Am 24. Mai 2005 fand um 10 Uhr die 21. ordentliche Hauptversammlung der FUCHS PETROLUB AG in Mannheim statt. Rund 1.000 Aktionäre, Gäste und Pressevertreter, unter ihnen auch Thorsten Renner von GSC Research, hatten sich im Congress Center Rosengarten eingefunden, um sich unter anderem über die Hintergründe für den geplanten Aktiensplit informieren zu lassen. Vor Beginn der Hauptversammlung wurden die Aktionäre mit einer Filmeinspielung zu den Forschungsaktivitäten des Konzerns auf die Hauptversammlung eingestimmt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Strube eröffnete dann die Versammlung und übergab nach dem Verlesen der üblichen Formalien das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Stefan Fuchs.
Bericht des Vorstands
Laut Herrn Fuchs begeht die FUCHS PETROLUB AG in 2005 ihr 20-jähriges Börsenjubiläum, und dies in einer hervorragenden Verfassung. Im dritten Jahr in Folge konnte ein Spitzenergebnis erzielt werden, und das Unternehmen erwirtschaftete eine deutliche Prämie auf die Kapitalkosten. Darüber hinaus folgten die Aktienkurse dieser erfreulichen Entwicklung mit neuen Höchstständen. In diesem Zusammenhang bedankte sich Herr Fuchs bei seinen Kollegen in der Konzernleitung, aber auch bei allen Mitarbeitern für die hervorragende Leistung im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Auch im vergangenen Jahr hat sich die konsequente Verfolgung des Geschäftsmodells als richtig erwiesen, wobei sich FUCHS auf das Kerngeschäft konzentrierte. So konnte der Anteil der Umsätze mit Schmierstoffen und verwandten Spezialitäten auf 90 Prozent gesteigert werden, während der sonstige Bereich mit Handels- und Lohnfertigungsaktivitäten entsprechend an Anteil verlor. Mit 35 Prozent der Mitarbeiter weist FUCHS eine hervorragende Präsenz in allen relevanten Märkten auf, berichtete Herr Fuchs. Entscheidend ist auch die globale Präsenz, und hier ist die Gesellschaft beispielsweise bereits seit fast 20 Jahren in China aktiv. Zusätzlich konnte auch in der Türkei ein Joint Venture abgeschlossen werden, und auch die neu aufgestellte Gesellschaft in Russland verzeichnet deutliche Erfolge.
Nach Aussage von Herrn Fuchs hat das Unternehmen in 2004 die Weltmarktführerschaft in den strategisch wichtigen Nischen weiter ausgebaut. Auch wenn Schmierstoffe häufig in der Kalkulation der Kunden eine geringe Rolle spielen, so haben diese doch einen erheblichen Einfluss auf die Effizienz der Produktionsabläufe. Entsprechend dem Leitsatz "Probleme unserer Kunden profitabel lösen" wurde auch in 2004 auf Wert vor Menge abgestellt.
Auch das letzte Jahr brachte wieder richtungsweisende Erfolge wie schmelzbare Schmierstoffe für die Coilbefettung in Walzwerken, schadstoffarme Motorenöle, neue Schmierfette für elektrische Servolenkungen und wassermischbare Kühlschmierstoffe für Präzisionsteile von Flugzeugtriebwerken. Großes Potenzial sah Herr Fuchs in China auch im Untertagebergbau mit schwer entflammbaren Hydraulikflüssigkeiten, wenn sich auch dort steigende Anforderungen an die Arbeitssicherheit durchsetzen. Wie Herr Fuchs weiter ausführte, weist die Gesellschaft mit ihren 10.000 Produkten und über 113.000 Kunden keinerlei Abhängigkeiten auf, da kein Einzelkunde mehr als 4 Prozent und keine Branche mehr als 10 Prozent vom Gesamtumsatz aufweist.
