Nachdem es bei der Advanced Medien AG zu Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit der dem ehemaligen Aufsichtsrat Herr Dr. Jovy zuzurechnenden Maxx Film gekommen war, übernahm Herr Otto Dauer die Position des Alleinvorstands der Gesellschaft. Vorher war Herr Dauer unter anderem in der Geschäftsleitung der zwischenzeitlichen EM.TV-Beteiligung Dolce Media der Gebrüder Gottschalk und bei der BHF Bank tätig. Vor wenigen Tagen konnte man der Presse entnehmen, dass die an der Gesellschaft beteiligte e-m-s AG einen Käufer für ihren Anteilsbesitz an der Advanced Medien AG gefunden habe.
Philipp Steinhauer erkundigte sich für GSC Research bei Herrn Dauer über die aktuelle Situation und die Zukunft der Advanced Medien AG.
Dauer: „Ein Aktienkurs von einem Euro ist keine Herausforderung für uns“
GSC Research: Herr Dauer, in was für einem Zustand haben Sie die Advanced Medien AG vorgefunden, als Sie im März in den Vorstand berufen wurden?
Dauer: Als ich am ersten März in das Unternehmen eingetreten bin, war die Gesellschaft mehr oder weniger am Ende, nachdem die Herren Christophe Montague und Hanns-Arndt Jovy das Unternehmen regelrecht abgewirtschaftet hatten.
GSC Research: Warum wurden gerade Sie in den Vorstand berufen?
Dauer: Ich kenne diverse Aufsichtsräte, die Herren Professor Heid und Professor Hemmelrath, Herrn Wirsing und Herrn Lindlbauer. Der Aufsichtsrat hatte den Vorstand nahezu vollständig neu besetzt. Herr Montague wurde entlassen und Herr Hoffman hatte um seine Freistellung gebeten. Das Unternehmen war heruntergewirtschaftet, als ich in den Vorstand eintrat. Ein Verlust in Höhe von 72 Millionen Mark bei 28 Millionen DM Umsatz spricht für sich.
Und dann die „Heartbreakers“ Geschichte. Hier wurde ein Großteil im voraus bezahlt, die restlichen drei Millionen konnten jedoch nicht mehr beigebracht werden. Können Sie sich vorstellen, was es heißt, wenn man die letzten drei Millionen Dollar nicht mehr auf die Beine stellen kann? Zum Glück konnte ich das Ruder noch rechtzeitig herumreißen und den Film zu Ende finanzieren. Auch der kürzlich herausgebrachte Film „Ghostworld“ musste noch finanziert werden. Ohne die Herausbringung im Kino wäre der Weiterverkauf an eine Fernsehanstalt gefährdet gewesen.
GSC Research: Gibt es noch aktuelle Projekte, die finanziert werden müssen?
Dauer: Im Prinzip nein. Es gibt vielleicht den einen oder anderen Filmeinkauf, der noch nicht vollständig bezahlt ist, aber die größten Projekte haben wir auf Null zurückverhandelt
GSC Research: Wie ist die derzeitige Lage der Bewertungen am Lizenzmarkt einzuschätzen?
Dauer: Schön ist sie auf keinen Fall. Man sollte jetzt nicht zu hektisch verkaufen, sondern Ruhe bewahren.
GSC Research: Ist es tatsächlich so, dass sich die Kirch-Gruppe mit Bertelsmann zusammen geschlossen und gesagt hat, dass man sich nicht die Preise verderben lasse?
Dauer: Zuerst einmal wurden ja von Kirch und Bertelsmann selbst die Preise in die Höhe getrieben. Bei den Output-Deals mit den Majors haben sie sich gegenseitig überboten.Dann kamen die Firmen des Neuen Marktes, welche die Preise noch weiter anheizten. Seit 2000 befinden sie sich jetzt im Sinkflug. Man muss die Relation der Preise zum Produktionsbudget sehen. Die deutschen Rechte haben zu Höchstzeiten über 20 Prozent am Produktionsvolumen ausgemacht, jetzt sind wir wieder bei etwa acht bis zwölf Prozent. Das ist sehr gesund und vernünftig.
