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554240
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DE0005542401
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Lütticher Straße 8a,
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Herr Dr. Johannes Blome-Drees
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HV-Bericht DNI Beteiligungen AG - Verwaltung ist langfristig vom Erfolg der Telekom-Aktie überzeugt

Zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung lud die in Köln ansässige DNI Beteiligungen AG ihre Anteilseigner am 26. August 2004 in das Senats-Hotel Köln in die Domstadt ein. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Georg Issels (Vorstandsmitglied der Allerthal-Werke AG) begrüßte die rund 25 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und erteilte nach der Erledigung der üblichen einleitenden Formalien und Hinweise sowie der Entschuldigung des wegen eines unaufschiebbaren Gerichtstermins verhinderten Aufsichtsratsmitglieds Wirth dem Alleinvorstand Fritz Kautz das Wort.


Bericht des
Vorstands



Nach der Begrüßung der Anteilseigner gab Herr Kautz zunächst einen kurzen Überblick hinsichtlich des wirtschaftlichen Umfelds sowie der Kapitalmärkte. Wesentliches Schlagwort der Entwicklung des Jahres 2003 war die insgesamt hohe Volatilität. Auf die schweren Kurseinbrüche bei deutschen Aktien in den ersten Monaten folgte eine zeitweilig rasante Aufholjagd, die insgesamt zu deutlichen Zuwächsen bei den wichtigen Indizes führte. So konnte der DAX um 37 und der M-DAX um 48 Prozent zulegen, an der Spitze lagen der TecDAX sowie der S-DAX mit Zuwächsen in einer Größenordnung von jeweils 51 Prozent. Die konjunkturelle Lage in Deutschland hat sich nach wie vor nicht nennenswert verbessert, belastend wirkten sich vor allem die weiterhin tiefen strukturellen Probleme aus, bei denen bislang keine ansatzweise Lösung zu erkennen ist.



Durch die per Jahresende 2002 erfolgte Einbeziehung der DNI-Aktie in die Preisfeststellung des Freiverkehrs der Börse Berlin-Bremen und München konnte sich nach Vorstandsangabe ein vergleichsweise liquider Markt für die Aktie etablieren. Der Kursverlauf hat im Berichtsjahr die sehr volatile Entwicklung an den Kapitalmärkten nachvollzogen und notierte im Tief bei 4 EUR und in der Spitze bei 9,50 EUR, der Jahresschlusskurs von 8,80 EUR lag um 2,2 Prozent unter dem Vorjahr und ist aus Sicht der Verwaltung noch nicht zufriedenstellend.



Wesentliche Wertpapiertransaktionen im Berichtszeitraum, die mit Gewinn abgeschlossen werden konnten, waren Tele Atlas N.V., Stella Entertainment AG i.L., mobilcom AG und freenet AG. Mit Verlust abgeschlossen wurden Engagements bei der Deutschen Telekom AG, der Media AG sowie der Allianz AG. Gegenüber dem Vorjahreswert reduzierte sich der von der DNI gehaltene Wertpapierbestand von 1,73 auf 1,64 Mio. EUR, die Eigenkapitalquote hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht auf 48,9 (46,6 Prozent) erhöht. Bedingt durch den verminderten Umschlag der Wertpapierpositionen sind die Umsatzerlöse von 1,33 auf 0,72 Mio. EUR zurückgegangen, der hieraus resultierende Aufwand beläuft sich ausweislich der vorliegenden Bilanz auf 0,5 nach 0,75 Mio. EUR im Vorjahr.



