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HV-Bericht UmweltBank AG - Profiteur des Solarbooms

Die Nürnberger UmweltBank AG hatte ihre Aktionäre für Samstag, den 26.6.2004, zur Hauptversammlung in das Germanische Nationalmuseum nach Nürnberg eingeladen. Die auf den Umweltbereich spezialisierte Direktbank vergibt Kredite ausschließlich für ökologische Projekte. Sie finanziert neben der Öko-Landwirtschaft vor allem ökologische Wohnimmobilien wie Passiv-, Solar- und Holzhäuser, aber auch Projekte im Bereich Windkraft und  Sonnenenergie. Damit sich die Aktivitäten der UmweltBank auch tatsächlich nur auf ökologische Projekte beschränken, wird sie hierbei von ihrem Umweltrat, dem ökologischen Pendant zum Aufsichtsrat, kontrolliert.



Etwa 150 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Markus Birner von GSC Research, waren erschienen, als der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Buckert die Veranstaltung eröffnete. Nach der Erläuterung der Formalien übergab er das Wort dann zunächst an den Vorstandsvorsitzenden und Gründer der UmweltBank AG, Herrn Horst Popp.


Bericht des Vorstands



Herr Popp begann mit einem allgemeinen Überblick über das Geschäftsjahr 2003, das für die UmweltBank sehr erfolgreich abgeschlossen werden konnte. So stieg das Geschäftsvolumen um 22,8 Prozent auf 531,9 Mio. EUR, und die Zahl der Kunden kletterte um mehr als 4.000, so dass inzwischen gut 36.000 Kunden der UmweltBank vertrauen und 310 Mio. EUR auf sogenannten Umwelt-Sparbüchern angelegt haben. Die Bilanzsumme wuchs um 20,2 Prozent von 404,5 auf 486,2 Mio. EUR. Herr Popp betonte: "Für uns gilt Betriebsökologie und Produktökologie". Dieses Erfolgsrezept geltet für die UmweltBank seit Erteilung der Vollbanklizenz im Jahr 1997.



Anschließend erläuterte Vorstand Engelhard die Verteilung des Kreditgeschäfts, deren Veröffentlichung die Transparenz der UmweltBank verdeutliche. Auf die Sonnenenergie entfallen 15 Prozent und auf den ökologischen Wohnbau 33 Prozent, wobei hier der Zinsvorteil ausschlaggebend sei. Insgesamt ist beim ökologischen Wohnungsbau ein genau entgegengesetzter Trend als auf dem restlichen Wohnungsbaumarkt zu erkennen, der in einer Krise steckt. Wie Herr Engelhard ausführte, werden grundsätzlich nur Kredite ohne erkennbares Ausfallrisiko vegeben. Die Forderungen an Kunden sind von 210 auf 274 Mio. EUR angestiegen.



An dieser Stelle übergab Herr Engelhard das Wort an den Vorstand Jürgen Koppmann, welcher die Gewinn- und Verlustrechnung erläuterte. Nach seinen Angaben erwirtschaftete die Bank Gewinne bei den Zinsen und bei den Provisionen. Das Zins- und Finanzergebnis stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 17,4 Prozent auf 6,79 Mio. EUR, und der Provisionserlös konnte um 10,4 Prozent auf 3,15 Mio. EUR gesteigert werden. Der Personalaufwand vergrößerte sich dabei unterproportional um 12,5 Prozent auf 2,6 Mio. EUR, und die anderen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 9,6 Prozent von 2,916 auf 3,19 Mio. EUR.



Da die Risikovorsorge von 1,8 auf 0,8 Mio. EUR kräftig zurückgeführt werden konnte, verbesserte sich das EBIT stark von 1,4 auf 3,0 Mio. EUR. Nach Abzug der Ergebnisanteile der stillen Gesellschafter, die 48 Prozent dieses Ergebnisses erhalten, verbleibt für die Aktionäre ein Jahresergebnis von 1,6 nach 0,7 Mio. EUR im Vorjahr). Aus diesem Grund wird in diesem Jahr wieder (nach 2000) eine Dividende von 0,19 EUR ausgeschüttet.



