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HV-Bericht MPC Münchmeyer Petersen Capital AG - Rekordergebnis 2004 und 4 EUR Dividende erfreuen die Aktionäre - geht die Erfolgsstory weiter?

Am 3. Mai 2005 fand im Curiohaus in Hamburg die ordentliche Hauptversammlung der MPC Münchmeyer Petersen Capital AG statt. Gegen 10 Uhr hatten sich hierzu etwa 500 Aktionäre, Aktionärsvertreter und Gäste, darunter auch Dr. Andreas Meyer-Suter von GSC Research, versammelt, um sich ein Bild von der jüngsten Entwicklung zu machen. Der Vorstand war vollzählig vertreten durch die Herren Dr. Axel Schroeder, Ulf Holländer und Ulrich Oldehaver. Der Aufsichtsrat war ebenfalls vollzählig erschienen unter dem Vorsitz von Herrn Axel Octavio Schroeder. Notar der Hauptversammlung war Herr Dr. von Kottwitz.



Herr Schroeder begrüßte pünktlich um 10 Uhr die Erschienenen recht herzlich. Er teilte mit, dass Herr Claus-Peter Offen aus dem Aufsichtsrat auf eigenen Wunsch hin am 9.6.2004 ausgeschieden ist. Die Einberufung zur Hauptversammlung erfolgte im elektronischen Bundesanzeiger vom 21.3.2005 form- und fristgerecht. Nach der Erläuterung des Vergütungssystems und der Erledigung der üblichen Formalien übergab der Versammlungsleiter dann das Wort gegen 10:15 Uhr an seinen Sohn, den Vorstandsvorsitzenden Dr. Axel Schroeder.


Bericht des Vorstands



Dr. Schroeder bedankte sich für das überaus zahlreiche Erscheinen und bezeichnete das abgelaufene Jahr als ein sehr starkes Geschäftsjahr. Unter Hinweis auf die hohe Arbeitsintensität sprach er allen Mitarbeitern seinen Dank aus. In der Kombination von Produkt und Vertrieb beschrieb er sechs Meilensteine: Das 10-jährige Bestehen von MPC, ein platziertes Eigenkapital von über 1 Mrd. EUR, den Ausbau des Marktanteils auf 8,5 Prozent, die Festigung der Gesamtmarktführerschaft, insgesamt über 400 Mio. EUR an Ausschüttungen seit 1994 und einen zu erwartenden Rückfluss von 4 bis 5 Mrd. EUR an Dividenden, Ausschüttungen und Fondsschließungen in den nächsten zehn Jahren.



Insgesamt wurden in 2004 von der Gesellschaft 23 Fonds initiiert. Herr Dr. Schroeder griff drei davon heraus, die er im Folgenden näher beschrieb. Die Schiffsbeteiligung "Star Flotte" bezieht sich auf 56.000 Standard-Container zu je 721 US-Dollar. Hier arbeite MPC erfolgreich mit P&O Nedlloyd zusammen. Die Wertentwicklung verläuft positiv, wobei bereits nach sieben Jahren die Kosten eingespielt wurden. Daneben erwähnte Dr. Schroeder den Jubiläums-Fonds "Holland 50". Dabei konnte das Volumen von 2.200 qm in 1994 auf 85.000 qm und 100 Mio. EUR in 2004 hochgefahren werden. Schließlich wies er auf den ersten England-Fonds "88 Wood Street" hin. Dieser betreffe ein Volumen von 78,3 Mio. britischen Pfund an Immobilien in der City of London.



Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden konnten bis heute 194 überwiegend geschlossene Fonds über 244 Immobilien, 122 Schiffe und rund 9.000 Lebensversicherungen eingeworben und platziert werden. Dabei wurden knapp 4 Mrd. EUR investiert und etwa 10 Mrd. EUR realisiert. Die Zahl der Kunden konnte von 68.000 in 2004 auf über 100.000 gesteigert werden, wobei sich jeder fünfte Kunde mehrfach bei MPC engagiert hat.



