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HV-Bericht STRATEC Biomedical Systems AG - Aktionäre sind voll des Lobes

Am 4. Mai 2005 fand die siebte ordentliche Hauptversammlung der STRATEC Biomedical Systems AG in Pforzheim statt. Knapp 150 Aktionäre, Gäste und die 12. Klasse des Wirtschaftsgymnasiums hatten sich neben Thorsten Renner von GSC Research im CongressCentrum eingefunden, um sich über die weiteren Aussichten der Gesellschaft nach den vorgelegten Rekordergebnissen zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Brückner eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der üblichen Formalien das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Herrn Leistner.


Bericht des Vorstands



Herr Leistner begrüßte die Anwesenden zur siebten Hauptversammlung, aber es war keineswegs ein verflixtes Jahr, meinte der Vorstandsvorsitzende. Das Geschäftsjahr 2004 war das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte, und auch der Kursanstieg der Aktie dürfte den Aktionären sicherlich Freude bereitet haben. Aufgrund der hervorragenden Zahlen hat sich die Unternehmensführung der STRATEC dazu entschlossen, die Dividende erneut anzuheben.



Im vergangenen Jahr wurden nahezu 1.000 Instrumente produziert und geliefert, was zu einem Umsatzanstieg auf 40,4 Mio. EUR und einem Jahresüberschuss von 2,8 Mio. EUR führte. Im ersten Quartal des laufenden Jahres hat sich diese positive Entwicklung weiter fortgesetzt, und als Ziel für das Gesamtjahr nannte Herr Leistner die Produktion von deutlich über 1.000 Instrumenten. Danach kam er kurz auf die Entwicklung der Gesellschaft zu sprechen. 1979 wurde das Unternehmen als STRATEC Elektronik GmbH gegründet. Im Jahr 1998 erfolgte dann der Börsengang an den Geregelten Markt der Börse Stuttgart. Seither konnte auch die Mitarbeiterzahl von 60 auf aktuell 190 ausgeweitet werden.



Nach Ansicht von Herrn Leistner weist STRATEC einen großen Wettbewerbsvorteil auf und konnte auch seit 2004 wieder eine Vielzahl von Erfolgen vermelden. Beispielsweise hat der Luminometer die CCC-Zulassung in China erhalten, und der FEP wurde im letzten Jahr in Europa eingeführt. Im vergangenen Jahr ergab sich bei allen Instrumenten ein deutlicher Zuwachs in den Stückzahlen, auch bei Galileo, der schnell eine FDA-Zulassung erhalten konnte. Durch die Überarbeitung des Tango kann nun auch hier ein Erfolg vermeldet werden, wobei seit Mitte März 2005 die FDA-Zulassung vorliegt.



Zur Abarbeitung des weiteren Wachstums soll erneut ein Ausbau der Produktionsanlagen erfolgen, wofür Herr Leistner Kosten von 1,2 Mio. EUR veranschlagte. Der vorhandene Technologiepool ermöglicht STRATEC eine kurze Entwicklungszeit für innovative technische Lösungen. Einen stark wachsenden Markt sah der Vorstandsvorsitzende im Bereich der Point of Care-Diagnostik, und bezüglich Vivaldi ist die Gesellschaft mit den vier großen Diagnostikfirmen im Gespräch.



Wachstum versprach sich Herr Leistner auch vom Bereich der Nukleinsäurediagnostik, und darüber hinaus wurde im vergangenen Jahr ein Vertrag zur Nutzung von MRT (Modified RNA Technology) abgeschlossen. Derzeit befindet sich STRATEC hier in Verhandlungen mit mehreren Unternehmen zur Evaluierung des Verfahrens. Laut Herrn Leistner hat die Gesellschaft im März eine Produktionsfirma in Schaffhausen gegründet, die im kommenden Jahr ihre Aktivität aufnehmen soll. Die STRATEC Biomedical hat sich in den letzten Jahren am Markt etabliert und wird ihren Weg auch in den kommenden Jahren fortsetzen, zeigte sich Herr Leistner zum Ende seiner Ausführungen überzeugt.