„Heartbreakers“ würde jetzt nur mehr ein Drittel kosten, und wäre auf dieser Basis ein großes Geschäft. Wir haben vier Millionen DM im Kino erzielt, wir haben mehr als sechs Millionen DM im TV erlöst und noch eine Million DM im Videomarkt. Mit den weiteren Verwertungsrechten, die wir noch besitzen, werden wir den Einkaufspreis decken können. Das wäre nicht jedem gelungen.
GSC Research: Noch im dritten Quartal 2000 wurde der Geschäftsverlauf der Gesellschaft positiv kommuniziert. Hätte man dieses Ergebnis nicht schon früher sehen können?
Dauer: Die Neumonatszahlen waren noch ohne irgendeinen relevanten Hinweis, obwohl der Vergleich mit Maxx Film zeitlich sehr nahe an der Publikation der Neunmonatszahlen lag.
GSC Research: Liegt hier ein möglicher Angriffspunkt gegen das alte Management?
Dauer: Wir greifen an jeder Stelle an. Ich meine, dass man die Neunmonatszahlen nicht mehr so hätte kommunizieren sollen.
GSC Research: Wie ist der Stand hinsichtlich Maxx Film?
Dauer: Die Gegenseite wehrt sich mit allen Mitteln. Da ist im Wesentlichen Dr. Jovy als Bevollmächtigter der Maxx Film, der mit uns alle Korrespondenz geführt hat, aber selbst weder als Gesellschafter noch in der Geschäftsführung vertreten ist. Er hat die Firma gegründet und vertritt sie als Bevollmächtigter, de facto ist also Maxx Film gleich Dr. Jovy. Er selbst hält sich haftungsrechtlich immer nur im Hintergrund.
GSC Research: Nehmen Sie an, dass die Maxx Film nur gegründet wurde, um hier hinein Filmvermögen der Advanced Medien zu verschieben? Sah Herr Dr. Jovy schon frühzeitig, dass es mit der Advanced Medien bergab ging?
Dauer: Nach unserem Kenntnisstand besitzt die Maxx Film nicht mehr als die von uns erworbenen Filmrechte. Die ersten Verkäufe haben schon 1999 stattgefunden. Man könnte den Eindruck gewinnen, er wollte die Advanced Medien betrügen, denn sonst hätte er auch alles planmäßig bezahlt. Man kann jedoch nicht sagen, dass an die Maxx Film die guten Filme gingen und das schlechte Material bei uns geblieben sind. Das damals Aktuelle ist zum großen Teil übergegangen, mit dem Film „Heartbreakers“ z. B. hat Maxx Film überhaupt nichts zu tun.
GSC Research: Wie sieht die Situation bei der von Dr. Jovy initiierten get AG aus, an welcher auch die e-m-s AG beteiligt ist, und an der sich Kleinanleger mit einer Ausfallgarantie beteiligen konnten?
Dauer: Die Advanced hatte auf Initiative von Dr. Jovy Video-on-Demand-Rechte an die get AG verkauft, mit Zahlungsziel Oktober 2001. Wir haben nie auch nur einen Pfennig hiervon gesehen, und im August 2001 ging die Gesellschaft in Insolvenz. Wir kämpfen jetzt um diese Rechte, damit wir zumindest die Möglichkeit haben, diese weiter zu verkaufen. Das Private Placement der get AG ist übrigens gescheitert.. Alle Zeichnungen sind nach unseren Informationen rückabgewickelt worden.
GSC Research: Sie haben nach Ihrem Eintritt das Filmvermögen radikal abgeschrieben. Warum das?
Dauer: Wir haben 18 Millionen DM Wertberichtigungen zum 31. Dezember vorgenommen, die übrigen Abschreibungen resultieren planmäßig aus der Auswertung. Wenn man ein Filmrecht kauft, so sieht man es zunächst auf der Aktivseite . Wertet man es im Kino aus, so schreiben wir planmäßig 20 Prozent ab. Wird es dann als Video ausgewertet, so werden weitere 20 Prozent abgeschrieben, und bei der ersten Auswertung im Fernsehen müssen 60 Prozent von den übrig gebliebenen 60 Prozent abgeschrieben werden. Die verbleibenden 24 Prozent stellen den Restbuchwert dar, der beim zweiten Fernseh-Zyklus komplett abgeschrieben wird.
