Nach der Aufgabe des Rückversicherungsgeschäftes will sich der Kölner Gerling Konzern nun als integrierter Industrieversicherer mit industriellem Sachgeschäft, Kreditversicherung und betrieblicher Altersvorsorge aufstellen. Wie vwd berichtet, sagte der Vorstandsvorsitzende der Gerling-Konzern Versicherungs-Beteiligungs-AG, Heinrich Focke, am Dienstag vor der Presse in Köln, dass man im Industriegeschäft Marktführer und Markttreiber sein will. Das seit 1954 betriebene Rückversicherungsgeschäft passe strategisch und qualitativ nicht mehr zum Konzern.
Den Verkauf der Rückversicherungsaktivitäten an den Versicherungsexperten Achim Kann nannte Focke einen "Befreiungsschlag". Mit dem Wegfall der Rückversicherungsprämien von 5,7 Mrd. EUR vermindert sich die Kapitalerfordernis des Konzerns um rund eine Mrd. EUR. Dies kommt der Solvabilität des weiter betriebenen Erstversicherungsgeschäftes - allerdings verringert um den 2002 erwarteten Konzernverlust von 400 Mio. bis 450 Mio. EUR - zugute. Die Ratingagenturen hätten den Verkauf daher positiv aufgenommen, so Focke weiter.