Herr Steidle kam dann auf den Bereich Marketing und Vertrieb zu sprechen. Wie er ausführte, liegt ein enormer Vorteil von STRATEC darin, dass die Gesellschaft alles aus einer Hand bietet. Auch für die Zukunft sah er riesige Wachstumschancen, da immer mehr Diagnostikfirmen dazu übergehen, die Entwicklung von Geräten nach außen zu geben. Der Technologiepool von STRATEC bietet dabei Entwicklungszeiten von höchstens 36 Monaten, während die durchschnittliche Entwicklungszeit sonst bei fünf Jahren liegt.



Exemplarisch stellte Herr Steidle hier den Entwicklungsprozess des Galileo für Immucor dar. Nach der Kontaktaufnahme im Jahr 1998 hat Immucor in 1999 eine Marktstudie durchgeführt und sich daraufhin dafür entschieden, das Projekt zusammen mit STRATEC durchzuführen. Im Dezember wurden dann schon die ersten Vorzeigegeräte präsentiert, und bis März 2002 erfolgte deren klinische Erprobung. Laut Herrn Steidle wurde im August 2003 auch die klinische Studie in den USA gestartet, und im Februar 2004 wurden bereits die Unterlagen für die FDA-Zulassung eingereicht, die schon am 26. April 2004 erteilt wurde. Im Sommer wurde dann auch die Zulassung für Kanada und Japan erteilt. Am 6. April hatte Immucor eine Meldung veröffentlicht, wonach 231 Systeme platziert wurden und die Gesellschaft insgesamt ein Platzierungsvolumen von 1.250 Systemen sieht. Auf der gleichen Plattform wurde auch Davinci für BioMérieux entwickelt, und hier wird im laufenden Jahr noch die FDA-Zulassung angestrebt.



Herr Wolfinger hob auch noch einmal das äußerst erfolgreiche Geschäftsjahr des Unternehmens hervor, was sich in einem stark gestiegenen Aktienkurs niedergeschlagen hat. Er ging auch davon aus, dass mindestens drei Fonds die STRATEC-Aktie in ihren Bestand aufgenommen haben. Dies spricht nach Ansicht von Herrn Wolfinger für das Vertrauen in das Unternehmen, das sich dieses aber auch in den letzten Jahren durch die Erfüllung oder das Übertreffen der gesteckten Ziele erarbeitet hat.



Durch eine transparente Kommunikation soll auch weiterhin das Potenzial aufgezeigt werden, und Herr Wolfinger sah trotz des starken Kursanstiegs noch einiges Potenzial beim Kurswert der Aktie. Da zu Beginn einer Partnerschaft Lieferverträge mit einer Mindestabnahme an Geräten abgeschlossen werden, verfügt STRATEC über eine hohe Planungssicherheit, auch schon für die Jahre 2006 und 2007.



Nach Aussage von Herrn Wolfinger stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2004 um knapp 28 Prozent auf 40,4 Mio. EUR, während die Gesamtleistung leicht unterhalb des Umsatzes lag, da einige Entwicklungsprojekte in die Vermarktung gelangten. Die Materialquote konnte von 55 auf 52 Prozent abgesenkt werden, was einen Ergebnisbeitrag von 1 Mio. EUR brachte. Beim Ergebnis je Aktie verzeichnete STRATEC einen Anstieg von annähernd 70 Prozent auf 0,84 EUR, und der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit kletterte von 0,4 auf 2,4 Mio. EUR.



Die geplante Dividende von 0,15 EUR je Aktie lag schon deutlich über dem Vorjahresniveau, aufgrund der hervorragenden Entwicklung und des Jubiläums hat sich die Führung der STRATEC noch für einen Bonus von 0,05 EUR entschieden. Nach Aussage von Herrn Wolfinger wird die zukünftige Dividende vom Ergebnis, der Liquiditätslage und den finanziellen Erfordernissen für weiteres Wachstum abhängen.



Das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres brachte einen Umsatzanstieg von 27 Prozent auf 10,1 Mio. EUR und eine Verbesserung beim Ergebnis je Aktie von 50 Prozent auf 0,22 EUR. Vor dem Hintergrund der bisherigen Entwicklung und dem Trend zu weiterem Outsourcing der Unternehmen erwartete Herr Wolfinger auch für 2005 ein gutes bis sehr gutes Jahr. Zum Ende seines Berichts sah er auch auf mittlere Sicht ein deutliches Wachstum für die STRATEC.