GSC Research: Ist bei der Bewertung des Filmvermögens alles mit rechten Dingen geschehen?
Dauer: Ob ein Teil der Abschreibungen schon zum 31. Dezember 1999 hätte geschehen müssen, haben wir noch nicht geprüft. Wir machen keine Hetzjagd gegen den ehemaligen Vorstand, auch wenn wir uns das Geschäftsjahr 1999 sicherlich noch genau anschauen müssen. Wir sind der Meinung, dass man Filmrechte mindestens einmal jährlich prüfen sollte, um zu sehen, ob die Bewertung noch realistisch ist. Wenn beispielsweise der Film „Heartbreakers“ noch mit einer Million Dollar Restbuchwert in der Bilanz steht, dann halte ich das für realistisch, da der im ersten Zyklus drei Millionen Dollar eingebracht hat.
GSC Research: Wie ist die derzeitige Situation Ihres Filmstocks einzuschätzen?
Dauer: Wir haben eine hohe Zahl an niedrig bewerteten Kleinstrechten und eine überschaubare Zahl von werthaltigen aktuelleren Filmen. Wir bekommen auch erst beim Auslauf bestimmter Zyklen wieder neue Einnahmen aus dem weiteren Verkauf. Wir können aber nicht bereits jetzt einen 2010 auslaufenden Zyklus nochmals verkaufen. Die Sender haben zwar einen Vorlauf, dieser ist jedoch meist so um die zwei Jahre. Der Filmstock hat für uns eher den Charakter eines Entschuldungsinstruments. Wenn wir etwas verkaufen können, so können wir Bankverbindlichkeiten zurückführen.
GSC Research: Wie sieht es aktuell hinsichtlich Ihrer Fremdfinanzierung aus?
Dauer: Sehr gut. Wir haben vom Bankhaus Delbrück einen aktuellen Kreditvertrag über 10 Millionen Euro vorliegen. Dieser läuft bis zum 30. Juni 2002. Mit dem Bankhaus Hauck & Aufhäuser ist auch so weit alles in Ordnung, hier haben wir Verbindlichkeiten in Höhe von 1,6 Millionen Euro. Im Hinblick auf den Filmstock ist das also alles überschaubar. Und wir haben auch noch offene Forderungen in Höhe von sieben Millionen Euro, die nach Zahlungsplan im Laufe der nächsten sieben Monate eingehen werden.
Es ist uns gelungen, im September und November nach langer Zeit wieder drei TV-Rechte zu verkaufen. Auch haben wir sieben Video- und DVD-Rechte an die e-m-s AG verkauft. „Ghostworld“ und „Der Überfall“ haben wir im Kino herausgebracht. Wir haben es geschafft, einen Spitzenstand von 24 Millionen DM Verbindlichkeiten bei Delbrück auf nunmehr 19 Millionen DM zu reduzieren, wir haben es geschafft, „Heartbreakers“ zu Ende zu finanzieren, und wir haben es geschafft, unseren Kredit bei Hauck & Aufhäuser von sieben Millionen DM auf unter drei Millionen DM herunterzufahren. Wir selbst haben sonst keine weiteren Bankverbindlichkeiten, die übrigen Kredite im Konzernabschluss betreffen unsere Tochtergesellschaft U.F.O. (Unified Film Organisation, eine 51prozentige Beteiligung) mit 15 Millionen Dollar, und diese werden sich jetzt deutlich senken.
GSC Research: Wie sieht es momentan bei U.F.O. aus?
Dauer: Das vierte Quartal wird voraussichtlich gut werden, die anderen Quartale waren unter anderem von Verschiebungen gekennzeichnet. Für die momentan bei U.F.O. liegenden fünf produzierten Rechte soll großes Kaufinteresse bestehen. Hierdurch könnten dort die Fremdverbindlichkeiten in großem Maße reduziert werden.
GSC Research: Wie ist Ihr Verhältnis zum U.F.O.-Management? Könnte das Team in den USA nicht versuchen, ihr deutsches Problem loszuwerden?
Dauer: Wir haben ein ausgezeichnetes Verhältnis zum Management. Im November hat die Advanced sogar ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 202.000 Dollar gegeben. Dieses ist für die dort anfallenden operativen Kosten verwendet worden, die eine Bank nicht finanziert hätte. U.F.O. wird jetzt mehrere Filme für Fonds produzieren. Auch dadurch kommt die Gesellschaft in ein ruhigeres Fahrwasser.
