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HV-Bericht unit energy europe AG - Hat unit energy jetzt den Netzanschluss gefunden?

Zu den beliebtesten jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen in Bad Homburg zählt Ende August das Laternenfest. Rund 60 Teilnehmer kamen allerdings am 26. August 2004 zu einer gänzlich anderen Veranstaltung, der diesjährigen Hauptversammlung der unit energy europe AG, in das örtliche Kurhaus, darunter auch Hans-Hermann Mindermann von GSC Research.



Die Gesellschaft hat eine für die Aktionäre bisher wenig erfreuliche Vergangenheit hinter sich, so dass zum Feiern kaum Anlass bestand. Der Ausblick ist neben den enormen Kostensenkungen wesentlich von Fortschritten bei dem Kraftwerksprojekt Ancinale geprägt, welches in den Vorjahren ebenso wie in 2004 neben der Aufarbeitung der Vergangenheit der Gesellschaft die Diskussion auf den Hauptversammlungen dominierte.



Doch zuvor eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Dietrich Regehr die Veranstaltung um 13 Uhr. Die Verwaltung war vollzählig anwesend. Ferner saß mit Herrn Dr. Frank Süß aus der Frankfurter Anwaltskanzlei Rossbach & Fischer ein Rechtsberater auf dem Podium, der die Gesellschaft seit einiger Zeit in juristischen Fragen berät. Einen Gegenantrag hatte es zu den Vorschlägen der Verwaltung gegeben, und ebenso wurde ein Antrag auf Erweiterung der Tagesordnung an die Gesellschaft gerichtet, der allerdings unwirksam war. Nach den üblichen Formalien übergab Herr Regehr das Wort an den Vorstand, Herrn Walter Felix Beyer, für den Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr und den Ausblick.


Bericht des Vorstands



In seinen Ausführungen konzentrierte sich Herr Beyer zunächst auf die Erläuterung der maßgeblichen Veränderungen in der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung. Auf die Veränderungen bezüglich Ancinale ging Herr Beyer im Rahmen der Gewinn- und Verlustrechnung ein. Mit Blick auf das Anlagevermögen erläuterte er insbesondere den Verkauf des Wasserkraftwerks Magliano. In diesem Zusammenhang erfolgten Wertberichtigungen der dortigen Beteiligung auf die Anschaffungskosten für das in der örtlichen Gesellschaft verbliebene Projekt La Tana/Crespiano. Dieses Vorhaben ist aktuell allerdings zurückgestellt, da die Ressourcen der unit energy für andere Projekte gebunden sind, soll aber zu einem späteren Termin weiterverfolgt werden.



Aufgrund des Verkaufs des Wasserkraftwerks kam es auch zu einer Tilgung des Darlehens an die Objektgesellschaft. Weiterhin wirkten sich im Anlagevermögen Umgliederungen der die unit energy France betreffenden Positionen aus. Einerseits kam es zu einer Reduzierung in der Darlehensposition, während andererseits Zuschreibungen zu den Aktien erfolgten, die unter Wertpapiere im Umlaufvermögen gezeigt werden. Auch die Kaufpreisforderung an die Firma Fuhrländer wurde getilgt, aber nicht in der ursprünglichen Höhe, sondern zu einem reduzierten Betrag. Diese Minderung geht auf neu aufgedeckte Umstände bei dem verkauften portugiesischen Engagement zurück. Die Vorgänge waren in Bad Homburg nicht bekannt. Angesichts der Umstände war die mit dem Käufer erzielte Einigung ein zwar schmerzhafter, aber notwendiger Schritt, so Herr Beyer. Hingegen kam es aus dem Verkauf der griechischen Beteiligung zu einer Nachzahlung des Käufers, die sich entsprechend positiv auswirkte.



Angesichts der aufgelaufenen Verluste wies der Vorstand darauf hin, dass bei Eintritt weiterer Verluste in einer 1 Mio. EUR übersteigenden Höhe eine Verlustanzeige erforderlich wird. Für diesen Fall stellte er die Möglichkeit einer Kapitalherabsetzung in Aussicht.



Aufgrund des noch nicht erfolgten Netzanschlusses von Ancinale und der unklaren gesellschaftsrechtlichen Situation wurden hier Wertberichtigungen auf Darlehen in einer Größenordnung von 3,46 Mio. EUR vorgenommen.