Nach diesen Zahlen mache Herr Popp noch einige Ausführungen zum Thema Umwelt. Er begann mit dem Hinweis, dass die UmweltBank ihren Aktionären nicht nur normale Zinsen, sondern zusätzlich auch noch "Umweltzinsen" zahlt. Zur Verdeutlichung dieser Aussage führte er an, dass durch die von der UmweltBank finanzierten Projekte inzwischen kumuliert 800.000 Tonnen CO2 eingespart werden konnten, was in etwa dem privaten Stromverbrauch durch die Stadt München verursachten CO2-Emissionen entspricht. Mittelfristig ist es laut Herrn Popp das Ziel, die CO2-Emissionen der privaten Haushalte der Stadt Berlin auszugleichen.


Allgemeine Diskussion



In der Aussprache meldeten sich ein halbes Dutzend Aktionäre mit meist recht kurzen Fragen zu Wort. Als Erster erkundigte sich Herr Brüning nach der gegebenen Produktgarantie, und er wollte wissen, welche Anleihen sich im Portfolio befinden. Zudem interessiere ihn, ob für diese Anleihen ebenfalls die Umweltstandards gelten. Herr Popp konnte bestätigen, dass 50 Prozent der Produkte refinanziert sind, so dass die Produktgarantie gegeben werden kann. Zum zweiten gelten die Umweltstandards für den Gesamtbestand.



Aktionär Dr. Käppler sieht das hohe Engagement im Windkraftbereich kritisch. Er persönlich rät hier zur Vorsicht, und insbesondere Binnenlandstandorte sieht er als sehr gefährdet an. Herr Popp sieht dagegen die Kreditvergaben in diesem Bereich als äußerst sicher und kalkulierbar an. " Das EEG - Gesetz macht hier die Finanzierungen sehr sicher". Herr Engelhard ergänzte unter dem Beifall des Auditoriums, dass in diesem Bereich seit 1997 keine Ausfälle zu verzeichnen waren.



Herr Luiger und Herr Naumann fragten nach den Konditionen für die stillen Gesellschafter. Sie meinten, es sehe so aus, als ob diese überproportional mit 160 Prozent Ausschüttung vom Gewinn der Gesellschaft profitieren. Hierauf teilte Herr Popp mit, dass ein Großteil der Zahlungen Rückzahlungen zum Ausgleich von Verlusten sind. Die eigentliche Verzinsung beträgt gegenwärtig 10 Prozent. Kredite an Firmen werden nach seinen Angaben so gut wie keine herausgegeben, so dass aus diesem Bereich auch keine möglichen Belastungen zu erwarten sind.



Weitere Fragen betrafen ein neues Immobilienprojekt in Berlin. Diesbezüglich teilte Herr Popp mit, dass die UmweltBank in Berlin antizyklisch investiert und hier eine gute Zukunft sieht. Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien ist nach Aussage von Herrn Popp ein reiner Vorratsbeschluss.

Abstimmungen



Die Präsenz wurde vor den Abstimmungen mit 728.628. Aktien oder 15,50 Prozent des Grundkapitals und damit doppelt so hoch wie im Vorjahr ermittelt. Alle Tagesordnungspunkte wurden bei nur wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen mit nahezu durchgängig 100 Prozent gemäß den Vorschlägen der Verwaltung beschlossen. Im Einzelnen waren dies die Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl von Ernst & Young zum Abschlussprüfer (TOP 5) und die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 6).


Fazit



Beim Verlesen des Umweltberichts hinsichtlich des Papier-, Wasser und allgemeinen Papierverbrauchs merkte man, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit keine reinen Lippenbekenntnisse der UmweltBank sind.



Die Geschäftsentwicklung der letzten Jahre bestätigt, dass mit der UmweltBank langfristig Geld zu verdienen ist. Mit Ausnahme des Jahres 2001, in dem unvorhersehbare Sonderaufwendungen zu einem Verlustausweis geführt haben, ist die Entwicklung durchweg positiv. Insbesondere profitiert die Bank vom anhaltenden Boom bei den Umweltanlagen. Die gesetzlichen Förderinstrumente macht sich die Bank intelligent zunutze, was die Refinanzierung erleichtert. Das Papier ist gegenwärtig sowohl vom Momentum als auch fundamental eine sehr interessante Depotbeimischung.


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Veröffentlichungsdatum: 01.07.2004 - 19:57
Redakteur: mbi
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