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HV-Bericht paragon AG - "Mit 16 Jahren im Alter eines Teenagers, aber bereits jetzt der Porsche unter den Automobilzulieferern"

Die paragon AG, ein Spezialist für Hightech-Sensoren und Sensor-Systeme, lud am 12.Mai 2004 zu ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung in der Stadthalle Delbrück ein. Unter den rund 200 Aktionären, Gästen und Vertretern der Presse befand sich auch Anja Ella Plugge von GSC Research. Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Walter Kunerth eröffnete die Hauptversammlung pünktlich um 10 Uhr, begrüßte die Erschienenen und erteilte nach der Erledigung der Formalien dem Vorstand das Wort.



 



 



Bericht des Vorstands



 



Der Vorstandsvorsitzende, Klaus-Dieter Frers, gab zunächst einen Überblick über die vergangenen Hauptversammlungen der paragon AG. Die erste Hauptversammlung in 2001 habe unter dem Zeichen "Hurra, wir sind an der Börse" gestanden, die zweite unter "Jetzt sind wir international" und die dritte in 2003 unter "Wir wachsen und wachsen". Das Motto der heutigen Hauptversammlung beschrieb er mit "Aufbruch zu neuen Zielen".



 



Bei einer privaten Feier habe man ihn vor einiger Zeit auf die paragon angesprochen, ohne zu wissen, in welcher Beziehung er zu dem Unternehmen stand, und ihm diese Aktie als ein lohnendes Investment dargestellt. Hinter diesem Gespräch stand jedoch letztendlich die Frage: "Wie machen die das bloß?" - natürlich habe er den Herrn aufklären können und nehme dieses Erlebnis zum Anlass, diesen Punkt auch heute auf der HV zu erläutern.



 



Als Antwort auf die Frage, was macht die paragon anders als die anderen, nannte er das System des Unternehmens. Seit Jahren gehe man unbeirrt den eigenen Weg, spüre profitable Nischen auf und besetze diese mit Lösungen für Probleme des Kunden. Dabei profitiere man von den im Haus vorliegenden Kernkompetenzen und realisiere einzigartige und intelligente Verbindungen von Elektronik, Mechanik und Software. paragon sei dabei ein Trendsetter: Durch die eigenen Lösungen werden schädliche Gase sofort erkannt ("Luftgütesensorik"), ferner ermöglicht paragon Schalten, Bedienen und Regeln auf kleinstem Raum ("Bedienkomfort") und verfügt über akustische Sensoren, die alles verstehen.



 



Das "System paragon" gehe neue Wege und orientiere sich dabei an klaren Leitlinien. Hierzu gehören Grundeigenschaften wie Mut, Kreativität und der Wille zur Überraschung. paragon erneuere sich ständig, wohl wissend, dass Stagnation der Anfang vom Ende sei. Im vergangenen Jahr habe man dazu einen neuen Slogan entwickelt, um dem spezifischen Charakter des Unternehmens gerechter zu werden: "the spirit of smart sensors & solutions".



 



Nach diesen einleitenden Worten ging Herr Frers auf die Erfolgsstory der paragon AG an der Börse ein. In 2000 ging das Unternehmen an den Neuen Markt, mittlerweile sei man im Prime Standard im Sektor Technologie notiert. Sei diesem Zeitpunkt hat sich die Aktie erheblich besser entwickelt als alle relevanten Vergleichsindizes. Der Kurs hat sich seit der Erstnotierung fast verdoppelt und damit die Entwicklung des DAX um rund 100 Prozent, die des TecDAX sogar um 130 Prozent überboten. paragon gehört damit zu den 20 erfolgreichsten Emissionen in Deutschland seit 1997, so Herr Frers.



 



Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden steckt noch weitere Fantasie in der Aktie, was auch durch diverse Kaufempfehlungen von Analysten belegt wird. Ende 2003 lag das KGV auf der Basis des damaligen Kurses bei 29, auf der Basis des aktuellen Kurse ergebe sich ein planmäßiges KGV von 16. Nehme man die zukünftige Ertragserwartung hinzu, so ergebe sich ein PEG (= Price Earnings Growth) Ratio von ca. 0,8. Eine faire Bewertung einer Aktie liege im Allgemeinen bei einem Wert von 1. Die kontinuierlich steigenden Handlesumsätze sah Herr Frers als Zeichen dafür, dass paragon mehr und mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt.



