vorstandsvorsitzende.



Mit rund 850 verkauften Geräten erzielte STRATEC einen Umsatz von 31,7 Mio. EUR und einen Gewinn von 1,7 Mio. EUR. Aber das Unternehmen konnte auch im ersten Quartal des laufenden Jahres den "Steigflug" fortsetzen, so Herr Leistner. Nach einem kurzen Blick auf die jetzt 25-jährige Geschichte der Gesellschaft kam Herr Leistner auf die deutlich ausgeweitete Kundenbasis zu sprechen.



Im März 2003 wurde das eintausendste 4-Platten-System ausgeliefert, und bis August 2004 soll die Anzahl auf etwa 1.500 steigen. Zudem wurde im November 2003 "RAS" präsentiert, eine Neuentwicklung, die im Sommer 2004 in den Markt eingeführt werden soll. Nach der erfolgten FDA-Zulassung des Galileo ist mit einer deutlichen Ausweitung der Stückzahlen zu rechnen. Wie Herr Leistner weiter berichtete, wurde auch für den Tango die FDA-Zulassung beantragt; Antragsteller ist hier die Biotest AG.



Anfang des Jahres 2003 konnte das neue Fertigungsgebäude bezogen werden, das Gesamtkosten in Höhe von 1,8 Mio. EUR verursacht hatte. Insgesamt konnten die Materialeinsatzkosten weiter gesenkt werden, betonte Herr Leistner. Weitere Wachstumschancen sieht der Vorstandsvorsitzende zukünftig beim Point-of-Care-System Vivaldi und der Nukleinsäurediagnostik. Auf jeden Fall konstatierte Herr Leistner zum Ende seiner Ausführungen, dass sich die STRATEC am Markt etabliert hat und aufgrund der umfangreichen Entwicklungstätigkeit auch weiter erfolgreich agieren wird.



Vorstandsmitglied Herr Steidle kam dann auf den allgemeinen Markt zu sprechen, in dem die STRATEC tätig ist. Die Diagnostik-Firmen sind einerseits zwar Wettbewerber, andererseits aber auch die größten Kunden von STRATEC. Für Immucor produziert die Gesellschaft den Galileo, ein vollautomatisches System zur Blutgruppenbestimmung. Exemplarisch erklärte Herr Steidle hierbei, wie die Umsetzung eines solchen Projekts vonstatten geht.



1998 erfolgte die Kontaktaufnahme mit Immucor, die bereits damals die Nr. 1 bei der Blutgruppenbestimmung auf Mikroplatten war. Da Immucor dem Konzept von STRATEC positiv gegenüberstand, führte sie in 1999 eine Marktstudie durch. Im Sommer 1999 kam es dann schon zum Vertragsabschluss. Danach erfolgte im März 2002 die klinische Erprobung beim Kunden, und im August begannen auch die klinischen Studien in den USA.



Im September 2003 konnte Immucor schon die Auslieferung des 100. Galileo vermelden, wobei die Zahl der Auslieferungen aktuell bei 120 liegt. Nachdem im Februar 2004 die FDA-Zulassung eingereicht worden war, hat der Galileo diese überraschend schnell schon am 26. April 2004 erhalten. Laut einer Meldung von Immucor plant diese, bis zum 31. Mai 2005 rund 265 Galileo am Markt platziert zu haben. Abschließend erklärte Herr Steidle, STRATEC sei derzeit mit fünf der zehn Top Diagnostik-Firmen im Geschäft, und zwei weitere aus den Top 10 haben Geräte zur Erprobung erworben.



Anschließend erläuterte der Finanzvorstand Herr Wolfinger den Anwesenden die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres. Wie er berichtete, hatte sich die Gesellschaft in 2001 für die kommenden beiden Jahre hohe Ziele gesetzt und diese sowohl in 2002 als auch in 2003 übertroffen. Diese hervorragenden Zahlen haben sich dann auch in einem deutlich steigenden Aktienkurs in 2003 niedergeschlagen. Trotz des deutlichen Kursanstiegs der Aktie sieht Herr Wolfinger aber noch weiteres Potenzial in der Aktie.