Sodann kam Herr Dr. Schroeder auf die Aktienkursentwicklung zu sprechen. Während der DAX in 2004 um 7 Prozent und der MDAX um circa 20 Prozent stiegen, konnte der Kurs der MPC-Aktie um 118 Prozent zulegen. Am 21.6.2004 erfolgte die Aufnahme der Aktie in den MDAX, was dem Kurs Auftrieb verliehen hat. Insgesamt 17 Institute begleiten die MPC-Aktie. Auf Roadshows konnten sich Anleger über die Produkte der Gesellschaft näher informieren. Seit dem Sommer 2004 sind J.P. Morgan mit 20 Prozent an der Gesellschaft beteiligt. Ebenfalls erfreulich verlief Laut Dr. Schroeder die Gewinnentwicklung und damit einhergehend die Ausschüttungspolitik von MPC. Während in 2000 noch 0,50 EUR ausgeschüttet worden sind, stieg die Dividende kontinuierlich weiter an auf 1,00 EUR in 2001, 1,25 EUR in 2002, 3 EUR in 2003 und nach dem Vorschlag zu dieser Hauptversammlung auf 4 EUR in 2004.



Auch in 2005 konnte der Vorstand mit dem vorliegenden Quartalsbericht einen erfolgreichen Start präsentieren. Das bereits prognostizierte Volumen von 750 bis 800 Mio. EUR und das Ergebnis von 32 bis 35 Mio. EUR dürften danach eher am oberen Ende der Prognosen liegen. Der Vorstand sehe dies nicht als konservativ an, sondern man dürfe wegen des guten ersten Quartals keine zu optimistischen Erwartungen hegen.



Als neue Produktideen nannte Herr Dr. Schroeder die J.P. Morgan Fortrust Anleihe (seit Februar 2005), den Real Estate Opportunity Fund (seit dem zweiten Quartal 2005) sowie den Lebensversicherungs-Fonds auf Basis britischer Policen (ab dem zweiten Halbjahr 2005). Der Vorstandsvorsitzende wies darauf hin, dass ab 1.7.2005 die Notwendigkeit einer Genehmigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) besteht. Dies sei zwar zu begrüßen, jedoch könne man die Entwicklung wegen der längeren Vorlaufzeiten nicht sicher prognostizieren.



In Bezug auf die weitere Entwicklung und die Fortsetzung der "Wachstumsstory" verwies Herr Dr. Schroeder auf das Ziel einer langfristig orientierten Kapitalanlage. Hier sei die Gesellschaft strategisch ausgerichtet und seriös am Markt tätig. Bei den Schiffsbeteiligungen muss allerdings mit hohen Neubaupreisen und langen Lieferzeiten kalkuliert werden. Insofern sei hier eher ein Rückzug geplant. Die Gesellschaft stelle jedoch hohe Anforderungen an die Organisation und sei gekennzeichnet durch Flexibilität, Kreativität, Schnelligkeit und Leistungsfähigkeit.



Als Fazit stellte der Vorstandsvorsitzende fest, dass die Gesellschaft ein starkes Geschäftsjahr im zehnten Jahr ihres Bestehens zurücklegen konnte. Mit einer Dividende von 4 EUR verfügt sie über eine hohe Ausschüttungsquote, die - und hier gab es großen Beifall von den Aktionären - fortgesetzt werden soll. Die MPC hat die Marktführerschaft erreicht und ist sich ihrer Verantwortung bewusst - auch wenn politisch manchmal anderes von den Unternehmen behauptet werde, wie er hinzufügte. Weiterhin sollen neue Produkte entwickelt werden. Mit dem Dank an den Aufsichtsrat für die gute Zusammenarbeit übergab Dr. Schroeder das Wort an seinen Vorstandskollegen und Vertriebschef Oldehaver.



Herr Oldehaver wies in seiner Rede auf die Produktvielfalt bei MPC und die Erschließung neuer Märkte hin. So bestehen bei den Fonds die Bereiche Immobilien, Schiffsbeteiligungen, Lebensversicherungen, Private Equity, Vermögensstruktur und Investment. Bei J.P. Morgan Fortrust und Opportunity wurden in 2005 kapitalgarantierte Anteile ausgegeben. Es erfolgte die Vorstellung mit über 1.000 Vertriebspartnern.



