AGIV Real Estate Konzern strafft Strukturen und bereinigt Risiken
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Abschluss 2002 wird durch Belastungen aus der Verschmelzung AGIV/ HBAG sowie durch Wertberichtigungen betroffen
Die AGIV Real Estate AG strafft ihre Strukturen und hat angesichts der abgeschwächten Konjunktur und der schwachen Entwicklung zentraler Immobilienmärkte neu entstandene Risiken erfasst und in der Bewertung angepasst. Das bisher als Holding operierende Unternehmen wird künftig als Spartenkonzern geführt werden. Die Gruppe passt damit die nach der Fusion vom vergangenen Sommer entstandene Struktur den veränderten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen an. Im Zuge der Straffung werden sämtliche administrativen Tätigkeiten auch aller Tochtergesellschaften in Hamburg konzentriert. Die Straffung der Strukturen in der Gruppe ist mit einem Abbau der Mitarbeiterzahl um 40 Prozent verbunden.
AGIV wird weiterhin an ihren Beteiligungen festhalten, wie zum Beispiel an der Deutsche Real Estate AG sowie an der ADLER Real Estate AG, der Mübau Real Estate GmbH, der DIM Deutsche Immobilien Management GmbH und einer Reihe von weiteren Servicegesellschaften. Die Profile der Beteiligungsgesellschaften werden ebenfalls geschärft. Dies folgt dem Ziel der Gruppe, den Umsatz des Konzerns mit Dienstleistungs- und Erfolgshonoraren aus der Entwicklung, dem Management und den Transaktionen von Immobilien sowie aus der Beteiligung an Investitionen in Immobilienportfolios deutlich zu erhöhen und auszubauen. Parallel zu diesen Maßnahmen werden zur Zeit Risiken im Bestands- und Projektportfolio konsequent bereinigt. Hiermit wird auch auf die anhaltende Schwäche an den Finanz- und insbesondere Immobilienmärkten reagiert. Betroffen sind in erster Linie Projekte und Bestände der Mübau. Die vorgenommenen Wertberichtigungen erreichen eine voraussichtliche Größenordnung von ca. 60 Mio EUR.
Das operative Ergebnis, das zum dritten Quartal 2002 mit minus 14,9 Mio. EUR ausgewiesen worden war, hat sich nicht verbessern können, da aufgrund der abge-schwächten Marktlage die im vierten Quartal erwartete Umsatzsteigerung ausblieb und erhebliche Ertragschancen aus insbesondere einer beabsichtigten Transaktion mit größerem Immobilienbestand noch nicht realisiert werden konnte. Hier waren Unsicherheiten auf der Verkäuferseite entstanden, die durch Ankündigungen der Bundesregierung zu den steuerlichen Folgen aus entsprechenden Geschäften verursacht wurden.
Der Konzernjahresfehlbetrag wird nach Unternehmensangaben neben den deutlichen Wertberichtigungen und dem operativen Ergebnis auch von den Auswirkungen der Verschmelzung geprägt sein. Insgesamt soll der Fehlbetrag nach jetziger Erkenntnis in einer Größenordnung um 90 Mio. EUR liegen.
Ziel der AGIV Real Estate Gruppe ist es, die sich auf der Grundlage der optimierten Unternehmensstruktur derzeit durch ein antizyklisches Investment in Immobilienbestände ergebenden Chancen zu nutzen und dabei auch ihre Umsätze aus Dienstleistungen, Management und Erfolgstransaktionen zu steigern. Derzeit managt die AGIV Real Estate Gruppe ein Immobilienbestand in einem Volumen von 1,2 Mrd. EUR. Die Feststellung des Abschlusses sowie die Veröffentlichung der Ergebnisse für 2002 ist für Mitte Juni 2003 vorgesehen. Die Hauptversammlung wird im August in Hamburg stattfinden.