 



Im weiteren Verlauf ging Herr Frers auf die Ereignisse in 2003 ein. So habe man den Durchbruch mit der Produktlinie Luftgütesensoren im Massenmarkt erreicht (Ausstattung des neuen Opel Astra) und eine Vielzahl von neuen Aufträgen im Bereich Bedienelemente gewonnen (Golf V, VW Sharan, Audi A3, Maybach, Cayenne). Daher konnte paragon Umsatz und Ergebnis erneut steigern. Um dies zu bewältigen, wurden die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten erheblich aufgestockt, die Unternehmenszentrale in Delbrück ausgebaut und auch die Produktionskapazitäten am Standort Suhl aufgestockt. Zudem habe man in Deutschland und in den USA hohe Investitionen getätigt und die Luftgütesensorsparte der Robert Bosch GmbH akquiriert.



 



Bevor er das Wort zur Erläuterung der Geschäftszahlen an Finanzvorstand Hans-Jürgen John übergab, wies Herr Frers darauf hin, dass die paragon AG in den vergangen drei Jahren ihren Umsatz mehr als verdoppelt hat und in den vergangenen 9 Berichtsquartalen in Folge eine Ergebnissteigerung aufweisen konnte.



 



Herr John erklärte, man habe den Wachstumskurs nicht nur konsequent fortgesetzt, 2003 sei zudem für die paragon ein Quantensprung gewesen. Der Konzernumsatz stieg in 2003 um 5,4 Prozent auf 40,7 Mio. Euro. Währungsbereinigt hätte sich eine Umsatzsteigerung um 8,3 Prozent auf insgesamt 41,8 Mio. Euro ergeben. Dabei ergab sich in Europa ein Plus von 10,1 Prozent auf von 35 Mio. Euro. In den USA erwirtschaftete paragon einen Umsatz von 5,7 Mio. Euro gegenüber 6,8 Mio. Euro im Vorjahr. Unter der Berücksichtigung der Kursentwicklung des Dollar läge der Umsatz bei 6,8 Mio. Euro.



 



Nun ging Herr John auf die einzelnen Geschäftsfelder ein. Der Umsatz im Geschäftsfeld Automotive hat sich um 8,5 Prozent auf 24,5 Mio. Euro erhöht, was einem Anteil von 60,2 (Vj.: 58,4) Prozent am Gesamtumsatz entspricht. Das Geschäftsfeld Electronic Solution erzielte einen Umsatz in Höhe von 15 (16,1) Mio. Euro und hatte damit einen Anteil von 36,7 (41,6) Prozent am Gesamtumsatz. Das erstmals eigenständig ausgewiesene Geschäftsfeld Gebäudetechnik erzielte einen Umsatz in Höhe von 1,3 Mio. Euro und erreichte damit einen Umsatzanteil von 3,1 Prozent.



 



Im weiteren Verlauf erläuterte der Finanzvorstand die Ergebnisentwicklung. Das erfolgreiche Geschäftsjahr 2002 konnte wiederum deutlich übertroffen und das EBIT im Verhältnis zum Umsatz überproportional um 67,8 Prozent von 1,7 auf 2,9 Mio. Euro gesteigert werden. Der Konzernüberschuss lag mit 1,4 Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau, da im Jahr 2002 ein ertragswirksamer Steuereffekt in Höhe von 579 TEUR eingerechnet wurde. Das Ergebnis je Aktie betrug damit 0,34 (0,37) Euro.



 



Beim HGB-Abschluss, der ja die Grundlage für die Dividende ist, erzielte paragon AG im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss von 2 Mio. Euro. Der bilanzielle Verlustvortrag reduzierte sich auf 720 TEUR und wurde im ersten Quartal 2004 komplett abgebaut. Damit ist eine wichtige Vorraussetzung für eine zukünftige Dividende erfüllt, stellte Herr Jon fest.



 



Zu EBIT-Entwicklung der Geschäftsfelder führte er aus, dass alle zur positiven Ergebnisentwicklung beigetragen haben. Heraus sticht hierbei der Geschäftsbereich Automotive, in dem das EBIT fast auf 2,1 (1,1) Mio. Euro verdoppelt werden konnte. Das EBIT im Bereich Electronic Solutions erhöhte sich um 12,9 Prozent auf 733 (649) TEUR, der Geschäftsbereich Gebäudetechnik trug mit 121 TEUR zum Konzern-EBIT bei. Die EBIT-Marge hat sich wie prognostiziert kontinuierlich erhöht und stieg 2003 von 5,4 auf 7,2 Prozent an. Für 2004 ist eine EBIT-Marge in Höhe von 9 Prozent geplant. Man werde das gesteckte Ziel einer EBIT-Marge von 8 Prozent somit bereits dieses Jahr übererfüllen.