Im vergangenen Jahr wies die Region Asien/Pazifik das stärkste interne Wachstum auf und ist nun nach Europa bereits der zweitgrößte Markt für FUCHS. Aber auch in Europa selbst war Wachstum zu verzeichnen, allerdings speziell in Osteuropa. Das vergangene Geschäftsjahr brachte einen Umsatzanstieg auf 1,096 Mrd. EUR, und Herr Fuchs hob insbesondere das interne Wachstum von 6,7 Prozent hervor. Beim externen Wachstum verzeichnete das Unternehmen einen Zuwachs von 1,0 Prozent, während sich der starke Euro mit 2,4 Prozent negativ auf den Umsatz niederschlug.
Der Jahresüberschuss verbesserte sich im abgelaufenen Jahr um knapp 30 Prozent auf 40,1 Mio. EUR und war vor allem durch das interne Wachstum, einen besseren Produktmix und die Aufgabe von margenschwachen Geschäften geprägt. Beim EBIT erzielte die Gesellschaft einen Anstieg von 15 Prozent auf 86,2 Mio. EUR und erreichte dabei mit einer EBIT-Marge von 7,9 Prozent einen neuen Spitzenwert, so Herr Fuchs. Das Ergebnis je Vorzugs- und Stammaktie vor planmäßiger Firmenwertabschreibung legte jeweils um 12 Prozent auf 6,14 EUR bzw. 5,97 EUR zu.
Beim EBIT konnte FUCHS im vergangenen Jahr in allen drei Weltregionen zulegen, wobei in Europa die deutlichsten Zuwächse erzielt wurden. Dazu beigetragen hat die Straffung der westeuropäischen Einheiten bei Produktion, Forschung und Entwicklung, was zu effizienteren Strukturen geführt hat. Insbesondere das Geschäft in Osteuropa hat sich kräftig verbessert, und die Marktstellung dort wurde weiter ausgebaut. Renditestärkste Region war erneut Amerika, und das, obwohl negative Währungseinflüsse auf das Ergebnis durchschlugen. Laut Herrn Fuchs erzielte diese Region eine EBIT-Marge von stolzen 12,7 Prozent, und in lokaler Währung betrug der Ergebniszuwachs im vergangenen Jahr 20 Prozent, obwohl sich in den USA die Rohstoffkosten um 22 Prozent erhöht haben.
Die Region Asien/Pazifik wies in den vergangenen Jahren mit durchschnittlich 14 Prozent das stärkste Umsatzwachstum auf. Allerdings war das Ergebnis in 2004 zwar wieder von außerplanmäßigen Abschreibungen geprägt, legte aber trotzdem um rund 40 Prozent zu. Da Asien immer noch einen hohen Importanteil von fertigen Produkten aufweist, liegt die Umsatzrendite mit 5,6 Prozent noch deutlich hinter den anderen Regionen zurück.
Aufgrund des erfreulichen Ergebnisses konnte auch in 2004 mit 56 Mio. EUR wieder ein hoher Free Cashflow erwirtschaftet werden, mit dem die Nettofinanzschulden weiter kräftig zurückgeführt wurden. Dadurch lag die Eigenkapitalquote zum Jahresende bereits bei 25 Prozent, und diese soll bis Ende 2005 auf 30 Prozent ansteigen, so Herr Fuchs. Auch in 2004 verdiente das Unternehmen wieder eine Prämie auf die Kapitalkosten, die im vergangenen Jahr deutlich höher ausfiel. Bei einer Gesamtkapitalrendite von 19 Prozent gegenüber Kapitalkosten von 11,5 Prozent schuf die Gesellschaft 37,4 Mio. EUR an Wert, den sogenannten "FUCHS Value Added".
Die positive Geschäftsentwicklung hat sich wie schon im Vorjahr auch wieder in der Aktienkursentwicklung niedergeschlagen, und die Marktkapitalisierung erreichte zum Jahresende einen neuen Höchststand von 647 Mio. EUR. In den ersten Monaten des laufenden Jahres kam es aber zu Gewinnmitnahmen, während sich die Umsätze in der Aktie gegenüber dem Vorjahreszeitraum verdoppelten.