Interessant war der folgende Vergleich über die Entwicklung der operativen Aufwendungen der Gesellschaft einschließlich der Personalaufwendungen. Diese betrugen in 2001 noch 2,2 Mio. EUR, um in 2002 auf 1,3 Mio. EUR zurückzugehen. In 2003 gelang eine weitere Reduzierung auf 1 Mio. EUR, und für 2004 erwartet die Gesellschaft noch rund 740 TEUR, wobei auch für 2005 ein nochmaliger Rückgang auf dann noch 690 TEUR angestrebt wird. Beiträge zu dieser Entwicklung lieferten unter anderem geringere Personalaufwendungen, reduzierte Rechts- und Beratungskosten und gesenkte Reisekosten.



Im Anschluss an diesen Part des Vorstandsberichts erhielt Herr Schwarzenbohler Gelegenheit zur Erläuterung der Ergebnisse und Planungen bei den Kraftwerken. Detaillierte Zahlen hierzu sind auf den Internetseiten der Gesellschaft einzusehen, so dass an dieser Stelle nur die Kernaussagen herausgestellt werden sollen. So lag die Produktion in 2003 mit 116.989 MWh über der Planung von 112.476 MWh. Dahinter verbirgt sich allerdings ein differenziertes Bild. Deutlich unter der Planung lagen die Ergebnisse des tschechischen Kraftwerks, ebenso die französischen Kleinkraftwerke. Hingegen erzielten Sioni und die Seine-Kraftwerke gut über der Planung liegende Werte, während der französische Windpark Lastour nahezu eine Punktlandung erreichte.



Für das laufende Jahr sind die Ergebnisse aus Tschechien und Sioni von Bedeutung, während die französischen Kraftwerke im Rahmen des Verkaufs der Aktien der unit energy france SA veräußert wurden. Bei ersterem zeichnet sich nach dem ersten Halbjahr erneut eine Planunterschreitung ab, während Sioni Aussicht auf eine wiederum erfreuliche Überschreitung bietet.



Hieran anschließend konnte Herr Beyer den Teilnehmern eine Reihe von positiven Nachrichten präsentieren. So hat die italienische Justiz überraschend schnell reagiert. Es liegt nunmehr eine Entscheidung vor, dass die angegriffene Eintragung der Verpfändung des Kraftwerks Ancinale rechtswidrig erfolgte, so dass das Handelsregister zur Korrektur aufgefordert wurde. Hintergrund ist, dass die aus Sicht von unit energy fehlerhafte Eintragung auf Basis eines Pfandvertrags erfolgte, der nicht die notwendige notarielle Beurkundung aufwies. Die Löschung der Eintragung wird von der Handelskammer erst dann vollzogen, wenn die Entscheidung rechtskräftig wird (i.e. Fehlen einer Berufung oder aufgrund der Entscheidung der Berufungsrichter).



Fortschritte waren auch hinsichtlich des Verfahrens zum Netzanschluss von Ancinale zu verzeichnen. So konnte Herr Beyer von mündlichen Auskünften berichten, wonach unit energy wohl das betreffende Verfahren gewonnen hat und offenbar auch die Vorbereitungen für einen provisorischen Netzanschluss auf dem Wege sind. Diese Informationen gab er allerdings mit dem Hinweis auf die angesichts der lokalen Rahmenbedingungen gegebenen Unsicherheiten und mit dem Vorbehalt, dass er bisher nur mündliche Kenntnis von der aktuellen Entwicklung hat. Gleichwohl hält Herr Bayer eine Fertigstellung des provisorischen Anschlusses im Oktober für möglich. (Anm. des Verfassers: Wie der Vorstand der Gesellschaft uns mitteilte, erhielt diese am 30.8.2004 ein Bestätigungsschreiben der Bezirksdirektion Enel aus Catanzaro, worin bestätigt wird, dass Enel Anfang August 2004 mit den Bauarbeiten des Netzanschlusses in Ancinale begonnen hat.)