Anschließend stellte der Vorstand den J.P. Morgan Fortrust näher vor. Dieser nutzt die Vorteile erstklassiger Dach-Hedge Fonds in Bezug auf hohe Erträge, ein breites Anlagespektrum, die Partizipation bei steigenden und fallenden Märkten sowie die niedrige Korrelation mit Aktien und Anleihen. Die Risiken vermindern sich infolge der 100-prozentigen Kapitalgarantie. Es handelt sich um dabei Euro-Anleihen, und die Partizipation an den Ergebnissen beläuft sich auf 200 Prozent. Es besteht eine ungedeckelte Renditechance, der durchschnittliche Kupon liegt bei 4 Prozent über neun Jahre und die Rendite bei 9 Prozent.



Daneben bedient sich MPC der langjährigen Erfahrung von Partnern bei Hedge Fonds. Mit dem MPC Sachwert Opportunity (Rendite Fonds "Amerika") ist die Gesellschaft auf Immobilien in den USA ausgerichtet. Diese dienen als Ersatz für Anleihen und bieten Sicherheit. Im Jahr 2004 sind hier 180 Mrd. US-Dollar in den Immobilienbereich geflossen. Die sogenannten COR-Investments haben sich nahezu verdoppelt. Bei dem Fonds "Opportunity" kaufe man eher "das schlechteste Haus in der besten Straße". Im Bereich Immobilienfonds arbeitet MPC zusammen mit Tishman Speyer, Starwood Capital Group oder Apollo Real Estate. Als Beispiel für das Engagement nannte Herr Oldehaver den Erwerb des New York Times Building. Die NYT werde bald ausziehen, und so könne das Haus gut neu vermietet werden.



Als Investment-Highlights führte der Vorstand die IRR Rendite von 12 Prozent laufend auf acht Jahre ab einer Anlage von 10.000 USD an. Man kaufe gemeinsam mit den Profis und nicht etwa von den Profis, wie es andere tun. Die Zukunftspotenziale sind den Worten von Oldehaver zufolge wegen positiver Aufnahmen am Markt als innovativer und zugleich unabhängiger Anbieter weiterhin vorhanden.



Gegen 11 Uhr stellte dann der Finanzvorstand Holländer die Zahlen der Gesellschaft dar. In 2004 konnte MPC mit 1 Mrd. EUR Eigenkapital als Emissionshaus eine Steigerung um 46 Prozent erzielen. Insgesamt beliefen sich die Volumina auf 1.093 Mio. EUR. Hiervon entfielen 494 Mio. EUR auf Immobilien, 410 Mio. EUR auf Schiffe und Unternehmen, 142 Mio. EUR auf Lebensversicherungen sowie jeweils circa 20 Mio. EUR auf Private Equity und Aktien. 2003 betrug das Platzierungsvolumen noch 748 Mio. EUR. Auch über die Ergebnisse der österreichischen Tochter zeigte sich Herr Holländer mit 138 Mio. EUR in 2004 (2002: 21 Mio. EUR) erfreut.



Beim Umsatz konnte ein Anstieg um 55 Prozent auf 72 Mio. EUR erzielt werden. Der Jahresüberschuss steigerte sich um 57 Prozent auf 52,3 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge von 30 Prozent. Für 2005 wird ein leichter Rückgang dieser Marge auf 27 Prozent erwartet. Das Ergebnis je Aktie (EPS) lag in 2004 bei 4,93 EUR, woraus eine Dividende von 4 EUR gezahlt werden soll. Zum 31.12.2004 lag das Eigenkapital bei 135 Mio. EUR, die Eigenkapitalquote betrug 76,5 Prozent, und der Cashflow belief sich auf 50 Mio. EUR.



Abschließend wies der Finanzvorstand noch kurz auf die Ergebnisse des ersten Quartals 2005 hin. Danach belief sich das platzierte Eigenkapital auf 254 (Vj.: 147) Mio. EUR. Der Umsatz stieg auf 57,7 (33,7) Mio. EUR, das EBIT auf 17,0 (8,8) Mio. EUR und der Jahresüberschuss auf 12,4 (6,7) Mio. EUR. Die EBIT-Marge betrug 29 gegenüber 26 Prozent im Vorjahresquartal.


Allgemeine Aussprache



Kurz nach 11 Uhr eröffnete der Versammlungsleiter die Generaldebatte. Erster Redner war Herr Dr. Springmann von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Dieser fand Worte der Anerkennung für das hervorragende Ergebnis und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Dann fragte er nach den Erwartungen in Bezug auf die Beteiligung von und das Zusammengehen mit J.P. Morgan. Mit Blick auf die Hanseatische Bank AG verwunderte ihn das dortige negative Ergebnis. Weiter erbat Dr. Springmann Angaben zu der Veräußerung von zwei Schiffen von HDW. Schließlich erkundigte er sich nach etwaigen Problemen durch die Erfordernis einer Vertriebsgenehmigung durch die BaFin.



