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A2BPP8
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DE000A2BPP88
Straße, Haus-Nr.:
Alt-Moabit 90d,
D-10559 Berlin, Deutschland
Telefon:
+49 (0)30 / 726118 - 0

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IR Ansprechpartner:
Herr Gerald Schmedding
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+49 (0)30 / 726118 - 0
HV-Bericht Beta Systems Software AG - "Wer macht an Balaton ein unwiderstehliches Angebot?" oder "Die Bremse hat einen Namen!"

Die Beta Systems Software AG ist einer der führenden Anbieter von Software für die IT-Infrastruktur von Großunternehmen, IT-Dienstleistern und mittelständischen Unternehmen. Das Unternehmen ist seit über 20 Jahren am Markt tätig und verfügt über mehr als 1.000 Kunden. Die Infrastructure Software von Beta Systems wird vorrangig in Output (Datenausgabe), Security (Sicherheit), Document und Storage Management (Dokumenten- und Datensicherungsprozesse) sowie Job Scheduling (wenn in der IT die zeitliche Abfolge oder Routinen wie bestimmte Programme abzuarbeiten sind) eingesetzt. Damit liegen alle geschäftskritischen IT-Prozesse im Fokus.



Der Qualitätsanspruch des Unternehmens ist sehr hoch. Oberstes Gebot und Maxime sind Service- und Kundenorientierung. Beta Systems berät, implementiert die Software, passt sie an (die IT-Spezialisten nennen das Costumizing), migriert (es gibt in der IT-Welt ja die verschiedensten Produkte, die sich nicht immer so ohne Weiteres vertragen) und konvertiert diese. Dazu müssen die Mitarbeiter auf so manches neue Tool, auf neue Lösungen geschult werden. Wer weiß es nicht aus eigener Erfahrung: oft sitzt das Problem vor und nicht im Rechner.



Das Unternehmen ist in drei Bereiche eingeteilt: Data Center, Document Management und Storage Management. Ziel ist es immer, bei den Kunden alle Systeme und Plattformen optimal zu verbinden. Die Mitarbeiter der Kunden können unternehmensweit Geschäftsinformationen nutzen, Zugriffsberechtigungen werden flexibel verwaltet und die Datenbestände sind dauerhaft verfügbar. Die Steuerung von Rechenprozessen bleibt stets nachvollziehbar. Das sichert bei den Kunden von Beta Systems hohe betriebswirtschaftliche Effekte.



Die Schlagworte von Wissensmanagement oder neudeutsch "Knowledge Management" und das Laien noch beeindruckende Wortungetüm "Collaborative Business" werden durch Beta Systems wertschöpfende Realität. Eine Fokussierung auf die Lösungskompetenz macht die Beta Systems im Verhältnis zu ihren Kunden zu einem strategisch wichtigen Lieferanten und verlässlichen Partner.



In den vergangenen Jahren erhielt das Unternehmen viel Aufmerksamkeit durch die Übernahmeversuche durch die Deutsche Balaton AG. Auf der Hauptversammlung 2004 trat diese allerdings nicht in Erscheinung, offensichtlich auch aus dem Grund, weil Vorstand und Aufsichtsrat keine Vorschläge für eine Kapitalerhöhung einbrachten. Diese hätten unter Umständen die Deutsche Balaton auf den Plan gerufen.



Die Hauptversammlung fand am 13. Mai 2004 mit knapp 100 Aktionären, Aktionärsvertretern und Gästen, unter denen sich auch Peter Nietzold von GSC Research befand, traditionell im Ludwig-Erhard-Haus in Berlin statt. Die Tagung wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden Harald J. Joos geleitet. Als Notar fungierte Alexander Kohlmorgen, Berlin. Nach der Eröffnung und Erledigung der Formalien übergab der Versammlungsleiter das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Karl-Joachim Veigel.


Bericht des Vorstands



Zum Anfang seiner Ausführungen ordnete Karl-Joachim Veigel die Entwicklung der Beta Systems AG in den gesamtgesellschaftlichen Kontext ein. Als Belastungen führte er längere Investitions- und Entscheidungszyklen in Großunternehmen sowie das ungünstige Euro/Dollar-Wechselkursverhältnis an. Gleichzeitig sei eine Konsolidierung und das Outsourcing ganzer IT-Bereiche zu verzeichnen. Kunden drängen auf einen schnellen ROI (Return of Investment) der eingesetzten Software. Für den Investitionsstau gibt es jedoch erste Anzeichen für eine baldige Auflösung. Wartungs- und Servicevereinbarungen werden für zunehmend längere Laufzeiten vereinbart. Den Zielen des Unternehmens kommen solche Entwicklungen wie Linux/Unix als IT-Plattform für Großunternehmen stark entgegen.



