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HV-Bericht DLB-Anlageservice AG - Der innere Wert liegt deutlich über dem Aktienkurs

Die DLB-Anlageservice AG hatte ihre Aktionäre für den 24. Mai 2005 zur Hauptversammlung in das IBIS-Hotel nach Augsburg eingeladen. Knapp 20 Aktionäre und Gäste hatten sich eingefunden, unter ihnen Matthias Wahler von GSC Research, als der Aufsichtsratsvorsitzende Johannes Schuhwerk die Versammlung um 11 Uhr eröffnete. Dieser erledigte zügig die Formalien und übergab dann das Wort an den Alleinvorstand Michael Höfer.


Bericht des Vorstands



Vor seinen Ausführungen zum Geschäftsverlauf der DLB warf Herr Höfer einen kurzen Blick auf das Börsenumfeld des Jahres 2004, von dem das Unternehmen, das in den Bereichen Portfoliomanagement und Beteiligungen aktiv ist, naturgemäß stark beeinflusst wird. Insgesamt hat sich die positive Entwicklung an den Märkten bekanntermaßen fortgesetzt, und insbesondere die Small- und Midcaps, der Anlageschwerpunkt der DLB, erfreuten sich eines zunehmenden Interesses der Anleger. In diesem Umfeld legte das Depot der DLB deutlich zu, und die Performance der wichtigsten Indizes konnte erneut übertroffen werden.



Wie Herr Höfer weiter ausführte, kletterten die Umsatzerlöse im Berichtsjahr um 42 Prozent auf 373 TEUR. Gesteigert werden konnten vor allem die Erlöse aus Dienstleistungen von 60 auf 150 TEUR, aber auch die Umsätze aus Wertpapierverkäufen legten auf 223 (202) TEUR zu. Die Dienstleistungserträge resultieren zum größten Teil aus der Berechnung von Honoraren für die Verwaltung des Depots der österreichischen Tochtergesellschaft Effectenbeteiligungen AG (ABE), auf die der Vorstand später noch näher einging. Das Rohergebnis kletterte um 15 Prozent auf 210 (182) TEUR, und der Jahresüberschuss legte bei einer weitgehend unveränderten Kostenstruktur von 68 auf 88 TEUR zu. Dieser Anstieg erlaubt laut Herrn Höfer eine Anhebung der Dividende von 0,30 EUR auf 0,35 EUR.



Der Wertpapierbestand lag mit 144 TEUR leicht unter dem des Vorjahres, als es noch 150 TEUR waren. Erstmals wird diese Position im Jahresabschluss 2004 außerdem nicht mehr im Umlauf-, sondern im Anlagevermögen ausgewiesen, was Herr Höfer mit der zunehmend längeren Haltedauer der Wertpapiere begründete. Sinnvoll ist diese Umgruppierung auch als Dokumentation gegenüber dem Finanzamt. Noch wurde schließlich keine genaue Regelung bekannt gegeben, wann ein Wertpapierengagement als steuerfreie Anlage oder aber als steuerpflichtige Spekulation gewertet wird. Kurzfristige Geschäfte werden inzwischen weitestgehend nur noch über die ABE abgewickelt, da in Österreich die Steuerfrage diesbezüglich ohne Bedeutung ist.



Im Zusammenhang mit der ABE ist laut Herrn Höfer auch die Forderung in Höhe von 172 TEUR zu sehen. Diese umfasst das Verwaltungshonorar, das noch nicht an die DLB ausgezahlt wurde. Dagegen steht eine Verbindlichkeit in Höhe von 109 TEUR gegen die Focus AG. Die liquiden Mittel liegen mit 67 TEUR rund ein Drittel unter denen des Vorjahres, und Bankverbindlichkeiten sind nach wie vor keine vorhanden. Die Eigenkapitalquote beläuft sich deshalb auf hohe 92 Prozent.