Nächster Redner war Herr Hansgeorg Martius von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Dieser lobte die exzellenten Zahlen und freute sich mit den Aktionären über die Kursverdoppelung. Kritisch äußerte sich der SdK-Sprecher hinsichtlich der Höhe der Vorstandsbezüge. Hier ging seiner Ansicht nach "das Augenmaß verloren". 9,5 Mio. EUR als Gesamtvorstandsvergütung nannte er unangemessen. Dabei verglich er die Vorstandsbezüge bei MPC mit denen anderer Unternehmen wie etwa der Deutschen Bank, zu denen diese "in keiner Relation" stünden. Die Dividende steige um 33 Prozent, die Vorstandsgehälter jedoch um 100 Prozent.



Im Anschluss erbat Herr Martius nähere Angaben zu den sonstigen betrieblichen Erträgen von 4,4 Mio. EUR, den sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus Kursdifferenzen in Höhe von 2 Mio. EUR sowie der Ausrichtung der Fonds in Österreich und in der Schweiz. Bei den Schiffsfonds war ihm die Verdoppelung aufgefallen, die jedoch weniger als 50 Prozent des Volumens ausmache. Des Weiteren erkundigte er sich nach dem Grund für die Ermäßigung bei den Ausschüttungen der Immobilienfonds in Holland. Abschließend lobte der SdK-Vertreter die "Verkaufsveranstaltung" von Herrn Oldehaver und den guten Ausblick für 2005.



Neben Herrn Wilm Diedrich Müller, der wie auf anderen Hauptversammlungen Vorstand und Aufsichtsratsmitglieder als "Person" ansprach und statt Ausschüttung einer Dividende Aktien der Oldenburgischen Landesbank haben wollte, hatte sich noch Herr Pomplun zu Wort gemeldet. Dieser rügte ebenfalls die Höhe der Vorstandsvergütung und sah maximal 10 Prozent des Gewinns als angemessen an. Das wären 5,2 Mio. EUR, was "für die jungen Leute reichen" müsste. Auch die Gehälter in Höhe von 25 Mio. EUR für die insgesamt 182 Mitarbeiter erschienen ihm sehr hoch, da jeder durchschnittlich dann 137 TEUR erhält.



Konkret fragte Herr Pomplun nach dem Anteil von Mitarbeiteraktien. Des Weiteren erkundigte er sich nach der Höhe der fixen und erfolgsabhängigen Gehälter. Die Aufsichtsratsvergütung bezeichnete er mit 40 TEUR als mäßig. Die Umsatzrendite hielt er bei 21,8 Prozent (ähnlich wie bei Bijou Brigitte) für sehr gut, ebenso lobte er die Dividendenrendite. Letztlich hatte Herr Pomplun noch eine Wertschöpfungsrechnung erstellt, die er dem Vorstand übergab. Dabei sah er den Personalaufwand mit 25 Prozent und vor allem die Steuern mit 22 Prozent als zu hoch an.



Ein weiterer Aktionär fragte abschließend noch nach etwaigen Kapitalmaßnahmen.


Antworten



Gegen 11:40 Uhr beantwortete der Aufsichtsratsvorsitzende Schroeder zuerst die Fragen nach der Vorstandsvergütung. Diese Gesamtvergütung sei gerechtfertigt, weil MPC über ein "außergewöhnliches Team" verfüge. Das Unternehmen habe gleichsam einen "Karajan, Boris Becker und Michael Schumacher" dabei. Das Ergebnis bei MPC, der Gewinn von über 50 Mio. EUR, wurde aus dem Nichts geschaffen. Den Weiteren Worten von Herrn Schroeder zufolge sind die Gehälter leistungsbezogen und bestehen aus den üblichen Festgehältern mit gewinnabhängigen Leistungsanreizen. Bei dem guten Ergebnis müssten auch die Gehälter höher liegen, was sich etwa in 2005 auch wieder ändern könne. MPC habe zudem keine Stock Options oder Pensionslasten.



