Am 4. September hat auf Antrag einzelner Aktionäre eine außerordentliche Hauptversammlung der Foris AG in Frankfurt stattgefunden. Diese Hauptversammlung und deren Vorbereitung mit den einhergehenden öffentlichen Diskussion um die künftige personelle und inhaltliche Führung der Gesellschaft hat nach Unternehmensangaben erhebliche Kapazitäten gebunden, aber auch zu internen und externen Irritationen geführt.
Erst mit einer klaren Bestätigung der künftigen Ausrichtung als Ergebnis der Hauptversammlung konnte die vorgeschlagene Restrukturierung der Gesellschaft konsequent umgesetzt werden. Das zugrundeliegende 20 Punkte-Programm "FORIS 2003" ist unter
www.foris.de abrufbar. Die dort avisierten Ziele werden nach Unternehmensangaben bereits zum Jahresende fast vollständig erreicht sein. Die Hauptversammlung hat außerdem eine Satzungsänderung der FORIS AG beschlossen, derzufolge die Gesellschaft künftig auch durch einen Alleinvorstand vertreten werden kann. Diese Änderung korrespondiert mit der Konzentration der Geschäftstätigkeiten und trägt außerdem zur Kostenentlastung bei. Herr Schuba wird demnach nach erfolgter Restrukturierung, wie bereits bei seiner Amtsübernahme besprochen, in Kürze aus dem Unternehmen ausscheiden.
Im Konzern beträgt der Umsatz zum 30.9.02 17.548 Mio. EUR (30.9.01: 15.894 Mio. EUR). Dabei wird ein Verlust in Höhe von -2.874 Mio. EUR (-3.702 Mio. EUR) ausgewiesen. Der Umsatzanteil der FORIS AG mit dem Kerngeschäft der Prozessfinanzierung beträgt 1.924 Mio. EUR (1.773 Mio. EUR).
Insgesamt befinden sich weiteren Angaben zufolge zum Stichtag 179 (219) Verfahren mit einem Optionsvolumen in Höhe von 45.020 Mio. EUR (49.403 Mio. EUR) und einem aktuellen Risiko von 9.096 Mio. EUR (8.787 Mio. EUR) in Finanzierung. Die geleisteten Anzahlungen auf diese Verfahren betragen nach Wertberichtigung 4.014 Mio. EUR (3.445 Mio. EUR). Obwohl derzeit in Summe weniger Verfahren finanziert werden, wirkt sich nach Ansicht des Managements die Erhöhung des Mindeststreitwertes im Vergleich zum Vorjahr positiv aus. D.h. das durchschnittliche Optionsvolumen pro Verfahren konnte um 11,5% auf 251.508 EUR gesteigert werden.
Die FORATIS AG weist einen Umsatz in Höhe von 15.160 Mio. EUR (13.255 Mio. EUR) und ein Ergebnis von 0,646 Mio. EUR (0,265 Mio. EUR) aus. Insgesamt wurden 501 Gesellschaften (412) verkauft, was einer Steigerung um 21,6% entspricht. Der FORIS Übersetzungdienst als Angebot des FORIS Instituts hat in den ersten neun Monaten 297 Aufträge (78) abgewickelt und damit einen Umsatz in Höhe von 0,185 Mio. EUR (0,115 Mio. EUR) erzielt. Der Rohertrag ist auf 0,795 Mio. EUR (0,30 Mio. EUR) gestiegen.
Die Fortbildungsnachfrage ist weiteren Angaben zufolge "offensichtlich konjunkturbedingt" rückläufig. Die FORIS Akademie bietet aus diesem Grund derzeit keine Seminare an. Im gesamten Unternehmen waren zum 30.9 noch 30 (39) Mitarbeiter tätig. Im kommenden Jahr sollen maximal 20 Mitarbeiter beschäftigt sein.
Veröffentlichungsdatum:
31.10.2002
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19:50
Redakteur:
rpu
