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HV-Bericht Shareholder Value Beteiligungen AG - Aktionäre können sich erstmals über Dividende freuen

Am 18. Mai 2005 fand die ordentliche Hauptversammlung der Shareholder Value Beteiligungen AG in Frankfurt statt. Bei schönem Wetter hatten sich rund 80 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner von GSC Research, im Tagungsraum des Holiday Inn Crowne Plaza eingefunden, um sich über die erstmalige Zahlung einer Dividende berichten zu lassen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Fischer eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der üblichen Formalien das Wort zunächst an den Vorstand Herrn Sachs.


Bericht des Vorstands



Herr Sachs sah in dem sonnigen Tag ein gutes Vorzeichen für die Gesellschaft, zumal erstmals über die Ausschüttung einer Dividende Beschluss gefasst werden sollte. Das vergangene Jahr stand erstmals wieder im Zeichen des Wachstums, denn das BIP konnte um 1,6 Prozent zulegen, was aber wohl eher auf die Feiertagsfolge zurückzuführen war. Eine grundlegende Änderung hat sich dagegen noch nicht ergeben, denn erst vor kurzem wurden die Prognosen für 2005 wieder zurückgenommen, berichtete Herr Sachs.



Im vergangenen Jahr tendierte der DAX großteils seitwärts und verzeichnete zum Jahresende ein Plus von 7,3 Prozent, während MDAX und SDAX etwas über 20 Prozent zulegten. Nach Meinung von Herrn Sachs ist die Börsenkrise nun überwunden, auch wenn immer noch eine hohe Skepsis im Markt vorherrscht. Die Shareholder Value Beteiligungen AG konnte den inneren Wert der Aktie im vergangenen Jahr von 20,63 EUR um 16,4 Prozent auf 24,01 EUR steigern, und damit hat die Gesellschaft fast das gesamte Wachstum des Nebenwertemarkts mitgenommen.



Seit Gründung der Gesellschaft in 2001 verzeichnete der DAX einen Rückgang von 33,9 Prozent, während der SDAX um 2,3 Prozent und der MDAX um 14,9 Prozent zulegten. Dagegen konnte der innere Wert der Shareholder Value um 19,9 Prozent zulegen und hat damit sämtliche Indizes outperformt. Der Jahresüberschuss in 2004 belief sich auf 1,01 Mio. EUR, und nach Tilgung des restlichen Verlustvortrags von 584 TEUR verblieben noch 430 TEUR Bilanzgewinn. Auch die stillen Reserven erhöhten sich im vergangenen Jahr um 0,5 auf 1,74 Mio. EUR.



Aus dem Bilanzgewinn sollen die Aktionäre eine Dividende von 0,50 EUR je Aktie erhalten, was einer Ausschüttungssumme von 232.500 EUR entspricht. Die restlichen 198 TEUR werden auf neue Rechnung vorgetragen, und Herr Sachs zeigte sich sehr zuversichtlich, dass auch für das laufende Jahr zumindest wieder eine Dividende auf diesem Niveau gezahlt werden kann. Nach seinen Worten folgt der Aktienkurs im Großen und Ganzen dem inneren Wert, wobei die Aktie aktuell jedoch einen Discount von 13 Prozent aufweist. Der Aktienkurs verbesserte sich im vergangenen Jahr um 7,4 Prozent, und auch der Handel erhöhte sich auf 40.000 Aktien im Jahr.



Als Maßnahmen zur Verringerung des Discounts sah Herr Sachs den Vorschlag zur Zahlung der Dividende, den Relaunch des Internetauftritts im Juni 2004 und die monatliche Veröffentlichung des inneren Werts der Aktie. Darüber hinaus erhalten die Aktionäre ständige Informationen über den Newsletter, und auch die Medienpräsenz konnte in den vergangenen Monaten deutlich ausgeweitet werden, betonte Herr Sachs. Diese Maßnahmen im Paket haben zu einer Belebung beim Handel in der Aktie geführt, und bisher wurden mit 43.000 schon mehr Aktien gehandelt als im Gesamtjahr 2004. Positiv wertete der Vorstand auch den Durchbruch des Aktienkurses durch die Widerstandszone bei 20 EUR.



Das Portfolio der Gesellschaft umfasst substanzstarke Dividendentitel wie Ahlers, Württembergische Hypo und Allianz Leben, wobei Letztere beispielsweise den kompletten Jahresüberschuss ausschüttet. Der zweite Bereich umfasst Wachstums- und Technologiewerte wie Funkwerk, Mühlbauer, WaveLight und Hans Einhell. Im laufenden Jahr legte der SDAX um 9 Prozent zu, während der DAX kaum verändert im Markt liegt. Der innere Wert der Shareholder Value erhöhte sich seit Jahresanfang um 11 Prozent auf 26,70 EUR, während sich der Börsenkurs sogar um 14 Prozent verbesserte.



