Am 1. Juni 2005 fand die ordentliche Hauptversammlung der KSB AG in Frankenthal statt. Rund 200 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner von GSC Research, hatten sich im CongressForum eingefunden, um sich über die weitere Entwicklung der Gesellschaft zu informieren, nachdem das letzte Jahresergebnis durch Belastungen geprägt war. Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Herr Schubert eröffnete die Hauptversammlung und gab zunächst die Änderungen in Vorstand und Aufsichtsrat seit der letzten Hauptversammlung bekannt. Nach dem Verlesen der üblichen Formalien übergab er dann das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Gerstner.
Bericht des Vorstands
Prof. Dr. Gerstner bezeichnete das abgelaufene Geschäftsjahr als operativ recht erfolgreich und ging dann kurz auf die Highlights ein. So konnten im Konzern der Auftragseingang und der Umsatz überproportional zur Marktentwicklung gesteigert werden, so dass die Gesellschaft weitere Marktanteile hinzugewonnen hat. Des Weiteren wurde das Engagement in den Wachstumsmärkten verstärkt, was zu teilweise zweistelligen Zuwachsraten geführt hat. Neben der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen in den Markt wurden auch Maßnahmen ergriffen, die dem Unternehmen ab 2006 jährlich mehr als 100 Mio. EUR anKosten einsparen werden. Dadurch soll das Ziel einer 5-prozentigen Umsatzrendite in 2006 erreicht werden.
Während der Weltmarkt für Pumpen und Armaturen um rund 2,5 Prozent zulegte, konnte die KSB den Auftragseingang im Konzern um 8,4 Prozent auf 1,294 Mrd. EUR ausweiten. Allerdings sind hierin auch die beiden Neuerwerbungen Bombas ITUR und DP Industries enthalten, ohne diese und bereinigt um Währungseinflüsse hätte der Zuwachs bei 6,0 Prozent gelegen. Im Gegensatz zum Vorjahr konnte das Unternehmen in 2004 in allen Regionen ein Auftragsplus verzeichnen, betonte Prof. Dr. Gerstner.
Trotz eher schwacher wirtschaftlicher Impulse legte die KSB AG beim Aufragseingang um 3,4 Prozent auf 556,5 Mio. EUR zu, und auch bei der französischen KSB wuchs der Auftragseingang in der gleichen Größenordnung. Das stärkste Wachstum mit einem Plus von rund 20 Prozent wies die Region Asien/Pazifik auf, was vor allem auch auf China zurückzuführen war, da hier der Auftragseingang um etwa zwei Drittel zulegte. Erfreulich entwickelte sich auch die Region Amerika, wobei vor allem Chile und Brasilien zu überzeugen wussten.
Der Konzernumsatz erhöhte sich um 7,5 Prozent auf 1,267 Mrd. EUR, und auf bereinigter Basis lag der Zuwachs immer noch bei 5,6 Prozent. Nach Aussage von Prof. Dr. Gerstner legte die AG beim Umsatz lediglich um 1,2 Prozent auf 541,5 Mio. EUR zu, da hier in 2004 viele Aufträge mit längeren Lieferfristen abgearbeitet wurden. Auf dieser Basis hat sich das operative Ergebnis deutlich verbessert und hätte zu den besten Ergebnissen der Unternehmensgeschichte gezählt, wenn nicht Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 22,8 Mio. EUR das Ergebnis belastet hätten. So verringerte sich dieses im Konzern von 29,8 auf 22,1 Mio. EUR und lag angesichts der Belastungen dennoch über den Planungen. Da die Kosten vor allem Deutschland betrafen, schlug sich dies gravierend beim Ergebnis der AG nieder, die einen Verlust von 13,8 Mio. EUR vermelden musste.
Aufgrund der Verlustsituation innerhalb der AG sollen nur die Vorzugsaktionäre eine Dividende von 1,03 EUR je Aktie erhalten. Im vergangenen Geschäftsjahr konnten die Vorzugsaktien im Kurs weitere 12 Prozent zulegen, während die Stammaktien rund 8 Prozent ihres Wertes einbüßten. Nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden gestaltete sich auch die Kursentwicklung im laufenden Jahr erfreulich. Durch die erstmalige Konsolidierung der beiden neuen Gesellschaften erhöhte sich die Bilanzsumme um 6 Prozent auf 982,6 Mio. EUR, während der Rückgang beim Anlagevermögen auf geringere immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen zurückzuführen war. Das Eigenkapital verbesserte sich in 2004 weiter, aufgrund der noch stärker gestiegenen Bilanzsumme verringerte sich die Eigenkapitalquote jedoch leicht auf 36,1 Prozent.