Allgemeine Diskussion



Herr Roh als Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) zeigte sich voll des Lobes und sah beim Unternehmen auch in 2004 einen weiteren deutlichen Schritt nach vorne. Das siebte Jahr war nach Ansicht von Herrn Roh kein verflixtes Jahr, sondern allenfalls ein verflixt gutes Jahr. Seit Jahresanfang 2004 hat sich der Aktienkurs fast verdreifacht. Allenfalls bei der Ausschüttung hätte sich Herr Roh einen höheren Betrag gewünscht, auch wenn er die Erfordernis von weiteren Investitionen einräumte. In diesem Zusammenhang interessierte er sich auch für das geplante Investitionsvolumen. Nach Aussage von Herrn Wolfinger liegen die Investitionen in Werkzeuge und Prüftools bei rund 1 Mio. EUR, und bis zum nächsten Jahr müssen noch 1,2 Mio. EUR für die Fertigstellung des Gebäudes veranschlagt werden. Der größte Block sind jedoch die Investitionen für Entwicklung, die sich auf etwa 4 Mio. EUR per anno belaufen.



Im Anschluss erkundigte sich Herr Roh nach den derzeitigen Entwicklungsaufträgen. Laut Herrn Leistner gibt es derzeit intern zwei neue Entwicklungen, aber auch an den bestehenden Geräten ändern sich die Anforderungen bei einem Lebenszyklus von zehn bis zwölf Jahren fortlaufend. Insgesamt laufen derzeit zehn Projekte mit Entwicklungsverträgen. Weitere Fragen von Herrn Roh betrafen die Umsätze außerhalb der Eurozone und die Ausleihungen von 35 TEUR an einen ehemaligen Arbeitnehmer. Der Finanzvorstand bezifferte die Umsätze außerhalb der Eurozone auf 62 TEUR, und die Ausleihungen betreffen einen Arbeitnehmer, der sich selbständig gemacht hat und ab und zu noch als Berater für die STRATEC tätig ist.



Da der Corporate Governance-Kodex bei der D&O-Versicherung einen Selbstbehalt fordert, bat Herr Roh um Angabe, welche Summe bei der Versicherung durch Abschluss eines Selbstbehalts in Höhe eines jährlichen Vorstandsgehalts gespart werden kann. Wie Herr Wolfinger diesbezüglich ausführte, wurden mehrere Vergleichsangebote eingeholt und nun auch die Versicherung gewechselt, da der neue Vertrag geringere Kosten und ein größeres Leistungsspektrum bietet. Bei Vereinbarung eines Selbstbehalts liegt das Preisniveau der Versicherung auf dem gleichen Niveau, so dass es hier zu keinen Einsparungen kommen würde.



Zusätzlich wollte der Aktionärssprecher wissen, ob es weitere Verflechtungen mit Aufsichtsratsmitgliedern gibt, was Herr Brückner jedoch verneinte. Abschließend verlangte Herr Roh noch Informationen, welche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen Zeitraum von drei Monaten überschreiten. Nach Angaben von Herrn Wolfinger sind alle Forderungen warenkreditversichert, und normalerweise werden diese nach vier bis acht Wochen beglichen, wobei Herr Wolfinger als längstes Zahlungsziel 60 Tage nannte.



Auch Herr Hotz als Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) stimmte in das Lob seines Vorredners ein und hob vor allem die Dividende und den stark gestiegenen Aktienkurs hervor. Da im letzten Jahr Rechts- und Beratungskosten über 301 TEUR anfielen, bat der DSW-Vertreter um Angabe, wie viel davon auf die Prüfung möglicher Akquisitionen entfiel. Für die Durchführung von Due Diligence-Prüfungen fielen im vergangenen Jahr laut Herrn Wolfinger Kosten in Höhe von 35 TEUR an. Bei Akquisitionsobjekten hält STRATEC Ausschau nach Unternehmen, die Technologien liefern können.



