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HV-Bericht Effecten-Spiegel AG - Bilanzstichtag verhinderte Dividende

Für den 20. Mai 2005 hatte die Effecten-Spiegel AG zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung in das Congress Center Düsseldorf geladen. Rund 300 Teilnehmer, darunter auch Hans-Hermann Mindermann von GSC Research, hatten sich eingefunden, um aus erster Hand Informationen über das vergangene Jahr und den aktuellen Stand der Dinge bei der Gesellschaft zu erhalten. Wie in den Vorjahren gab es für die Teilnehmer auch aktuelle Einschätzungen zu ausgewählten Aktien, was für viele Anwesende ein wichtiger zusätzlicher Grund für die Teilnahme war.



Aufsichtsrat und Vorstand waren vollzählig anwesend, als um 11 Uhr der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Christochowitz die Veranstaltung eröffnete. Neben den üblichen Formalien wies er auch auf das Vorliegen eines Gegenantrags der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hin, der auch im Internet veröffentlicht worden war, ehe er das Wort an Herrn Hoffmann für den Bericht des Vorstands übergab.


Bericht des Vorstands



Wie bereits in den Vorjahren gliederte Herr Hoffmann seine Ausführungen in die Abschnitte Erläuterungen zum abgelaufenen Geschäftsjahr, Beschreibung der aktuellen Situation und Ausblick.



Der Vorstand begann mit der Einschätzung, dass das Jahr 2004 für die Gesellschaft eine Konsolidierungsphase mit zum Teil empfindlichen Verlusten bedeutete. Dies betraf mit 2,7 Mio. EUR insbesondere die 10-prozentige Beteiligung an der Senator Entertainment AG. Weiterhin mussten Abschreibungen auf eigene Aktien im Bestand von rund 0,7 Mio. EUR und rund 0,5 Mio. EUR auf die Commerzbank Altbank-Aktien vorgenommen werden. Letztere Beteiligung wird übrigens auf Wunsch des Abschlussprüfers im Umlauf- und nicht im Anlagevermögen geführt und damit nach dem Niederstwertprinzip verbucht.



Das aktuelle Jahr sei gut angelaufen. Herr Hoffmann sprach daher von einem regelrechten Ärgernis, dass die Bilanz zum 31.12.2004 abgeschlossen werden musste und nicht zum 31.3.2005. Wäre beispielsweise zum Ende des ersten Quartals 2005 bilanziert worden, hätte die Verwaltung einen Gewinn ausweisen und eine Dividende vorschlagen können. Im Laufe des ersten Quartals 2005 hat die Gesellschaft insbesondere ihre Beteiligungen an der EM.TV mit 4,5 Mio. EUR und der russischen GUM mit 0,5 Mio. EUR Gewinn verkauft. Der Ausstieg erfolgte auch zu höheren als den aktuellen Kursen.



Die Audi AG, an der die Effecten-Spiegel AG mit circa 0,5 Prozent beteiligt ist, läuft blendend. So stieg bei Audi im ersten Quartal 2005 der operative Gewinn um sensationelle 22,5 Prozent, während andere Automobilunternehmen deutliche Rückschläge hinnehmen mussten.



Als Beteiligungsgesellschaft sieht die Verwaltung der Effecten-Spiegel AG Kursrückgänge sowohl mit einem weinenden als auch mit einem lachenden Auge. Immerhin bieten diese auch die Gelegenheit zu Einstandsverbilligungen, sofern man von einer klaren Turnaround-Situation überzeugt ist, führte Herr Hoffmann aus. Bei Ariba ist er sich sicher, dass dies der Fall ist. Aktuell geht er von einer Baisse-Attacke aus, nach deren Ende auch starke Kurszuwächse möglich sind.



Nach diesem ersten Überblick folgten detaillierte Erläuterungen zu den Aktivitäten der Gesellschaft und den einzelnen Beteiligungspositionen.