 



Als Gründe für die positive Entwicklung nannte Herr John die reduzierte Materialaufwandsquote. Diese sank auf einen Wert von 55,7 (60,1) Prozent. Zurückzuführen ist dies auf die konsequente Ausrichtung auf ertragsstarke Produkte und Projekte, die paragon auch künftig weiter verfolgen werde. Dagegen erhöhte sich die Personalaufwandquote geringfügig auf 20,1 (19,3) Prozent. Die Abschreibungen lagen mit 7,5 Prozent der Gesamtleistung auf Vorjahresniveau, die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich von 9 auf 10 Prozent erhöht. Natürlich habe man im Hinblick auf das weitere Wachstum jede Gelegenheit genutzt, qualifizierte Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen. So sei die Mitarbeiteranzahl zum Jahresende 2003 von 216 auf 238 gestiegen.



 



Nun ging Herr John auf die Bilanzstruktur ein. Die Bilanzsumme hat sich von 32,3 auf 34,4 Mio. Euro erhöht, primär aufgrund der hohen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Die liquiden Mittel beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 2,5 (3,8) Mio. Euro. Diese Reduzierung sei vorübergehend und auf bereits vorweggenommene Investitionen für 2004 zurückzuführen. Das Eigenkapital habe sich von 11,2 auf 12,1 Mio. Euro verbessert, die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 34,8 auf 35,2 Prozent.



 



Auf die in 2003 getätigten Investitionen von insgesamt 7 Mio. Euro ging Herr John nun im Detail ein. Der Schwerpunkt der Investitionen in Deutschland lag in der Standorterweiterung der Delbrücker Unternehmenszentrale und am thüringischen Produktionsstandort in Suhl. In den USA wurde in neue Anlagen investiert. Im laufenden Jahr wird die Übernahme des Luftgütesensorbereiches der Robert Bosch GmbH einen wesentlichen Teil der Investitionen ausmachen.



 



Im ersten Quartals 2004 erzielte paragon eine Umsatzsteigerung von 36,8 Prozent auf 13,2 Mio. Euro. Dies stellt den bisher mit Abstand höchsten Quartalsumsatz in der Unternehmensgeschichte dar. Dabei konnte der Bereich Automotive seinen Umsatz um 49,5 Prozent auf 8,9 (5,9) Mio. Euro steigern, was einem Umsatzanteil von 66,9 Prozent entspricht. Die Umsatzsteigerung kam vor allem aus den Produktbereich Klimasysteme. Den Anteil des von der Robert Bosch GmbH übernommenen Luftgütesensorbereiches bezifferte Herr John auf 1,9 Mio. Euro.



 



Der Umsatz im Geschäftsbereich Electronic Solutions stieg um 21,9 Prozent auf 4,2 (3,5) Mio. Euro, ein Anteil am Gesamtumsatz von 32 Prozent. Die zu diesem Geschäftsbereich zählende amerikanische Tochter wies einen Umsatz von 782 TEUR, der zwar unter dem Vorjahresumsatz liege, aber die Planzahlen übertraf. Der Umsatz im Geschäftfeld Gebäudetechnik erreiche 146 (278) TEUR Zu diesem deutlichen Rückgang erklärte Herr John, dass das Gasmeldesystem Gas Watch Dog sich zur Zeit in der Feldtestphase befindet und somit nur geringfügig zum Umsatz beiträgt.



 



Das EBIT stieg im ersten Quartal erneut überproportional zum Umsatz um 57,7 Prozent auf 1,0 Mio. Euro. Die EBIT-Marge verbesserte sich auf 7,8 Prozent. Der Konzerngewinn kletterte um 54,4 Prozent auf 454 TEUR, was einem von 7 auf 11 Cent verbesserten Ergebnis je Aktie entspricht. Sodann übergab Herr John wieder Herrn Frers das Wort für den Ausblick in die zukünftige Entwicklung der paragon AG.



 



Herr Frers betonte, dass das Automobil der Zukunft ohne Elektronik nicht denkbar ist und sich die Entwicklung immer weiter beschleunigt. Die profitabelsten Zukunftstrends lägen dabei in der intelligenten Kombination von Kunststoff und Elektronik und hochentwickelter Sensortechnologie.