Präsentiert wurde den Teilnehmern sodann eine auf einem Produktionsstart des Kraftwerks im März 2005 aufbauende Planrechnung, die für das Jahr 2005 mit einem negativen Ergebnis vor Steuern von 55 TEUR und einem positiven Cashflow von 845 TEUR abschloss. Mit einem Cashflow von 1,355 Mio. EUR und einem Ergebnis vor Steuern von 455 TEUR stehen für 2006 dann bessere Ergebnisse an. Die Planrechnung ist allerdings mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Dies gilt insbesondere für die anzuwendende Tarifstruktur für die Stromlieferungen sowie die Behandlung von „Grünzertifikaten“, die in die Planrechnung nicht eingeflossen sind und gegebenenfalls bis 1 Mio. EUR an zusätzlichem Ertragspotenzial bieten.



Das Kraftwerk soll zunächst als Laufwasserkraftwerk starten, während die Details des späteren Speicherbeckens noch offen sind. Die Gesellschaft schätzt die noch anstehenden Restarbeiten inklusive der derzeit offenen Rechnungen auf rund 1,5 bis 2 Mio. EUR, denen allerdings 1,5 Mio. EUR aus noch auszuzahlenden Subventionen gegenüberstehen. Zusammen mit dem Cashflow aus dem Betrieb scheint damit die Finanzierung von Ancinale gesichert.



Gezeigt wurden auch Planrechnungen für Sioni und Tschechien. Bei ersterem steht für 2004 eine Rehabilitation (Anm. des Verfassers: Renovierung und Modernisierung bei Kraftwerken) an, weshalb für 2004 ein Cashflow von 70 TEUR erwartet wird, der dann auf 115 TEUR für 2005 und 130 TEUR für 2006 steigen soll. Für die Finanzierung der Rehabilitation in Höhe von 160 TEUR ist eine Finanzierung durch Mittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) angedacht. Geprüft wird aufgrund der bisher guten Erfahrungen insbesondere mit dem lokalen Management auch der Erwerb zweier benachbarter Kraftwerke, eventuell unter Finanzierungsbeteiligung der KfW.



Tschechien wird in 2004 und 2005 einen Cashflow von jeweils rund 100 TEUR erbringen, während für 2006 der Planwert auf 50 TEUR lautet. Dieser Rückgang ist auf eine für 2006 geplante Rehabilitation zurückzuführen. Der Versuch einer Einigung mit dem lokalen Management in der Frage des Anteilserwerbs durch den dortigen Geschäftsführer ist gescheitert, so dass insoweit der Rechtsweg weiter verfolgt wird. Hier soll es am 22. September 2004 einen Gerichtstermin und wahrscheinlich zeitnah dazu eine erstinstanzliche Entscheidung geben.



Angesichts der geschäftlichen Entwicklung kam es zu deutlicher Kritik von Seiten der Aktionäre an der Gesellschaft. Dabei wurde auch die Forderung nach einer Liquidation gestellt. Diese Möglichkeit besteht faktisch aus Sicht der Verwaltung nicht. Maßgeblicher Grund dafür sind die neu aufgetauchten Bürgschaften in Frankreich. Diese waren der Gesellschaft zuvor nicht bekannt, da sich in den Gesellschaftsunterlagen weder Hinweise darauf noch der maßgebliche Vertrag fanden, und diese Umstände wurden erst im Zuge des Verkaufs der französischen Kraftwerke bekannt. Im Falle einer Liquidation würde die Bank eine Hinterlegung des Betrags auf einem Sperrkonto über die Laufzeit der Bürgschaften von noch 13 Jahren verlangen, so dass diese Mittel für eine Auskehrung nicht zur Verfügung stünden und gegebenenfalls sogar durch Inanspruchnahmen im Zeitablauf reduziert würden.



Wesentliches Asset der Gesellschaft ist damit erst einmal Ancinale, wo sich insbesondere durch die Hilfe der neu in Italien eingeschalteten Anwaltskanzlei der Weg zur Lösung der offen stehenden Rechtsprobleme eröffnet hat, auch wenn aufgrund der lokalen Rahmenbedingungen schwer vorauszusehen ist, wann diese endgültig aufgeklärt sein werden. Bemerkenswert ist dabei, dass auf diesem Wege auch erstmals eine direkte Kommunikation mit Enel möglich wurde. Während Sioni auch künftig Beiträge leisten wird, steht dies bis auf Weiteres aus Tschechien nicht zu erwarten.