Danach kam Herr Fuchs auf die Dividende zu sprechen, und nach seinen Worten gab es seit dem Börsengang 1985 noch kein Jahr ohne Dividende. Seit 1992 wurde die Dividende für Vorzugsaktien sogar durchschnittlich um 6,6 Prozent per anno angehoben, und auch für das vergangene Jahr sollen Vorzugs- und Stammaktionäre eine um 0,10 EUR je Aktie angehobene Dividende erhalten. Bei einer Anlage im Jahr 1985 in Aktien der FUCHS PETROLUB kann sich der Besitzer heute über den 10-fachen Wert freuen, was einer jährlichen Verzinsung von 12 Prozent entspricht. Herr Fuchs zeigte sich überzeugt, dass die Gesellschaft diese Erfolgsgeschichte fortsetzen kann.
Im ersten Quartal 2005 erhöhte sich der Umsatz um 3 Prozent auf 275 Mio. EUR, wobei das interne Wachstum 2,6 Prozent betrug. Externes Wachstum steuerte 1,4 Prozent bei, während die Wechselkurseffekte mit 1 Prozent negativ zu Buche schlugen. Beim Quartalsergebnis verzeichnete FUCHS einen Anstieg von 42 Prozent auf 13,1 Mio. EUR, was aber zu rund 60 Prozent auf den Wegfall der planmäßigen Firmenwertabschreibungen zurückzuführen war. Bereinigt um diese Effekte konnte das Ergebnis allerdings immer noch um beachtliche 15 Prozent zulegen.
Aufgrund der externen Unsicherheit an den Märkten und der dadurch hervorgerufenen hohen Volatilitäten wollte Herr Fuchs für das laufende Jahr keine konkrete Prognose abgeben. Allerdings sah er bei der jetzigen Entwicklung keine nennenswerten Risiken, die die Wertschaffung signifikant beeinflussen sollten, weshalb er für 2005 aufgrund der hervorragenden Spezialisierungsstrategie und des Wegfalls der planmäßigen Firmenwertabschreibungen erneut einen höheren Jahresüberschuss erwartete. Zudem verlief auch der April 2005 erfreulich, und FUCHS liegt nach vier Monaten beim Umsatz mit 371,7 Mio. EUR um 3,4 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Zum Ende seiner Ausführungen hob Herr Fuchs aber auch die Bedeutung des Standorts Deutschland für die Gesellschaft hervor. Immerhin beschäftigt FUCHS rund ein Viertel seiner Mitarbeiter in Deutschland, und in Mannheim wurden in den letzten zehn Jahren mehr als 50 Mio. EUR investiert. Zudem wurde das Produktionsvolumen fast verdoppelt, und europäische Volumina wurden nach Mannheim verlagert. Damit ist Mannheim das mit Abstand größte Werk im Konzern, betonte der Vorstandsvorsitzende. Nach Aussage von Herrn Fuchs soll das Jahr 2005 so gestaltet werden, dass den Aktionären in 2006 zum 75-jährigen Firmenjubiläum wieder erfolgreiche Zahlen präsentiert werden können.
Allgemeine Diskussion
Vor Beginn der Diskussion teilte Dr. Manfred Fuchs noch eine Veränderung in der Aktionärsstruktur mit, die aber nicht zu Veränderungen führt, da er lediglich seinen beiden Kindern je 10 Prozent der Stammaktien geschenkt hat. Damit ist auch weiterhin eine Sicherung der Kontinuität gewährleistet, war der ehemalige Vorstandsvorsitzende überzeugt.
Als erste Sprecherin meldete sich Frau Keitel für die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) zu Wort, und diese war voll des Lobes für das erzielte Ergebnis der Gesellschaft im vergangenen Jahr. Sowohl Rekordergebnis, die sehr erfreuliche Aktienkursentwicklung als auch die erneute Dividendenerhöhung können den Aktionär nur zufrieden stellen. Da die Dividende aber nicht im gleichen Maße wie der Jahresüberschuss gestiegen ist, sah Frau Keitel noch spürbar Luft bei der Ausschüttung, da die Quote von derzeit 35 Prozent durchaus auf 50 Prozent ansteigen könnte. Zudem zog sie, wie später auch Herr Gass, im kommenden Jahr einen Jubiläumsbonus für die Aktionäre in Betracht.