Einen deutlichen Fortschritt kann die KSB auch bei der Nettofinanzposition vorweisen, die sich trotz der Belastungen im letzten Jahr um 33,8 auf 45,4 Mio. EUR verbessert hat. Im Rahmen des schon bekannten Projekts 700 Up sollen bis zum Jahr 2010 neue Geschäftsideen Umsätze in der Größenordnung von 700 Mio. EUR identifizieren und verwirklichen, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Bis zum heutigen Tag konnten daraus bereits 233 Mio. EUR Umsatzvolumen bewertet, konkretisiert und zum Teil schon umgesetzt werden. Hierzu zählen beispielsweise das Contracting-Modell, Geräte zur Automatisierung von Pumpen und ein Kupplungsmodul für das Verladen von Flüssiggas auf hoher See.
Mit dem eingeleiteten Strukturprogramm 2006 soll das Unternehmen auf effizientere Strukturen getrimmt werden. Wie Prof. Dr. Gerstner diesbezüglich ausführte, befinden sich die kostensenkenden Maßnahmen zur Effizienzsteigerung bereits in der Umsetzung und werden ab dem kommenden Jahr mit Einsparungen von über 100 Mio. EUR trotz gegenläufiger Kostensteigerungen zur Ergebnisverbesserung beitragen. Mit einem neuen Produktionssystem sollen darüber hinaus die Lagerbestände deutlich reduziert werden, da Produkte oder Komponenten erst dann gefertigt werden, wenn ein Auftrag vorliegt. Laut Prof. Dr. Gerstner wurde Anfang des Jahres bereits eine Neuorganisation des Konzerns umgesetzt, und den Funktionsbereichen wurden weltweite Verantwortlichkeiten zugewiesen.
Als einen wichtigen Punkt für das zukünftige Wirtschaften der Gesellschaft nannte Prof. Dr. Gerstner die globale Ausrichtung des Konzerns, da die wachstumsstärksten Abnehmerländer außerhalb des Heimatmarkts Westeuropa liegen. Nachdem die KSB in China Marktführer bei Pumpen ist, soll nun auch der Armaturenmarkt stärker erschlossen werden. Dazu soll das Importgeschäft bei Armaturen ausgeweitet werden, und Ende 2004 wurde in Dalian eine Armaturengesellschaft gegründet. Diese soll noch in 2005 mit der Fertigung und Montage von Spezialarmaturen beginnen, und auch im Bereich Pumpen ist eine Geschäftsausweitung geplant. Aufgrund des bisherigen Erfolgs wurde vor kurzem auch die Beteiligung an der KSB Shanghai von 51 auf 80 Prozent ausgeweitet.
In Russland will die KSB wahrscheinlich in diesem Monat eine eigene Vertriebsgesellschaft aufbauen und bis zum nächsten Jahr sechs Vertriebsstützpunkte schaffen. Im Bereich Kraftwerkspumpen befindet sich das Unternehmen auf der Suche nach einem geeigneten Partner für ein Joint Venture, und zudem soll der Aufbau des Industrie- und Ölgeschäfts im Raum Tjumen vorangetrieben werden.
Wie der Vorstandsvorsitzende weiter berichtete, legte die KSB einen "Traumstart" ins laufende Geschäftsjahr hin. Der Auftragseingang erhöhte sich von Januar bis April um 16,7 Prozent, wobei auf die Neukonsolidierung jedoch nur 2,5 Prozent entfallen. Das stärkste Wachstum fiel erneut in der Region Asien/Pazifik an, die um 55 Prozent zulegen konnte. Auch die Region Amerika verzeichnete ein Auftragsplus von 29 Prozent, und die KSB AG erreichte einen Anstieg von 9,2 Prozent. Allerdings beruht der starke Anstieg auch auf einigen Großaufträgen, die in den folgenden Monaten so nicht zu erwarten sind, weshalb sich die Steigerungsrate im Jahresverlauf abflachen sollte, meinte Prof. Dr. Gerstner. Der Umsatz erhöhte sich in den ersten vier Monaten um 11,3 Prozent, und auf dieser Basis erwartete Prof. Dr. Gerstner für das Gesamtjahr ein deutlich besseres Ergebnis als in 2004.