Danach ging Herr Bieneck noch einmal kurz auf den im letzten Jahr vorgestellten Wert WaveLight ein, der sich operativ gut entwickelt hat. Kurzfristig zeigte er sich jedoch eher skeptisch, und nachdem sich der Kurs nahe dem Höchststand befand, wurde die Position nach der Kapitalerhöhung mit einem guten Gewinn verkauft. Als neuen Wert stellte Herr Bieneck dann die Allianz Leben vor, eine Tochtergesellschaft der Allianz Holding, die 91 Prozent der Anteile hält.



Laut Herrn Bieneck ist diese Gesellschaft absoluter Marktführer in Deutschland im Bereich privater Altersvorsorge, und dieser Bereich gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Boom von Ende 2004 bei den Kapitallebensversicherungen führt im laufenden Jahr zu deutlich höheren Beitragseinnahmen. Des Weiteren wurden die Beiträge für die Riester-Rente im ersten Quartal deutlich ausgeweitet. Die Allianz Holding strebt bei ihren Töchtern sehr hohe Ausschüttungen an, und so wurde die Dividende von 20 EUR auf 23 EUR erhöht, was einer Dividendenrendite von 5,3 Prozent entspricht.



Für 2005 erwartete Herr Bieneck eine weiter steigende Dividende, und darüber hinaus bestehen zusätzliche Kurschancen im Falle eines Squeeze-out. Diese Chancen sah der Vorstand vor allem vor dem Hintergrund, dass die Münchener Rück ein größeres Aktienpaket der Allianz Leben an die Allianz Holding zu 600 EUR je Aktie verkauft hat.


Allgemeine Diskussion



Herr Dengler sprach dem Vorstand zunächst ein Lob für das erwirtschaftete Ergebnis aus und meinte, der Discount zwischen dem inneren Wert und dem Aktienkurs könnte durch eine steigende Dividende verringert werden. Der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Fischer betonte daraufhin, dass die Gesellschaft auch bestrebt ist, eine stetig wachsende Dividende zu zahlen.



Ein weiterer Aktionär erkundigte sich nach dem deutlichen Anstieg der Verwaltungskosten und dem Zuwachs beim Umlaufvermögen. Laut Herrn Sachs sind die Verwaltungskosten vom Vertrag und der zu zahlenden Vergütung für die Shareholder Value Management AG abhängig. Als fixe Vergütung wird hier 1 Prozent des Depotvolumens gezahlt, und als variable Vergütung erhält die Management AG 10 Prozent des die Marke von 10 Prozent übersteigenden Gewinns nach Aufholung der Verluste. Diese variable Vergütung ist im letzten Jahr erstmals angefallen, und so mussten 118 TEUR an fixer und 22 TEUR an erfolgsabhängiger Vergütung gezahlt werden.



Allgemein ist die Gesellschaft bestrebt, Aktien im Anlagevermögen langfristig zu halten, um die Gewinne nach längerer Haltedauer steuerfrei zu realisieren. Wenn die Gesellschaft aber kurzfristige Engagements eingeht, werden diese ins Umlaufvermögen gebucht, und zu diesem Zeitpunkt hatte man Douglas-Aktien gehalten, die aber mittlerweile mit einem kleinen Gewinn wieder verkauft wurden, führte Herr Sachs weiter aus.


Abstimmungen



Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 4,65 Mio. EUR, eingeteilt in 465.000 Aktien, waren 191.173 Aktien entsprechend 41,11 Prozent vertreten. Die Beschlüsse zu den Tagesordnungspunkten Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), Entlastung des Vorstands (TOP 3), Entlastung des Aufsichtsrats (TOP 4) und Wahl des Abschlussprüfers (TOP 5) wurden mit Ausnahme von TOP 2, bei dem 2.500 Gegenstimmen zu verzeichnen waren, einstimmig gefasst.


Fazit und eigene Meinung



Die Shareholder Value Beteiligungen AG hat auch im vergangenen Jahr wieder erfolgreich gewirtschaftet, und die Aktionäre können sich nun erstmals über die Zahlung einer Dividende freuen. Auch der Start ins neue Geschäftsjahr verlief erfolgreich, und die Gesellschaft konnte den inneren Wert auf immerhin schon 26,70 EUR je Aktie steigern. Zudem verfügt das Unternehmen über ein interessantes Beteiligungsportfolio.



Nach dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2005 ist eine Fortsetzung des Erfolgskurses zu erwarten, und nachdem mit dem Gewinn des vergangenen Jahres auch die verbliebenen Verlustvorträge getilgt wurden, können die Aktionäre für 2005 durchaus mit einer Anhebung der Dividende rechnen. Damit eignet sich die Shareholder-Aktie nicht nur als Anlageform zur Erzielung von Kursgewinnen sondern ist auch unter dem Gesichtspunkt der Dividendenrendite interessant, zumal die Verwaltung eine sukzessive Dividendensteigerung ins Auge gefasst hat.


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Veröffentlichungsdatum: 22.05.2005 - 16:58
Redakteur: tre
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