Hier die Original-Aussendung vom Montag, 09.12.2002:
"An der letzten Generalversammlung der Distefora Holding AG vom 28. Juni 2002 wurden die Herren Altvater, Schoeller und Franzen mit dem Auftrag in den Verwaltungsrat gewählt, ein Sanierungskonzept zur Fortführung der Gesellschaft auszuarbeiten. Die Vorhaben zur Mittelbewirtschaftung des vormaligen CEO Patrick Hofmann konnte der Verwaltungsrat nicht verantworten, weshalb sich die Gesellschaft von ihm trennen musste. Seither ist Herr Hofmann bemüht, die Kontrolle über die Gesellschaft und ihre Mittel wieder zu erlangen. In den letzten Monaten wurden in der Presse verschiedentlich Zweifel an der Redlichkeit von Verwaltungsrat und Geschäftsführung geäußert; die Gesellschaft geht davon aus, dass Initiant solcher Berichterstattung das Umfeld von Herrn Patrick Hofmann war. Bestünde tatsächlich berechtigter Anlass zu Zweifeln über die Mittelverwendung in der Gesellschaft, so hat jeder Aktionär sein gesetzliches Auskunftsrecht, das ihm gestattet, vom Verwaltungsrat Aufschluss über getroffene Dispositionen zu verlangen. Dazu ist festzuhalten, dass kein einziger Aktionär, auch nicht die Herrn Hofmann nahestehende Gesellschaft, davon Gebrauch gemacht hat.
Den einstweiligen Höhepunkt in der Auseinandersetzung um die Kontrolle der Gesellschaft wurde anlässlich einer Pressekonferenz vom 6. Dezember 2002 erreicht. An jener haben Herr Patrick Hofmann bzw. die von ihm beauftragten Herr Claudio Morandi von der MFC Merchant Bank SA in Herisau und Herr Rechtsanwalt Michael Kloter gegenüber Verwaltungsrat und Geschäftsleitung verschiedene Vorwürfe erhoben, namentlich sei die im Sommer 2002 noch bestehende Liquidität von EUR 21 Mio verwendet worden, um nicht werthaltige Aktiven zu erwerben und dadurch die Gesellschaft zu schädigen.
Herr Patrick Hofmann hat im Sommer 2002 behauptet, er habe einen angemessenen Preis für sein Drittel der Distefora-Aktien bezahlt; im Herbst hat sich nach Sichtung der einschlägigen Unterlagen ergeben, dass er dafür bis heute keinen einzigen Franken bezahlt hat, weshalb er nun behauptet, der Kaufpreis sei ihm gestundet. Entscheidend ist aber allein, dass Herr Patrick Hofmann rund einen Drittel der Stimmen einer schweizerischen Publikumsgesellschaft kontrollieren und damit auch über das Schicksal der Kleinaktionäre bestimmen will, obwohl er kein adäquates finanzielles Risiko eingegangen ist. Ferner ist festzuhalten, dass es sich bei der MFC Merchant Bank SA um ein Unternehmen handelt, dass kaum je in Sanierungsfällen eigene finanzielle Risiken eingegangen wäre und dem in der Vergangenheit genau solche Vorwürfe in der Presse gemacht wurden, d.h. es seien angeblich Kleinaktionäre in jenen Fällen zu kurz gekommen, in denen Herr Morandi bzw. die MFC Merchant Bank SA Publikumsgesellschaften beraten haben. Publikumsaktionäre sind offenbar nicht gut beraten, wenn sie ihre Interessen von dieser Bank und deren Exponenten wahrnehmen lassen. Herr Michael Kloter, ist Hofmanns Anwalt und eine von Hofmann beherrschte Gesellschaft hat den Antrag gestellt, diese beiden in den Verwaltungsrat wählen zu lassen. Alle diese genannten Personen haben ein finanzielles Interesse an der Distefora Holding AG, das sich kaum mit jenem der Kleinaktionäre decken dürfte. Seltsam mutet auch an, dass eine Schweizer Bank gleichzeitig auf zwei Hochzeiten tanzen dürfen soll. Die MFC Merchant Bank SA wickelt die Umwandlung der Inhaber- in Namenaktien für die Distefora ab; die vertraglichen Treuepflichten verbieten dabei ein Tätigwerden gegen die Distefora zu Gunsten von Hofmann.
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung haben zu den Vorwürfen in der Presse bislang nicht im Einzelnen Stellung genommen. Vielmehr besteht die Auffassung, dass Verwaltungsrat und Geschäftsleitung direkt gegenüber den Aktionären in der Generalversammlung Rechenschaft abzulegen haben. Damit sich die Aktionäre ein Bild über die Sanierungsbemühungen und Mittelverwendungen des Verwaltungsrates und der Geschäftsführung seit Sommer 2002 und die tatsächliche gegenwärtige Lage der Gesellschaft bilden können, werden die dafür notwendigen Informationen samt ausführlichen Dokumentationen auf dem Internet (www.distefora.ch) ab Donnerstag, 12. Dezember 2002, sowie in den darauffolgenden Tagen kontinuierlich aufgeschaltet. Für diejenigen, die keinen Internetzugang haben, können die Unterlagen telefonisch unter 0049 - 40 - 80 80 99 700 bei der Gesellschaft angefordert werden.
Abschließend ist festzuhalten, dass sich der Verwaltungsrat seiner Verantwortung und der daraus fließenden Verantwortlichkeit sowohl in zivilrechtlicher (Art. 754 OR) als auch in strafrechtlicher Hinsicht (Art. 158 StGB) bewusst ist und demzufolge seinen gesetzlichen und statutarischen Pflichten jederzeit nachgelebt hat."