Zufrieden stellte der Vorstand weiter fest, dass die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens gegenüber dem Geschäftsjahr 2002 von 635 TEUR drastisch auf nunmehr 81 TEUR reduziert werden konnten, was nicht zuletzt auf die erfolgreiche Portfoliooptimierung zurückzuführen ist. Ebenfalls rückläufig entwickelten sich die betrieblichen Aufwendungen mit 66 nach 179 TEUR im Vorjahreszeitraum. Sowohl beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 117 (minus 231) TEUR als auch beim Jahresüberschuss von 96 (minus 239) TEUR ist der DNI Beteiligungen AG im abgelaufenen Geschäftsjahr die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen. Das Ergebnis je Aktie nach DVFA/SG hat sich von minus 1,59 EUR auf plus 0,64 EUR verbessert, der Bilanzverlust reduzierte sich angesichts des positiven Jahresergebnisses auf 327 (423) TEUR.



Im laufenden Geschäftsjahr wurden nach Angabe von Herrn Kautz die bestehenden Wertpapierpositionen im Telekommunikationsbereich optimiert und teilweise verstärkt. Das mit Abstand größte Einzelengagement, die Deutsche Telekom AG, wurde in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2004 nochmals erheblich ausgeweitet. Die insgesamt positive Einschätzung der Verwaltung bezüglich der Aktie der Deutschen Telekom hat sich bislang noch nicht im Kursverlauf widergespiegelt. Neben der Telekom wurde auch in die mobilcom AG und die Freenet AG investiert.



Bei der mobilcom AG ergibt sich nach Einschätzung der Verwaltung interessantes Potenzial aus Forderungen gegenüber der France Telekom AG, welche möglicherweise in der Zukunft durchgesetzt werden können. Die letzte Hauptversammlung des Unternehmens hat diesbezüglich allerdings noch keine Fortschritte gebracht.



Mit entscheidend für den Verlauf des Geschäftsjahres 2004 der DNI ist laut Vorstand in erheblichem Maße die weitere Kursentwicklung der Aktien der Deutschen Telekom AG, die letztlich auch darüber entscheiden wird, ob auch für 2004 ein Gewinn erzielt werden kann. Bei den größten Depotpositionen per August 2004 handelt es sich nach Auskunft von Herrn Kautz um Positionen in Deutsche Telekom AG, Carthago Capital Beteiligungen AG, mobilcom AG, freenet AG, Rheiner Moden AG, TON-ART AG, Allerthal-Werke AG, GSC Info und Beteiligungen AG, Sattler & Partner AG sowie der Webac Holding.


Allgemeine Aussprache



Als erster Redner meldete sich Herr Weeke zu Wort und erkundigte sich nach den Beweggründen, die im Berichtsjahr zum teilweise verlustbehafteten Verkauf der Aktien der Deutschen Telekom AG geführt haben. Nach Angabe von Dr. Issels ist die Gesellschaft bereits seit drei Jahren auf der Käuferseite bei der Telekom und hat die Aktien zu Kursen von 19 EUR und im Tief bei etwas über 9 EUR erworben wurden. Hintergrund der Investition sind die positiven Einschätzungen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung des Unternehmens, das in den vergangenen Jahren die Verschuldung deutlich von 68 auf nun knapp 40 Mrd. EUR reduzieren konnte und einen erfreulichen Free Cashflow von stabilen 1,50 bis 2 EUR je Aktie erwirtschaftet, der bereits für das Geschäftsjahr 2004 zu einer Wiederaufnahme der Dividendenzahlung an die Anteilseigner führen soll.



Die Aktienposition in den Papieren der Deutschen Telekom soll nach Aussage des Aufsichtsratsvorsitzenden sehr langfristig gehalten werden. Vor diesem Hintergrund wurden langlaufende Optionen mit einer Basis von 10 und 20 mit einer Laufzeit bis Ende 2008 gekauft. Die Verwaltung der DNI geht mit Sicht auf vier Jahre von einem Kurspotenzial der Telekom-Aktie deutlich über 20 EUR aus. Zum Laufzeitende sollen die Optionen ausgeübt werden. Die Dividendenzahlungen der Telekom sollen dann die Finanzierungskosten der Beteiligung decken. Angestrebt wird, jede Aktie der DNI AG mit der Kursentwicklung einer Aktie der Deutschen Telekom AG zu unterlegen.