 



Die Akquisition des Luftgütesensorbereiches der Robert Bosch GmbH bezeichnete er als entscheidenden Schritt für die Zukunft der paragon AG. Man gewinne durch die Übernahme des bisherigen Branchen-Zweiten nicht nur Umsatz und Gewinn, sondern runde zudem das Produktprogramm noch oben ab, erläuterte er weiter. Durch die Übernahme rüstet paragon seit Beginn des Jahres 2004 alle Daimler-Modelle mit Luftgütesensoren aus und konnte so den Weltmarktanteil auf weit über 70 Prozent steigern.



 



Nun erläuterte Herr Frers anschaulich, in welchen Bereichen eines Automobils paragon mittlerweile überall vertreten sei. Er wies darauf hin, dass die gesetzten Ansprüche sehr hoch sind. Früher gab es nur schlichte Kunststoffteile, heute fungieren diese als Träger komplexer Elektronik. Genau in diesem Bereich wolle man die neuen Produktwelten realisieren. Zur Realisierung dieses Ziel tragen gezielte Akquisitionen bei.



 



Im weiteren Verlauf erkläre Herr Frers, wie der ideale Akquisitionskandidat für paragon aussehen sollte. Als Hauptziele weiterer Zukäufe nannte er die Schaffung einer guten Ausgangsposition für die Direktbelieferung französischer und amerikanischer Automobilhersteller, die Ausweitung der Fähigkeiten im Bereich des dekorativen Kunststoffs und der Elektromechanik sowie die Ergänzung des Produktportfolios bezüglich der Produktionsbereiche Klimasysteme und Bedienelemente. Generell wolle man durch Akquisitionen vorhandene Ansätze verstärken und sich auf wesentliche Projekte konzentrieren. Dabei bevorzuge man Kandidaten, die mehrere der genannten Hauptziele miteinander vereinigen könnten.



 



Um den für Übernahmen benötigten Spielraum zu erlangen habe man sich entschlossen, die Ausgabe von Genussrechten im Umfang von bis zu 30 Mio. Euro von den Aktionären genehmigen zu lassen. Als Vorteile dieser Finanzierungsart wies er darauf hin, dass dies unter anderem zu einer Verbesserung der Eigenkapitalquote ohne Verwässerung der Aktionärsanteile führt, einen Übernahmeschutz darstellt, eindeutige Entscheidungswege vorgibt und noch einiges mehr.



 



Insgesamt wolle man bis zu 15 Mio. Euro den paragon-Aktionären anbieten und weitere 15 Mio. Euro bei institutionellen Investoren platzieren. Hier konnte man bereits ein sehr hohes Interesse verzeichnen. Zur ebenfalls auf der Tagesordnung stehenden Ausgabe von Wertsteigerungsrechten für Mitarbeiter anstatt der Ausgabe von Aktienoptionen betonte Herr Frers, dass die Mitarbeiter die wertvollste Ressource der paragon sind.



 



Als Ziele der paragon für 2004 nannte er ein Umsatzwachstum für den Konzern von 40 Prozent, ein deutlich überproportionales Ergebniswachstum und eine bedeutende Steigerung von Umsatz und Ergebnis am Standort USA. Dabei plane man Investitionen von 16 Mio. Euro und den Aufbau weiterer Produktbereiche und Produktlinien im Geschäftsfeld Automotive sowie die erfolgreiche Durchführung der Ausgabe von Genussrechten und die Vorbereitung weiterer sinnvoller und ergänzender Akquisitionen. Zudem wies Herr Frers darauf hin, dass am 28. Mai 2004 die eigene Sensorelementefabrik in Suhl eingeweiht wird.



 



Abschließend fasste er die Geschichte der paragon AG mit den Worten " Mit 16 Jahren im Alter eines Teenagers, aber bereits jetzt der Porsche unter den Automobilzulieferern" zusammen. Man werde in 2004 die 50-Millionen-Grenze beim Umsatz deutlich überschreiten und die 100-Millionen-Euro-Grenze voraussichtlich früher als geplant erreichen. Herr Frers schloss eine Umsatzverdoppelung in den nächsten drei Jahren nicht aus. Abschließend kündigte er an, dass man auf der nächsten Hautversammlung die Ausschüttung einer Dividende vorschlagen werde.



