Die Celanese AG hat im vierten Quartal die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen und für das erste Halbjahr 2003 trotz der bestehenden Unsicherheiten einen verhalten zuversichtlichen Ausblick gegeben. Wie dpa-afx berichtet, rechnet das Unternehmen auf Grund kontinuierlicher Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen im ersten Halbjahr 2003 mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ohne Sonderaufwendungen, der auf oder leicht über dem Niveau des Vorjahreshalbjahres liegt.
Im vierten Quartal sei das EBITDA ohne Sonderposten um 60 Prozent auf 99 Mio. Euro geklettert. Von dpa-AFX befragte Chemie-Analysten hatten im Durchschnitt lediglich 87 Millionen Euro erwartet. Der Umsatz legte um 1 Prozent auf 1,069 Mrd. Euro zu. Die Experten hatten im Durchschnitt hier mit 1,072 Mrd. Euro gerechnet. Dabei hatten die Schätzungen allerdings zwischen 1,009 Mrd. und 1,132 Mrd. Euro gelegen, hieß es.
Beim Betriebsergebnis schaffte das Unternehmen den Sprung in die Gewinnzone. Nach einem Verlust von 533 Mio. Euro im Vorjahr erwirtschaftete das Unternehmen im Schlussquartal 2002 einen Gewinn von 37 Mio. Euro. Der Überschuss betrug 90 Mio. Euro nach einem Verlust von 419 Mio. Euro ein Jahr zuvor.
Die Gründe für die Entwicklung seien vor allem eine Steigerung der Verkaufsmengen sowie geringere Rohstoffkosten bei Acetylprodukten und technischen Kunststoffen (Ticona). Zudem seien im Acetylgeschäft höhere Verkaufspreise erzielt worden.
Im Gesamtjahr 2002 kletterte das EBITDA ohne Sonderposten um 11 Prozent auf 440 Mio. Euro. Der Umsatz ging von rund 4,777 Mrd. Euro auf 4,325 Mrd. Euro zurück. Der Rückgang war etwas stärker als erwartet. Die befragten Experten hatten mit 4,509 Mrd. Euro gerechnet. Celanese begründete den Rückgang trotz höherer Verkaufsmengen mit rückläufigen Preisen und ungünstigen Währungseffekten.
Beim Betriebsergebnis schaffte das Unternehmen auch im gesamten Jahr den Sprung in die Gewinnzone. Nach einem Verlust von 488 Mio. Euro 2001 erwirtschaftete das Unternehmen nun 155 Mio. Euro Gewinn. Der Jahresüberschuss aus fortzuführendem Geschäft betrug 113 Mio. Euro nach einem Verlust von 364 Mio. Euro ein Jahr zuvor.
Die Nettoverschuldung führte das Unternehmen zum 31. Dezember 2002 um 40 Prozent auf 835 Mio. Euro zurück. Gründe seien Mittelzuflüsse aus dem laufenden Geschäft, Nettoerlöse aus Firmenverkäufen und günstige Währungsentwicklungen.
Celanese wird weiteren Angaben zufolge den Aktionären auf der Hauptversammlung am 1. April eine Dividende von 0,44 Euro je Aktie vorschlagen. Ein Jahr zuvor hatte der Chemiekonzern keine Dividende ausgeschüttet.
Mit den 2001 begonnenen Kostensparprogrammen seien 2002 Einsparungen von 100 Mio. Euro erzielt worden. Nach der vollständigen Umsetzung im laufenden Jahr werde mit jährlichen Einsparungen von rund 140 Mio. Euro gerechnet, konnte man der Meldung weiter entnehmen.