GSC Research: Weniger gut scheint es derzeit bei Ihrer gemeinsam mit Wolfgang Petersen initiierten Filmproduktionsgesellschaft Red Cliff auszusehen...
Dauer: Es gibt eine Klageschrift, der Prozess ist jedoch noch nicht angelaufen. Herr Petersen will anscheinend Druck auf uns ausüben, um so das Geld aus der Red Cliff herauszuholen. In der Firma steckt ja vor allem das Geld von Advanced, immerhin 5,5 Millionen US-Dollar.
GSC Research: Ist das Projekt Red Cliff ganz gescheitert?
Dauer: Bei unserem Besuch im Juli diesen Jahres in Los Angeles hat uns Herr Petersen zu verstehen gegeben, dass er in nächster Zeit kein Projekt realisieren wird, was ich sehr verwunderlich finde. Vertraglich waren ganz klar benannte Projekte geplant, mit Produktionsbeginn noch im Jahr 2001. Wir halten dagegen und streben einen Vergleich an. Er hat bisher noch nichts Erkennbares geleistet und möchte 12 Millionen DM vereinnahmen. Das ist gegenüber den deutschen Anlegerinnen und Anlegern nicht vertretbar.
GSC Research: Wie könnte ein Vergleich mit ihm aussehen?
Dauer: Wir stellen uns einen Vergleich vor, bei dem der Großteil des Geldes Advanced zusteht und noch ein Restbetrag für Abwicklungen an Petersen geht. Red Cliff mit den geplanten Projekten würde bei Petersen bleiben. Ein anderer Vorschlag wäre, dass man endlich „Café Berlin“ realisiert. Es gibt Partner, die hier mitmachen würden, und es gibt eine Aussicht auf Förderung. Was nicht geht ist, dass Advanced wie vertraglich vereinbart die gesamten Kosten trägt und Herr Petersen nicht produziert. Ich setze nach wie vor auf eine vernünftige Einigung.
GSC Research: Wann ist der Restrukturierungsprozess bei Advanced Medien abgeschlossen?
Dauer: Selbst wenn wir wie angestrebt einen Merger machen sollten, wird dieser Prozess noch nicht beendet sein. Dieses Thema lässt sich nicht so schnell abschließen.
GSC Research: Können Sie etwas genaues zu diesem Merger sagen?
Dauer: Wir sind auf Partnersuche. Der Partner, der kommt, wird sein Geschäftsmodell mitbringen.
GSC Research: Streben Sie die Einbringung einer Gesellschaft in die Advanced Medien AG ein?
Dauer: Ja. Die Besitzer dieser Gesellschaft werden dann Advanced-Aktionäre. Wir führen derzeit mit mehreren möglichen Partnern Gespräche. Ich würde diese Gesellschaften als größer als wir bezeichnen. Wenn uns da etwas gelingt, haben wir unser wichtigstes Ziel erreicht, und die Aktionäre können zufrieden sein.
GSC Research: Wenn diese Gesellschaften größer als die Advanced sind, wäre dies eine Art Cold-IPO, das Augenmerk würde also mehr auf der Börsennotiz liegen als am Advanced-Geschäft?
Dauer: Ganz genau das ist unser Ziel. Ein Cold IPO einer nicht börsennotierten deutschen Firma oder eines internationalen Partners auf dem deutschen Markt. Es gibt da durchaus interessante Denkmodelle.
GSC Research: Diese Partnersuche scheint sich jedoch hinzuziehen, so dass sich die Anleger die Frage stellen, wie konkret diese Gespräche sind. Was, wenn es nicht klappt?
Dauer: Wir sind sehr optimistisch, dass die Partnersuche erfolgreich verlaufen wird. Allerdings können wir über den Zeitpunkt keine konkreten Angaben machen. Bevor der Zuschlag erfolgt, müssen an vielen Stellen Dinge geklärt und geprüft werden. Das nimmt mehr Zeit in Anspruch, als sich mancher vorstellen mag. Zudem fahren wir nicht eingleisig. Es gibt durchaus noch andere Möglichkeiten, über die es wert ist nachzudenken.
