Trotz der Konjunktur- und Werbeflaute konnte die Koenig & Bauer Gruppe (KBA) im Geschäftsjahr 2002 den Konzernumsatz nochmals um 3,8% auf 1.353,8 Mio. EUR (2001: 1.304,0 Mio. EUR) steigern und damit die eigene Prognose um gut 100 Mio. EUR übertreffen. Dennoch blieb auch KBA von der Investitionsschwäche in der grafischen Industrie nicht verschont. Mit 1.084,5 Mio. EUR lag der Auftragseingang um 9,5% unter dem Vorjahreswert von 1.197,9 Mio. EUR.
Der Auftragsbestand zum Jahresende 2002 war mit 832,9 Mio. EUR (2001: 1.102,2 Mio. EUR) um 24,4% niedriger als im Vorjahr. Bei der Vorstellung des erstmals nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) erstellten Konzernberichtes 2002 in Frankfurt a.M. wurde der Gewinn vor Steuern (EBT) mit 43,2 Mio. EUR (2001: 62,3 Mio. EUR) beziffert.
Angesichts der schwierigen Marktverhältnisse und des damit verbundenen Preisdruckes hat KBA damit im Branchenvergleich ein respektables operatives Ergebnis erwirtschaftet, obwohl man das anvisierte Ergebnisziel in einer Größenordnung von 50 Mio. EUR aufgrund der ausgebliebenen Konjunkturbelebung und eines schwachen vierten Quartals nicht ganz erreicht hat. Der Konzernjahresüberschuss ging inklusive latenter Steuern auf 28,1 Mio. EUR (2001: 40,0 Mio. EUR) zurück.
Das Ergebnis je Aktie erreichte 1,75 EUR nach 2,49 EUR im Vorjahr. Der AG-Jahresüberschuss reduzierte sich aufgrund des Fusionsaufwandes von 20,2 Mio. EUR für das Digitaldruckunternehmen Karat Digital Press GmbH auf 17,9 Mio. EUR. Daran sollen die Aktionäre mit einer Dividende je Stammaktie von 0,50 EUR beteiligt werden.
Unter Zugrundelegung des aktuellen Auftragsbestandes hält KBA in 2003 aus heutiger Sicht einen Rückgang des Konzernumsatzes in der Größenordnung von 10% für wahrscheinlich. Eine konkrete Ergebnisprognose für 2003 sei aktuell von zu vielen Risiken behaftet. Ziel sei es, auf Konzernebene erneut ein positives operatives Ergebnis zu erwirtschaften. Da positive Ergebnisbeiträge gegenwärtig in erster Linie aus Kostensenkungsmaßnahmen zu generieren sind, sehen die Planungen bis zum Jahresende 2003 eine weitergehende Personalanpassung vor, die auch Teilbetriebsschließungen beinhalten kann.