 



 



Allgemeine Diskussion



 



Als erster Sprecher drückte Herr Riedel von der DSW seine Zufriedenheit hinsichtlich des Kursverlaufes und der positiven Entwicklung des Unternehmens aus. Bezüglich des angestrebten Wachstums habe man eindrücklich geschildert, wie man dieses durch den Aufbau des Mitarbeiterstammes bewerkstelligen wolle. Er fragte aber nach, wie es mit dem Vorstand aussieht und ob auch hier eine Erweiterung geplant ist.



 



Zum Luftgütesensorbereiches bat er um Erläuterung, wie man einen Marktanteil von über 79 Prozent noch zu steigern gedenke und wer hier die Wettbewerber sind. Zum Standort USA bat er um weitere Details, besonders zu den ausgewiesenen latenten Steuern und einer Darstellung des Umsatzes nach Segmenten. Von Asien habe er in den Ausführungen wenig gehört. Hier interessierte ihn die Pläne und Zukunftsaussichten. Auch fragte er, was aus der Kooperation mit KPM geworden sei.



 



Bezüglich des Gas Watch Dog bat er um weitere Angaben, vor allem auch in Bezug auf die Ausführungen zu diesem Produkt auf der letzten Hauptversammlung. So interessierten ihn Umsatz, Absatzzahlen und ob das mit dem Einsatz dieses Produktes verbundene Risiko abgesichert ist. Zum Umsatz wollte er vor allem wissen, warum die Ziele nicht erreicht wurden. Des Weiteren fragte Herr Riedel nach der Höhe des Auftragsbestands und ob die Währungsrisiken abgesichert sind.



 



Hinsichtlich der Aktie interessierte ihn der Anteil institutioneller Anleger. Zum Corporate Governance Kodex lobte er die Erstellung des Abhängigkeitsberichtes und regte an, im Geschäftsbericht auch die Vergütung der einzelnen Aufsichtsräte darzustellen; dagegen bat er wegen der rechtlich unklaren Situation bezüglich Wahrung der Privatsphäre des Einzelnen nicht um Details zu den Vorstandsbezügen. Zum Aufsichtrat fragte er nach, ob eine Überprüfung der Tätigkeit statt fand und ob Beraterverträge existieren. Abschließen empfahl er, Caps in die Aktienoptionsprogramme für die  Vorstände einzubringen, um dieses nach oben zu begrenzen.



 



Als nächster Redner trat Herr Brückle von der SDK nach vorne und fragte zunächst nach, wie der Kaufpreis für den Luftgütesensorbereiches der Robert Bosch GmbH ermittelt wurde, wie hoch dieser war und welche Berater die Transaktion begleitet haben. Auch bat er um Erläuterungen zum Status der Integration dieses Bereiches. Hinsichtlich des Einsatzes des Luftgütesensors bei Opel fragte er an, ob man dort jetzt auch weitere Modelle abdecke.



 



Zur Gebäudetechnik bat er um eine Stellungnahme, wann dieser Geschäftsbereich startet und mit welchen Zuwachsraten man rechne. Generell interessierte ihn, ob geplant sei, eine Tochtergesellschaft in Asien zu eröffnen, und wann damit zu rechnen sei, die größten drei US-Hersteller General Motors, Ford und Daimler Chrysler als Kunde zu gewinnen.



 



Ferner fiel Herrn Brückle auf, dass die Gehälter der Vorstände um 40 Prozentangestiegen sind, was in einem Missverhältnis zum Umsatz stehe, der nur um 5 Prozent stieg

. Zu den Genussrechten bat er um weitere Erläuterungen und vor allem, warum man keine Kapitalerhöhung angedacht habe. Mit Blick auf das Aktienoptionsprogramm I bat er um eine Stellungnahme zu der doch recht geringen Inanspruchnahme seitens der Mitarbeiter und schloss seine Äußerungen mit der Empfehlung, den Geschäftbericht um einen Glossar zu ergänzen.


 



Sodann stellte Herr Zukunft noch einige Fragen zum Luftgütesensorbereich der Robert Bosch GmbH, bat um Erläuterungen zum Dollar, wollte wissen, wer die Gesellschaften der paragon in den USA prüft, wie hoch der Gewebesteuersatz ist, wie viele Lehrlinge man noch einstellen müsse, um die Forderungen der Bundesregierung zu erfüllen, ob man beabsichtige, in den TecDax aufzusteigen, und ob Übernahmeangebote vorliegen bzw. ob Herr Frers beabsichtige, seine Anteile zu veräußern.