Als Folge der Strukturmaßnahmen wird sich die Mitarbeiterzahl in Europa bis 2006 verringern. Zum 30. April 2005 legte die Mitarbeiterzahl gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt aber noch um 2,9 Prozent auf 12.8484 zu, was vor allem auf den neu konsolidierten Gesellschaften beruht. Zusammen mit acht anderen Unternehmen wie BASF und Bosch ist die KSB AG Gründungsmitglied der "Wissensfabrik Deutschland", die sich zum Ziel gesetzt hat, einen eigenen Beitrag für die Zukunft von Deutschland zu leisten.
Abschließend zeigte sich Prof. Dr. Gerstner überzeugt davon, dass die KSB gut für die Zukunft gerüstet ist, da das Unternehmen über eine gesunde finanzielle Basis verfügt und neue Produkte und Dienstleistungen mit einer hervorragenden Perspektive besitzt. Des Weiteren hat die Gesellschaft Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität ergriffen, und mit den hervorragenden Mitarbeitern werden sich die Qualität und die herausragende Technik der Gesellschaft auch im globalen Wettbewerb durchsetzen, betonte der Vorstandsvorsitzende zum Ende seiner Ausführungen.
Allgemeine Diskussion
Herr Westerborg als Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) wünschte zu Beginn dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden viel Glück und Erfolg bei seiner Tätigkeit. Nach Meinung des Aktionärssprechers ist die KSB im vergangenen Jahr wieder in schwieriges "Fahrwasser" geraten, was zu einem Dividendenausfall bei den Stämmen führt. Allerdings ist die Ertragsschwäche nach Meinung von Herrn Westerborg vor allem auf Einmalaufwendungen in der AG zurückzuführen, während sich der Ergebnisrückgang im Konzern erträglicher gestaltet. Herr Westerborg sah jedoch eine hohe Zyklik bei der KSB, die in den letzten Jahren aber immer in kürzeren Zeitabständen abläuft.
Der Vorstandsvorsitzende bestätigte die immer kürzer werdenden Zyklen, aber insgesamt befinde sich die KSB in der Globalisierung auch in einem Transformationsprozess, da sie bisher sehr stark auf die Produktion in Europa fixiert war. Jetzt muss sie verstärkt auch dort produzieren, wo sich die Märkte befinden, und aus diesem Grund ist die Gesellschaft auf allen Kontinenten mit Standorten präsent. und das Management arbeitet daran, ein flächendeckendes Produktionssystem aufzubauen. Als weiterer Vorteil daraus ergibt sich eine geringere Abhängigkeit von Währungsdiskrepanzen.
Der SdK-Vertreter begrüßte dann die gestiegene Zahl der Auszubildenden, da die KSB somit jungen Menschen auch in schwierigen Zeiten eine Chance bietet. Danach kam er auf den geplanten Mitarbeiterabbau zu sprechen, und er wunderte sich, dass seit 2001 rund 550 Mitarbeiter hinzugekommen sind und jetzt wieder 650 abgebaut werden sollen. Der Zuwachs der Mitarbeiterzahl in den vergangenen Jahren resultierte nach Aussage von Dr. Wittmann aus der Integration der KSB Armaturen GmbH in 2003, weshalb man die beiden erwähnten Zahlen nicht vergleichen könne.
Herrn Westerborg interessierte dann, welchen Beitrag die neuen Produkte zum Umsatz und Ertrag beisteuern sollen, und er mahnte an, bei Investitionen in Russland und China möglichst risikoarm vorzugehen. Wie Dr. Enderle daraufhin berichtete, laufen derzeit 14 Projekte, von denen sechs die Verkaufsfreigabe erhalten haben, und in den nächsten zwei bis drei Jahren sollen damit 100 Mio. EUR Umsatz generiert werden. Die KSB ist schon seit 1994 in China aktiv und konnte in den letzten Jahren sehr gute Erfolge verbuchen, erklärte Prof. Dr. Gerstner. Durch das starke Wachstum der letzten fünf Jahre hat die Bedeutung dieses Standorts deutlich zugenommen, und aus diesem Grund wurde auch die Beteiligung an der chinesischen Gesellschaft auf 80 Prozent ausgeweitet. In Russland sind aufgrund der guten politischen Kontakte sämtliche Investitionen über Hermes abgedeckt, weshalb das Risiko vergleichsweise gering erscheint.