Nach Aussage von Herrn Hoffmann herrscht im Verlagsgeschäft anhaltender intensiver Wettbewerb. Während aber mehrere Wettbewerber aus dem Markt gedrängt wurden, so "Aktienresearch" und "Telebörse", und andere - wie z.B. "Börse Online" - deutliche Rückgänge verzeichnen mussten, gelingt es der Effecten-Spiegel AG weiterhin, im Verlagsgeschäft schwarze Zahlen zu schreiben. Die Gewinnung neuer Abonnenten gestaltet sich allerdings zunehmend schwieriger. Die Auswertung der Anzeigen des Vorjahres und zu Beginn des Jahres 2005 bestätigt jedoch erneut, dass die Euro-Anzeigen wesentlich erfolgreicher als die allgemeinen Börsenanzeigen waren und sind. Dies, so vermutet Herr Hoffmann, liegt vor allem daran, dass die Euro-Anzeigen sich an ein breiteres Publikum wenden. Damit rechnen sie sich, während die anderen Anzeigen weit von einer Rentabilität entfernt sind.



Mit Blick auf die Hauptbeteiligung Audi erläuterte Herr Hoffmann, dass derzeit in Brüssel ein Gesetz diskutiert wird, wonach es ab 2006 neben Squeeze-Out auch einen Sell-Out geben soll, d.h. dass die Aktionäre ihre Aktien dem Mehrheitsaktionär, wenn dieser 90 bzw. 95 Prozent der Anteile hält, andienen können. Für die Audi-Beteiligung spielt dies für Herrn Hoffmann aber keine Rolle, denn ein Abfindungsangebot wird nicht angestrebt. Bei Audi stimmt einfach alles, führte er aus. Aktuell sieht er auch keine Möglichkeit, die gegebenenfalls anfallenden Erlöse aus einem Verkauf dieser Beteiligung sinnvoll wieder anzulegen.



Bei Ariba erwartet der Vorstand eine ähnliche Entwicklung wie bei EM.TV. Die Aktien sind seit dem Höchstkurs um 99 Prozent gefallen, obwohl es sich um ein gesundes Unternehmen mit Perspektiven handelt. Bei den gegenwärtig niedrigen Kursen soll die Beteiligung daher von den derzeit gehaltenen 2,5 Prozent weiter aufgestockt werden.



Des Weiteren wies Herr Hoffmann noch einmal darauf hin, dass Anfang 2005 die Beteiligung an EM.TV mit 4,5 Mio. EUR und die vergleichsweise kleine Beteiligung an GUM mit einem Gewinn von immerhin 0,5 Mio. EUR veräußert wurde. Im Übrigen habe, so Herr Hoffmann weiter, die Effecten-Spiegel AG trotz heftiger Kritik in der Vergangenheit seitens der Aktionäre wegen ihres Engagements in russischen Titeln nicht eine einzige russische Aktie mit Verlust veräußert.



Bei der Action Press Holding AG (ehemals Hunzinger Information AG) wurde in 2004 der Turnaround geschafft, nachdem man die Gesellschaft zunächst in einem katastrophalen Zustand vorgefunden hatte. Besonders erfreulich nannte Herr Hoffmann den Fotosektor. Die Gesellschaft ist hier breit aufgestellt und bewegt sich überall im Markt. Action press nimmt täglich 5.000 Bilder auf, und allein in 2004 wurden 73.000 Bilder publiziert. 1,535 Mio. Bilder sind derzeit digitalisiert und hervorragend mit Schlagworten versehen. Aber nicht nur hier unterscheidet sich Action Press von anderen Agenturen, vielmehr ist diese so genial aufgestellt, dass - anders als bei anderen Fotoagenturen - bei den Fotografen keine Fixkosten anfallen. Diese erhalten erst dann Erlöse, wenn die Bilder tatsächlich verkauft sind, so dass das Unternehmen auch für Krisenzeiten hervorragend gerüstet ist. Ein Verkauf der Hamburger Bildagentur kommt für Herrn Hoffmann daher nicht in Frage.



Blendend gemanagt ist auch infas, war weiter zu erfahren. Das Meinungs- und Sozialforschungsinstitut hat besondere Kompetenz gerade bei den zunehmend gefragten wissenschaftlichen Untersuchungen und ist daher "bis zur Halskrause" mit Aufträgen ausgelastet.