 



 



Antworten



Zunächst beantwortete Herr Dr. Kunerth die an den Aufsichtrat gestellten Fragen. Es sei kein Problem, die Vergütungen des Aufsichtrates im nächsten Geschäftsbericht einzeln auszuweisen. Mit Hinblick auf die Wahrung der Privatsphäre der Vorstände wolle man jedoch davon Abstand nehmen, die Vergütung der Vorstände einzeln auszuweisen. Er wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass selbst die großen Aktiengesellschaften dieser Empfehlung noch nicht gefolgt sind. Eine Effizienzprüfung der Tätigkeit des Aufsichtrates sei anhand von formalen Fragebögen erfolgt.



 



Die Gehälter der Vorstände seien aufgrund der herausragendenden Leistungen der Vorstände bei der Akquisition und Integration des Luftgütesensorbereiches der Robert Bosch GmbH angehoben worden. Man habe einen guten, aber nicht zu hohen Preis gezahlt, der unterhalb des angesetzten Wertes gelegen habe und auch honoriert, dass keine Lieferengpässe oder Qualitätsprobleme auftraten.



 



Die Anregung, einen Cap bei den Vorstandsgehältern einzufügen, nahm er auf und versprach eine Prüfung der Vorstandsverträge in dieser Hinsicht. Zur Größe des Vorstandes erläuterte er, dass man natürlich darüber diskutiert habe, diesen zu erweitern, aber sich letztendlich keine Notwenigkeit ergeben habe.



 



Nun begannen Herr Frers und Herr John entsprechend des Fachgebietes mit der Beantwortung der weiteren Fragen. Zur Erweiterung des Vorstandes ergänzte Herr Frers, man habe die Position von zwei Bereichsvorständen im Rahmen eines erweiterten Vorstandes geschaffen. Dazu nannte er Herrn Marold als Leiter der europäischen Produktion und Herrn Mönkemöller als Leiter für den Bereich der Forschung und Entwicklung. Diese Aufteilung der Tätigkeitsbereiche habe für ihn zu einer Entlastung geführt. Für die Zukunft könne man sich noch eine weitere Position für die Leitung des Vertriebes vorstellen.



 



Die Wachstumsaussichten im Bereich der Luftgütesensorik seien hoch. Vom verbliebenen Marktanteil entfallen 10 Prozent auf einen Wettbewerber in der Schweiz, der BMW beliefert; dies erfolgt aber nur noch für einen begrenzten Zeitraum, dann werde auch dieser Marktanteil an paragon gehen. Ein weiterer Mitbewerber aus den USA mit einem Marktanteil von ca. 9 Prozent beliefert derzeit vor allem Renault und ein japanisches Unternehmen ist Zulieferer für die Fiat-Gruppe. Sowohl mit Renault als auch mit Fiat sei man im Gespräch.



 



Das eigentliche Wachstum in diesem Bereich werde sich jedoch nicht in Marktanteilen, sondern in Stückzahlen niederschlagen, und hier bestehe erhebliches Potential. Zum US-Markt führte Herr Frers aus, dass dort ein anderer Trend vorherrsche. Derzeit sei noch kein amerikanisches Auto mit einem Luftgütesensor ausgerüstet.



 



Herr John erläuterte, dass eine Währungsabsicherung in dem Sinne nicht notwendig sei, da es kaum transatlantische Transaktionen gebe und nur das Geschäft der amerikanischen Tochter im Konzern konsolidiert wird. Die Auswirkungen des Dollarkurses seinen somit auch marginal. Die Gesellschaften würden von der dort ortsansässigen Prüfungsfirma BDO geprüft



 



Herr Frers räumte zur Ergebnisplanung in den USA ein, dass diese mit 5 Prozent vom EBIT sicherlich sportlich sei und man mit 3 Prozent schon sehr zufrieden wäre. Eine Aufgliederung des Umsatzes und des Ergebnisses nach Segmenten sei nicht möglich, da es sich bei den dort getätigten Geschäften nicht um eine Eigenproduktfertigung handelt.



 



Man habe Asien in der Tat kaum erwähnt; dies hänge damit zusammen, dass man sich zunächst auf Europa und USA konzentrieren wolle. Asien sei zudem ein anderer Kulturkreis, auch werden dort kaum Luftgütesensoren eingesetzt und wenn, dann hauptsächlich für den Export. Generell führe man dort Gespräche, aber diese gestalteten sich sehr langwierig. Man setze hier auf eine langsame, aber stetige Entwicklung.