Diese Entwicklungen wurden von der Börse honoriert. Mit Stichtag 23.4.2002 hatte bis zum Tag der Hauptversammlung die Aktie der Beta Systems eine Performance von reichlich plus 300 Prozent, während der DAX und der TecDax in dieser Zeit einen Wert von minus 20 Prozent aufweisen.



Im Berichtsjahr stieg der Umsatz um 23,7 Prozent auf 55,8 Mio. EUR mit einem Anteil des Services von über 83,1 Prozent. Die Rohmarge stieg dabei von 5,1 auf 8,6 Prozent. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich von 0,08 EUR in 2002 auf 0,89 EUR im Jahr 2003. Die Mitarbeiterzahl wuchs von 293 auf 381, und inzwischen ist jeder dritte Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) tätig. Das EBITDA hat sich von 4,9 auf 7,3 Mio. EUR im Berichtszeitraum entwickelt, immerhin ein Plus von 49,6 Prozent.



Nach Einschätzung von Herrn Veigel werden zukünftig Security und Content Management ein starkes Marktwachstum aufweisen. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, wurde vom Vorstand die Strategie entwickelt "Go ahead Beta". Übersetzt heißt das Akquisitionen bei Security wie in 2003 mit Systor oder im Content Management wie mit der Übernahme von Kleindienst.



Das Ziel im Portfolio von Beta Systems soll sein, für die Kunden Lösungen für alle unternehmenskritischen Prozesse zu realisieren. Das Segment Security ist mit der Integration von Systor abgeschlossen, die Erweiterung des Segments Enterprise Content ist durch die Akquisition von Kleindienst noch im Fluss. Kurzfristig, so Herr Veigel weiter, soll ein organisches Wachstum von 5 bis 10 Prozent erreicht werden. Der Umsatz soll die 60 Mio. EUR-Marke übertreffen, und das bei einer weiter verbesserten EBT-Marge. Die Akquisition von Kleindienst soll abgeschlossen und dann das Unternehmen zügig integriert werden.



Als langfristige Ziele nannte Herr Veigel, strategischer Lieferant der jeweiligen Kunden zu sein und den Wandel zum Lösungsanbieter für Software-Infrastrukturen abzuschließen, wobei es um eine europaweite Spitzenposition als IT-Lösungsanbieter geht. Über internes und externes Wachstum soll bis 2007 ein Umsatzvolumen von über 150 Mio. EUR generiert werden bei einer EBT-Marge von über 10 Prozent. Die Steigerung des Unternehmenswerts solle dabei auf TecDAX-Niveau hinsteuern. Technologische Schwerpunkte werden Security und Enterprise Content Management sein.



Die Konzentration wird nach Aussage von Herrn Veigel auf Unternehmen im deutschsprachigen Raum ausgerichtet sein, der Integrationsaufwand der zu akquirierenden Unternehmen soll jedoch überschaubar bleiben. Diese Untenehmen sollen darüber hinaus einige Anforderungen erfüllen: funktionierendes Geschäftsmodell, Jahresumsatz über 10 Mio. EUR, attraktiver Kaufpreis nahe dem Substanzwert, Vermeidung von hohem Berichtigungsaufwand, angestrebte EBT-Marge von 5 bis 10 Prozent nach Ablauf von zwei Jahren nach der Übernahme.



Zu den Gründen für die Übernahme der Kleindienst Datentechnik AG führte Herr Veigel aus, dass es sich um einen der Hauptakteure im Bereich Input-Management-Systeme auf dem europäischen Markt für Enterprise Content Management (ECM) handelt. Kleindienst ist ein profitables deutsches Unternehmen mit "stabilem Geschäftsmodell und solidem Umsatzfluss". Fokussiert ist das Unternehmen auf dem Markt offener Systeme, und es verfügt über eine stabile Kundenbasis im Finanz- und Bankensektor. Hauptvertriebsgebiete liegen in der Bundesrepublik, in Zentral- und Osteuropa.



Zukünftig wird sich die Firmenzentrale in Berlin befinden, und Kleindienst wird dann als eine neue Business Unit von Beta Systems geführt. Augsburg wird neues Competence Center zusätzlich zu Berlin, Köln und Calgary. Die Verwaltungsbereiche werden integriert, aber das Hardware Business im Segment Scanner wird zu einem autonomen Unternehmen. Mit der Verschmelzung von Kleindienst und Beta Systems entsteht ein Unternehmen von schon beachtlichem Umfang. In der Summe belief sich der Umatz in 2003 schon auf 124 Mio. EUR bei 981 Mitarbeitern.



