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SGL Carbon: Schwache Weltkonjunktur beeinträchtigt Umsatz - Betriebsergebnis durch Lagerabbau/-Neubewertung, Rückstellung und Restrukturierung/Personalabbau belastet


Die Auswirkungen der weltweit schwachen Konjunktur haben Umsatz und Ergebnis der SGL Carbon Group im Geschäftsjahr 2002 beeinträchtigt. Aufgrund der konjunkturellen Entwicklung hielten wichtige Kundenbranchen wie chemische Industrie, Maschinen- und Anlagenbau sowie Elektronik- und Halbleiterindustrie Investitionen zurück. Der Konzernumsatz von SGL Carbon lag mit 1,1 Mrd. EUR um 10 Prozent unter dem des Vorjahres (1,2 Mrd. EUR).

SGL Carbon hat die Anfang 2002 im Rahmen ihres "5-Punkte-Programms zur Steigerung des Unternehmenswertes" veröffentlichten Finanzziele für 2002 deutlich übertroffen. Die Nettofinanzschulden sind im vergangenen Geschäftsjahr um 100 Mio. EUR auf 427 Mio. EUR abgebaut worden. Das ursprüngliche Ziel einer Reduzierung um mindestens 5 Prozent auf unter 500 Mio. EUR wurde damit klar übertroffen. Den Free Cashflow hat das Unternehmen um 135 Mio. EUR gesteigert. Das im 5-Punkte-Programm gesetzte Ziel von 60 Mio. EUR Steigerung konnte mehr als verdoppelt werden. Das Working Capital wurde von 549 Mio. in 2001 um 30 Prozent auf 385 Mio. EUR in 2002 verringert - gegenüber einer Zielsetzung von 5 Prozent. Der Investitionsaufwand konnte von 96 Mio. EUR auf 54 Mio. EUR (Plan: 55 Mio. EUR) gesenkt werden.

Vor Aufwendungen für Kartellverfahren und Restrukturierung erzielte das Unternehmen ein operatives Ergebnis in Höhe von 29 Mio. EUR (Vorjahr 59 Mio. EUR). Durch Konjunkturumfeld, Konzentration auf Reduzierung des Umlaufvermögens, Stärkung des Cashflow sowie Rückstellungs- und Restrukturierungsaufwendungen wurde das Betriebsergebnis belastet und betrug -2 Mio. EUR (Vorjahr -17 Mio. EUR). Neben dem konjunkturell bedingten Umsatzrückgang, vor allem bei den etablierten Geschäftsfeldern GS und CP, sowie dem Preisverfall von Graphitelektroden bei Carbon and Graphite (CG) haben zwei Faktoren das operative Ergebnis belastet: Zum einen hatte der gezielte Lagerabbau bei CG und GS einen weiteren Rückgang der Kapazitätsauslastung und damit eine geringere Kostendeckung zur Folge. Dies schlug sich in einer Ergebnisbelastung von rund 18 Mio. EUR nieder. Zum anderen hat CG durch Restrukturierungsmaßnahmen die Kosten erheblich gesenkt. Dies führte am Jahresende zu einer bilanziellen nicht zahlungswirksamen Abwertung der Lagerbestände und belastete das Ergebnis mit 6 Mio. EUR, was jedoch zu einer entsprechenden Kostenreduzierung der Vorräte für 2003 führt.



Die Bilanzsumme verminderte sich gegenüber dem 31.12.2001 um 209 Mio. EUR auf 1.286 Mio. EUR. Hierbei wirkten sich Wechselkurseffekte mit 89 Mio. EUR aus. Das Anlagevermögen ging um 84 Mio. EUR zurück, davon 50 Mio. EUR aus währungsbedingter Umrechnung und 28 Mio. EUR aus über den Investitionen liegenden Abschreibungen. Das Nettoumlaufvermögen hat SGL Carbon deutlich verringert. Der Rückgang um 30 Prozent auf 385 Mio. EUR (Vorjahr: 549 Mio. EUR) ist hauptsächlich auf den gezielten Vorratsabbau (-106 Mio. EUR) sowie geringere Forderungen (-54 Mio. EUR) zurückzuführen. Der Abbau von Forderungen resultierte auch aus zusätzlichen Forderungsverkäufen, die sich gegenüber dem Vorjahr um 30 Mio. EUR auf 41 Mio. EUR erhöhten. Der Verschuldungsgrad als Verhältnis von Nettofinanzschulden zu Eigenkapital erhöhte sich leicht auf 2,2 (Vorjahr: 2,1). Im Wesentlichen durch Währungseffekte sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit Kartellverfahren und Restrukturierung sank das Eigenkapital von 255 Mio. EUR auf 196 Mio. EUR. Damit verringerte sich die Eigenkapitalquote auf 15 Prozent (Vorjahr: 17 Prozent).



Für 2003 erwartet SGL Carbon keine wesentliche Erholung der Weltwirtschaft. Abgesehen von einzelnen asiatischen Volkswirtschaften sind nach Unternehmensangaben keine wirtschaftlichen Wachstumskräfte in diesem Jahr erkennbar. Unter Umständen kommt es zu einer allgemeinen Steigerung der Investitionsnachfrage der Kundenindustrien Chemie und Halbleitertechnik. In der Stahlindustrie rechnet SGL Carbon durchgängig mit einer stabilen Nachfrage. Das Gleiche gilt auch für das Kathodengeschäft für die Aluminiumindustrie. Aufgrund der SGL-spezifischen Situation erwartet der Konzern eine deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr. Im Wesentlichen wird dies aufgrund der niedrigeren Kostenbasis durch die Maßnahmen aus 2002 möglich sein, fortgesetzter Restrukturierung, höhere Preise bei Graphitelektroden und durch eine weitere deutliche Ergebnissteigerung bei SGL T.



Veröffentlichungsdatum: 13.03.2003 - 10:57
Redakteur: rpu
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