Die Syzygy AG ist ein europäischer Dienstleister für eBusiness-Lösungen mit Sitz in Bad Homburg und London. Der Syzygy-Konzern setzt sich zusammen aus der Syzygy AG und deren Tochtergesellschaften Syzygy Deutschland GmbH und Syzygy UK Ltd. Von der Syzygy AG werden die Aufgaben einer geschäftsführenden Holding wahrgenommen, während die Tochtergesellschaften das Beratungs- und Dienstleistungsgeschäft ausführen. Mit ihren derzeit etwa 150 Mitarbeitern konzipiert und realisiert die Gesellschaft Internetlösungen, so beispielsweise Websites, eLearning, Online-Marketing, eCRM oder Enterprise Content Management.
Am 2. Juni 2005 fand die fünfte ordentliche Hauptversammlung der Syzygy AG in der Deutschen Bibliothek in Frankfurt statt. Etwa 60 Aktionäre, Gäste und Pressevertreter, unter ihnen auch Martina Zawadzki von GSC Research, waren gekommen, um sich über die aktuelle Entwicklung der Gesellschaft zu informieren.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Mädel eröffnete die Hauptversammlung pünktlich um 11 Uhr und erläuterte zunächst die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstände. Diese setzen sich aus vier Grundkomponenten zusammen: einem fixen und einem variablen Anteil, Aktienoptionen und einem Firmenwagen. Der variable Anteil ist an gewisse Unternehmensziele geknüpft und betrug im Berichtsjahr etwa 22 Prozent der Gesamtbezüge. Nachfolgend verlas Herr Mädel die üblichen Formalien und übergab dann das Wort zunächst an den Vorstand Frank Wolfram und anschließend an Vorstand Marco Seiler und Finance Director Erwin Greiner.
Bericht des Vorstands
Das diesjährige Vorstandsreferat von Herrn Wolfram begann mit der Herkunft des Namens Syzygy (gesprochen: sü-se-dschi), Erklärungen zur Struktur der Gesellschaft, gefolgt von einer Beschreibung der einzelnen Tätigkeitsfelder bis hin zur ausführlichen und beispielhaften Erläuterung von Projektbeispielen und der Nennung einzelner Kunden (siehe hierzu auch den HV-Bericht 2004 von GSC Research). Wie der Vorstand ausführte, ist es nunmehr ziemlich genau zehn Jahre her, dass die deutsche Syzygy ins Handelsregister eingetragen wurde, was durchaus ein Grund sei, stolz zu sein.
Die Kunden der Gesellschaft sind Großunternehmen und oftmals internationale Konzerne mit europäischen Projekten. So sind etwa 55 Prozent der Projekte der Syzygy international ausgerichtet und erstreckten sich über 25 Länder. Die Auftraggeber kommen aus den Branchen Automobilindustrie (64 Prozent), Telekommunikation/IT (17 Prozent), Handel (3 Prozent), Finanzdienstleister (2 Prozent) und Andere (14 Prozent). Neben vielen anderen Unternehmen zählen die DaimlerChrysler AG, die Siemens AG, die Commerzbank AG, die Deutsche Bank AG, Deka, Fleurop, O2 und Fujitsu Siemens zu den Kunden der Syzygy. An realisierten und betreuten Projekten für Fleurop (bereits seit 1997) und O2 erklärte Herr Wolfram den Anwesenden beispielhaft einen Auszug aus dem Tätigkeitsfeld der Gesellschaft.
Im Anschluss an diese Ausführungen übernahm der Vorstandsvorsitzende Marco Seiler die Berichterstattung und ging auf die auf der letztjährigen Hauptversammlung ausgegebenen Ziele ein. Demnach sollte das EBIT in 2004 um mindestens 30 Prozent ansteigen und der Umsatzanstieg des Vorjahres in Höhe von 3,5 Prozent übertroffen werden. Ferner war, basierend auf organischem Wachstum, ein Ergebnis je Aktie von 0,20 EUR geplant. Alle Ziele konnten laut Herrn Seiler klar erreicht respektive überschritten werden. So stieg das EBIT um rund 40 Prozent auf 1,092 (0,781) Mio. EUR, der Umsatz erhöhte sich auf 15,7 (14,7) Mio. EUR, und der Gewinn nach Steuern betrug 2,895 (2,758) Mio. EUR, was einem Gewinn von 0,24 (0,23) EUR je Aktie entspricht.