Beta System als strategischer Lieferant kann zum Beispiel mehr als 50 Prozent Marktanteil bei Zahlungssystemen für Banken, Versicherungen und Industrie in Deutschland aufweisen. In diesem Segment hat Beta über 400 Kunden. Im Output Management, bei Archivierung und Retrieval (wer wünscht sich das nicht als PC-Nutzer - das ist das "Zurückholen von Daten"!) weist Beta Systems bereits über 300 Kunden aus.



Die neue Beta, so der Vorstand, wird sich durch folgende Punkte auszeichnen: eines der größten unabhängigen deutschen Softwareunternehmen, führende Position im europäischen Infrastruktur-Softwaremarkt, starke Technologieplattform als Basis der Expansion, durch Akquisition Positionierung in Wachstumsmärkten, Management klar strukturiert und dividendenorientiert, branchenübergreifende "Blue Chip"-Kundenbasis und kontinuierliche Aufwendungen in F&E.


Allgemeine Diskussion



In der Aussprache meldeten sich lediglich zwei Aktionäre bzw. Aktionärsvertreter zu Wort, darunter Michael Kunert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Der Großaktionär, die Deutsche Balaton AG, beteiligte sich nicht an der Diskussion.



Herr Kunert zollte dem Vorstand für die geleistete Arbeit viel Anerkennung, schließlich werde eine Dividende gezahlt. Dann fragte er nach möglichen Verlagerungen der Arbeit nach Indien, und er wollte wissen, wie der Aktionär Deutsche Balaton AG aktuell zum Beispiel zu den Übernahmen und zu einer Kapitalerhöhung steht. Ferner erkundigte er sich, welche Kosten durch die Übernahme von Kleindienst entstanden sind, wie sich das Angebot an die Kleindienst-Aktionäre noch ändern kann und was hinsichtlich der Nachfolge von Vorstand Männlein geplant ist.



Hierauf gab Herr Veigel präzise und konkrete Antworten. Die Beta Systems wird ihre Programmierung nicht nach Indien verlagern, sondern der Vorstand bekennt sich zum Hauptstandort in Deutschland. Mit der erstmaligen Ausschüttung einer Dividende von 0,50 EUR je Aktie möchte sich das Unternehmen bei seinen treuen Aktionären bedanken. Sie, die seit 1997 keine Dividende erhalten haben, sollen jetzt an der guten Entwicklung teilhaben. Sicher hätten die 2 Mio. EUR auch zur Kredittilgung eingesetzt werden können, aber die Dividendenzahlung soll auch als Signal verstanden werden, und das strategisch.



Als Kosten für die Übernahme von Kleindienst nannte Herr Veigel 31 Mio. EUR, von denen 15 Mio. EUR aus dem Cashbestand bestritten wurden. Die Fremdfinanzierung von 16 Mio. EUR kommt von der Commerzbank, die für vier Jahre die Finanzierung zugesichert hat. Mit der Deutschen Balaton AG gibt es nach wie vor keine kooperative Zusammenarbeit. "Die Bremse hat einen Namen!" Es bestehe die Frage: "Wer kann der Balaton ein unwiderstehliches Angebot machen?" Dann wäre auch der Weg zu einer Kapitalerhöhung frei. Das Angebot in Höhe von 7,50 EUR für die Kleindienst-Aktionäre wird nicht nachgebessert, dazu sei das letzte Wort gesprochen.



Die Nachfolge des aus persönlichen Gründen ausgeschiedenen Vorstands Männlein wird nach Aussage von Herrn Veigel im Rahmen der Integration von Kleindienst gelöst.


Abstimmungen



Die Abstimmungen waren klar und übersichtlich. Da die Deutsche Balaton AG es vermied, in Berlin zu erscheinen, wurde der Beschluss zur Gewinnverwendung (TOP 2) einstimmig gefasst. Die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Bestellung des Wirtschaftsprüfers (TOP 5) und die Nachwahl zum Aufsichtsrat (TOP 6) erhielten über 99 Prozent Zustimmung.



Die Hauptversammlung wurde gegen 15:45 Uhr beendet.


Fazit und eigene Meinung



Ein Unternehmen auf bewundernswertem Weg. Wer hätte vor drei Jahren gedacht, dass dieser Vorstand heute noch im Amt sein wird? Dazu gefällt uns die Entscheidung, eine Dividende zu zahlen und mit klaren Prämissen auf Wachstum zu setzen. Dem Vorstand, den Aktionären und den Mitarbeitern kann man nur wünschen, dass die Frage mit der Deutschen Balaton AG geklärt wird. Also, wer hat an Balaton das unwiderstehliche Angebot?


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Veröffentlichungsdatum: 16.05.2004 - 09:51
Redakteur: pni
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