Bei einem der fraglichen Objekte handelt es sich um einen 15.000 qm umfassenden Bürokomplex, den Areal im letzten Jahr zu sehr günstigen Konditionen erworben hat. Nicht einmal 1.000 DM pro Quadratmeter Nutzfläche machte der Kaufpreis von rund 12 Mio. DM aus. Ein intaktes Bürogebäude in dieser Lage ist normlerweise mit mindestens 5.000 DM pro Quadratmeter bewertet, was den Wert der Schwalbacher Immobilie nach erfolgreicher Renovierung und Vermietung auf etwa 60 bis 80 Mio. DM steigen lassen könnte.
Dieser Wertzuwachs wird für die Areal und ihre Aktionäre natürlich erst dann erkennbar, wenn er am Markt realisiert werden kann. Angesichts der boomenden Büromärkte in und um Frankfurt scheint der Zeitpunkt dafür jetzt günstig zu sein. Die Hinzuziehung der WCM mit all ihren Kontakten und ihrer Kompetenz macht einen Entwicklungs- und Vertriebserfolg noch wahrscheinlicher.
Die neue Kooperation könnte auch mit Blick auf die Zukunft wertvoll werden. Nach der Veräusserung des Schwalbacher Objektes sind weitere Möglichkeiten erhebliche stille Reserven am Markt zu realisieren vorhanden. Man denke nur an die Areal-Gelände in Rheda-Wiedenbrück (24.000 qm Nutzfläche) und Detmold (eh. Sinalco, 10.000 qm Nutzfläche), die zum Teil an Bertelsmann vermietet sind.
Die aussichtsreiche Zusammenarbeit mit der WCM ist der zweite große Coup im Bereich Kooperationen, den das Areal-Management innerhalb eines Jahres vorweisen kann. Bekanntlich kaufte man vor etwas mehr als einem Jahr den Börsenmantel der Dortmunder Stiftsbrauerei (WKN 554950, heute DBI) von der Dortmunder Actien-Brauerei (DAB) und verkaufte von den erworbenen 99,7 % anschließend 75 % an die IVG und 5 % an die Allerthal-Werke.
Damit wurde der Kaufpreis für den Börsenmantel schon wieder hereingeholt, obgleich man weiter im Besitz eines Anteils in Höhe von 19,7 % ist. Diese Beteiligung könnte bei einer erfolgreichen Mantelentwicklung durch die IVG schnell einen hohen Teil der heutigen Börsenkapitalisierung der Areal abdecken.
Für die Bewertung der Areal-Aktie noch wichtiger als die Gewinnpotenziale dürfte aber sein, dass das Management mit diesen Abschlüssen zeigt, dass es in der Lage ist, mit guten Kontakten und hoher Kompetenz die noch im Aufbau befindliche Areal Immobilien AG zu einem aussichtsreichen Titel am deutschen Aktienmarkt zu entwickeln. Die rasante Kursentwicklung des letzten Jahres muss vor diesem Hintergrund keine Eintagsfliege bleiben.