Finance Director Erwin Greiner übernahm dann den Bericht zu den wesentlichen Finanzkennzahlen und erläuterte zunächst die Gewinn- und Verlustrechnung der Gesellschaft. So stiegen die Umsatzerlöse, bei etwa gleicher Verteilung auf Deutschland und Großbritannien, im Berichtsjahr um 6,2 Prozent auf 15,651 Mio. EUR, womit sich Herr Greiner durchaus zufrieden zeigte. Das EBIT erhöhte sich um 39,8 Prozent auf 1,092 Mio. EUR, wobei sich dieser Anstieg unter anderem auf Kostensenkungsmaßnahmen im Bereich der Verwaltungskosten der Muttergesellschaft und auf Umsatzzuwächse zurückführen lässt. Die EBIT-Marge stieg somit von 5,3 Prozent im Vorjahr auf 7 Prozent im Berichtsjahr.
Das Finanzergebnis war mit 3,499 (3,577) Mio. EUR leicht rückläufig, da die zur Verfügung stehende Kapitalausstattung durch die Sonderausschüttung von 1,50 EUR je Aktie den liquiden Bestand um über 18 Mio. EUR gemindert hatte. Somit sei auch dieses Ergebnis durchaus herausragend, meinte Herr Greiner, und das Management sei stolz auf das Erreichte.
Mit Blick auf die Bilanz fuhr Herr Greiner fort, dass hier weiterhin die liquiden Mittel und Wertpapiere mit insgesamt 50,050 (62,113) Mio. EUR dominieren und rund 90 Prozent der Bilanzsumme ausmachen. Das Anlageportfolio setzte sich zum Bilanzstichtag zu 63 Prozent aus Unternehmensanleihen zusammen, 29 Prozent entfielen auf Pfandbriefe, 7 Prozent auf Staatsanleihen und 1 Prozent auf Festgelder, wobei keine Anleihe über 2 Mio. EUR beträgt. Das Eigenkapital stieg von 48,111 im Vorjahr auf 51,650 Mio. EUR im Berichtsjahr an, und die Verbindlichkeiten sanken um 80,9 Prozent auf 4,087 (21,357) Mio. EUR, was wiederum maßgeblich auf die Sonderausschüttung in Höhe von 18,0 Mio. EUR zurückzuführen ist.
Wie Herr Greiner betonte, beträgt der Umsatz pro Mitarbeiter 122 (120) TEUR, ein Wert, mit dem die Syzygy gut leben könne. Ferner beträgt der Umsatzanteil mit den Top-10-Kunden wie im Vorjahr etwa 91 Prozent des Umsatzes.
Im Folgenden übernahm Herr Seiler erneut die Berichterstattung und gab den anwesenden Aktionären einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Wie er betonte, ist der britische Markt viel vitaler als der deutsche. Die Gesellschaft war mit der Entwicklung der britischen Gesellschaft allerdings nicht zufrieden, hat dort einen Managementwechsel durchgeführt und erhofft sich dadurch nunmehr positive Effekte.
Der Umsatz des ersten Quartals 2005 erhöhte sich von 3,663 auf 3,801 Mio. EUR. Das EBIT war hingegen mit 230 (258) TEUR und einer Marge von 6,1 (7) Prozent leicht rückläufig. Dieser Rückgang ist primär auf einmalige Restrukturierungsaufwendungen in Großbritannien zurückzuführen. Das Finanzergebnis betrug 830 (910) TEUR, so dass eine Rendite von rund 6,6 Prozent auf die durchschnittlich vorhandenen Liquiditätsreserven erzielt wurde.
