Die Heidelberger LION bioscience AG hat einen Auftrag des Biotech-Unternehmens Cellzome erhalten. Dies teilte LION am Freitag mit. Cellzome unterzeichnete einen Lizenz-Vertrag über drei Jahre für die LION-Technologie SRS. Beide Seiten haben über die Eckdaten des Projekts Stillschweigen vereinbart. Mit SRS lassen sich Forschungsergebnisse leichter sammeln und auswerten, Biotech-Firmen sparen dadurch Zeit und Geld in der Wirkstoff-Forschung.
"Gerade für ein junges Unternehmen wie unseres ist es wichtig, keine Risiken einzugehen und statt dessen auf eine bewährte Technologie zu setzen", kommentierte Dr. Georg Casari, Vice President Informatics von Cellzome. "Wir bauen deshalb auf die schnelle, stabile und im Markt eingeführte LION-Plattformtechnologie".
"Dass ein erfolgreiches Start-Up wie Cellzome bei einer solch großen Investition auf unsere Technologie vertraut, ist für uns eine Bestätigung", erläuterte Dr. Daniel Keesman, Vorstand Sales, Marketing und Professional Services von LION bioscience. "Das Projekt belegt, dass die LION-Technologie sowohl für große Pharma-Konzerne als auch für junge Unternehmen als Plattform interessant ist", fuhr Keesman fort.
Die Cellzome AG (
www.cellzome.com) ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Laboratorien in Heidelberg und Elstree, nördlich von London. Die Firma nutzt ihre proprietäre Technologie der funktionalen Proteomik auf den Gebieten Drug Discovery und Drug Development. Cellzome konzentriert sich vorwiegend auf therapeutische Entwicklungen für Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Krebserkrankungen, Stoffwechselstörungen und Erkrankungen, bei denen Endzündungsprozesse eine zentrale Rolle spielen. Mit dem Ansatz von Cellzome wird die Wirkungsweise von bereits angewandten und auch potenziellen Medikamenten besser verstanden, und Medikamente einer neuen Generation mit höherer Wirksamkeit, Spezifität und Sicherheit können entwickelt werden. Das Unternehmen wurde im Mai 2000 von einer Gruppe von Wissenschaftlern des European Molecular Biology Laboratory (EMBL) gegründet, darunter Pioniere auf dem Gebiet der Protein-Massenspektrometrie, Bioinformatik, Strukturbiologie und Signaltransduktion.
Proteomik ist die Identifizierung von Eiweißen und die Erforschung ihrer Funktion in einer Zelle. Proteomik gilt als die nächste Herausforderung in der Biomedizin: Krankheiten im Körper lassen sich an der Zusammensetzung der Proteine erkennen. Die Protein-Analyse ist allerdings weit schwieriger als die reine Genanalyse. Während nur rund 35.000 menschliche Gene existieren, sind es offenbar über eine Million Proteine.
Veröffentlichungsdatum:
24.01.2003
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08:34
Redakteur:
rpu