Bei den von Herrn Weeke angesprochenen Verlustrealisationen handelt es sich um Effekte, die aus dem Verkauf von zuvor gehaltenen Aktien der Telekom AG resultieren, die Veräußerung erfolgte teilweise zur Drehung des Engagements bei diesem Wert in die angesprochenen Optionen. Die Gewinne und eben auch die Verluste aus den gehaltenen Positionen von Aktien der mobilcom und freenet resultieren aus zwischenzeitlichen Veräußerungen von Teilbeständen. Angesichts der erheblichen Volatilitäten ist es nach Überzeugung der Verwaltung trotz der langfristig ebenfalls positiven Einschätzung dieser beiden Werte angeraten, hier Gewinn- und gegebenenfalls auch einmal Verlustrealisationen vorzunehmen.



Die gehaltenen freenet-Aktien wurden zu umgerechnet circa 24 EUR je Aktie veräußert und zu 15 bis 16 EUR zurückerworben. Die Position von mobilcom-Aktien wurde indes durchgehalten, da man sich hier Potenzial aus möglichen Forderungen gegenüber der France Telekom im Zusammenhang mit dem letztlich gescheiterten UMTS-Engagement von mobilcom verspricht (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research). Angesichts der guten Liquiditätsausstattung sowohl von mobilcom als auch der freenet sind die Rückschläge nach Auffassung von Dr. Issels nicht als problematisch zu beurteilen, bei freenet beläuft sich die mittelfristige Kurserwartung auf über 20 EUR.



Nähere Informationen erbat Herr Weeke im Zusammenhang mit dem erzielten Gewinn bei der insolventen Stella Entertainment AG. Die Entwicklung dieser Gesellschaft werde schon seit mehreren Jahren verfolgt, so die Verwaltung im Rahmen ihrer Antwort. Nach der Insolvenz und durch den offenbar über die Börse erfolgten teilweisen Beteiligungsverkauf des von der DEAG gehaltenen Aktienpakets ist der Kurs mit Werten von 0,01 und 0,02 EUR ins Bodenlose gefallen. Im Zuge dieser Kursentwicklung wurden immer mal wieder Positionen an diesem lediglich im Tief noch mit 55 TEUR bewerteten Mantel erworben, so Dr. Issels weiter. Bei zwischenzeitlich steigenden Kursen konnten die Stücke mit einem erfreulichen Ertrag von 60 TEUR veräußert werden.



Aktionär Völler erkundigte sich nach näheren Detailangaben zu den wichtigsten Depotpositionen, wie zum Beispiel nach den ungefähr gehaltenen Stückzahlen der drei Telekomunternehmen sowie den durchschnittlichen Einstandspreisen. Nach Angaben der Verwaltung verfügt die DNI bei der Telekom über 85.000 Kaufoptionen zu einer Basis von 10 EUR und über weitere 150.000 Optionen auf Basis von 20 EUR. Im Ergebnis partizipiert die Gesellschaft damit bereits heute fast schon im Verhältnis 1:1 an der Kursentwicklung des Bonner Konzerns. Der gewichtete Einstandskurs beläuft sich auf Grundlage dieser Konstellation auf rund 16 EUR. Bei mobilcom, hier werden 15.000 Papiere gehalten, beläuft sich der Durchschnittskurs der Hauptposition auf 16 EUR mit Nachkäufen zu knapp unter 10 EUR je Aktie. Laut Verwaltung befinden sich aktuell auch 5.000 freenet-Aktien im Depot der Gesellschaft, die im Mittel zu 15 EUR in die Bücher genommen wurden.



Auf weitere Nachfrage bezifferte der Aufsichtsratsvorsitzende den Netto-Inventarwert der DNI AG auf etwa 6 bis 7 EUR. Diesem Wert müssen jedoch noch mögliche Nachbesserungsrechte aus laufenden Spruchstellenverfahren hinzuaddiert werden. So wurden beispielsweise knapp unter 8.000 Mannesmann-Aktien sowie eine Anzahl Aktien der FAG Kugelfischer angedient.