In Deutschland prüft die Verwaltung die Potenziale der Zusammenarbeit mit der Watt Wasserkraft GmbH, wobei das dabei angegangene Volumen eine Gesamtgrößenordnung von bis zu 2 MW umfasst. Auf der Kapitalseite geht die Gesellschaft allerdings nicht davon aus, dass neue Investitionen in der unit energy durch die Aktionäre finanziert werden. Hingegen geht Herr Beyer davon aus, dass die Investitionsbereitschaft in regenerative Energien wieder wächst. Daher werden für die Finanzierung alternative Lösungen, so insbesondere Fondskonstruktionen, geprüft, bei denen die unit energy als Komplementärin fungieren kann. Diese sollen nach betriebswirtschaftlichen Kriterien aufgestellt und nicht als reine Steuermodelle konzipiert werden. Die Zeichnung soll vor allem den Aktionären der unit energy angeboten werden, da diese dann einen unmittelbaren Effekt (Steuervorteil und Ertrag) erzielen könnten.


Allgemeine Diskussion



Im Anschluss an den Bericht des Vorstands folgte der Bericht des Aufsichtsrats, ehe Herr Menzel für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) als erster Redner in der Generaldebatte zu Wort kam. Diesen interessierte die aktuelle Zahl der Mitarbeiter, die ihm mit einem, allerdings ohne den Vorstand, angegeben wurde. Daneben gibt es zwei freie Mitarbeiter, die die Gesellschaft unterstützen.



Weiterhin bezeichnete Herr Menzel die Personalaufwendungen als für die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft zu hoch und nicht mehr zu rechtfertigen. Angesichts der bekannt gewordenen Handlungen der Geschäftsführer der Tochtergesellschaften kritisierte er das Controlling der Gesellschaft. Ebenso konnte der DSW-Sprecher nicht nachvollziehen, wieso die Bürgschaften mit einem für die Gesellschaft beachtlichen Volumen nicht ordentlich dokumentiert wurden. Diesbezüglich wollte er auch wissen, ob und welche Belastungen daraus für die Gesellschaft bereits heute bei der Liquidität angefallen sind.



Angesichts der aufgelaufenen Verluste fragte Herr Menzel auch nach eventuellem weiterem Abschreibungsbedarf bei Beteiligungen und gegebenenfalls einer außerordentlichen Hauptversammlung noch im laufenden Jahr zur Anzeige eines Verlusts nach §92 AktG. Schließlich wollte er die Reichweite der Liquidität der Gesellschaft wissen.



Hinsichtlich des Controllings der Beteiligungen in Tschechien und Italien wies Herr Beyer darauf hin, dass die relevanten Weichenstellungen bereits vor seiner Zeit als Vorstand erfolgt sind. In beiden Fällen gab es besondere Konstellationen, die die Handlungen der lokalen Geschäftsführungen begünstigten. So hatte der seinerzeit zuständige Vorstand der unit energy bezüglich Tschechien zunächst erklärt, ihm seien die Vorgänge nicht bekannt geworden. In Tschechien hatte der lokale Geschäftsführer eine eigene Gesellschaft gegründet, mit der dann im Wege von Kapitalerhöhungen eine wechselseitige Verflechtung mit der dortigen Betriebsgesellschaft des Kraftwerks Tri Chaloupki, der Predax Finance sro, einer bis dato 98-prozentigen Beteiligung der unit energy-Tochter WRE CZ (jetzt 99 Prozent) begründet wurde. Herr Beyer hatte hierzu auch maßgebliche Dokumente entdeckt, die die Unterschrift des seinerzeit bei der unit energy zuständigen Vorstands trugen.



Anschließend zog sich die Projektgesellschaft Predax Finance sro aus der Beteiligung an der Gesellschaft des Geschäftsführers zurück, so dass letztlich für diesen eine Mehrheitsbeteiligung seines Unternehmens an der unit energy-Betriebs-Tochtergesellschaft verblieb. Strafantrag gegen den lokalen Geschäftsführer wurde gestellt.