Weitere Fragen von Herrn Westerborg betrafen die Ausgabe einer Anleihe, ein mögliches Rating der Hausbanken und die Umwandlung der Vorzugs- in Stammaktien, was auch von den nachfolgenden Rednern angesprochen wurde. Angesichts der hervorragenden Liquiditätsausstattung der Gesellschaft sah Dr. Wittmann keinen Bedarf an einer langfristigen Finanzierung in Form einer Anleihe. Ein externes Rating wurde nicht eingeholt, jedoch besitzt die KSB ein internes Rating im Bereich Investmentgrade, das sich zwischen BBB+ und A- bewegen sollte. Eine Wandlung der Vorzugs- in Stammaktien ist nach Aussage von Prof. Dr. Gerstner absolut kein Thema.
Herr Westerborg regte dann noch an, die Vorstandsbezüge zumindest nach fixem und variablem Anteil aufzuschlüsseln. Zudem erkundigte er sich noch nach der Ertragslage im laufenden Jahr und nach den Dividendenaussichten. Nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden wird die KSB im laufenden Jahr beim Ertrag deutlich besser abschneiden als in 2004, was die Zahlen des ersten Quartals auch eindeutig belegen. Genauere Angaben wollte er jedoch nicht machen, er bekräftigte aber noch einmal das klare Ziel, im kommenden Jahr eine Umsatzrendite von 5 Prozent zu erwirtschaften. Bei Erreichung dieses Ziels werden sich die Aktionäre dann auch wieder über eine stattliche Dividende freuen könnte, meinte Prof. Dr. Gerstner.
Herr Menzel als Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) erkannte nach dem etwas schwächeren Jahr 2004 nun wieder Licht am Ende des Tunnels, wobei er speziell den stark gestiegenen Auftragseingang positiv wertete. Auch den Bereich Contracting als neues Betätigungsfeld empfand er als sehr interessant für die KSB, auch wenn dies zu einer hohen Kapitalbindung bei einer langen Laufzeit führt. Ihn interessierte dann, wie die KSB beim Strukturprogramm 2006 im Plan liegt. Den Angaben von Prof. Dr. Gerstner zufolge bringt das seit 2004 laufende Programm eine Kostensenkungswirkung von über 100 Mio. EUR im Jahr und wird sich ergebnismäßig vor allem in den Jahren 2005 und 2006 bemerkbar machen. Allerdings entstehen dafür auch Restrukturierungskosten in Höhe von etwa 36 Mio. EUR, die sich auf die Jahre 2004 und 2005 verteilen werden. Insgesamt befindet sich die KSB bei diesem Programm voll im Plan, betonte Prof. Dr. Gerstner.
Weitere Fragen von Herrn Menzel betrafen die erzielte Umsatzrendite in China, die durchschnittliche Laufzeit der Forderungen und die Gewährleistung der Qualitätssicherung an allen Standorten. Laut Prof. Dr. Gerstner erzielt die KSB in China einen erheblichen Renditebeitrag, und die für 2006 gesteckten Ziele wurden eigentlich schon erreicht, so dass nun zweistellige Renditen als Ziel ausgegeben wurden. Wie Dr. Wittmann informierte, sind die Forderungen in Relation zum Umsatz gestiegen, und die durchschnittliche Laufzeit der Forderungen bezifferte er auf 90 Tage, wobei die Dauer vor allem durch das Projektgeschäft geprägt wird. Die KSB besitzt ein internes Qualitätssiegel, und solange die Produkte dieses Qualitätssiegel nicht aufweisen, dürfen sie auch nicht ausgeliefert werden. Darüber hinaus sind fast alle Standorte nach ISO zertifiziert, fügte Dr. Enderle hinzu.
Des Weiteren interessierte Herrn Menzel, ob es Überlegungen hinsichtlich eines Aktiensplits gibt, was von Dr. Wittmann jedoch verneint wurde. Abschließend bat der Aktionärssprecher noch um Angabe der Gründe, weshalb nach dem Ausscheiden von zwei Aufsichtsräten die neuen Mitglieder nicht von der Hauptversammlung gewählt werden. Wie Herr Schubert daraufhin darlegte, ist der Aufsichtsrat paritätisch besetzt, und daher musste die Parität nach dem Ausscheiden der Aufsichtsratsmitglieder wieder umgehend hergestellt werden, weshalb die neuen Mitglieder vom Amtsgericht bestellt wurden. Allerdings erfolgte die Bestellung nur für die restliche Laufzeit der ausgeschiedenen Mitglieder.
