Die Nordex AG erzielte im ersten Quartal ihres neuen Geschäftsjahres (1.10. - 31.12.02) eine Steigerung der Gesamtleistung von rund 13 Prozent auf 108 Mio. Euro (Vorjahr 96 Mio. Euro). Der Umsatz entwickelte sich jedoch schwächer als erwartet. Gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres ging das Umsatzvolumen um etwa 7 Prozent auf rund 89 Mio. Euro zurück (Vorjahr 96 Mio. Euro). Dabei hat sich allerdings der positive Trend ins europäische Ausland fortgesetzt. Hier hat Nordex rund 27 Mio. Euro des Umsatzes erzielt (Vorjahr 5,4 Mio. Euro).
Der Auftragseingang lag mit 67 Mio. Euro unter den Erwartungen der Gesellschaft (Vorjahr 128 Mio. Euro). Die Differenz zum Neugeschäft des Vorjahres erklärt sich in erster Linie durch das Ausbleiben größerer Auslandsaufträge im Quartal Im Vergleichszeitraum hatte Nordex allein 60 Mio. Euro mit zwei europäischen Großprojekten verbucht. Aktuelle Verhandlungen über größere Windparks ziehen sich derzeit in die Länge. So begrenzte die unklare genehmigungsrechtliche Situation das Wachstum in Frankreich. Erst am 3. Januar 2003 hat der französische Senat klare Verwaltungsvorschriften verabschiedet.
Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) ging auf minus 12,4 Mio. Euro zurück (Vorjahr 2,7 Mio. Euro). Bedingt durch das unerwartet geringe Umsatzvolumen sind der Material- und Personalaufwand sowie die sonstigen Betrieblichen Aufwendungen relativ zur Gesamtleistung signifikant gestiegen. Zudem schloß Nordex ein Großprojekt mit einer Ergebnisbelastung von rund 5 Mio. Euro ab.
Die Gesellschaft kündigt an, dass sie mit einem Sofortprogramm die Fixkosten an das geänderte Geschäftsvolumen anpassen wird. Im laufenden Jahr sollen bis zu 150 Stellen gestrichen und die sonstigen Betrieblichen Aufwendungen um 20 Prozent gekürzt werden. Der Stellenabbau wird zum Teil durch Kürzungen bei Fremdarbeitskräften erfolgen und damit auch auf die Materialquote wirken.
Weitere Effekte beim Materialaufwand soll ein bereits eingeleitetes Kostensenkungsprogramm bringen. Dazu gehört die Standardisierung von Produkten die Einführung neuer Baugruppen und Werkstoffe sowie die weitere Konzentration der Produktreihen auf die wesentlichen Umsatzträger. Dieser Effekt wird nach dem Abbau der Vorräte und dem Auslaufen von Lieferverträgen ab Sommer 2003 wirksam.
Bereits eingeleitet ist eine Verschlankung der Unternehmensstruktur. Unterhalb der AG soll es in Zukunft nur noch die Nordex Energy GmbH sowie die Auslandsgesellschaften als operative Einheiten geben. Gleichzeitig wurde das Unternehmen funktional restrukturiert. Mit diesem Schritt soll zum Beispiel die Projektabwicklung effizienter organisiert werden.
Für das laufende Geschäftsjahr hält Nordex an seiner Planung für die Gesamtleistung in Höhe von 520 Mio. Euro fest. Gewöhnlich erzielt die Gesellschaft aufgrund des zyklischen Geschäftsverlaufes im ersten Quartal rund 20 Prozent der Jahresleistung. Das Jahresergebnis (EBIT) soll rund 3 Mio. Euro erreichen. Dabei strebt Nordex im Jahresdurchschnitt eine Materialquote von etwa 83 Prozent an. Im kommenden Jahr soll die Quote wieder etwa 80 Prozent erreichen, deshalb plant Nordex eine spürbare Ergebnisverbesserung.