Der vom gerichtlich bestellten Aufsichtsrat neu berufene Vorstand der Softmatic AG i.Ins., Norderstedt, Oliver Wiederhold, hat beim Amtsgericht Norderstedt einen Insolvenzplan zum Erhalt des Unternehmens eingereicht. Das teilte der Insolvenzverwalter Hans-Jürgen Beil in einer Ad-hoc-Mitteilung mit. Wie GSC Research bekannt ist, ist Herr Wiederhold gleichzeitig Alleinvorstand der bisher nicht börsennotierten Beteiligungsgesellschaft SCI AG, die sich schwerpunktmäßig mit Squeeze-Out- und Abfindungsspekulationen beschäftigt.
Insolvenzverwalter und Vorstand hoffen auf die Rettung des Unternehmens. Da die Regelungen des vorgelegten Insolvenzplanes für jeden einzelnen Gläubiger eine Besserstellung gegenüber der Regelabwicklung vorsehen, sehe er gute Chancen für eine Umsetzung des Planes, so der Vorstand. Die zur Umsetzung des Planes erforderlichen Mittel seien gesichert.
Das Gericht prüfe zunächst die Rechtmäßigkeit des Insolvenzplanes. Die dann abzuhaltende Gläubigerversammlung werde voraussichtlich in einigen Wochen stattfinden. Zu Details des Insolvenzplans sowie den weiteren Plänen der Gesellschaft im Falle dessen Annahme wollte sich der Vorstand vor Abhaltung der Gläubigerversammlung nicht äußern, um unbegründeten Spekulationen vorzubeugen und keine verfrühten Hoffnungen zu wecken.
Die Softmatic AG hat ihren operativen Geschäftsbetrieb bereits Mitte 2001 aufgegeben und fungierte seitdem als Holding für verschiedene Beteiligungen aus dem IT-Bereich. Für die Aktionäre würde bei Annahme des Planes zunächst immerhin ein Totalverlust vermieden. Die Softmatic-Aktien wurden im Mai 1999 zu 20 EUR emittiert und in den Neuen Markt eingeführt. Der Kurs der Aktie bewegte sich zuletzt zwischen etwa 4 und 6 Cent, zog nach der genannten Adhoc-Meldung jedoch bis auf 13 Cent an und notierte gegen 18 Uhr in Frankfurt bei 10 Cent. Dies entspricht einer Marktkapitalisierung von knapp einer Million Euro.
Anmerkung: Oliver Wiederhold ist als freier Mitarbeiter für GSC Research tätig.