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FirstQuote: Erhebliche operative Fortschritte, abe - Resümee aus einem Jahr Berichterstattung
Vor genau einem Jahr veröffentlichten wir die erste ausführliche Studie zu FirstQuote, seinerzeit noch als Virtual Telecom bekannt. Zeit, um die mittlerweile erreichten Etappenziele zu bewerten. Angesichts der derzeitigen Internet-Aktien-Baisse auch eine Gelegenheit, um die aktuelle Kursentwicklung zu durchleuchten.

April 1999: aus Virtual Telecom wird FirstQuote Inc.. Kurze Zeit nach unserer Studie setzte das Unternehmen mit einer Namensänderung ein Signal: nicht mehr als Internet-Provider, sondern als Anbieter hochwertiger Finanzinformations- und Aktienhandels-Software wollte das bis dahin nahezu unbekannte Genfer Unternehmen bekannt werden.

Seither ist viel geschehen. Nach rund einem halben Jahr Wartedauer, mangels offizieller Informationen von den Kleinaktionären als Durststrecke empfunden, vom Unternehmen aber für intensive Entwicklungsarbeit genutzt, drangen erste Meldungen über größere Abschlüsse nach Außen. FirstQuote übernahm den zweitgrößten Finanzinformations-Anbieter der Benelux-Staaten, stattete eine wachsende Zahl institutioneller Anleger mit hochwertigen Informations- und Handelssystemen aus, entwickelte die erste paneuropäische Aktienhandels-Lösung auf WAP-Basis (=Aktienhandel per Mobiltelefon) und ging Kooperationen u.a. mit einer Schweizer Privatbank und einem Schweizer Discount-Broker ein.

Zum Donnerschlag wurde der kurz vor der Cebit an die Öffentlichkeit gedrungene Schulterschluss mit Brokat. Der weltweit führende Anbieter von E-Banking-Software wird die FirstQuote-Software zukünftig komponentenweise bei Bankkunden einbauen. Neben Umsatzpotenzial erschloss sich FirstQuote damit vor allem das notwendige Renommee, um in Finanzkreisen ernst genommen zu werden. FirstQuote stehen jetzt die Türen zu einigen der weltweit größten Banken offen.

Mit dem Brokat-Abschluss wurde auch eine, bis heute in der Öffentlichkeit wenig bekannte, Finanzierungsrunde durchgeführt. Von institutionellen Anlegern erhielt FirstQuote 7,2 Mio US$. Die vielfach kritisierte dünne Eigenkapitaldecke konnte damit für die Finanzierung der nächsten strategischen Schritte aufgefüllt werden. Gleichzeitig wurde bewiesen, dass die langjährigen Großaktionäre vom Unternehmen eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung erwarten und deshalb bereit sind, abermals Mittel in Millionenhöhe in das Unternehmen zu investieren.

Vor allem durch den Brokat-Deal konnte sich FirstQuote binnen eines Jahres unter den am stärksten wachsenden Anbietern hochwertiger Online-Finanzinformationen und Aktienhandels-Software etablieren.

Auf der Sollseite steht derzeit vor allem der schwache Kurs von 6 US$. Nach einem Zwischenhoch bei 20 US$ ist im jüngsten Internet-Crash eine hässliche Kursspitze entstanden. Bei jeder Erholung dürfte somit voerst erhebliches Material auf dem Kurs lasten. Charttechnisch hat sich die Situation derzeit eindeutig zu Ungunsten des Unternehmens gewendet. Selbst das Vertrauen einiger eingefleischter FirstQuote-Aktionäre wurde durch den Kurssturz in den Grundfesten erschüttert.

Für altgediente FirstQuote-Aktionäre stellt der derzeitige Ausverkauf aber auch eine Wiederholung der Ereignisse des letzten Jahres dar. Schon im Juni und Dezember 1999 brach der Kurs dramatisch ein, um sich danach jeweils rasch zu erholen. Ein gutes Omen für den derzeitigen Crash? Folgt auch diesmal eine rasche Erholung?