Herr Oldehaver ging dann auf die Frage nach Mitarbeiteraktien ein. Diesbezüglich bestehen keine entsprechenden Aktienoptionsprogramme. Die Gehälter seien großzügig, viele Mitarbeiter würden jedoch auch Aktien erwerben und Fonds zeichnen. Bezüglich der Probleme mit der BaFin erklärte Herr Oldehaver, man habe die Anträge eingereicht und rechne mit einer zügigen Bearbeitung bis Juli 2005. Nach seiner Aussage bestehen in Holland und Österreich schon strengere Regeln. In Holland verfügt MPC nun nicht nur über Fonds für Schiffe und Immobilien, sondern auch über Anlagen im Bereich Private Equity sowie Aktien usw. Bei dem Holland Fonds wurde die Ausschüttung reduziert, weil sich der Markt verschlechtert hat, 218 der 225 Immobilien sind jedoch "voll im Plan". Die sonstigen betrieblichen Erträge rühren von dem Verkauf der evon 24 GmbH her. Die Kursverluste betreffen laut Herrn Oldehaver den Wertverfall des Dollar aufgrund des Investments in der Star Flotte.



Der Vorstandsvorsitzende Dr. Schroeder ging dann auf die Fragen zu J.P. Morgan ein. Durch diese werde der Zugang zu den Produktlieferanten ermöglicht. Hier war es in 1994 etwa zu Problemen gekommen. Für die hohen Volumina und den Fonds Opportunity nannte er die Zusammenarbeit mit J.P. Morgan wesentlich. Bei der Hanseatischen iBank zeigte sich der Vorstandsvorsitzende nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Das Engagement habe sich jedoch durchaus ausgezahlt. Der Vertrieb der J.P. Morgan soll weiter ausgebaut werden. Nach Aussage von Dr. Schroeder erfolgte der Verkauf der zwei HDW-Schiffe infolge des Anstiegs der Charter-Raten von 78 Prozent und der Preise für Schiffe. Hierdurch konnte MPC Zwischengewinne realisieren.



Wie Dr. Schroeder weiter ausführte, bestehen bei Investments in der Schweiz extreme Zulassungsbeschränkungen. Eine Kapitalerhöhung ist nicht geplant, die freie Liquidität von rund 60 Mio. EUR reicht für das Geschäft aus. Eine Ausschüttung von Aktien der Oldenburgischen Landesbank, wie von Herrn Müller gefordert, sei nicht möglich und widerspreche der Satzung.


Weitere Diskussion



Nach der Beantwortung der Fragen meldete sich noch Herr Gerrit Bakker zu Wort. Dieser fragte nach dem Anteil der Umsätze aus dem Projektgeschäft gegenüber dem üblichen Geschäft. Weiter interessierte ihn, ob die Pleite der Phoenix Capital Invest Auswirkungen auf das Geschäft hat. Schließlich erkundigte er sich nach einem etwaigen Aktiensplit. Herr Pomplun machte dann nochmals Ausführungen zu der seiner Ansicht nach zu hohen Steuerquote in Deutschland und zitierte dabei das Buch Salomon, wonach zu hohe Steuern schädlich seien.



Herr Dr. Schroeder bemerkte zu den Ausführungen von Herrn Pomplun nur, man könnte ja dem Bundeskanzler vielleicht eine Bibel schicken. Herr Holländer gab auf die Frage von Herrn Bakker an, dass die Quote des Projektgeschäfts an den Umsätzen bei etwa 7 Prozent liegt, in Zukunft könnte diese jedoch auf etwa 15 bis 20 Prozent steigen. Der Fall von Phoenix Capital hat nach seinen Worten keine Auswirkungen auf das Fondsgeschäft. Allerdings schüre das betrügerische Vorgehen dort das Misstrauen allgemein gegenüber den Anbietern. Einen Aktiensplit wollte der Vorstand nicht ausschließen, ein solcher sei aber derzeit kein Thema.


Abstimmungen



Nachdem keine weiteren Wortmeldungen mehr vorlagen, schloss Herr Schroeder gegen 12:20 Uhr die Debatte und rief zur Abstimmung auf. Bei einer Präsenz von 6.305.745 Stimmrechten, entsprechend 59,49 Prozent des in 10,6 Millionen Aktien eingeteilten Grundkapitals, wurden sämtliche Verwaltungsvorschläge bei nur sehr wenigen Gegenstimmen angenommen. Zu beschließen war über die Ausschüttung einer Dividende von 4 EUR je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der Hansetreuhand GmbH zum Abschlussprüfer (TOP 5), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 6) sowie die Zustimmung zum Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der MPC Life Plus Consulting GmbH (TOP 7).