In seinem Ausblick auf das laufende Jahr rechnete Herr Seiler mit einem leichten Umsatzwachstum. Aufgrund geplanter, größerer Entwicklungsschritte und der damit einhergehenden Investitionen wird ein Konzernergebnis auf Vorjahresniveau erwartet. Zu den geplanten Investitionen im laufenden Geschäftsjahr gehört die Bildung eines weiteren Geschäftsbereichs. Ferner betonte Herr Seiler, dass die Gesellschaft natürlich auch eine höhere Dividendenausschüttung anstrebt.
Allgemeine Diskussion
Als erster Redner sprach Herbert Hansen von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und meinte im Hinblick auf die Zahlen im Geschäftsbericht müsse er annehmen, an einer Anlagefirma beteiligt zu sein, da das Finanzergebnis wesentlich höher ist als das operative Ergebnis. Da sich die Syzygy sehr stark auf Kunden der Automobilbranche konzentriert, erfragte Herr Hansen, ob von Seiten der Gesellschaft Anstrengungen unternommen werden, eine Verbreiterung auf andere Bereiche zu erlangen, um somit unabhängiger zu werden. Dies bestätigte Herr Seiler, merkte jedoch an, dass beispielsweise der angeführte Kunde DaimlerChrysler letztendlich mehrere Kunden darstellt, nämlich beispielsweise Smart oder DaimlerChrysler in Deutschland oder Großbritannien. Das Management vertrat die Auffassung, dass das Risiko überschaubar ist, da die Kundenverteilung recht ordentlich sei und mit keinem Einzelauftraggeber aktuell mehr als 10 bis 12 Prozent des Umsatzes generiert werden.
Ferner interessierte Herrn Hansen, ob es Forderungsausfälle gibt und ob die Syzygy in Rechtsstreitigkeiten verwickelt ist. Eine weitere Frage betraf die geringe Zahl der freien Mitarbeiter, und der DSW-Vertreter schlug vor, deren Anzahl zu erhöhen, um somit flexibler reagieren zu können. Wie Herr Greiner in seiner Antwort darlegte, hatte die Syzygy keine Forderungsausfälle zu verschmerzen, da sie weitgehend für Blue Chip-Kunden tätig ist. Zudem gebe es keine signifikanten Rechtsstreitigkeiten. Bezüglich der freien Mitarbeiter erläuterte Herr Greiner, dass sich deren Anzahl im ersten Quartal 2005 etwas reduziert hat, dass dafür aber die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter erhöht wurde. Er gab Herrn Hansen recht, dass freie Mitarbeiter, je nach Auslastung, flexibler eingesetzt werden können. Wie er jedoch ergänzte, haben Freelancer andererseits den Nachteil, dass sie teurer sind als fest angestellte Mitarbeiter und dass bei deren Weggang aus dem Unternehmen auch Know-how verloren geht.
Als nächster Redner meldete sich Rudolf Henrich von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) zu Wort und lobte zunächst die hervorragenden Bilanzdaten. Sein Hauptthema auf dieser Versammlung war dann die Dividendenzahlung von Syzygy, und er bat das Management um Angaben zur Ausschüttungspolitik für die nächsten Jahre. Hierzu bestätigte der Vorstand das bereits im Referat Gesagte, nämlich, dass eine nachhaltige Dividendenpolitik betrieben werden soll und dass auch bei dem prognostizierten, voraussichtlich gleich bleibenden Konzernjahresergebnis aufgrund der Gewinnrücklagen eine Dividende in Höhe der diesjährigen Auszahlung möglich sein sollte.
Aktionär Alfred Weidenauer bezog sich in seiner Wortmeldung unter anderem auf das Finanzergebnis, welches wesentlich höher ist als das Betriebsergebnis. Eine solches Missverhältnis zwischen Finanzergebnis und operativem Ergebnis zeige, dass das eigentliche Geschäftsfeld der Syzygy ein viel zu geringes Wachstum aufweist. Ferner sei beim Vergleich der Umsätze des ersten Quartals 2003 zum Vergleichszeitraum 2004 eine Stagnation festzustellen, wobei Gleiches für die Auftragsbestände gelte. Das allgemeine Wachstum der Syzygy über die letzten Jahre bezeichnete Herr Weidenauer als sehr dünn, und er fragte das Management, ob diese Basis für den Fortbestand des Unternehmens als ausreichend erachtet wird.
