In der Auseinandersetzung um die Übernahme von Leo Kirchs Anteilen am Springer-Verlag will der WAZ-Konzern offenbar nach einem Bericht des "Tagesspiegel" zurückstecken. Wie vwd schreibt, berichtete das Blatt am Freitag vorab, dass das bisherige Angebot ein taktisches Manöver gewesen sei.
Vielmehr wolle der australische Medienunternehmer Rupert Murdoch den Essener Konzern überbieten. Während die WAZ 960 Mio. EUR für die 40-Prozent-Beteiligung an Springer biete, wolle Murdoch 1,1 Mrd. EUR zahlen. Laut "Tagesspiegel" wolle die WAZ Murdoch den Vortritt lassen und dafür die 150 Mio. EUR kassieren, um die das Angebot des Australiers die eigene Offerte übersteigt.
Weiteren Angaben zufolge sei der Hintergrund, dass die WAZ sich nicht auf eine juristische Auseinandersetzung mit dem Axel Springer Verlag einlassen wolle. Verlegerwitwe Friede Springer und Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner hatten sich vehement gegen die feindliche Übernahme ausgesprochen. Bei Springer sei zu hören, dass Friede Springer Murdoch dem WAZ-Konzern vorziehe. WAZ und Axel Springer Verlag hätten sich offiziell aber nicht äußern wollen, konnte man der Meldung weiter entnehmen.