Im vergangenen Jahr erhöhte sich der Umsatz um annähernd 20 Prozent auf 31,7 Mio. EUR. Aber auch die Gesamtleistung konnte von 28,1 Mio. EUR auf 32,8 Mio. EUR gesteigert werden. Das Ergebnis je Aktie entwickelte sich noch deutlicher nach oben und legte um 50 Prozent auf 0,51 EUR zu. Abgeleitet aus der Cashflow-Situation des Unternehmens sollen die Aktionäre eine Dividende von 0,08 EUR je Aktie erhalten, da es entscheidend ist, dass die STRATEC auch zukünftig über ausreichend Liquidität verfügt, erklärte der Finanzvorstand.



Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stand in direktem Zusammenhang mit der Errichtung des neuen Fertigungsgebäudes. Beim Jahresüberschuss verzeichnete die Gesellschaft in 2003 einen Anstieg von 1,1 auf 1,7 Mio. EUR. Auch das erste Quartal entwickelte sich mit einem Umsatzanstieg von 5,1 auf 7,9 Mio. EUR äußerst zufrieden stellend. Für das Gesamtjahr rechnet die Verwaltung daher mit einem guten bis sehr guten Geschäftsjahr, betonte Herr Wolfinger zum Ende seiner Ausführungen.


Allgemeine Diskussion



Herr Hotz als Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zeigte sich mit dem erwirtschafteten Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden. Daneben wird die Dividendenzahlung wieder aufgenommen, und auch der Aktienkurs hat sich äußerst erfreulich entwickelt. Allerdings stelle er sich etwas die Frage über die Zukunft des Unternehmens, da der Vertrag des Firmengründers und Großaktionärs Herrn Leistner im vergangenen Jahr nur um zwei Jahre verlängert wurde. Der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Brückner entgegnete jedoch darauf, der Aufsichtsrat habe am Tag vor der Hauptversammlung beschlossen, die Bestellung von Herrn Leistner um weitere drei Jahre zu verlängern.



Danach bat Herr Hotz um eine Einschätzung zu den Outsourcing-Aktivitäten der Diagnostik-Firmen und zu den Auswirkungen der FDA-Zulassung des Galileo auf den Umsatz in 2004. Nach Aussage von Herrn Steidle dürfte sich, aufbauend auf den Erfahrungen und dem Erfolg der vergangenen Jahre, der Trend zu einem verstärkten Outsourcing fortsetzen, zumal STRATEC den Unternehmen bei der Entwicklung der Produkte eine kurze Time-to-Market-Dauer bietet.



Bezüglich Prognosen wollte sich Herr Steidle etwas bedeckt halten, da die Abschlüsse normalerweise der Vertraulichkeit unterliegen und STRATEC nur das veröffentlichen kann, was der Partner auch veröffentlicht hat. Auf jeden Fall soll die Anzahl der im Markt befindlichen Galileo von derzeit 120 bis Mai 2005 auf 265 steigen, wobei Immucor nicht mit einer so raschen FDA-Zulassung gerechnet hatte.



Der DSW-Vertreter erkundigte sich dann nach den Prüfungs- und Beratungskosten, den Gründen für die Nichtveröffentlichung der individualisierten Vorstandsbezüge und nach den Kriterien, nach denen die variablen Bezüge bestimmt werden. Herr Brückner bezifferte die Kosten für Wirtschaftsprüfung auf 68 TEUR und für sonstige Beratung auf 10 TEUR. Zum Schutz der Persönlichkeit sollen die Einzelbezüge des Vorstands nicht veröffentlicht werden, betonte Herr Wolfinger. Allerdings ist auch an der Summe erkennbar, dass die Bezüge nicht übermäßig hoch sind. Wie er weiter berichtete, hängen die variablen Bezüge von der Lage der Gesellschaft und der individuellen Leistung ab.



Kritisch empfand Herr Hotz den Aktienoptionsplan, da dieser nur vom absoluten Kurszuwachs abhängig und nicht auch noch auf einen Vergleichsindex bezogen ist. Nach Angaben des Finanzvorstands wurde kein passender Index gefunden, der direkt zur Tätigkeit der STRATEC gepasst hätte, weshalb nur auf einen absoluten Zuwachs abgestellt wurde.



