Stabiles Wachstum im Versicherungsgeschäft, Abschreibungen auf Aktien und Beteiligungen als Folge der fortdauernden Krise an den Kapitalmärkten und der damit verbundene Abbau von stillen Lasten im Aktienportefeuille bestimmten den Geschäftsverlauf der AMB Generali Gruppe im Jahr 2002. Bei den Abschreibungen hat der Konzern, wie bereits berichtet, verschärfte IAS-Regelungen vorweggenommen. Außerdem wurde das Gesamtergebnis durch die großen Naturkatastrophen im vergangenen Jahr belastet. Nach nunmehr vorliegenden vorläufigen Zahlen über die Geschäftsentwicklung 2002 wird mit einem Konzernergebnis nach Steuern von minus 235 Mio. Euro gerechnet Positiv an der Gesamtentwicklung ist, dass die AMB Generali Gruppe im Versicherungsgeschäft weiterhin auf stabilem Wachstumskurs liegt. Die Gesamt-Beitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft stiegen um 4,2%. Die Gesamtbeiträge erhöhten sich von 11,2 im Vorjahr auf 11,6 Mrd. Euro in 2002.
Unter der Annahme, dass keine besonderen Schadenereignisse und negative Kapitalmarktentwicklungen das laufende Jahr belasten, geht der Konzern für 2003 von einem positiven Konzernergebnis vor Steuern aus. Trotz des negativen Konzernergebnisses ist die AMB Generali Holding AG in der Lage, für das zurückliegende Geschäftsjahr den Aktionären eine Dividende auf Vorjahresniveau zu zahlen. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, einer Dividende in Höhe von 1,35 Euro je Aktie zuzustimmen Für das negative IAS-Konzernergebnis waren Abschreibungen auf Aktien und Beteiligungen in 2002 von rund 2,5 Mrd. Euro maßgeblich. Dies wirkte sich auch auf die Netto-Erträge aus Kapitalanlagen aus, die von 3,3 Mrd. Euro im Vorjahr auf minus 928 Mio. Euro zurückgingen. Davon beeinflusst sanken die Leistungen um 36,1% auf rund 6,8 (Vorjahr: 10,7) Mrd. Euro. Durch die vorgenommenen Abschreibungen reduzierte die AMB Generali Gruppe die stillen Lasten auf Aktien und Betei-ligungen im 4. Quartal 2002 um rund 65%. Insgesamt belaufen sich die stillen Reserven des Konzerns in den jederzeit veräußerbaren Kapitalanlagen auf +925 Mio. Euro.
Das Versicherungsgeschäft der AMB Generali Gruppe verlief mit einem Wachstum um 4,2% bei den Gesamt-Beitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft erfolgreich. Unter Berücksichtigung des in Rückdeckung übernommenen Geschäfts lagen die Gesamtbeiträge einschließlich der Sparanteile in der Fondsgebundenen Lebensversicherung und der so genannten Riester-Verträge bei rund 11,6 (Vorjahr 11,2) Mrd. Euro. Wesentlicher Wachstumsträger waren erneut die Lebensversicherer der AMB Generali Gruppe: Die Gesamtbeiträge stiegen um 4,3% auf rund 6,9 Mrd. Euro. Bei den Verträgen gegen laufenden Beitrag ergab sich ein Wachstum der Gesamtbeiträge um 5,4% auf 6,5 Mrd. Euro. Zieht man die Sparanteile der Beiträge im so genannten Riester-Geschäft und bei den Fondsgebundenen Lebensversicherungen ab, so erhöhten sich die Brutto-Beiträge um 2,8% auf 6,1 Mrd. Euro.
Bis zum Jahresende 2002 schlossen die Konzernunternehmen rund 580.000 so genannte Riester-Verträge ab. Hier zählt die AMB Generali Gruppe mit einem Marktanteil von knapp 20% zu den erfolgreichsten Anbietern. Einen wesentlichen Anteil daran hatte erneut der größte Vertriebspartner, die Deutsche Vermögensberatung. Die Diskussion um die zum Jahresbeginn 2003 in Kraft getretene Anhebung der Versicherungspflichtgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung belebte weiterhin die Neugeschäftsentwicklung in diesem Segment. Durch verstärkte Nachfrage der Kunden nach privater Absicherung sowie notwendige Beitragsanpassungen stiegen die gebuchten Brutto-Beiträge insgesamt um 5,8% auf 1,2 Mrd. Euro. Auch in der Schaden- und Unfallversicherung verzeichnete die AMB Generali Gruppe ein erfreuliches Wachstum. Trotz konsequenter Sanierungsmaßnahmen und der Aufgabe unrentabler Geschäftsbeziehungen stiegen die gebuchten Brutto-Beiträge um 3,4% auf rund 3,9 Mrd. Euro. Infolge der verheerenden Naturkatastrophen im vergangenen Jahr lagen jedoch die Leistungen mit 2,5 Mrd. Euro um rund 13% höher als im Vorjahr. Die Schadenquote stieg um 5,1 Prozentpunkte auf 75,1 %.
Für das Geschäftsjahr 2003 geht die AMB Generali Gruppe von einem marktüberdurchschnittlichen Wachstum in der Lebens- und Krankenversicherung aus Aufgrund der bereits angelaufenen Sanierungsmaßnahmen bei den Sachversicherern vor allem im Kfz- und Industrie-Bereich, rechnet der Konzern in diesem Segment mit einem geringeren Beitragswachstum zu Gunsten einer verbesserten Bestandsqualität. Unter der Annahme, dass keine besonderen Schadenereignisse und negative Kapitalmarktentwicklungen das laufende Jahr belasten, geht der Konzern für 2003 von einem positiven Konzernergebnis vor Steuern aus.