Herr Berthold bemängelte zunächst, dass er von der KSB immer zwei Abschlüsse zugeschickt bekommt. In diesem Zusammenhang war ihm auch unverständlich, weshalb die Ausschüttung nicht nach dem Konzernergebnis erfolgt, wenn doch AG und Konzern das gleiche Grundkapital besitzen. Zudem zeigte er sich unzufrieden vor dem Hintergrund, dass trotz hoher Verluste in der AG noch Steuern gezahlt werden mussten. Nach den Worten von Dr. Wittmann musste die Steuer im Zusammenhang mit ausländischer Quellensteuer auf die Ergebnisse von Tochtergesellschaften gezahlt werden. Wie er weiter ausführte, orientiert sich die Bilanzierung im Konzern an IFRS und keineswegs am HGB, weshalb die Ergebnisse kaum vergleichbar sind. Auch wenn man bei der Betrachtung von Kennzahlen immer die Konzernwerte verwendet, so bemessen sich Steuern und Dividende immer noch am HGB-Abschluss.
Der Aktionär Kreisel lobte die KSB zunächst für die unbürokratische Hilfe zu Gunsten der Flutopfer. Allerdings sah er vor allem die Stammaktie unter Renditegesichtspunkten noch nicht zufriedenstellend und forderte hier Verbesserungen bei der Rendite. Nachdem der Vertriebsvorstand ausgeschieden ist, erkundigte er sich nach dem weiteren Vorgehen im Bereich Vertrieb. Mit der systematischen Erfassung des Kundenbedarfs hat die KSB die Markttransparenz im Bereich Vertrieb erhöht, erklärte daraufhin Prof. Dr. Gerstner. Zudem steht die Gesellschaft in ständigem Kontakt mit Kunden über deren Neuentwicklungen, und es wurden Prioritäten in der Kundenliste eingeführt. Darüber hinaus erfolgen eine Optimierung der Marktbearbeitung und eine kontinuierliche Erfolgsmessung in Bezug auf die vorliegenden Quartalsziele.
Herr Hanagarth ließ sich dann noch über die Vergütung der Vorstände und damit zusammenhängende Punkte aus, ohne aber konkrete Fragen zu diesem Thema zu stellen.
Abstimmungen
Vom Grundkapital der Gesellschaft waren 699.917 Stammaktien entsprechend 78,94 Prozent und 46.285 Vorzugsaktien entsprechend 5,36 Prozent vertreten. Die Beschlüsse zu den Tagesordnungspunkten Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), Entlastung des Vorstands (TOP 3), Entlastung des Aufsichtsrats (TOP 4) und Wahl des Abschlussprüfers (TOP 5) wurden entweder einstimmig oder bei wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen gefasst.
Fazit und eigene Meinung
Das vergangene Geschäftsjahr der KSB AG war wie angekündigt geprägt durch das Strukturprogramm 2006, das innerhalb der AG zu einem Verlust führte, weshalb die Dividende für die Stammaktien ausfiel. Wie im letztjährigen HV-Bericht von GSC Research empfohlen, war es ratsam, auf die Vorzugsaktien zu setzen, die nun neben einer kleinen Dividende gegenüber dem Vorjahr auch noch einen Kursgewinn aufweisen können, während die Stammaktien einen Kursverlust hinnehmen mussten.
Auf operativer Ebene erzielte die KSB im Konzern im vergangenen Jahr jedoch ein gutes Ergebnis, und unter Berücksichtigung der Sonderbelastungen lag dieses sogar über den Planungen. Auch der Start ins laufende Geschäftsjahr fiel wieder sehr überzeugend aus. Mit einem Plus beim Auftragseingang von 17 Prozent und einem Umsatzzuwachs von über 11 Prozent konnte die KSB voll überzeugen. Diese positive Umsatzentwicklung wird sich dann im laufenden Jahr auch deutlich beim Ergebnis niederschlagen, zumal sich in 2005 auch die Kosteneinsparungen aus dem Strukturprogramm positiv auswirken werden.
Vor diesem Hintergrund sollte den Aktionären für das laufende Geschäftsjahr wieder eine höhere Dividende ins Haus stehen. Des Weiteren profitiert die KSB sehr stark von der hervorragenden Entwicklung und Positionierung in den außereuropäischen Wachstumsmärkten, was sich langfristig noch stärker niederschlagen sollte, da die Gesellschaft dort auch hohe Renditen erwirtschaftet.
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