Festhalten läßt sich zunächst, dass jetzt vieles vom Markt für Internet-Aktien sowie vom geplanten Gang in ein höheres Marktsegment abhängt. Letzteres wird dabei von ersterem abhängen.

Unsere Prognose für den Markt im allgemeinen ist, daß es im Internet-Sektor nunmehr zu einer sehr differenzierten Entwicklung kommen wird: Internet-Unternehmen, die außer einer hohen Zahl an Page Impressions und vollmundiger Werbung nichts bieten können, werden an der Börse weiter verlieren. Solche Unternehmen aber, die aus der Vernetzung der Welt reale Umsätze erzielen und realistische Chancen auf positive Erträge haben, dürften nach Auslaufen der Verkaufswelle eine kräftige Erholung erleben.

FirstQuote zählt klar zur letztgenannten Gruppe. Eine Bestätigung dessen erwarten wir auch von den Zahlen des zweiten Quartals. Obgleich die Aktie wegen der Internet-lastigen Geschäftsfelder immer auch vom Gesamtmarkt abhängig sein wird, bestehen durch die Erfolge auf der operativen Seite die notwendigen Voraussetzungen, um nach Beendigung der Internet-Aktien-Baisse in eine neue Aufwärtsbewegung einzutreten. FirstQuote hatte sich nie am Internet-Hype beteiligt, die Resourcen stattdessen auf die Weiterentwicklung der Produkte konzentriert, was der Markt mittelfristig anerkennen dürfte.

Gewinner der aktuellen Kursentwicklung sind diejenigen Anleger, die die Möglichkeit haben, erst jetzt auf den Zug aufzuspringen. Fundamental ist FirstQuote heute stärker abgesichert als je zuvor, ein Neukauf auf dem derzeitigen Niveau dürfte sich, wie auch schon bei den beiden vorherigen Korrekturen, als lohnendes Geschäft erweisen.

Anleger mit bereits bestehenden Positionen sollten ihre Stücke angesichts der aufgezeigten Potenziale nicht zu derzeitigen Ausverkaufskursen in den Markt geben. Ein derartiges Vorgehen hat sich auch in de beiden vorherigen FirstQuote-Korrekturen als Fehler erwiesen, da jeweils die notwendigen fundamentalen Daten für eine neuerliche Aufwärtsentwicklung nachgeliefert wurden.

Die neue Initialzündung dürfte dieses Mal vor allem durch ein "zweites IPO" in einem höheren Marktsegment erfolgen. Die Vorbereitungen für den Segmentwechsel sollen unterdessen weit gediehen sein, heißt es aus gut informierten Kreisen. Dieser ist gleichzeitig aber auch zum Teil von den Marktbedingungen abhängig. Ein Segmentwechsel dürfte mit einer größeren Platzierung beim Publikum und einer Marketingkampagne verbunden werden.

Für einen solchen Schritt dürfte FirstQuote nach allen bisherigen Erfahrungen auch Meldungen über neue Großabschlüsse "aufgespart" haben. Die Equity Story, die das Unternehmen für einen nachhaltigen Börsenerfolg aufbauen muss, ist das Entstehen einer ernstzunehmenden Konkurrenz für Reuters und Bloomberg. Die FirstQuote-Lösungen sind nach Meinung zahlreicher Nutzer und Experten den Systemen von Reuters und Bloomberg weit überlegen und kosten dabei nur einen Bruchteil der vergleichbaren Abogebühren. Reuters und Bloomberg sind alleine durch ihr europäisches Geschäft Milliardenkonzerne. FirstQuote muss den Markt davon überzeugen, dass sich das FirstQuote-System eine gehörige Scheibe von diesem Markt abschneiden kann. Dann sind Kurse realistisch, die den bisherigen Höchstkurs der FirstQuote-Aktie in den Schatten stellen werden.



Veröffentlichungsdatum: 16.04.2000 - 03:55
Redakteur: Apollo-Verlag
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