 



Der Gas Watch Dog stecke noch in den Anfängen. Man wäre hier schon erheblich weiter, wenn im vergangen Jahre nicht eine EU-Norm veröffentlicht worden wäre, die noch einige Anpassungen in der Entwicklung erfordert habe. Derzeit befinde man sich im Feldtest und rechne im späten Herbst mit den ersten größeren Umsätzen aus diesem Bereich. Herr Frers hob hervor, dass es nach wie vor noch keine weiteren Wettbewerber in diesem Markt gibt. Zur Risikoabsicherung führte er aus, dass man dahingehend Sorge getragen habe und entsprechende Versicherungen abgeschlossen wurden.



 



Zum geplanten Umsatzwachstum von 2003 erläuterte er, man habe ein Wachstum von 15 bis 20 Prozent geplant. Die Differenz von 3,7 Mio. Euro erklärte er mit einer Million Euro aus der Währungsbereinigung; die verbleibenden 2,7 Mio. Euro resultierten aus einem Projekt, das sich in 2003 aufgrund von Umstrukturierungsmaßnahmen beim Auftraggeber verschoben habe. Einen Teil des so fehlenden Umsatzes konnte man durch einige andere Aufträge wieder aufholen, nicht aber in vollem Umfang.



 



Der aktuelle Auftragsbestand belaufe sich auf 56 Mio. Euro. In Bezug auf die Aktionärsstruktur sagte Herr Frers, ihm sei nicht bekannt, wie viele Anteile von institutionellen Anlegern gehalten werden. Man habe zwar Indikationen erhalten, aber keine offizielle Information, dass jemand die Grenze von 5 Prozent überschritten hat. Die Frage, ob Beraterverträge mit dem Aufsichtrat bestehen, verneinte er.



 



Noch einmal eingehend auf die Akquisition des Luftgütesensorbereiches der Robert Bosch GmbH erläuterte Herr Frers, dass es sich bei dem Kauf um einen reinen Asset Deal handelte. Er nannte drei Berater, darunter die KPMG Bielefeld und M.M. Warburg, welche die Umsetzung der Akquisition unterstützt haben. Gemessen am von den Beratern ermittelten Wert habe man ein gutes Geschäft gemacht. Später bezifferte er den in 2004 einen geplanten Umsatz mit diesem Bereich auf 8 Mio. Euro und wies nochmals darauf hin, dass er aufgrund einer vertraglich vereinbarten Verschwiegenheitsklausel den Kaufpreis nicht nennen dürfe.



 



Zur Integration führte er aus, dass man die Mitarbeiter angelernt und bis zum frühen Winter einen Lagerbestand aufgebaut habe, um Lieferengpässe abzufedern. Er sei besonders stolz darauf, dass man nach einer Woche Produktionsverlagerung schon störungsfrei einschichtig, nach zwei Wochen störungsfrei in zwei Schichten produziert habe - und das bei einer Fehlerquote, die bei einem Bruchteil von der vorherigen unter der Führung von Bosch lag. Die Freigabe von Daimler sei bereits erteilt worden. 17 Prozent des Umsatzanstieges sind auf diesen Bereich zurückzuführen.



 



Die Kapazitäten beabsichtige man durch einen weiteren Bauabschnitt beim im Mai einzuweihenden neuen Werk in Suhl abzusichern; der Bauantrag hierzu sei schon gestellt worden. Zu Opel führte er aus, man liefere jetzt schon die Vectra-Baugruppe und auch schon für den Corsa. Bis zum letzten Jahr habe man jedoch zwar direkt an das Band, aber nicht direkt an Opel geliefert. Dies habe sich aufgrund einer Entscheidung Opels im vergangenen Jahr geändert.



 



In den USA sei das erste Quartal noch nicht sehr stark gewesen, da die drei großen Kunden sich im vergangenen Jahr eingedeckt hatten, erläutete Herr Frers weiter. Der Umsatz ziehe nun aber wieder an. Den Tier-1-Status in den USA zu erhalten sei sehr schwer; man wolle dies über eine Akquisition erreichen. ZAVT wurde im ersten Quartal diesen Jahres zum Buchwert verkauft. Hinsichtlich der Lehrlingszahl erläuterte Herr Frers, dass man derzeit die 5-Prozent-Quote noch nicht erfülle und noch weitere 10 Lehrlinge einstellen müsste. Gewerbesteuer sei in 2003 aufgrund des Verlustvortrages nicht angefallen.