Wie Herr Seiler daraufhin erklärte, dürfe man nicht aus den Augen verlieren, wo die Gesellschaft herkommt. Der Crash der Internetbranche liegt noch nicht allzu lange zurück, und im Jahr 2002 war die Syzygy noch defizitär, und der Vorstand wurde ausgetauscht. Der Vorstandsvorsitzende stimmte Herrn Weidenauer jedoch zu, dass mittelfristig höhere Umsatzzuwächse erzielt werden müssen und dass von Unternehmensseite zweistellige Wachstumsraten angestrebt sind. Ferner soll auch ein gesünderes Verhältnis zwischen operativem Ergebnis und Finanzergebnis geschaffen werden. Ergänzend fügte Aufsichtsrat Mädel hinzu, dass sich alle einig sind, dass die Steigerung des Wachstums vorrangiges Ziel der Syzygy ist. Aber "die Friedhöfe der Wirtschaft sind voll mit Internetagenturen", führe er weiter fort, "und die Tatsache, dass wir heute da stehen wo wir sind, halte ich für einen Erfolg".
Da die Syzygy im Berichtsjahr keine Zukäufe getätigt hat, wird das hierfür vorgesehene Geld nach Meinung von Herrn Weidenauer im Unternehmen nicht benötigt. Daher stellte er einen Antrag auf Sonderausschüttung von 2 EUR je Aktie.
Abstimmungen
Vom Grundkapital in Höhe von 12.010.800 EUR, eingeteilt in eine gleiche Anzahl nennwertlose Inhaber-Stammaktien, waren 5.604.440 Aktien mit ebenso vielen Stimmen entsprechend 46,66 Prozent vertreten. In Absprache mit dem Notar zog Herr Weidenauer seinen Antrag auf Sonderausschüttung zurück und verband dies mit der Bitte an den Vorstand, diesen Antrag als Vorschlag für die Jahre 2005 und 2006 ins Protokoll aufzunehmen.
Sämtliche Beschlüsse wurden bei nur wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen im Sinne der Verwaltung gefasst. Im Einzelnen waren dies die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,22 EUR und Vortrag in Höhe von 1.517.923,07 EUR auf neue Rechnung (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), Wahlen zum Aufsichtsrat (TOP 5), die Erneuerung der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 6) und die Wahl der BDO Deutsche Warentreuhand Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Jahr 2005 (TOP 7).
Die Hauptversammlung endete um 13:45 Uhr.
Fazit und eigene Meinung
Die bilanzielle Situation der Syzygy AG stellt sich mit 91 Prozent Eigenkapital wirklich gut dar. Die große Diskrepanz zwischen dem Finanzergebnis in Höhe von 3,499 Mio. EUR und dem operativen Ergebnis in Höhe von 1,092 Mio. EUR lässt zwar zu wünschen übrig, zeigt aber bereits, verglichen mit dem Vorjahr (3,577/0,781 Mio. EUR) erste Schritte in die richtige Richtung. Ausgehend vom aktuellen Kurs von 4,90 EUR je Aktie ergibt sich auch eine schöne Dividendenrendite von rund 4,4 Prozent.
Zu den ausführlichen Referaten des Managements sei angemerkt, dass diese sehr gut strukturiert und leicht verständlich waren. Durch die Unterlegung mit übersichtlichen Charts und gut gewählte Beispiele konnten sich die Anwesenden ein deutliches Bild vom Geschäftsfeld der Syzygy und von deren aktueller finanzieller Situation machen. Die einzelnen Berichte, insbesondere aber die Einführung von Herrn Wolfram, brachten deutlich zum Ausdruck, dass das Management seine Tätigkeit für die Syzygy AG mit Begeisterung ausübt.
Kontaktadresse
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Im Atzelnest 3
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Tel.: 06172 / 9488 - 100
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Internet: www.syzygy.net
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