Die Rechtsstreitigkeiten der Action Press Holding AG mit Herrn Hunzinger sind nach den vorgelegten vorläufigen Geschäftszahlen für 2004 ausreichend in der Bilanz dieser Gesellschaft berücksichtigt, wobei man offenbar mit Zuversicht dem weiteren Gang der Dinge entgegensieht.



Ein ähnlich langfristiges Engagement wie bei der Action Press Holding AG war nach Aussage von Herrn Hoffmann auch bei der Senator Entertainment AG geplant, bei der die Verwaltung der Effecten-Spiegel AG inzwischen eine Schadenersatzklage in Höhe von 2,7 Mio. EUR wegen falscher und irreführender Ad-hoc-Meldungen eingereicht hat. Während noch im Zusammenhang mit dem Vorstandswechsel des damaligen Großaktionärs und Vorstands Huth im Dezember 2003 von diesem wörtlich gesagt wurde, "ich übergebe ein geordnetes Haus", folgte wenig später der Antrag auf Insolvenz aufgrund eines Jahresfehlbetrags von rund 150 Mio. EUR nach Steuern und Anteilen Dritter bei einem Grundkapital von 34 Mio. EUR. Im August diesen Jahres steht in der Sache ein erster Gütetermin vor dem Landgericht in Berlin an.



Nunmehr ging Herr Hoffmann auf die hochspekulativen Engagements ein, bei denen es neue Entwicklungen gibt, deren Tragweite im Markt noch nicht erkannt wird. So zählte die Commerzbank (Altbank), an der die Effecten-Spiegel AG zu rund 47 Prozent beteiligt ist, zu den Konsortialbanken bei der Begebung der Anleihen nach den Young- und Dawes-Plänen und besitzt selbst einen Teil der Papiere. Die auf Rückzahlung der Verpflichtungen aus diesen Anleihen in den USA erhobenen Klagen betreffen die Altbank insoweit, als diese zum einen noch Vermögen besitzt und zum anderen angemessen in den Verfahren vertreten sein muss, so dass die Hauptversammlung endlich einen legitimierten Aufsichtsrat und Vorstand wählen muss. Gleichwohl wies Herr Hoffmann darauf hin, dass hier ein enormes Risiko zu beachten ist, und er warnte daher erneut andere Anleger vor einem Engagement.



Auch bei den IG Farben, an denen eine Beteiligung von rund 10 Prozent besteht, gibt es eine sensationelle Entwicklung aus den USA zu berichten. Diesbezüglich verwies Herr Hoffmann darauf, dass die sogenannten Interhandel-Ansprüche einzig und allein bei der Kölner Aktionärsvereinigung e.V. und damit mittelbar bei den Aktionären liegen und dass weder die IG Farbenindustrie AG i.L. noch deren Insolvenzverwalterin Amend Zugriff darauf haben. Geklagt werden soll in den USA, vertreten durch die erfolgreichen jüdischen Wertheim-Anwälte. Presseberichten zufolge ist noch im laufenden Jahr eine Einigung vorstellbar, wobei es um eine Summe von mindestens 450 Mio. US-Dollar gehen könnte. Dies entspräche dann immerhin 26 je Anteilsschein der IG Farben. Allerdings sollen neben den Aktionären dann auch die Zwangsarbeiter an dem Erfolg beteiligt werden, zumal deren Unterstützung zu einem erfolgreichen Ausgang des Verfahrens in den USA beiträgt. Aber auch moralisch, so betonte Herr Hoffmann, ist eine derartige hälftige Teilung geboten.



Aktuell, so fasste der Vorstand zusammen, befindet sich die Effecten-Spiegel AG in einer Warteposition. Kredite werden nicht in Anspruch genommen, obgleich dies angesichts der niedrigen Zinssätze sinnvoll wäre. Aber dafür bedarf es ertragreicher Anlagemöglichkeiten, erklärte Herr Hoffmann. Die Effecten-Spiegel AG hatte in Zeiten des Börsencrashs in hochwertige Nebenwerte investiert und konnte damit das Vermögen erhalten, wenngleich um den Preis erheblicher Einschränkungen für den Dispositionsradius. Zwischenzeitlich hat die Gesellschaft dann auch Einstandsverbilligungen vornehmen können. Bei dieser Taktik fehlte allerdings zeitweilig das Kapital, um andere Gelegenheiten wahrnehmen zu können. Nachdem mehrere Beteiligungen in 2005 mit Gewinn verkauft werden konnten, stellt sich dies heute anders dar, doch werden dafür erst die geeigneten Anlagemöglichkeiten benötigt.