Auch Herr Roh als Vertreter der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) fand zunächst nur lobende Worte für die Leistungen der Gesellschaft in der Vergangenheit, wobei er insbesondere die Kursverdreifachung im letzten Jahr und die Wiederherstellung der Dividendenfähigkeit hervorhob. Nach dem Kursanstieg und der positiven Entwicklung interessierte Herrn Roh, welche Indexzugehörigkeit die STRATEC anstreben will. Wie Herr Wolfinger daraufhin erklärte, wären TecDAX und SDAX natürlich sehr interessant, aufgrund ihrer Marktkapitalisierung hat die Gesellschaft momentan aber keine Chance, dort aufgenommen zu werden.



Des Weiteren erkundigte sich Herr Roh nach dem Deckungsgrad der Meilensteinzahlungen, der Zusammensetzung der Verbindlichkeiten und dem Produktlebenszyklus beim Tango. Abhängig von der Vertragsgestaltung liegt der Deckungsgrad im Bereich von 40 bis 60 Prozent. Die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten bewegen sich in etwa gleicher Höhe, erklärte der Finanzvorstand. Insgesamt kann man von einer Verlängerung der Produktlebenszyklen bei den Geräten ausgehen. Derzeit ist der Tango seit vier Jahren am Markt, wurde aber auch in dieser Zeit weiterentwickelt. Nach Meinung von Herrn Leistner kann der Tango sicherlich noch sechs bis sieben Jahre am Markt verbleiben.



Auf die Frage nach dem erwarteten Ergebnis von NewGen in 2004 antwortete Herr Wolfinger, dies werde sich in 2004 auf etwa minus 450 TEUR belaufen. Schließlich erkundigte sich Herr Roh noch nach der Anzahl der aktuellen Projekte. Laut Herrn Leistner hat STRATEC derzeit drei größere Projekte und mehrere kleinere in Bearbeitung. In Bezug auf die Effizienzprüfung des Aufsichtsrats führte das Aufsichtsratsmitglied Dr. Siegle aus, der Prüfung liege ein ausgeklügeltes Schema zu Grunde. Dabei hat sich der Aufsichtsrat auf viele Themenbereiche konzentriert und auch das Risikohandbuch deutlich verbessert.


Abstimmungen



Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 3.299.900 EUR waren 2.026.366 EUR entsprechend 61,41 Prozent vertreten. Die Beschlüsse zu den Tagesordnungspunkten Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), Entlastung des Vorstands (TOP 3), Entlastung des Aufsichtsrats (TOP 4), Satzungsänderung (TOP 5), Wahl zum Aufsichtsrat (TOP 6), Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 7) und Wahl des Abschlussprüfers (TOP 8) wurden alle einstimmig gefasst.


Fazit und eigene Meinung



Nach den hervorragenden Zahlen des vergangenen Jahres und der sehr guten Kursentwicklung zeigten sich die Aktionäre auf der Hauptversammlung mit ihrer Gesellschaft äußerst zufrieden, denn immerhin hat sich der Kurs seit der letzten Aktionärsversammlung verdreifacht.



Im ersten Quartal konnte STRATEC den Erfolgsweg nahtlos fortsetzen und verzeichnete bei einem Umsatzanstieg von 54,7 Prozent auf 7,9 Mio. EUR eine Ergebnisverbesserung von 805 Prozent auf 0,507 Mio. EUR. Damit konnte die Gesellschaft im traditionell eher schwächeren ersten Quartal schon ein Ergebnis von 0,15 EUR je Aktie erwirtschaften.



Neben einigen interessanten Neuentwicklungen dürfte STRATEC auch von der überaus schnellen FDA-Zulassung des Galileo profitieren. Aufgrund des äußerst positiven ersten Quartals erscheint im laufenden Jahr ein Ergebnis je Aktie von 0,70 EUR durchaus realistisch, so dass die Gesellschaft bei hervorragenden Wachstumsraten gerade ein KGV von 15 auf Basis der diesjährigen Gewinnschätzung aufweist.


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Veröffentlichungsdatum: 17.05.2004 - 22:53
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