 



Zu der Frage, warum man keine Kapitalerhöhung durchführt, erläuterte Herr Frers, die Platzierung einer Kapitalerhöhung sei nicht preiswert und auch nicht gesichert. Er betonte, dass mit einer Kapitalerhöhung immer ein Verwässerungseffekt einher geht. In Bezug auf die zu platzierenden Genussrechte sei er mit der DKB Deutsche Kreditbank AG und der IKB Private Equity GmbH im Gespräch. Man könne zu den laufenden Gesprächen anmerken, dass man einen Status des gegenseitigen Vertrauens erreicht habe.



 



Das Aktienoptionsprogramm I sei nicht so erfolgreich gewesen, da die Mitarbeiter den Gewinn nur hätten mitnehmen können, wenn sie Aktien erworben hätten, was nicht für jeden finanziell möglich war. Mit dem Wertsteigerungsprogramm wolle man die Mitarbeiter an der Wertsteigerung der Aktie teilhaben lassen, ohne dass sie die Aktie zu erwerben haben. Bei den Vorständen setze man hingegen voraus, dass diese über die entsprechenden Mittel verfügen.



 



Abschließend meinte Herr Frers, dass er "wöchentlich" Übernahmeangebote erhalte, was deutlich das Interesse an der paragon zeige. Er beabsichtige jedoch nicht seine Anteile zu verkaufen. Dies könne man zudem daran erkennen, dass man Genussrechte ausgeben wolle, anstatt eine Kapitalerhöhung zu platzieren.



 



Herr John beantwortete zum Schluss noch einige detailierte Fragen eines anderen Aktionärs zur Bilanzstruktur, auf deren Wiedergabe an dieser Stelle jedoch verzichtet sei.



 



 



Abstimmungen



 



Nachdem keine weitere Fragen mehr gestellt wurden, schloss Herr Dr. Kunerth die Generaldebatte und leitete die Abstimmung ein. Die Präsenz wurde mit 2.530.181 Aktien festgestellt, entsprechend 62,79 Prozent des Grundkapitals von 4.004.926 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien. Allen Tagesordnungspunkten wurde mit großer Mehrheit bei nur geringen Enthaltungen und Neinstimmen zugestimmt.



 



Beschlossen wurde die Entlastung des Vorstandes (TOP 2) und des Aufsichtrates (TOP 3), die Wahl des Abschlussprüfers (TOP 4), die Änderung des Aktienoptionsprogramms I für die Mitarbeiter (TOP 5), die Änderung des Aktienoptionsprogramms für die Vorstände (TOP 6), die Ausgabe von Genussrechten unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre (TOP 7) und die Ausgabe von Genussrechten an Aktionäre (TOP 8).



 



Die Hauptversammlung wurde nach dreieinhalb Stunden um 13.30 Uhr geschlossen.



 



 



Fazit



 



Die paragon-Aktionäre erlebten eine harmonische Hauptversammlung, was angesichts der Erfolge in 2003 und dem hervorragenden ersten Quartal 2004 kaum verwundert. Das von Herrn Frers betonte Bestreben von paragon, es anders zu machen als andere, zeigte sich dabei auch im Vorstandsbericht, der sich von der üblichen Präsentation, gemischt mit Produkt- und Webevideos, klar unterschied.



 



Insgesamt hat sich paragon in einem schwierigen Umfeld beachtlich geschlagen. Die Zahlen sowohl des vergangen Jahres als auch des ersten Quartals sprechen für die eingeschlagene Strategie. Die Integration Luftgütesensorbereiches der Robert Bosch GmbH ist offensichtlich sehr gut verlaufen; man kann zu diesem Erfolg nur gratulieren. Zugleich lässt die Transaktion vermuten, dass die weiteren Zukäufe ähnlich sorgfältig vorbereitet und durchgeführt werden. Mit der Zustimmung zur geplanten Genussrechtsemission haben die Aktionäre dem Vorstand den dafür nötigen Handlungsspielraum eingeräumt.



 



Zwar hat der Finanzmarkt den bisherigen Unternehmenserfolg schon mit steigenden Kursen honoriert; das aufgezeigte Wachstumspotenzial dürfte langfristig jedoch weitere Zuwächse ermöglichen. Schön zu wissen für die Aktionäre ist ferner, dass für das nächste Jahr die Ausschüttung einer Dividende geplant ist, was die Solidität der paragon AG zusätzlich unterstreicht.



 



 



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Veröffentlichungsdatum: 14.05.2004 - 15:26
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