Zum Abschluss dankte Herr Hoffmann den Mitarbeitern und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, für das kommende Jahr wieder eine Dividende ausschütten zu können, ehe der Versammlungsleiter die Generaldebatte eröffnete.


Allgemeine Diskussion



Als erster Redner meldete sich Herr Kalenberg von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) zu Wort. Dieser lobte den im Gegensatz zum Geschäftsbericht ausführlichen Vortrag des Vorstands. Die hierin genannten Gründe für den Jahresfehlbetrag und den Dividendenausfall nahm er zur Kenntnis. Dann bat er zum Verlagsgeschäft um zusätzliche Erläuterungen. Insbesondere interessierten ihn die Auflagen der Jahre 2003 und 2004 sowie die Größenordnung der vom Vorstand genannten schwarzen Zahlen. Weitere Fragen betrafen die Zuordnung wesentlicher Positionen zum Anlagevermögen und die Zusammensetzung der Verluste aus Anlageabgängen.



Bei Senator interessierte Herrn Kalenberg, ob hier bereits ein Schadensersatzanspruch aktiviert worden ist, während er sich hinsichtlich der Action Press Holding AG nach Details zur Ertragslage erkundigte und auf die fehlende Angabe des Ergebnisses im Geschäftsbericht hinwies. Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die immerhin von 3,4 auf 6,3 Mio. EUR gestiegen waren, bat er um weitere Details. Angesichts der Kurse der Stamm- und Vorzugsaktien im Vergleich zum Eigenkapital sprach er von einer Unterbewertung. "Was kann man da machen?", lautete seine diesbezügliche Frage. Schließlich bat der SdK-Vertreter um einen Vergleich der Eckdaten des ersten Quartals des laufenden Jahres zum Vorjahr, ehe er seine Ausführungen mit dem Wunsch nach einer glücklichen "goldenen Hand" für das laufende Jahr schloss.



Der Aktionär Maiwald kritisierte die Informationspolitik der Gesellschaft gegenüber den Aktionären. "Dies ist eine Zumutung. Wie würden Sie mit anderen Gesellschaften umgehen, die so mit Ihnen umgehen?", lautete die Quintessenz seiner Ausführungen. Weitere Fragen betrafen die Beteiligung Ariba, den Verfahrensstand bei der Commerzbank (Altbank) und die Verkaufsüberlegungen bei der Action Press Holding-Tochter infas.



Herr Arnold lobte die Verwaltung, schloss sich aber ebenfalls der Kritik an der Informationspolitik an und bemängelte die Handhabung der Corporate Governance bei der Effecten-Spiegel AG am Beispiel des Aufsichtsratsberichts. Mitgebracht hatte er einen umfangreichen Fragenkatalog, wobei viele Antworten hierauf bereits im Bericht des Vorstands enthalten waren. Herr Arnold erkundigte sich nach den Überlegungen der Gesellschaft zum Aktienrückkauf, Details zu verschiedenen Beteiligungen, darunter insbesondere der Action Press Holding AG, den Geschäftsbeziehungen zur Thersal Werbeagentur und dem Stand des Verlagsgeschäfts.



Im Anschluss kamen noch zahlreiche weitere Fragesteller zu Wort, die insbesondere ergänzende Fragen zu den bereits angesprochenen Themen vortrugen, aber auch die Gelegenheit für Aktieneinschätzungen aus erster Hand nutzten.


Antworten



Die Kritik an der Informationspolitik des Effecten-Spiegel gegenüber den Aktionären akzeptierte Herr Hoffmann. Allerdings gelte es auch zu berücksichtigen, dass ihm gelegentlich Informationen vorliegen, deren Veröffentlichung unverantwortliche Aktienkäufe und -verkäufe auslösen könnten und zudem auch unter die Insider-Problematik fallen. In 2004 war dies leider häufig der Fall, ebenso auch aktuell. Als Journalist habe er hier eine besondere Verantwortung, werde aber trotzdem versuchen, in 2005 eine bessere Informationspolitik zu betreiben.