Herr Fuchs bedankte sich zunächst für die lobenden Worte, auch wenn er konstatierte, dass scheinbar ein Jubiläumsbonus im kommenden Jahr schon fest gebucht ist. Der Jahresüberschuss legte im vergangenen Jahr zwar um 30 Prozent zu, aufgrund der Kapitalerhöhung stieg das Ergebnis je Aktie aber nur um 12 Prozent, weshalb er einen Anstieg von 6 Prozent bei der Dividende durchaus als gerechtfertigt empfand. Auf jeden Fall wollte er sich die Vorschläge für einen Jubiläumsbonus zu Herzen nehmen, auch wenn derzeit noch nicht entschieden ist, wie Mitarbeiter und Aktionäre am Jubiläum beteiligt werden können.
Auf die Frage von Frau Keitel nach einer möglichen Schmerzgrenze beim Rohölpreis meinte Herr Fuchs, die Gesellschaft verarbeite Grundöle und sei damit aber auch mittelbar vom Rohölpreis abhängig. Allerdings ist momentan unklar, wie sich der Preis weiterentwickelt, aber aufgrund der hohen Spezialisierung generiert FUCHS auch bei hohen Preisen ausreichend an Wertschöpfung. Jedoch ist die Rohertragsmarge im vergangenen Jahr leicht gesunken. Wie Herr Fuchs weiter berichtete, müssen aber auch die sonstigen Kosten an die Kunden weitergegeben werden, wobei er keine fest definierte Schmerzgrenze beim Rohölpreis sah.
Frau Keitel sprach dann ein altes Thema auf Hauptversammlungen an, eine mögliche Umwandlung der Vorzugs- in Stammaktien. Nach ihrer Aussage gilt FUCHS durchaus als Anwärter für den MDAX, und mit Einführung der Einheitsaktie könnte man der Gewichtung nachhelfen, auch wenn sie nicht verkannte, welche Rolle und Bedeutung die Unabhängigkeit der Gesellschaft besitzt. Allerdings sah sie auch Chancen für die Einheitsaktie bei einer gleichzeitigen Sicherung der Mehrheit des Großaktionärs wie beispielsweise bei FMC. Herr Fuchs betonte, die Verwaltung stehe diesem Thema durchaus offen gegenüber, auch wenn aktuell keine Pläne für die Einführung der Einheitsaktie vorliegen, da die Vorteile der Unabhängigkeit deutlich überwiegen, wobei der Vorstandsvorsitzende einräumte, dass an die sich Unternehmensführung auch die Vorgänge im Zusammenhang mit FMC oder Rhön Klinikum anschaut.
Weitere Fragen von Frau Keitel betrafen den Anteil des Umsatzes, der in US-Dollar fakturiert wird, und das Verhältnis zwischen Produktion und Verbrauch in den USA und Asien. Laut Dr. Selent werden 18 Prozent des Umsatzes in USD erzielt und zusätzlich noch 6 Prozent in China, dessen Währung fest an den US-Dollar gekoppelt ist. Der Finanzvorstand vertrat die Meinung, FUCHS verfüge insgesamt über einen hervorragenden Währungsmix und weise somit einen natürlichen Hedge auf. Wie Herr Fuchs ausführte, werden in den USA rund 95 Prozent der Produktion auch verbraucht, während in China einige benötigte Rohstoffe nicht verfügbar sind, weshalb wesentlich mehr aus Mannheim geliefert werden muss, was auch einen Grund für die geringeren Margen in Asien darstellt.
