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Salzgitter gibt Eckdaten zum Geschäftsjahr 2002 bekannt - Trotz widriger Umfeldbedingungen mit über 70 Mio. EUR Gewinn abgeschlossen


Die Salzgitter AG Stahl und Technologie hat das Geschäftsjahr 2002 mit einem Ergebnis abgeschlossen, das in Anbetracht der anhaltend schwierigen konjunkturellen Lage im In- und Ausland als insgesamt zufriedenstellend bezeichnet werden kann. Mit einem leicht über den Erwartungen liegenden vierten Quartal erzielte der niedersächsische Konzern bei 4,7 Mrd. EUR konsolidiertem Außenumsatz einen Gewinn vor Steuern von 72,5 Mio. EUR (EBT). Dieses Resultat kann zwar an das Rekordergebnis des Vorjahres (160,3 Mio. EUR EBT) nicht anknüpfen, erreicht aber trotz der widrigen Umfeldbedingungen nahezu den Ergebnisdurchschnitt der vergangenen zehn Geschäftsjahre von 74 Mio. EUR. Der Gewinn nach Steuern betrug 65,9 Mio. EUR (Vorjahr: 144,3 Mio. EUR).

Das Umsatzwachstum von 3% gegenüber dem Geschäftsjahr 2001 (4,6 Mrd. EUR Konzernumsatz) ist auf die Erweiterung des Konsolidierungskreises zurückzuführen. Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) erreichte 7,3%. Ausgehend von einer völlig unbefriedigenden, durch die niedrigsten Marktpreise für Flachstahl seit 20 Jahren gekennzeichneten Situation im ersten Halbjahr 2002 verbesserte der Unternehmensbereich Stahl seine Performance in den folgenden Monaten. Da die Gewinne des zweiten Halbjahres die in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres entstandenen Verluste nicht ausgleichen konnten, belief sich das Vorsteuerergebnis 2002 auf insgesamt -23,5 Mio. EUR (Vorjahr: + 30,1 Mio. EUR). Dabei entsprachen sowohl der Gesamtumsatz von 1,9 Mrd. EUR als auch die 1,4 Mrd. EUR Beitrag des Unternehmensbereichs zum Außenumsatz des Konzerns dem Niveau des Vorjahres.

Trotz der ab Herbst spürbar rückläufigen Beschäftigungsvolumina für Pipelinerohre und nahtlose Ölfeldrohre hat der Unternehmensbereich Röhren mit 76,8 Mio. EUR Gewinn vor Steuern erneut ein herausragendes Ergebnis erzielt (Vorjahr: 101,9 Mio. EUR). Bedingt durch Veränderungen des Konsolidierungskreises stieg der konsolidierte Außenumsatz um 136 Mio. EUR auf 1,1 Mrd. EUR.

Sowohl das inländische als auch in Teilen das internationale Geschäft des Unternehmensbereichs Handel erfuhren 2002 wenig Nachfrageimpulse; der Außenumsatz reduzierte sich auf 1,7 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,9 Mrd. EUR). Dennoch gelang es, nicht zuletzt wegen der erfolgreichen Straffung des internationalen Tradings, einen Vorsteuergewinn von 8,2 Mio. EUR zu erwirtschaften (Vorjahr: 18,5 Mio. EUR). Der Unternehmensbereich Dienstleistungen konnte den Außenumsatz mit 232 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr um 7% steigern. Der Gewinn vor Steuern erreichte 8,3 Mio. EUR (Vorjahr: 12,8 Mio. EUR).

Im Unternehmensbereich Verarbeitung stieg der Außenumsatz auf 229 Mio. EUR (Vorjahr: 118 Mio. EUR). Ursache für dieses Umsatzwachstum ist die erstmalige Einbeziehung der Gesellschaften Salzgitter Europlatinen GmbH, Salzgitter Automotive Engineering GmbH & Co. KG und Salzgitter Bauelemente GmbH in den Konsolidierungskreis des Konzerns. Das Ergebnis vor Steuern beträgt im Geschäftsjahr 2002 8,0 Mio. EUR; es ist mit dem Vorjahresverlust von 2,3 Mio. EUR nicht vergleichbar. Dies ist dadurch begründet, dass im Rahmen des Abschlusses 2002 Aufwendungen für Strukturmaßnahmen bei der Hoesch Spundwand und Profil GmbH sowie Anlaufaufwendungen zweier Start-up-Unternehmen (Salzgitter Bauelemente GmbH und Salzgitter Antriebstechnik GmbH & Co. KG) von insgesamt über 20 Mio. EUR verkraftet worden sind, denen Gewinne aus der Reduzierung der Beteiligung an dem US-amerikanischen Stahlunternehmen Steel Dynamics Inc. in ähnlicher Größenordnung gegenüberstehen. Zur weiteren Arrondierung des Unternehmensbereiches wurde Anfang 2003 die Beteiligung an der Oswald Hydroforming GmbH & Co. KG, einem profitablen und innovativen Weiterverarbeiter von Rohren, auf 100 % aufgestockt.

Ein Ausblick auf den Geschäftsverlauf des ersten Halbjahres 2003 gestaltet sich nach Unternehmensangaben in Anbetracht der gegenwärtigen weltweiten Verunsicherung aufgrund der Krise im Mittleren Osten und der konjunkturellen Lage in den meisten Ländern Europas eher schwierig. Unter der Annahme, dass der Irak-Konflikt in den kommenden Monaten auf friedlichem Wege oder durch eine zeitlich begrenzte Aktion ohne destabilisierende Folgen für die Region lösbar ist, dürfte das Ergebnis vor Steuern des Salzgitter Konzerns im 1. Halbjahr 2003 positiv ausfallen.

Dabei kann im Unternehmensbereich Stahl dank einer vergleichsweise zufriedenstellenden Erlös- und Nachfragesituation für Flachstahl von einer weiteren Ergebnisstabilisierung in den kommenden Monaten ausgegangen werden, obwohl die schwache Baukonjunktur und hohe Schrottpreise bei Trägern und anderen Produkten für die Bauindustrie dämpfend auf die Ertragslage wirken. Eine durchgreifende Belebung von Nachfrage und Beschäftigung im Bereich der energieabhängigen Segmente des Unternehmensbereichs Röhren sollte nach Beendigung des Irak-Konfliktes eintreten.



Die Geschäftsentwicklung bei anderen Rohrprodukten dürfte eher konstant und damit zufriedenstellend verlaufen. Auch in den weiteren Unternehmensbereichen werden keine größeren Ausschläge erwartet. Hohe Priorität genießt die Realisierung des konzernweiten Ergebnisverbesserungsprogramms. Daneben werden gezielte Initiativen zum Ausbau der technologischen Spitzenposition unternommen. Diese fanden jüngst ihren Niederschlag in einer Vereinbarung mit der südkoreanischen POSCO, dem größten asiatischen Stahlhersteller, zur Weiterentwicklung von Stählen für die Automobilindustrie.



Veröffentlichungsdatum: 13.03.2003 - 10:47
Redakteur: rpu
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