Die durchschnittliche Auflagenhöhe des Effecten-Spiegel-Journals liegt nach Aussage von Herrn Hoffmann bei rund 100.000 Exemplaren. Die Zahl schließt allerdings auch Werbeexemplare ein, so dass die verkaufte Auflage rund 50.000 Exemplare beträgt. Der Kioskverkauf ist unbedeutend, aber unter anderem aus Haftungsgründen von Bedeutung, da die Gesellschaft dann nicht in die Kategorie der Börsendienste fällt. Rund die Hälfte der über die Anzeigen gewonnenen Probeabonnement-Kunden bleibt im Abonnement. Der Erwerb der Marken von Wettbewerbern rechnet sich aus Sicht von Herrn Hoffmann nicht. Research-Dienstleistungen werden von Reuters und VWD eingekauft und dann nach eigenen Kriterien überarbeitet, so dass ein volles eigenes Research nicht erforderlich ist.



Die von Herrn Kalenberg gewünschte detaillierte Aufgliederung von Anlage- und Umlaufvermögen wollte Herr Hoffmann nicht geben. "So tief lassen wir uns nicht in die Tasche gucken, das meinen Sie doch nicht ernst", lautete seine Stellungnahme. Wie er weiter ausführte, sind die klageweise geforderten Schadenersatzansprüche in Sachen Senator natürlich nicht aktiviert, sondern Teil der Verluste auf Anlagevermögen von 4,1 Mio. EUR.



Nach einem Verlust von 1,3 Mio. EUR im Vorjahr schloss die Action Press Holding AG nach den von dem Unternehmen vorgelegten vorläufigen Zahlen in 2004 mit einem ausgeglichenen Ergebnis ab. Dazu trugen auch der Wegfall des Gehalts für Herrn Hunzinger mit 0,7 Mio. EUR und ein erzielter Überschuss aus dem Verkauf der Immobilie des Unternehmens mit 0,5 Mio. EUR bei. Angesichts des Interesses eines Fragestellers an weiteren Details verwies Herr Hoffmann auf die Hauptversammlung der Action Press Holding AG.



In den sonstigen Aufwendungen sind in 2004 insbesondere 4,1 Mio. EUR aus Verlusten aus Anlagevermögen und 0,379 Mio. EUR für Rechtsberatung und Prüfungskosten sowie als größerer Posten ebenfalls die Portokosten für den Postzeitungsversand enthalten. Der gesamte Rest bis zur Summe von 6,3 Mio. EUR entfällt auf diverse kleinere Posten.



Für den Verkauf von infas gab es in der Tat einen entsprechenden Aufsichtsratsbeschluss, der sich vor dem Hintergrund der damaligen wirtschaftlichen Lage der Hunzinger Information AG (heute Action Press Holding AG) versteht. Inzwischen ist dies aber kein Thema mehr. Die aktuelle Position bei Ariba von 2,5 Prozent soll auf gegebenenfalls bis zu 5 Prozent aufgestockt werden. Herr Hoffmann bestätigte eine entsprechende Anfrage, dass sich auf Basis des aktuellen Aktienkurses aus der Position zum Jahresende ein Abschreibungsbedarf ergeben würde. Hinsichtlich der Commerzbank (Altbank) bejahte Herr Hoffmann das hohe Risiko der Position, fügte aber hinzu: "Dieses Risiko haben wir bereits seit Jahren in der Bilanz".



Die Beteiligung an der EM.TV ist vollständig verkauft. Abschreibungen wurden darauf nicht vorgenommen, da die Beteiligung zum Anlagevermögen zählte, wohl aber wurden Gewinne im ersten Quartal 2005 realisiert.