Des Weiteren bat die Aktionärsvertreterin um nähere Angaben zu einem möglichen Rating, den getätigten Sonderabschreibungen in 2004 und der Zielvorstellung bei der Eigenkapitalquote. Nach Aussage von Dr. Selent verfügt FUCHS derzeit über kein Rating, auch wenn sich das Unternehmen intern auf den Ratingprozess eingestellt hat. Das Gearing (Verhältnis Fremd- zu Eigenkapital) liegt derzeit aber nur noch bei 1, und auch der dynamische Verschuldungsgrad weist nur noch einen Wert von 1,2 auf, so dass sich hieraus wohl ein Rating von BBB+ ergeben würde. Im letzten Jahr wurden 10 Mio. EUR Sonderabschreibungen vorgenommen, um den Länder- und Ertragsrisiken Rechnung zu tragen. Allerdings bietet das jetzige Niveau eine gute Basis, und Dr. Selent rechnete im laufenden Jahr mit deutlich geringeren Abschreibungen aufgrund von Impairment-Tests, wobei die Summe einen Wert von 5 Mio. EUR nicht übersteigen sollte.
Nachdem die Schulden in den letzten Jahren um 160 Mio. EUR abgebaut wurden, erreichte FUCHS im ersten Quartal 2005 eine Eigenkapitalquote von 27,4 Prozent, die bis zum Jahresende auf etwa 30 Prozent ansteigen soll. Allerdings soll dieser Wert dann nicht mehr groß gesteigert werden, um den Leverage-Effekt weiter nutzen zu können, betonte Dr. Selent.
Auf die Frage von Frau Keitel, ob konkrete Pläne für die Ausnutzung des bedingten Kapitals vorliegen, obwohl ja auch noch das genehmigte Kapital besteht, meinte Dr. Selent, es gebe derzeit kein konkretes Projekt, das bedingte Kapital biete dem Unternehmen jedoch eine höhere Finanzierungsflexibilität. Zum Ende wünschte Frau Keitel dem Unternehmen alles Gute für die Zukunft und sprach noch einmal ihre Hoffnung auf einen Jubiläumsbonus im kommenden Jahr aus.
Herr Gass als Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) schloss sich den lobenden Worten seiner Vorrednerin uneingeschränkt an. Obwohl alle Kennzahlen im letzten Jahr wieder verbessert wurden, zeigte er sich vor allem mit dem Return of Capital Employed (ROCE) in Höhe von 19 Prozent sehr zufrieden. Auch die Dividendenerhöhung wurde von ihm begrüßt, wobei er sich mit der prozentualen Ausschüttungshöhe zufrieden zeigte, da FUCHS mit dem einbehaltenen Geld immer einen enormen Shareholder Value generiert.
Ihn interessierten dann mögliche Belastungen bei den Pensionsverpflichtungen und bei Zahlungen für Krankenversicherungen in den USA. Wie Dr. Selent hierzu berichtete, handelt es sich bei den Pensionsverpflichtungen um ein wichtiges Thema, und derzeit belaufen sich diese auf 138 Mio. EUR. Zukunftsrisiken sah der Finanzvorstand hierbei aber kaum, zumal auch das Versorgungswerk im Inland schon vor langer Zeit geschlossen wurde. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen hat FUCHS in den USA keine Probleme mit den Prämien bei Krankenversicherungen, und so belief sich die zu zahlende Summe im vergangenen Jahr lediglich auf 2,1 Mio. USD.
Weitere Fragen von Herrn Gass betrafen die Auswirkungen für FUCHS durch die anhaltende Schwäche in der Automobilindustrie und den möglichen Handel mit Emissionszertifikaten. Nach Darstellung von Herrn Fuchs wirken sich die starken Absatzrückgänge in der Automobilbranche auf FUCHS nicht so gravierend aus, da keine Branche einen Anteil von über 10 Prozent am Umsatz aufweist und Rückgänge in einer Branche meist durch Wachstum in anderen Branchen ausgeglichen werden können. Der Handel mit Emissionszertifikaten hat für FUCHS keine Bedeutung, da die Produktionsstätten des Unternehmens in Europa nicht dem Emissionshandel unterliegen.