Zusätzliche Fragen von Herrn Hotz betrafen den Produktlebenszyklus der Instrumente und die Maßstäbe bei der Festlegung der variablen Vergütung des Vorstands. Wie Herr Wolfinger in seiner Antwort darlegte, befindet sich derzeit lediglich ein Produkt in der dritten Phase des Lebenszyklus, und aktuell wird gerade über eine Verlängerung verhandelt. Da sich die restlichen Produkte noch in einer frühen Phase befinden, erwartete Herr Wolfinger bei diesen auch keine Absatzrückgänge. Die variable Vergütung wird in einem objektiven Verfahren gemessen und ist abhängig vom Erreichen der jeweiligen Ziele. Auf die Frage nach den erwarteten Stückzahlen von Galileo und Davinci konnte Herr Steidle jedoch keine Angaben machen, da man sich hierbei nur auf die Kundenveröffentlichungen berufen kann.



Herr Rohrer unterbreitete den Vorschlag, komplett auf die Dividendenausschüttung zu verzichten, da die Gesellschaft auch noch Verbindlichkeiten aufweist, die Dividendenrendite lediglich 0,8 Prozent beträgt und dann das zufließende Geld auch noch versteuert werden muss. Herr Wolfinger räumte ein, über die Dividendenhöhe könne man durchaus diskutieren. STRATEC weist zwar auch Verbindlichkeiten auf, die jedoch unterhalb der Forderungen eines einzigen Monats liegen, und nachdem die Verschuldung des Unternehmens zurückgeführt wurde, hielt es der Finanzvorstand auch für adäquat, eine Dividende auszuschütten.



Im Anschluss verlangte der Aktionär noch Ausführungen zum Aktienoptionsprogramm und der Anwesenheit in den Aufsichtsratssitzungen. Das Optionsprogramm wurde schon im Geschäftsjahr 2003 beschlossen, und im letzten Jahr erhielten der Vorstand 30.000 und die Belegschaft 70.000 Optionen. Herr Wolfinger erklärte auch, dass die Aufsichtsräte immer vollzählig in den Sitzungen anwesend waren.


Abstimmungen



Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 3.299.900 EUR waren 1.938.001 EUR entsprechend 58,73 Prozent vertreten. Die Beschlüsse zu den Tagesordnungspunkten Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), Entlastung des Vorstands (TOP 3), Entlastung des Aufsichtsrats (TOP 4), Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 5), Zustimmung zum Unternehmensvertrag (TOP 6) und Wahl des Abschlussprüfers (TOP 7) wurden jeweils bei wenigen Gegenstimmen gefasst.


Fazit und eigene Meinung



Ausnahmslos zufrieden zeigten sich die Aktionäre der STRATEC Biomedical Systems AG mit ihrem Unternehmen. Angesichts eines erneuten Rekordgewinns und eines Aktienkurses, der sich seit der letzten Hauptversammlung wieder mehr als verdoppelt hat, ist dies sicherlich auch keine Überraschung. Trotz des Rekordergebnisses im letzten Geschäftsjahr legten Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal 2005 erneut kräftig zu, und das Ergebnis je Aktie verbesserte sich schon in den ersten drei Monaten auf 0,22 EUR.



Für 2005 rechnet das Management der STRATEC nach eigener Aussage wieder mit einem guten bis sehr guten Jahr. Aufgrund der guten Planbarkeit des Geschäfts sollte der Erfolgskurs der Gesellschaft das gesamte Geschäftsjahr anhalten, so dass ein Umsatzanstieg auf rund 50 Mio. EUR und ein Ergebnis je Aktie von 1,15 EUR möglich erscheint. Damit weist die Aktie für das laufende Jahr ein KGV von 22 auf, sicherlich kein niedriger Wert, aber vor dem Hintergrund des prozentual höheren Ergebniswachstums absolut angemessen. Auf mittlere Sicht weist die Aktie somit trotz der rasanten Kursentwicklung in den vergangenen zwei Jahren weiteres Kurspotenzial auf, auch wenn nach dem starken Anstieg aktuell durchaus einmal eine Konsolidierung des Aktienkurses gesund wäre.


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Veröffentlichungsdatum: 06.05.2005 - 11:23
Redakteur: tre
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