Die ABE war von der DLB im Jahr 2003 im Wege der Sacheinlage übernommen worden (Details hierzu finden Sie im HV-Bericht 2004 von GSC Research). Die damals eingebrachten Aktien stehen mit einem Wertansatz von 8 EUR in den Büchern der DLB. Durch Zukäufe über die Wiener Börse, an der die ABE-Aktie inzwischen mit 15 EUR gehandelt wird, wurde die Beteiligung an dieser Gesellschaft seit der letzten Hauptversammlung von 89,03 auf 90,66 Prozent aufgestockt. Die Beteiligungen, die in der DLB-Bilanz mit 1,65 Mio. EUR angesetzt sind, bestehen nun zum allergrößten Teil aus den ABE-Aktien. Mit einem Anteil von rund 80 Prozent an der Bilanzsumme von 2,08 Mio. EUR ist diese damit das bedeutendste Asset der DLB.



Den weiteren Ausführungen von Herrn Höfer zufolge konnte in der ABE der Umsatz im Geschäftsjahr 2004 um 50 Prozent auf 1,33 Mio. EUR ausgeweitet werden. Der Anlageschwerpunkt liegt wie auch bei der DLB auf interessanten deutschen und österreichischen Small- und Midcaps. Nach Abzug der erwähnten Verwaltungsvergütung, den übrigen Aufwendungen und der in Österreich obligatorischen Mindeststeuer verbleibt bei der ABE für das Berichtsjahr ein deutlich höherer Jahresüberschuss von 63 (16) TEUR, der zur Ausschüttung einer Dividende von 0,50 EUR genutzt wird, die zu 90 Prozent steuerfrei der DLB zufließt.



Neben der ABE hält die DLB noch eine Beteiligung an der Focus-Industrie-Beteiligungs AG, die sich auf Beteiligungen an vorbörslichen Werten konzentriert. Nachdem aufgrund des miserablen Umfelds die Jahre 2001 bis 2003 mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen worden waren, konnte in 2004 erstmals wieder ein kleiner Gewinn von 12 TEUR ausgewiesen werden. Mit der Veräußerung der Beteiligungen an der Wachauer Antriebstechnik AG und der IPO Board Net AG sind nach Jahren wieder zwei Exits gelungen. Aufgestockt wurden die Beteiligungen an Juragent, Valora und der Spezialwerte AG und neu eingegangen ein Engagement in die Mannheimer Versicherung AG.



Von der Entwicklung der DLB-Aktie, die trotz der positiven Geschäftsentwicklung in 2004 rund 6 Prozent an Wert verloren hat, zeigte sich der Vorstand enttäuscht. Auf diesem Niveau beträgt allein die Rendite aus der Dividende, die steuerfrei aus dem steuerlichen Einlagenkonto ausgezahlt wird, fast 4 Prozent. Nachdem auf einem Niveau von 8 EUR aber über Monate eine Bodenbildung stattgefunden hat, sieht er nun eine solide Basis gegeben, von der aus eine Trendwende beginnen könnte.



Im laufenden Jahr hat der Kurs bereits wieder 10 Prozent zugelegt. Auch das Handelsvolumen hat sich gegenüber dem Vorjahr auf rund 250 Aktien am Tag spürbar erhöht. In diesem Zusammenhang kündigte Herr Höfer an, dass auf einem etwas höheren Kursniveau vielleicht noch in diesem Jahr eine kleine Kapitalerhöhung durchgeführt werden könnte, um die Kapitalbasis des Unternehmens zu verbreitern.



In das laufende Jahr ist die DLB nach Auskunft des Vorstands sehr gut gestartet. Einige Gewinne konnten durch Verkäufe bereits realisiert werden, bei anderen Engagements sieht er noch Potenzial und bleibt investiert. Trotz der nur schwer einzuschätzenden Rahmenbedingungen ist Herr Höfer zuversichtlich, dass auch in diesem Jahr wieder ein steigender Gewinn und eine höhere Dividende erreicht werden können. "Damit davon auch der Aktienkurs profitiert, dazu müssen Sie beitragen", schloss er seine Ausführungen.