Die Beteiligung an der Thersal Werbeagentur nannte Herr Hoffmann unbedeutend, ebenso das Auftragsvolumen. Dabei sei anzumerken, dass seitens der Gesellschaft keine Zahlungen an die Agentur erfolgen, sondern diese bei der Auftragsabwicklung ihrerseits die marktübliche Agenturprovision von ihren Dienstleistern erhält. Frau Hoffmann, die auch Mitglied des Aufsichtsrats der Effecten-Spiegel AG ist, hält eine Minderheitsbeteiligung an der Thersal Werbeagentur AG. Da die Agentur zudem auch Aktien der Effecten-Spiegel AG hält, wurde vorsorglich ein Abhängigkeitsbericht erstellt, der von den Abschlussprüfern ebenfalls geprüft wurde und keine Beanstandungen ergab.



Ein Vergleich des ersten Quartals 2005 zum Vorjahresquartal macht wenig Sinn, stellte Herr Hoffmann klar. 2005 zeigt bisher erfreuliche Zahlen, aber darin enthalten sind ja insbesondere die realisierten Gewinne durch den Verkauf der Beteiligungen an EM.TV und GUM. Diese könne man schließlich nicht 1:1 auf das ganze Jahr hochrechnen.



Wie Herr Hoffmann betonte, hatte er selbst ursprünglich nicht viel von Aktienrückkäufen gehalten, aber die Aktionäre haben sich in einer der früheren Hauptversammlungen gegen seine Meinung durchgesetzt. Auf dem aktuellen Kursniveau kann man das auch anders sehen, fügte er hinzu. Die Verwaltung der Effecten-Spiegel AG überlegt nun, das Grundkapital durch den Einzug von bereits zurückgekauften Vorzugsaktien um 240 TEUR zu reduzieren, genaue Pläne bestehen aber noch nicht. Jedenfalls werden die zurückgekauften Aktien auch nicht wieder in den Markt gegeben, stellte Herr Hoffmann auf eine entsprechende Frage klar.


Abstimmungen



Nach dieser im Vergleich zu den Vorjahren lebhafteren Diskussion leitete der Aufsichtsratsvorsitzende zu den Abstimmungen über, die im Subtraktionsverfahren durchgeführt wurden. Präsent waren zu diesem Zeitpunkt 849.386 Stammaktien entsprechend 42,5 Prozent des Stammkapitals von insgesamt 2,0 Millionen sowie weiterhin 310.317 Vorzugsaktien von ebenfalls 2,0 Millionen Stück.



Zur Abstimmung standen neben der Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) die Beschlussfassung über die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 4), zwei Satzungsänderungen im Zusammenhand mit dem UMAG (TOP 5 und 6), eine redaktionelle Satzungsänderung (TOP 7), die Wahl des Abschlussprüfers (TOP 8) und die Beschlussfassung über die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 9).



Herr Kalenberg erhielt vor den Abstimmungen zu TOP 5 und 6 Gelegenheit, den dann auf TOP 6 begrenzten Gegenantrag vor einem allerdings bereits weitgehend leeren Saal zu begründen. Der Vorstand nahm seinerseits Stellung zu dem Gegenantrag. Sämtliche Beschlüsse wurden dann im Sinne der Verwaltung gefasst. Aufgrund der gesetzlichen Stimmverbote betrug die Präsenz bei TOP 2 und 3 nur knapp 100.000 Aktien, so dass die Gegenstimmen mit 7.678 zu Top 2 und 6.646 zu TOP 3 zwar prozentual ins Gewicht fielen, ansonsten aber keine Bedeutung hatten.


Fazit und eigene Meinung



Die Teilnahme an der Hauptversammlung der Effecten-Spiegel AG lohnt bereits wegen der dort gegeben Erläuterungen und Informationen. Die Diskussion war diesmal aktiver als in früheren Jahren. Das Engagement bei der Action Press Holding AG hat dabei eine wesentliche Rolle gespielt. Für die Aktionäre am spannendsten ist aber wohl eher die Frage, wo der Effecten-Spiegel als Nächstes investieren wird. Die Antwort mag auch dazu beitragen, die Differenz zwischen dem inneren Wert und dem Kurs der Aktie abzubauen.


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Anhänge
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Veröffentlichungsdatum: 24.05.2005 - 07:42
Redakteur: hmi
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