Herr Fühner bat dann um Angabe der Forschungsstandorte außerhalb Deutschlands, und zudem wollte er wissen, wie es mit einer Produktionsstätte in Russland aussieht. Der Vorstandsvorsitzende bezeichnete Russland als wichtigen Markt, in dem FUCHS aber schon mit einer kleinen Produktionsstätte vertreten ist, und diese wird dann auch entsprechend dem Wachstum des Geschäfts ausgebaut. Nach Aussage von Dr. Lingg besitzt FUCHS in China bereits Entwicklungslabors, aber auch in Spanien und den USA wird Forschung betrieben.
Schließlich verlangte Herr Fühner noch die Angabe der Ergebnisse der wesentlichen Beteiligungsgesellschaften, und er hielt die Ausbildungsquote für nicht angemessen. Aus Wettbewerbsgründen wollte Dr. Selent die Einzelergebnisse der Beteiligungsgesellschaften nicht publizieren, er verwies daher auf die ausliegende Beteiligungsliste. Laut Dr. Selent mag die Anzahl von 45 Auszubildenden in Deutschland auf den ersten Blick niedrig erscheinen, aber an vielen kleinen Standorten ist eine Ausbildung nicht möglich oder würde keinen Sinn machen. Bezogen auf den Standort Mannheim beträgt die Ausbildungsquote allerdings 7,5 Prozent.
Abstimmungen
Von 3.930.000 Stammaktien waren 2.800.492 Aktien entsprechend 71,26 Prozent vertreten. Die Beschlüsse zu den Tagesordnungspunkten Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), Entlastung des Vorstands (TOP 3), Entlastung des Aufsichtsrats (TOP 4), Aktiensplit (TOP 5), Schaffung eines bedingten Kapitals (TOP 6), Satzungsänderungen (TOP 7), Neuwahl des Aufsichtsrats (TOP 8) und Wahl des Abschlussprüfers (TOP 9) wurden entweder einstimmig oder bei wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen gefasst.
Gesonderte Versammlung der Vorzugsaktionäre
Gleich im Anschluss an das Ende der Hauptversammlung gab es eine gesonderte Hauptversammlung der Vorzugsaktionäre, die als einziges Thema die Schaffung eines neuen bedingten Kapitals hatte. Nachdem sich kein Aktionär zu Wort meldete, erfolgte gleich die Abstimmung.
Von 3.930.000 Vorzugsaktien waren 810.843 Aktien entsprechend 20,63 Prozent vertreten. Der einzige Tagesordnungspunkt wurde bei wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen beschlossen.
Fazit und eigene Meinung
Auch im vergangenen Jahr konnte die FUCHS PETROLUB AG ihren beeindruckenden Erfolgsweg fortsetzen und den Jahresüberschuss um rund 30 Prozent auf 40 Mio. EUR steigern. Selbst stark steigende Rohölpreise und ein schwacher US-Dollar konnten der Gesellschaft nichts anhaben. Das erste Quartal des laufenden Jahres bestätigte dann auch den erfreulichen Trend, und FUCHS konnte selbst ohne den Wegfall der planmäßigen Firmenwertabschreibungen wieder deutlich im Ergebnis zulegen.
Für das Gesamtjahr hielt sich der Vorstand zwar bedeckt, insgesamt soll unter dem Strich aber wieder ein höherer Jahrsüberschuss stehen. Aufgrund des guten Starts, der hervorragenden Positionierung und der weiteren Ausweitung der margenstarken Spezialitäten sollte FUCHS dies auch wieder gelingen. Zudem konnten die Aktionäre, wie im letztjährigen Hauptversammlungsbericht schon angedeutet, nun über einen weiteren Aktiensplit beschließen. Mit ihrem außerordentlichen Erfolg und den weiter intakten Aussichten, verbunden mit einem möglichen Jubiläumsbonus im kommenden Jahr, zählt die Aktie der FUCHS PETROLUB weiterhin zu den interessantesten auf dem Kurszettel.
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