Allgemeine Aussprache



Herr Edelmann als erster Redner gratulierte dem Vorstand zu den guten Erfolgen des vergangenen Jahres, die in der Entwicklung des Aktienkurses leider noch nicht zum Ausdruck kommen. Ihm gefiel auch der Geschäftsbericht, in dem nun ebenfalls der Jahresabschluss der Tochtergesellschaft ABE abgedruckt ist, was ihm angesichts deren großer Bedeutung für die DLB nur konsequent erschien.



Der Aktionär wollte dann wissen, ob die DLB immer noch an der Ibörsa AG, Vaduz, beteiligt ist. Dies ist laut Herrn Höfer der Fall, in geringem Umfang werden diese Papiere auch noch bei der Focus und der ABE gehalten. Die Einführung dieser Aktien in den Freiverkehr war eigentlich schon vorbereitet, nach den schlechten Erfahrungen mit dem Börsengang der DLB, die trotz der positiven Geschäftsentwicklung nach dem IPO deutlich an Wert verloren hat, wurde dieses Vorhaben aber erst einmal zurückgestellt. Auch eine Aufnahme der Notierung bei Valora erschien nicht wirklich sinnvoll zu sein.



Das Geschäft dieser Gesellschaft entwickelt sich nach Aussage des Vorstands recht zufrieden stellend. So konnte im vergangenen Jahr ein Gewinn von 46 nach 38 TEUR im Vorjahr ausgewiesen werden. "Es geht wieder aufwärts", konstatierte er. Herr Höfer räumte jedoch ein, dass die Aktionäre dieser Gesellschaft ohne Dividendenzahlung und ohne Handelsmöglichkeit natürlich noch nicht zufrieden sein können.



Weiterhin interessierte Herrn Edelmann ebenso wie nachfolgend auch Aktionär Geson, welches Volumen die geplante Kapitalerhöhung annehmen könnte. Herr Edelmann erinnerte als langjähriger Aktionär an eine Kapitalmaßnahme im Jahr 1990, als das Grundkapital um ein Vielfaches erhöht wurde und die Aktionäre mangels Bezugsrechtshandel praktisch gezwungen waren teilzunehmen, um eine erhebliche Verwässerung ihrer Anteile zu verhindern.



In seiner Antwort versicherte Herr Höfer, dass eine solch umfangreiche Kapitalmaßnahme nicht geplant ist. Er stellte ein Verhältnis von vielleicht 5:1 in Aussicht, mit dem das Grundkapital auf rund 2 Mio. EUR angehoben würde und bei etwas höheren Kursen etwa 0,5 Mio. EUR eingesammelt werden könnten. "Das Volumen sollte natürlich schon wirtschaftlich sein", betonte er. Insofern wäre dies wohl die Untergrenze für eine sinnvolle Größenordnung. Ein Bezugsrecht soll den Aktionären auf jeden Fall eingeräumt werden. Wenn dies kostenmäßig zu verantworten ist, soll dieses auch an der Börse gehandelt werden. Zur Verfügung steht ein genehmigtes Kapital von 50 Prozent des Grundkapitals, es könnten also maximal 105.000 Aktien ausgegeben werden.



Großes Interesse zeigte Herr Geson außerdem an einer Aussage zum inneren Wert der DLB-Aktie. Wie Herr Höfer vorrechnete, beläuft sich der Buchwert laut Bilanz auf 9,06 EUR, wobei die ABE-Aktien in dieser Rechnung nur mit ihrem bilanziellen Wert angesetzt sind, der nach den Zukäufen nun zwischen 8 und 9 EUR liegt. Nimmt man auch bei der ABE die Bilanzwerte als Grundlage, beträgt der Buchwert dieser Aktien 10,34 EUR, und der Wert der DLB-Aktie erhöht sich auf 10,55 EUR. Wählt man als Basis den derzeitigen Börsenwert der ABE von rund 15 EUR, beträgt der innere Wert der DLB-Aktie sogar 13,28 EUR. "Angesichts der Ertragssituation und der stillen Reserven liegt dieser Wert sicherlich nicht so weit weg von der Realität", mutmaßte der Vorstand.