GSC Research: Wie könnte eine solche Möglichkeit aussehen?
Dauer: Dies wäre eine Umstrukturierung und Umfirmierung des Konzerns. Mehr möchte ich dazu zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Wichtig für die Aktionäre ist zu wissen, dass wir nicht alles auf eine Karte setzen und dann nicht mehr weiter wissen, wenn es nicht klappt. Das war ja auch das Problem von Montague & Co. Sie wussten einfach nicht mehr weiter, sie waren mit ihrem Latein am Ende.
GSC Research: Wie ist der derzeitige Aktienkurs zu beurteilen?
Dauer: Wir sind günstig.
GSC Research: Momentan pendelt der Kurs um 0,35 Euro herum, wie sähe Ihrer Meinung nach der faire Wert der Advanced-Aktie aus? Über einem Euro?
Dauer: Ein Euro ist für uns überhaupt keine Herausforderung. Wenn uns das gelingt, was uns vorschwebt, so sollte der Kurs schon höher stehen.
GSC Research: Vor wenigen Tagen fand eine Analysten-Konferenz statt. Wie war hier das Feedback?
Dauer: Das war eine Veranstaltung unserer Kommunikationsagentur Haubrok Die Analysten konnten sich gleich mehrere Firmen ansehen. Ich habe uns als gut gelungene Sanierung präsentiert, und das ist auch soweit gut angekommen. Ich habe versucht, deutlich zu machen, dass die Neunmonatszahlen nur eingeschränkt aussagefähig sind. In den Zahlen kann man nicht erkennen, dass wir mehr als zehn Millionen Dollar Filmeinkaufsverbindlichkeiten wegverhandelt haben, und dass es uns gelungen ist, Forderungen in Höhe von sieben Millionen DM beizutreiben.
GSC Research: Wie sieht die derzeitige Aktionärsstruktur aus?
Dauer: Wir gehen davon aus, dass die e-m-s AG knapp 20 Prozent der Aktien hält, also Stücke über den Markt verkauft wurden (laut eigener Meldung besaß e-m-s 24,97 Prozent). Der Rest ist absoluter Freefloat, wir haben Tausende von Kleinaktionären.
GSC Research: Wie ist Ihr Verhältnis zur e-m-s AG?
Dauer: Man kann das Verhältnis als positiv bezeichnen. Wir sehen die e-m-s AG allerdings auch als normalen Kunden an. Sie bekommen keine bevorzugten Konditionen.
GSC Research: Denken Sie, dass die e-m-s AG schnell einen Käufer für Ihre Advanced Aktien finden wird?
Dauer: Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie schon einen Käufer haben, wie es neulich in der Platow-Börse stand.
GSC Research: Wird e-m-s AG die Aktien notfalls auf den Markt werfen?
Dauer: Das stelle ich mir bei 3,5 Millionen Stück schwierig vor, wenn pro Tag nur ein paar zig-tausend Stück gehandelt werden.
GSC Research: Hat die Familie Jovy noch Aktien?
Dauer: Frau Barbara Jovy hat noch 200.000 Aktien, und diese sind der Gesellschaft unter anderem für mögliche Steuerrückzahlungen für die Jahre bis 1998 verpfändet. Weiteres ist uns nicht bekannt. Wir haben Inhaber- und keine Namensaktien. Somit ist für uns nicht nachprüfbar, wer wie viele unserer Aktien in Besitz hat.
GSC Research: Im Frühjahr 2001 wurde eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Wer hat hier Aktien gezeichnet?
Dauer: Das war ein institutioneller Investor.
GSC Research: Könnte die Advanced Medien AG nicht feindlich übernommen werden?
Dauer: Wir hatten jetzt eine interessante Email aus China, ob man uns nicht übernehmen könnte. Da bin ich mal gespannt, ob das weiter verfolgt wird (lacht). Gegen den Willen des Managements halte ich es jedoch nicht für ratsam, uns zu übernehmen.
GSC Research: Warum holen Sie sich persönlich nicht eine gute Bank und kaufen die Aktien von der e-m-s AG?
Dauer: Das wäre eine Idee. Aber dafür gibt es wohl keine Bank.
GSC Research: Herr Dauer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch und wünschen der Advanced Medien AG alles Gute für die Zukunft.