Besorgt zeigte sich Herr Völler angesichts der Entwicklung bei der Webac Holding AG, an welcher die Gesellschaft ebenfalls beteiligt ist. Aktueller Stand der laufenden Rechtstreitigkeiten ist, so Dr. Issels in seiner Antwort, dass ein Ende im Laufe der kommenden sechs bis zwölf Monate wohl nicht zu erwarten ist. Das in erster und zweiter Instanz von den Streubesitzaktionären gewonnene Verfahren über die auf der 2000er Hauptversammlung (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research) beschlossene Sonderprüfung des Unternehmens ist derzeit beim BGH anhängig. Der aktuelle Aktienbestand beläuft sich auf mehr als 20.000 Stück, die zu Kursen zwischen 5 und 6 EUR erworben wurden.



Auf Nachfrage wurden auch die Werte mit den größten Gewinn- und Verlustbeiträgen im abgelaufenen Geschäftsjahr genannt. Dabei handelte es sich auf der positiven Seite um die Tele Atlas N.V., Stella Entertainment, mobilcom, freenet, Info Genie und Münchener Rück. Verluste mussten bei der Deutschen Telekom, Media, Allianz, Adori und Höchst hingenommen werden.



Als Grund für die Veräußerung der Anteile an der Tele Atlas N.V. nannte die Verwaltung grundsätzliche Portfolioüberlegungen hinsichtlich einer Investition in Aktien von freenet sowie mobilcom. Ausschlaggebend für den Verkauf im letzten Jahr war die zeitweilig ungesicherte Unternehmensfinanzierung bei Tele Atlas. Diese hat sich in der Zwischenzeit durch den Einstieg eines US-Investors deutlich verbessert. Auf die Frage nach einer geplanten Nutzung des neu zu schaffenden genehmigten Kapitals führte die Verwaltung aus, hier solle die notwendige Handlungsfreiheit geschaffen werden, um das Volumen der DNI AG weiter zu erhöhen.



Die Kosten für die Abschlussprüfung wurden auf Nachfrage mit knapp unter 10 TEUR beziffert, der Wechsel zum jetzigen Wirtschaftsprüfer erfolgte in 2002. Bei den fälligen Steuern handelt es sich um Nachzahlungen, die im Rahmen einer Betriebsprüfung für die Jahre 1998 bis 2001 ermittelt wurden und sich auf rund 20 TEUR belaufen.


Abstimmungen



Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache kurz nach 12 Uhr wurde die Präsenz mit 56.440 Aktien oder 37,63 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen wurden einstimmig verabschiedet. Im Einzelnen beschlossen wurden die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl der Formhals Revision- und Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Wipperfürth, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2004 (TOP 4), die Aufhebung und Neufassung des genehmigten Kapitals (TOP 5) sowie die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 6).


Fazit



Die Aktionäre der DNI Beteiligungen AG können sich für das abgelaufene Geschäftsjahr über die Rückkehr in Gewinnzone freuen, auch der bestehende Bilanzverlust konnte auf 327 TEUR reduziert werden. Entscheidend für die weitere Entwicklung des Unternehmens wird, ausgehend vom gegenwärtigen Portfolioschwerpunkt, die künftige Performance der Aktie der Deutschen Telekom AG sein. Zielsetzung der Verwaltung ist, dass künftig jede DNI-Aktie durch eine Aktie am ehemaligen Telekommunikationsmonopolisten "unterlegt" ist dass und der innere Wert jeder Aktie im Verhältnis 1:1 an deren Kursentwicklung partizipiert. Die übrigen Aktivitäten sowie die möglichen Nachbesserungsansprüche aus noch laufenden Spruchstellenverfahren gäbe es dann noch dazu.


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Hinweis: Die DNI Beteiligungen AG besitzt Aktien der GSC Info und Beteiligungen AG, der Muttergesellschaft von GSC Research.



Veröffentlichungsdatum: 30.08.2004 - 11:39
Redakteur: ala
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