Auf die Nachfrage, wie hoch er die stillen Reserven einschätzt, wollte Herr Höfer nicht im Detail eingehen. Er meinte lediglich, dass diese, obwohl bereits einige Gewinne realisiert wurden, doch noch recht ordentlich sind. Allein beim Verkauf der Beteiligung an der österreichischen Betandwin wurde nach seiner Aussage ein sechsstelliges Ergebnis realisiert. "Es sieht gar nicht so schlecht aus", machte er den Aktionären Hoffnung auf eine weiterhin gute Entwicklung.



Ferner fragte Herr Geson nach der Aufteilung der Dienstleistungserträge. Nach Auskunft des Vorstands entfällt mit 130 TEUR der weitaus größte Teil auf die ABE, und die restlichen 20 TEUR teilen sich auf die Focus AG und die Ibörsa auf.



Im Anschluss bat Herr Keinemann um Nennung der größten Positionen im Depot. Laut Herrn Höfer sind dies bei der DLB Werte wie Allgeier, Alno, CineMedia, Foris, Köhler & Krenzer, Hyrican, Hucke, M.A.X. und Utimaco. Bei der ABE war sein Katalog noch etwas umfangreicher. Hier nannte er unter anderem Beteiligungen an AdCapital, Brain Force, Cancom, Deutsche Beteiligung, Syzygy, Euromicron und VEM Bank, außerdem einige österreichische Werte wie OMV, Linz Textil oder die MIBA.



Auf entsprechende Nachfrage führte Herr Höfer weiter aus, dass sowohl die DLB als auch die ABE fast ausschließlich in Deutschland und Österreich engagiert sind, da in diesen Ländern am ehesten ausreichende Informationen zu erhalten sind, um eine fundierte Einschätzung treffen zu können. Die beiden Länder sind zu etwa gleichen Teilen in den Depots vertreten. Im Bereich der Pennystocks ist die DLB, wie er weiter ausführte, kaum aktiv, und bei Solaraktien hat er den rechtzeitigen Einstieg verpasst und wollte später nicht mehr aufspringen. Nach den Ereignissen der letzten Tage habe sich dies allerdings als richtig herausgestellt.


Abstimmungen



Die Präsenz wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden mit 55.831 Aktien oder 26,59 Prozent des Grundkapitals festgestellt. Alle Beschlussfassungen erfolgten dann einstimmig im Sinne der Verwaltung. Im Einzelnen waren dies die Ausschüttung der Dividende von 0,35 EUR (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4) sowie die Wahl der Rath, Anders, Dr. Wanner und Partner WPG zum Abschlussprüfer (TOP 5).



Herr Schuhwerk schloss die Versammlung um 12:15 Uhr mit der Einladung zum gemeinsamen Mittagessen.


Fazit



Die DLB-Anlageservice AG hat im Geschäftsjahr 2004 den positiven Trend des Vorjahres fortgesetzt und den Jahresüberschuss um weitere 30 Prozent gesteigert. Die Aktionäre profitieren von dem guten Ergebnis mit einer Erhöhung der Dividende auf 0,35 EUR, aus der sich eine Rendite von rund 4 Prozent errechnet, die aufgrund der steuerlich vorteilhaften Unternehmensstruktur steuerfrei vereinnahmt werden kann.



Der Aktienkurs konnte von dieser Entwicklung allerdings nicht profitieren. Dieser notiert deutlich unter dem inneren Wert, der auch ohne Berücksichtigung der stillen Reserven mindestens bei 12 bis 13 EUR liegen dürfte. Zwischen 8 und 9 EUR hat sich aber nun über viele Monate ein stabiler Boden gebildet, von dem aus eine Aufwärtsbewegung starten könnte. Für den an Nebenwerten interessierten Anleger eröffnet sich damit bei einem sehr überschaubaren Risiko die Chance auf eine deutliche Kurssteigerung. Auch im laufenden Jahr läuft das Geschäft nach Aussage des Vorstands schließlich sehr positiv.



Die angekündigte Kapitalerhöhung ist als sinnvoll zu werten, da bei einem höheren Anlagevolumen die Kosten kaum steigen werden, die Rendite also danach eher noch besser ausfallen wird.


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Veröffentlichungsdatum: 27.05.2005 - 15:53
Redakteur: mwa
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