Im Hinblick auf Italien waren die Ausführungen zurückhaltend. Man müsse die lokalen Gegebenheiten in Süditalien verstehen, erklärte Herr Beyer. Wichtig ist aus seiner Sicht ohnehin erst einmal, die Zukunft in den Griff zu bekommen. Einen Bezug zum Controlling stellte er gleichwohl am Beispiel der Eintragung der Verpfändung im Handelsregister auf Basis eines nicht notariell beurkundeten Vertrags her. Mit einer solchen Eintragung war nicht zu rechnen, da hätte das Controlling auch nichts ändern können, stellte er fest.



Die Liquidität aus dem Verkaufserlös Frankreich steht zur freien Verfügung von unit energy. Insgesamt reicht die der Gesellschaft verfügbare Liquidität bei plangemäßem Verlauf weit in das Jahr 2005 hinein. Die Notwendigkeit einer weiteren Hauptversammlung in 2004 sieht Herr Beyer nicht. Stattdessen will die Verwaltung versuchen, die Hauptversammlung im kommenden Jahr früher abzuhalten, um dann gegebenenfalls eine erforderliche Verlustanzeige in einer Veranstaltung tätigen zu können.



Sodann ging Herr Regehr auf die Frage zu den Personalaufwendungen ein, die maßgeblich die Bezüge des Vorstands betrifft. Diese setzen sich aus einer festen Komponente von 104 EUR und einem variablen Betrag zusammen. Für letzteren wurde bereits Vorsorge in Form einer entsprechenden Rückstellung getroffen. Die Fälligkeit ist allerdings an die Fertigstellung von Ancinale geknüpft, so dass der Betrag noch nicht ausgezahlt wurde. Sodann stellte das Aufsichtsratsmitglied Weber ausdrücklich fest, dass dem Aufsichtsrat seinerzeit auf ausdrückliches Befragen vom zuständigen Vorstand versichert wurde, dass außer den zu dem Zeitpunkt bekannten Verpflichtungen keine weiteren Haftungen für die Gesellschaft aus dem Engagement in Frankreich bestehen.



Im Anschluss an diese Ausführungen kam es zu einer Reihe weiterer Fragen direkt aus dem Publikum. Aus den Antworten ist insbesondere festzuhalten, dass der Verkaufspreis für die Kraftwerke in Frankreich in Höhe von 1,3 Mio. EUR zwar erst teilweise bezahlt ist, dass für die noch offenen Teile aber eine werthaltige Besicherung (Abtretung von Einspeisevergütungen) besteht.


Abstimmungen



Nachdem er die Präsenz mit rund 5.071.653 Aktien entsprechend 21,55 Prozent des Grundkapitals festgestellt hatte, leitete der Aufsichtsratsvorsitzende um 15:40 Uhr zu den Abstimmungen über, die im Subtraktionsverfahren erfolgten. Der Vorstand wurde mit einer Zustimmung von 77,53 Prozent entlastet (TOP 2), bei den Mitgliedern des Aufsichtsrats waren es zwischen rund 72 Prozent und 76 Prozent Zustimmung (TOP 3), während der Abschlussprüfer mit einer Zustimmungsquote von fast 89 Prozent wiedergewählt wurde (TOP 4).


Fazit und eigene Meinung



Erneut musste die unit energy europe AG über ein nicht den Erwartungen entsprechendes Geschäftsjahr berichten. Aber zugleich konnten Fortschritte insbesondere in Italien aufgezeigt werden. Das ist noch kein Ergebnis, aber zumindest eine Bewegung in die richtige Richtung. Ancinale wird wohl auch künftig einen wesentlichen Einfluss auf die unit energy haben. Die positiven, wenn auch vorsichtigen Nachrichten aus Italien hört man daher gern. Bis zum ersten Liquiditätszufluss aus Ancinale sind aber noch einige Hürden zu nehmen, und weitere Stolpersteine auf dem Weg dorthin sind nicht auszuschließen.



Die geringe Zustimmungsquote bei der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die niedrige Präsenz auf der Hauptversammlungen verdeutlichen das zweite große Problem der Gesellschaft. Baustellen gibt es also genug, zumal auch die Historie aufgearbeitet werden will. Aktuell gilt es aber erst einmal, die Zukunft zu sichern. Auf dem aktuellen Kursniveau lohnt es sich daher allemal, die neuen Informationen um die Gesellschaft und die Aktie aufmerksam zu verfolgen.


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Veröffentlichungsdatum: 09.09.2004 - 09:41
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