Bodo Schnabel, der frühere Vorstandsvorsitzende der ComRoad AG, hat am ersten Verhandlungstag im Strafprozess vor dem Landgericht München I am Donnerstag die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Damit zog er ein früheres Geständnis zurück. Schnabel steht wegen Kursbetruges und Insiderhandels vor Gericht, berichtet heute vwd.
Seine wegen Beihilfe mitangeklagte Frau Ingrid äußerte sich weiteren Angaben zufolge dagegen geständig und gab zu, Umsätze und Rechnungen gefälscht zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft Bodo Schnabel vor, die Umsätze seines Telematik-Unternehmens in den Jahren 1999 bis 2001 fast vollständig erfunden und dadurch den Kurs der ComRoad-Aktie in die Höhe getrieben zu haben. Durch Aktienverkäufe soll er sich dann Gewinne in mehrfacher Mio-EUR-Höhe gesichert haben. Seine Frau soll ihm bei dem Betrug geholfen haben, hieß es.
Durch gefälschte Unterlagen ließ Schnabel sich die Geschäfte mit dem angeblichen, nach Ansicht der Staatsanwaltschaft tatsächlich aber nicht existierenden Hauptauftraggeber, der Hongkonger Firma VT Electronics Limited, von Wirtschaftsprüfern bestätigen. Schnabel sitzt seit Ende März in Untersuchungshaft.