Zum Abschluss durfte Herr Müller dem Vorstand noch seine Glückwünsche übermitteln. Die Hauptversammlung war kurz vor 13 Uhr beendet.


Fazit und eigene Meinung



Die MPC Münchmeyer, Petersen Capital AG konnte mit den vorgelegten Zahlen für das Jahr 2004 auf dieser Hauptversammlung in fast schon gewohnter Weise überzeugen: Rekorde bei Umsatz, Gewinn, Dividende und Aktienkurs erfreuten die sehr zahlreich erschienenen Aktionäre. Auch die zuvor bekannt gegebenen Quartalsergebnisse erreichten Höchststände. Insofern erhielten Vorstand und Aufsichtsrat auf dieser Hauptversammlung Beifall und fast uneingeschränkte Zustimmung zu den insgesamt sieben Tagesordnungspunkten.



Das Platzierungsvolumen der Fonds konnte in 2004 auf über 1 Mrd. EUR gesteigert werden. EBIT (72 Mio. EUR) und Jahresüberschuss (52 Mio. EUR) legten jeweils um über 50 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2003 zu, und die EBIT-Marge stieg in 2004 auf 30 Prozent. Das sind wahrlich famose Zahlen. In dem abgelaufenen ersten Quartal 2005 wurde beim Jahresüberschuss eine 90-prozentige Steigerung von 6,7 auf 12,4 Mio. EUR erreicht, was auf eine weitere Steigerung der Ergebnisse in 2005 hoffen lässt.



Allerdings mag die Frage nach der Fortsetzung der "Wachstumsstory" Kopfzerbrechen bereitet haben. Sowohl bei der Dividende mit 4 EUR als auch beim Aktienkurs mit etwa 55 EUR erscheint das Potenzial angesichts der eher zurückhaltenden Aussagen nach oben hin begrenzt. Andererseits dürfte der Aktienkurs infolge der hohen Liquidität und der gesicherten Dividende von 3 EUR für 2005 nach unten abgesichert sein. Zudem sind die Prognosen des seriös und kompetent erscheinenden Vorstands als konservativ einzustufen.



Trotz der wirklich fabelhaften Ergebnisse der MPC Capital: Die Vorstandsbezüge sind einmal wieder vor allem dank der beharrlichen SdK in der Diskussion. 11 Mio. EUR an Vorstandsgehältern bei rund 50 Mio. EUR Gewinn sind nicht gerade wenig. Selbst wenn man einen Karajan, Boris Becker und Michael Schumacher in der Mannschaft hat, rechtfertigt dies nach Ansicht des Verfassers noch keine Vergütung von mehr als 20 Prozent des Gewinns. Jedoch sind Vergleiche mit anderen Unternehmen unangebracht. MPC hat hervorragende Ergebnisse vorgelegt und berücksichtigt neben Vorstand und Mitarbeitern eben auch und gerade die Aktionäre bei der Gewinnausschüttung. Insofern erscheint der "Fauxpas" bei den Vorstandsbezügen verzeihlich.



Was die jüngste steuerpolitische Diskussion für die Gesellschaft bedeuten wird, die bedauerlicherweise weder seitens des Vorstands noch seitens der Aktionäre und Aktionärsvertreter angesprochen wurde, so mag man spekulieren. Die "Kanzler-Rede" aus Mitte März 2005, in welcher u.a. auch Fondslösungen zur Gegenfinanzierung der Unternehmensteuerreform ins Visier genommen wurden, hat für Verunsicherung gesorgt. Filmfonds etwa dürften hier ab dem 5. Mai 2005 eher kargen Zeiten entgegensehen. Dagegen könnten Immobilienfonds oder Dach-Hedge Fonds mehr ins Blickfeld der Anleger rücken. Welche Auswirkungen dies für die Gesellschaft hat - man wird sehen. In jedem Fall ist genug Potenzial vorhanden.


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Veröffentlichungsdatum: 05.05.2005 - 12:56
Redakteur: ame
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